Seitenwind Woche 2: Der perfekte erste Satz

Ich weiß nicht, ob ich im ersten Satz eines Romanes tatsächlich das Wort »Kakofonie« lesen möchte. Es erzeugt m. E. eher Distanz als Nähe zum Leser. Aber was die Gummibärchensehnsucht betrifft, da kann ich mitfühlen.

Ich empfinde es als schade, dass hier von einer sehr bekannten Kurzgeschichte abgekupfert wurde. Hemingway: »For sale: Baby shoes. Never worn.«

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Eingehüllt in den hellen Morgennebel glitt das Boot auf dem Alsterlauf dahin. Kaum vernehmlich plätscherte es, sooft die Paddel ins Wasser eintauchten. Das leise Klicken seiner Kamera begleitete diese Fahrt.

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Hallo Ihr Leser da draußen vor den Büchern, ich möchte mich vorstellen: Mein Name ist Flitzi, und ich bin ein Shih-Tzu. Was das ist?

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Morgen würde sie es tun, obwohl er es ihr verboten hatte.

Sie war sich der Konsequenzen bewusst und dennoch, es gab kein Zurück.

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Eine schwarzhumorige Selbstmordkomödie? Erinnerte mich zuerst an die letzten Worte eines meiner liebsten Autoren: „This wallpaper and I are fighting a duel to the death. Either it goes or I do.“

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Ein Sachbuch über Hundehaltung, an Kinder gerichtet! (Rate ich.)

Urban Fantasy, vermute ich? Ist das Ich tatsächlich etwas Unheimliches und Übernatürliches oder macht sich das Wesen in der Dunkelheit falsche Vorstellungen?

Den ersten Satz würde ich weglassen. Denn wenn Flitzi weiß, was Bücher und Leser sind, müsste er sich auch über Hunderassen im Klaren sein. Es muss nicht realistisch sein, aber glaubwürdig.
Der zweite und dritte Satz hingegen, die sind super – die hätten vollkommen gereicht.

Ist „Löffel“ ein Euphemismus für irgendetwas, und ich weiß nichts davon? Oder befinden wir uns in einem Fantasy-Roman, in dem mächtige Magie in alltäglichen Gegenständen schlummert?

Nennt mich Tiberius. Das ist nicht mein wirklicher Name, aber dieser tut hier auch nichts zur Sache. Ich stand gerade am Fenster, als ich mir diesen Namen ausdachte und schaute hinunter auf die Stadt: ein Symbol der Geschäftigkeit.

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Ich würde sagen, es handelt sich um einen originellen Krimianfang. Der erste Satz hat einen guten Rhythmus, fast schon musikalisch. Folgen wir der Person, die ihm das Essstäbchen in den Hals gerammt hat?

Wer schon mal etwas Wichtiges vergessen hat, weiß es. Vom Rest des Textes würde ich erwarten, dass er sich des gleichen leisen Humors bedient, obwohl er inhaltlich vielleicht tragisch ist. Ein origineller erster Satz, wahrscheinlich der Anfang eines klugen Romans.

Streiche (versuchshalber) möglichst alle Adjektive und dann lese es noch einmal. Erst jetzt entsteht ein klares Bild der Szene, oder?

Guten Morgen! Ja, man darf nur einmal. Aber wenn du mehrere Ideen hast, die du gern loswerden willst oder zu denen du eine Meinung brauchst, stell sie gern jederzeit im Schreibzirkel zur Diskussion.

… Wenn’s keine Umstände macht, gerne! Ich vermute einen Roman im Stil von Sven Regeners „Herr Lehmann“.

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„Mama, irgendetwas stimmt nicht mit Jolie! Sie macht so komische Sachen. Ich glaube, es geht ihr nicht gut.“
„Was ist denn jetzt schon wieder mit deiner Katze, Junge?
"Sie sieht mich so gierig an. Und sie macht sich lustig über mich.“

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Danke für die Rückmeldung :slight_smile:

Ja, auch ein Teufel hat (Sehn)Süchte… vor allem, wenn er auf Diät ist… Aber warum schafft das Wort Kakophonie Distanz zum Leser?

Fantasy stimmt, aber eher High Fantasy. Es ist Übernatürlich und definitiv düster. Trotz Dunkelheit hat das Wesen sehr klare Vorstellungen von sich und seinem Gegenüber :blush:.

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Düsteres Licht umgibt den Platz der Demütigung, dem miesesten Winkel in Opaca. Verfallene Baracken bilden einen Kranz, aus dem schwarzen Fensteröffnungen starren und finsteren Gassen ins Nirgendwo führen. Erlittene Qualen hängen in der Luft um den Pfahl wie die Wolke der Verwesung über einem toten Tier

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