Seitenwind Woche 4: Dialoge

„Sie liegt dort drüben.Es ist kein schöner Anblick. Passen Sie etwas auf,wenn sie hierher treten.“

„Wissen Sie etwas darüber, wie es passiert ist?“

2„Noch nichts. Sie wurde erst gefunden. Moment. Ich biege ihnen den Ast zur Seite, dass sie durchkommen. Wissen Sie, sowas passiert hier normalweise nicht. Das ist ein kleine Stadt. Friedlich, Ruhig“

„ Danke Ihnen. Wer hat sie gefunden?“

„Zwei Jungs aus der Nachbarschaft. Haben im Wald gespielt. Dabei sind sie auf die…“
„Tote“
„Genau. Entschuldigen Sie, wenn ich so reagiere. Sie war so ein nettes Ding. Immer höflich und freundlich. Jeder mochte sie.“
„Sind die beiden Kinder ansprechbar?“

„Ich und die anderen hielten es für angebracht, auf ihre Eltern zu warten. Hören Sie, dies ist eine kleine Stadt. Solch ein Frevel ist hier nie zuvor vorgekommen.
„Sie wiederholen sich.“
„Sie liegt dort drüben“

„Musstest du ihn umbringen?!“
„Nein.“
„Warum hast du es dann getan?!“
„Weil ich wollte.“
„Weil du wolltest, ja klar. Wolltest du auch die Horden, die uns jetzt ins Nirvana jagen?“
„Nein.“
„Nein. Natürlich nicht. Hast du auch nur einmal inne gehalten, um nachzudenken? Bestimmt nicht. Und was sollen wir jetzt mit dem Dreikäsehoch anstellen?“
„Weiß nicht.“
„Weißt du irgendetwas außer dem Wort Nein?“
„Nein.“

»Du bist neu hier. Warum bist du nicht in der Schule?«
»Wir sind erst gestern Abend angekommen. Warum bist du nicht in der Schule?«
»Ich bin krank.«
»Du kommst mir aber gar nicht krank vor?«
»Doch! Siehst du? Ich niese! Wie heißt du eigentlich?«
»Rufus. Und du?«
»Komischer Name. Ich heiße Emma.«
»Na, herzlichen Glückwunsch. Ich muss
jetzt weiter. Meine Mutter kommt bestimmt gleich von ihrer Versammlung wieder.«
»Ooohoo, dann hopp, hopp. Nicht, dass Mama sich Sorgen um Rufi macht.«
»Wir sehen uns.«
»Darauf kannst du dich verlassen.«

Ein Mann von Ehre (gekürzter Auszug aus einem Theaterstück)

A: Welch schönes Haus er doch sein eigen nennt. Ich will nicht träumen, will ihm nichts Gutes wünschen, will nicht anders als in Hass ihn sehen, doch tanzen Traumesbilder durch mein Hirn, wie er dort sitzt im Ohrensessel vorm knisternden Kamin, die Pfeife im Mundwinkel, die Zeitung in der Hand. Meine Mutter bringt ihm Tee. Ich sitz zu seinen Füßen und lasse mir berichten, wie er seinen Tag verbracht, welches wichtige Geschäft er heut gemacht und welche Leute er getroffen. Ich spür die Wärme des Feuers im Rücken, ich riech den starken Rauch des Paffens und schmecke süßen Tee doch auf der Zunge, während ich in Wahrheit hier dem eis‘gen Wind versuch zu trotzen, um zu sehen, wie er lebt.
Ob er je an mich gedacht? Meine Mutter erzählte ihm von mir, das weiß ich sicher, doch was hielte er davon, dass ich hier vor ihm stehe? Herz versage mir das Träumen, das bitter schmeckt und süß zugleich. Nie schwendet er einen Gedanken nur an mich oder meine Mutter. Keinen Platz hab ich in seinem Leben, obwohl ihm doch so leicht wär, mir zu geben, ein bisschen Ehr‘ und Wohlbefinden.

