Seitenwind Woche 2: Der perfekte erste Satz

Kann man sich wirklich entscheiden ob Fett oder Falten? Fett ja, wenn man schlank bleibt, aber Falten? Nur wenn man sie Liften lässt. Aber auch bei Promis sieht man dann dennoch hier und da Falten. Entscheidung hat man nur, wenn man die Zeit einfrieren könnte oder beendet. Kommt nun auf das Genre an (Science-Fiction, …)

Wieso in Gottes Namen hört eigentlich kein Mensch mehr auf seinen Bauch? Wir stehen vor einem verdammt unheimlichen Haus, alles in mir schreit förmlich danach nicht dort reinzugehen. Die Gesichter der anderen sehen auch nicht gerade Glücklich aus. Gerade als ich meinen Unbehagen kundtun will, geht Nancy Richtung Tür… „Aber warum…“ denke ich, als wir nacheinander reingehen.

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Ein wahrer Ohrenschmaus. Nun der Satz kommt erst unscheinbar daher und bumm bist du wach. Gelungen, Glückwunsch. Bin mir sicher wenn er ganz oben stehen würde (da wo leider nur die Sätze stehen, die die ganz schnellen am Dienstag um 15 Uhr teilnahmen), dann hättest du bestimmt viele Likes.

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Ja der Satz hat etwas. Sofort assoziiere ich Lost Places.

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Ich dachte an einen kannibalischen Medizinstudenten, welcher in der untersten Etage einer großen Klinik im Kühlraum, in welchem die Verstorbenen aufbewahrt werden, ehe man sie abholt, sein Bafög aufbessert und sich für seine „Zwischendurch-Genüsse“ dort ein wenig bedient. :wink:

Vielen Dank, genau das war mein Ziel :grin:

Tja, er sprang mich leider erst vorletzte Nacht an. Danke. :smile:

Uuuhhh, hab sofort Bilder in meinem Kopf a la Jeffrey Dahmer…

Ich habe mich dazu an andere Stelle schon einmal geäußert. Nur noch so viel:
Wenn man an einem Wettbewerb teilnimmt, und die Ähnlichkeit gleich mehreren Menschen auffällt, und auch die Autorin zugibt, dass sie die sehr populäre Hemingway-Version kennt und schätzt, hätte so etwas in einem offiziellen Wettbewerb keine Chance. Plagiat oder nicht.

Ich wundere mich aber nicht mehr, dass das jeder normal findet, denn im deutschen Fernsehen (Tatort, Spielfilme, Serien) ist es inzwischen auch selbstverständlich geworden aus amerikanischen Filmen (teils fast eins zu eins) abzukupfern und es als ARD-Produktion zu verkaufen. Wie gesagt, kann man machen, aber als Autor würde ich mir lieber beide Hände abhacken, als … egal, lassen wir das.

der 2. Satz hat es in sich… erst denkt man an ein beginnendes Liebesspiel und plötzlich geht es in eine komplett andere Richtung. Gefällt mir sehr!

Ja ich kann mit solchen blutigen Szenen und Gewaltdarstellungen nichts anfangen. Warum sollte man sich so eine Welt beim Schreiben erschaffen wollen…. ?
Es geht für einen Satz evtl. schneller, sich was schockierendes auszudenken als etwas wirklich Berührendes mit Tiefe dahinter, das wäre meine Theorie. (Damit möchte ich das Krimigenre nicht runtermachen, es gibt auch sehr ausgeklügelte Geschichten.)

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Diese Art der Darstellung ist der Einfachheit und dem Drang nach reißerischem Nonsense geschuldet, den wir tagtäglich durch die Medien auf unser Butterbrot geschmiert bekommen. Warum also sollte sich der einzelne Mensch der Nachrichten liest, sieht und hört sich an etwas völlig anderes halten beim Schreiben als das was ihm jeden Tag als normal vorgegaukelt wird.

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Jetzt musste ich erstmal googlen, wer Dahmer ist. :face_with_hand_over_mouth: Ich glaube, den gucke ich mir mal näher an.

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In diesem Satz ist leider zu viel von allem.
Wild und Schwärme – doppeln sich
unbegreifliche Gedanken – ergeben ein unlogisches Konstrukt und dann noch in Verbindung mit Schwärme, da wirds dann richtig wild. :wink:

Weniger ist auch hier mehr. Was schön klingt, muss nicht unbedingt schön sein. Worte sind so fragil, je nachdem wie man sie in Zusammenhang und Bedeutung setzt. Als Autor sollte es unsere Aufgabe sein, gerade sie zu respektieren.

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Beitrag

In der Ferne konnte sie schon die in der Abendsonne glitzernden Spitzen der bunten Zwiebeltürme erahnen, die aus dem Nebel über der Stadt herausragten wie feine Segelmasten über dem Meer, jeden Besucher willkommen heißend, der den langen Weg durch die karge Landschaft auf sich nahm, um dorthin zu gelangen, und dieser vertraute Anblick ließ sie vor Freude und Erleichterung, die lange Reise wohlbehalten überstanden zu haben ihre Schritte beschleunigen, als sie merkte, dass sie nicht mehr alleine war.

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Es war ein Beitrag dabei „Für immer - versprochen“ … das klingt liebevoll… es sei denn man interpretiert es anders,… aber das ist ja dann des Lesers Sache :grin:

Hallo Hartmut

ich sag nochmals Danke! für deine hilfreichen Tipps und Ratschläge. Und deine Erklärungen. Ich schaue mir deine Links in Ruhe an und werde die Ideen beherzigen.
Meistens fehlt mir im Alltag die Zeit, mich so intensiv damit zu beschäftigen, aber trotzdem zieht es mich immer wieder „zurück“. Die Zeit werde ich mir einfach nehmen müssen! Diese Schreibrunde hier macht mir jedenfalls riesigen Spaß.

Vielen lieben Dank.
Jasmin

Ich habe sofort an Tolstois berühmtesten ersten Satz gedacht:
„Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich; aber jede unglückliche Familie ist auf ihre besondere Art unglücklich.“
[Tolstoj: Anna Karenina. Die Bibliothek der Weltliteratur, S. 74098
(vgl. Tolstoj-Karenina Bd. 1, S. 7)
Digitale Bibliothek und mehr - Hallo und herzlich Willkommen! ]
Eine interessante Variation.

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Danke dir für dein Feedback. Das gibt mir Aufwind, mein Vorhaben ein Buch zu schreiben in Angriff zu nehmen.

Wie schön, diese Gedankenlinie hier zu entdecken. Eine meiner Geschichten handelt von letzten Worten, die jemand zur Verfügung hat. Gern würde ich mehr lesen.
Gruß Oskar05