B: He! Wem schleichst du nach? Nur Schurken schrecken sich. Also sprich: Was begehrst du hier zu dieser Stunde vor dem Fenster eines Mannes? Willst warten, bis er das Licht ausmacht, dann schleichen in der Dunkelheit und nehmen, was dir nicht gehört?

A: Niemals! Nehmt zurück die Worte, die mich Diebin schimpfen! Nie nahm ich etwas, das nicht mein. Und sei der Hunger noch so groß, ich stehl dem Bäcker nicht das Brot!

B: Nun gut, ich will es glauben. Dann scher dich fort und geh zu Bett. Ein dreckig Bündel hat nichts verloren bei solch einem Mann.

A: Und ihr? Seid keine Tochter reichen Hauses, die dem Graf‘ gefallen könnt‘.

B: Nein, die Jahre der Begehrung sind an mir vorbeigegangen. Ich arbeite für die zukünft‘ge Braut des Grafen.

A: Ich verstehe. Sagt, der Vater dieser Braut ist ein Edelmann mit feinem Hut und Zwirbelbart? Ich sah sie sprechen heut und man sagte mir, der Mann mit Hut und Zwirbelbart möcht sehen seine Leibesfrucht als Gattin eben dieses Grafen.

B: Sprecht doch weiter, was sagten sie? Ist beschlossen schon der Bund?

A: Ich weiß es nicht, ich hörte nichts. Sah sie nur zusammenstehen und tuscheln wie Geheimniskrämer.

B: Gott sei Dank, es scheint noch nicht beschlossen.

Grandmas Geheimnis

„Grandma, das musst du dir ansehen.“ rief ich und lief zu ihr rüber, um sie ans Fenster zu schieben.

„Was gibt es denn mein Junge?“

„Jemand interessiert sich für deinen alten Koffer!“

Ich parkte ihren Rollstuhl direkt vor dem Fenster.

„Was will der Mann mit dem alten Ding? Den habe ich seit meiner Schiffsreise in die Karibik nicht mehr benutzt.“

„Grandma, war das nicht das erste Mal nach Grandpas Tod auf Curaçao, dass du dort wieder hingefahren bist? Ich weiß noch wie ich damals Angst hatte, dass du auch sterben würdest. Naja, damals war ich noch sehr klein.“

„Ja, mein Junge, du warst fünf. Ich war über fünfzig und konnte prima auf mich selbst aufpassen.“

„Sieh Grandma, er stellt ihn wieder zurück zu den anderen Sachen!“, rief ich fast erfreut.

„Kein Wunder Jonathan. Das Leder ist schon ziemlich verschlissen. Ich hätte ihn längst wegwerfen sollen.“

„Warum hast du es nicht getan?“, fragte ich, während wir beide den dunkelhaarigen Kerl nicht aus den Augen ließen, der immer noch da unten stand und jetzt offenbar den Kofferanhänger in Augenschein nahm.

„Bei manchen Erinnerungen, ist Loslassen schwierig“, sagte sie nachdenklich.

„Dein zufriedenes Lächeln eben spricht aber eine andere Sprache. Ich meine, was das Aufgeben dieses Apartments betrifft“, wagte ich mich vor. Wir sahen uns vertraut in die Augen.

„Erstens freue ich mich, dass du, mein liebster und natürlich auch einziger Enkel bald hier wohnen wirst und zweitens werde ich wohl zukünftig auf fremde Hilfe angewiesen bleiben. Man geht nicht mit Jammern in einen neuen Lebensabschnitt, auch wenn es der letzte sein sollte!“ hallten ihre Worte in die halbleere Wohnung. Still richteten wir unsere Blicke wieder auf den Dunkelhaarigen unten auf der Straße, der den Koffer wieder anhob, als ob er nun abschätzen wolle, wie schwer er sei.

„Der ist nicht vor hier!“ sagte Grandma entschlossen.

„Wie kommst du darauf?“

„Es würde sich doch kein New Yorker für einen alten Koffer interessieren, außer vielleicht ein Obdachloser.“

„Vielleicht ist er ja ein Antiquitätenhändler aus Jersey?“

„Schau dir seine Kleidung an! Wirkt wie ein Tourist - wahrscheinlich aus Europa. Dass du das nicht erkennst! Wozu waren wir eigentlich sooft zusammen in der Welt unser Vorfahren unterwegs, mein Junge?“ Sie grinste mich herausfordernd an. Ich lächelte zurück und sagte leise:

„Ich hoffe, du wirst dich in der Bronx, also im Andrew Freedman Home gut einleben, Grandma.“

Ich folgte ihrem Blick nach unten. Der wohl europäische Kerl hatte das gelb aussehende Etikett vom Koffergriff gelöst, steckte es ein und ging.

„Grandma, war das noch das Etikett von dem Flugzeugabsturz?“

„Nein mein Junge, der Koffer ging bei der Notlandung verloren. Diesen dort hatte ich bei meiner Schiffsreise nach Curaçao dabei. Zehn Jahre nach Franks Tod. Aber das erzähle ich dir lieber in Ruhe“.

„Du hast nur einen einzigen Namen auf die Gästeliste für die Eröffnung von dem neuen Laden setzen lassen. Und das ist ausgerechnet der von Berger?“
Berger war der Lehrer in der Oberstufe, hinter dem Pia mit roten Flecken auf den Wangen hergerannt war.
„Freu dich doch. Du warst doch total verknallt in ihn.“
„Du aber nicht. Du hast ihn total scheiße gefunden.“ Pia sah aus, als wolle sie in eine Schlacht ziehen und Hanna dachte einmal mehr, dass sie zur Hysterie neigte.
„Ja, weil ich seinetwegen den Abschluss fast nicht geschafft hätte.“
„Eben! Warum soll er dann kommen?“ Pia antwortete sich gleich selbst. „Weil du ihm was vorführen willst, oder? Wir arbeiten beide seit drei Jahren hier, aber du wirst befördert. Trotz der miesen Noten, die er dir gegeben hat. Hanna die Superfrau, Hanna, die Überfliegerin.“
„Und wenn?“ Hanna zwang sich, nicht zu lächeln.
„Hast du dir mal überlegt, dass du dabei auch mich vorführst?“
Aha, daher wehte der Wind.
„Mach mich nicht dafür verantwortlich, dass du dein Leben nicht auf die Kette kriegst. Ich hätte dann noch zu arbeiten.“
„Du glaubst, dass du befördert wirst, weil du so clever bist, aber da muss ich dich enttäuschen.“ Nun lächelte Pia. „Alle hier wissen, dass sie dich nehmen, weil du die Einzige bist, die sich so gründlich ausnutzen lässt. Klar ist es nur ein Name, weil du nämlich keine Freunde hast.“ Sie lachte ein Lachen, das sich anhörte, wie das Bellen eines Hundes. „Vielleicht kriege ich mein Leben nicht auf die Kette, aber ich habe wenigstens eins.“
Hanna hatte einen Geschmack im Mund, als hätte sie etwas Verdorbenes gegessen. Sie schloss die Augen und sah doch das Grinsen der Kollegen und da war das ständige Flüstern hinter ihrem Rücken.
„Ich habe wohl Freunde“, rief sie mit dünner Stimme, aber keiner hörte sie.
Pia war gegangen.

„Ich bin so erschöpft von all den Auftritten, Interviews und Shootings.“
„Nimm doch eine Vitaminpille.“
„Ich muss schon genug Medikamente zu mir nehmen, dass ich funktioniere.“
„Wie du meinst.“
„Vielleicht sollte ich das mal untersuchen lassen.“
„Was? Deine Müdigkeit? Denkst du wirklich, dass du deswegen zu einem Arzt gehen musst?“
„Du hast doch bloß Angst, dass ich ausfallen könnte.“
„Nein. Ich glaube einfach nicht, dass es notwendig ist.“
„Du lässt mich also nicht zu einem Arzt gehen?“
„Wozu? Du bist müde, na und? Jeder ist mal müde. Das geht vorüber.“

„Das ist nicht so leicht, wie du dir das vorstellst.“

„Es ist die einfachste Sache der Welt. Man nennt es Liebe.“

„Das Wort „einfach“ kommt in meinem Leben nicht so häufig vor.“

„Ja, ich habe mich in dich verliebt. Ist das so schlimm?“

„Nein, im Gegenteil. Ist es nicht. Ich habe damit keine Erfahrungen. Wie soll ich mich verhalten?“

„Empfindest du denn nichts?“

„Doch. Ich habe es auch gespürt. Aber ich bin das Problem. Ich kann nicht vertrauen. Weil ich es nie gelernt habe. Meinen Eltern hätte ich vertrauen müssen. Sie haben alles falsch gemacht. Ich weiß nicht, wie das geht, einen Menschen glücklich zu machen.“

„Liebe heißt doch nicht, jemand anderen glücklich zu machen. Liebe heißt sich selbst zu lieben. Und dann ist der andere automatisch mit dir glücklich.“

„Deine Welt hört sich rosig an. Meine ist finster und traurig. Ich weiß nicht, wie wir zusammenkommen sollen.“

„Gib uns eine Chance?“

„Ich kann das nicht.“

Kürbiskern

“Letzten Sommer war ich in Kürbiskern. War das TOLL da.Das Wasser.Das Essen.”
“Kürbiskern? Wo ist denn das?”
“Kennen Sie nicht? Kürbiskern?Hemmingway war da auch schon.”
“?”
“Das ist in den USA. So eine Reihe kleiner Inseln,wie eine Perlenkette,am Zipfel von Florida.So toll.”
“Ach,meinen Sie vielleicht Key Biscayne?! Ich verstehe immer Kürbiskern. Na,das ist ja komisch.Key Biscayne.”
“Klar,das mein ich doch.Kürbiskern. Hab wohl etwas undeutlich gesprochen.”
“Oder Sie wissen nicht,wie man es ausspricht. Aber das macht ja nichts,nicht jeder kann Englisch. Kein Problem.”
“Nee,kein Problem. Dann also…ja,Tschüss.”
“Ja,bis…dann mal.”

KLARHEIT
„Bitte, können Sie mir sagen, wo ich hier in der Gegend Äpfel auflesen kann?“
„Mein Mann hat einen Augenarzttermin und braucht einen neue Brille…“
„Sorry, aber ich…“
„Geduld! Zuhören!“
„Aber ich wollte doch nur wissen, wo ich Äpfel auflesen kann.“
„Zuhören.“
„Sie hören mir nicht zu. Ich frage Sie nach Äpfeln und Sie erzählen mir von der Brille Ihres Mannes.“
„Zuhören.“
„Warum beantworten Sie mir nicht einfach nur meine Frage?“
„Ich habe keine Äpfel. Und wo man hier welche findet, weiß ich nicht.“
„Danke.“

„Wie meinst du denn das?“
„Naja, hat was mit loslassen zu tun.“
„Bitte nicht wieder diese Diskussion – ich dachte, wir hätten das geklärt?“
„Wer – wir? Ich - wir, du - wir oder wir - wir? Und wo wir schonmal dabei sind, geklärt im Sinne von ‚da sind wir uns einig‘ oder ‚gut, dass wir mal drüber gesprochen haben‘?“
„Wie wär’s mit ‚hat sich viel getan seither‘?“
„Ja schon, aber das heißt nicht, dass das keine Rolle mehr spielt. Immer wenn du auf Kante genäht bist kann das schon mal wieder rauskommen.“
„Hm …“
„Treffer?“
„Versenkt.“
„War nicht bös‘ gemeint.“

Ein letztes Gespräch

„Da ist nur noch ein Blatt am Baum. Wenn es fällt, dann … dann gehst du.“
„Ja. Dann sterbe ich. Wenn es fällt, bin ich nicht mehr hier.“
„Aber warum? Warum gehst du und lässt mich zurück?“
„Weil ich gehen muss. Ich habe keine Wahl. Ich muss gehen.“
„Wohin? Wohin gehst du?“
„Ich weiß es nicht. Ich denke, ich gehe ins Licht.“
„Was ist das Licht?“
„Ich denke, es ist Liebe. Unendliche Liebe ohne Schmerzen, ohne Angst.“
„Es tut so weh. Ich will nicht, dass du gehst. Ich habe Angst. Ich liebe dich so sehr. Und ich habe so viel falsch gemacht, ich habe so vieles nicht gesehen. ich habe zu wenig für dich getan.“
„Ich liebe dich. Du musst nicht traurig sein. Du hast getan, was du tun konntest. Lebe dein Leben. Liebe, freue dich, lache, wage etwas. Ich gehe jetzt. Ich bin so müde. Wir sehen uns wieder, sobald die Zeit dafür gekommen ist.“

„Ich heisse Caran d’Ache. – Caran d’Ache HB.“
„Wie bitte?“
„Nein, nein, ich bin nicht jener Emanuel Poiré, der vor mehr als hundert Jahren unter diesem Pseudonym zeichnete. Ich bin der Bleistift von Herrn Hopla.“
„Alles klar! - Aber warum flitzest du nicht übers Papier? – Ich sehe nur ein blütenweisses, blankes Blatt Papier daliegen.“
„Hopla möchte schreiben, wie er zum Schreiben kam. Aber der alte Herr hat so seine Momente, da er, in Gedanken versunken, in den Nebel hinaus starrt und träumt.“
„Träumt? – seine Gedanken sammeln, sagt man dem doch!“
„Nenn es, wie du willst. Ich habe gelernt, dass die kürzeste Formulierung meist die treffendste ist. Vielleicht sollte ich Hopla auf die Sprünge helfen.
Als Schriftsteller ist er jedenfalls nicht geboren. Wenn ihm ein Bleistift in die Wiege gelegt wurde, dann nur zum Anfertigen technischer Zeichnungen. Und in der Schule langweilte ihn Deutsch. Das war ein Fach mit unlogischer Grammatik, vieldeutiger Rechtschreibung und Schönschreiben, sowie vielen herausgerissenen Seiten im Reinheft … “
„Und wann hat das gedreht?“
„Irgend einmal in der Mittelschule wars, als Hopla zu einem Deutschlehrer kam, der mehr Gewicht auf Stil und Form legte und dabei nicht immer dem offiziellen Lehrplan folgte. Querlieger brauchen solche Lehrer!“
„Schau, Hopla regt sich…“
„Genug geplaudert, jetzt gibts Arbeit. -Tschüss!“

SHOPPEN ZUM ABGEWÖHNEN

„Guten Tag! Haben Sie festliche Kleider?“

" Ja, selbstverständlich! Aber Riesengrößen führen wir nicht. Maximal 42."

" Schade!"

„Ja, manche Kunden sollten sich sowieso lieber in einem Sack verstecken. Tun sie aber leider nicht.
Bei Ihnen geht das ja noch…“

„Wo finde ich denn Taktgefühl und Kundenfreundlichkeit in ihrem Diskriminierungslädchen?
Heute Ausverkauft?“

" Also, hören Sie mal…"

„In diesem Laden kauf ich Nichts! Schönen Tag noch!“

»Hast du schon bemerkt, dass das Bild dort schief hängt?«
»Welches von den dreien meinst du?«
»Na, welches von denen hängt denn schief?«
»Wenn ich sie mir genau betrachte, keines.«
»Mich stört, dass es schief hängt.«
»Dann rück’s doch gerade.«
»Ich kann nicht verstehen, dass dich das so kalt lässt. Warum schüttelst du jetzt mit dem Kopf?«
»Weil mir das Bild scheißegal ist. Ich reg mich über was ganz anderes auf!«
»So? Da bin ich aber gespannt.«
»Du merkst nach einem halben Jahr, dass das Bild schief hängt. Wie solltest du da merken, dass bei uns beiden etwas völlig schief läuft!«

Schauplatz:
Berühmtes Museum, 2. Etage, A ein Museumsaufseher, B eine Besucherin

A: Halt! Hier dürfen Sie nicht durch!
B: Aber ich muss da rein!
A: Haben Sie das Schild nicht gesehen? Obere Etage gesperrt!
Ausstellungsvorbereitung!
Exhibition in Progress!

B: Doch. Nun lassen Sie mich schon durch! Ich muss da rein!

A: Sie müssen gar nichts! Wie sind Sie überhaupt hier herauf gekommen?

B: Mit dem Lift. Und nun gehen Sie endlich zur Seite!

A: Die Leute werden immer dreister. Machen vor nichts mehr Halt.
Es steht groß und deutlich an den Türen, Liftbenützung nur für Berechtigte!

B: Ja, ja.- Sie sind neu, nicht wahr?

A: Ja. Was spielt das für eine Rolle? Ich bin zwar neu, aber gewissenhaft!
Ich habe strikte Anweisung nur den Kurator durchzulassen.
Wir warten seit einer Stunde auf ihn.

B: Oh, die Verspätung tut mir leid!
Aber nun bin ich ja da!
Sehen Sie, da ergibt das kleine „in“ einen Sinn.
Ich bin die Kuratorin.

„Komm schon, beeil dich!“

„Warte. Hast du ihn?“

„Ja“

„Okay. Und die Beine noch“

„Hab sie“

„Alles klar. Dann nichts wie raus hier und Tür zu“

„Spinnst du? Wir können ihn doch nich einfach so hier liegen lassen?“

„Wieso nich? Der schläft nur seinen Rausch aus“

„Und was wenn nich? Was wenn er nich mehr aufwacht?“

„Dann hat er Pech“

»Glaubst du an Übersinnliches?«

»Nee.«

»Ich schon. Hatte schon einige Erlebnisse dazu.«

»Dann erzähl doch mal.«

»Mein Vater ist vor einigen Jahren gestorben und ich konnte durch ein Medium mit ihm reden.

»Das glaube ich nicht. Tod ist Tod.«

»Er hat mir dazu einige Beweis geliefert, die er nicht wissen kann.«

»Was war das denn?«

»Ich wollte am Abend zuvor einen BH anziehen, bei dem der Gummi sich auflöste. Ich war stocksauer, weil er einiges gekostet hatte.«

»Und…was hat dein Medium dazu gesagt?«

»Immer mit der Ruhe. Lach. Als wir am nächsten Tag bei dem Medium waren hat er einige Dinge gesagt, die er nicht wissen konnte. Nur mein Vater bzw. meine Familie. Er wusste nicht mal das es mein Vater war. Ich hatte nichts dazu gesagt.«

»Ja und?«

»Während er mir einige Beweise lieferte, meinte er: Oh, er zeigt mir was mit Unterwäsche? War da gestern was bei dir? Ja genau irgendwas mit der Unterwäsche muss gewesen sein. Kannst du das bestätigen?«

Valerie & Cornelius

„Kann ich dir helfen?“
„Ich weiß nicht. Kannst du?“
„Was möchtest du denn?“
„Sollte ich denn etwas möchten?“
„Na ja, wir sind hier in einer Mensa, also denke ich – ja.“
„Wieso sollte ich etwas möchten, nur weil ich in einer Mensa stehe?“
„Alle hier haben sich etwas zu essen geholt.“
„Also denkst du, dass ich auch etwas essen will?“
„Ja?“
„Nein … ich möchte dich … einladen natürlich.“

Erwartungen

„Da kommt man rein, und nichts ist fertig!“
„Nun ja, ,nichts´ ist übertrieben.“
„Was hier vorbereitet ist, bezeichne ich als ein Nichts!“
„Wenn du es nicht möchtest, gib es mir.“
„Klugscheißer, wie soll das denn funktionieren?“
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
„Achtung, ich glaube, es geht los!“
„Weg von der Stalltüre, sonst trauen die sich wieder nicht in die Box!“
„So liebe ich es: eine satte Portion Heu.“
„Und eine volle Schüppe Hafer, wohl bekomms.“