Ihr Kopf fühlt sich an wie in Watte gepackt, verstört schaut sie in die Kinderwiege, die in ihrem Schlafzimmer steht. „Ich weiß nicht wer Du bist, aber ich werde gut auf Dich aufpassen.“ Susan weiß genau, dass dies nicht ihr Baby ist. Ihr Baby ist tot.
Jupiter Jaques Blick schwenkte zwischen der offenen See und einer alten Karte auf seinem Pult umher, wie die Wellen, die sich gegen die Seitenwände des Gefährts warfen. Seine Aufregung spiegelte sich im Zittern seiner beschuppten Hand wieder, doch nicht derer mit der er das Steuerrad umfasste, sondern jene, die den goldenen Beutel an sich drückte. 50 Jahre lang hatte er es bewacht und sein Leben dafür aufgegeben, morgen würde es an seinem, seit Jahrtausenden prophezeiten Ort ankommen und nichts, nicht einmal dieser Sturm würde ihn aufhalten können.
Mir gefällt diese Wortkonstruktion sehr. Wie ein Rätsel, ein verworrener Seilknäuel, den man einfach erst mal entwirren muss. Da kommen so viele Gedanken auf. Was ist in der jetzigen Zeit, die so unbedeutend ist? Was bzw. wer ist er? Ein Druide? Warum ist es Ironie, dass er jetzt versucht, zu sterben? So viel Neugierde geweckt.
Es klingt für mich nach Fantasy, nach viel Erlebtem, das erzählt werden will.
Ich liebe diesen Einstieg, zum einen die Idee, dass durch die Selbsttötung in diesem Fall Unheil abgewendet wird, zum anderen diese konträre Aussage von 7 Sekunden und reichlich Zeit.
Was sich hinter diesem Einstieg verbirgt ist mir nicht so leicht vorstellbar. Womöglich eine Metavers bzw. ein Bewusstsein jenseits der Sterblichkeit? Jemand, der das Leben als etwas sieht, was er nicht zwangsläufig für seine Existenz benötigt? Ich würde weiterlesen, um herauszufinden, was es damit auf sich hat.
Ihre linke Hand umschloss den hölzernen Griff des Messers, die Fingerknochen traten weiß hervor. Einst hatte sie ihm das Leben geschenkt, heute musste sie es ihm wieder nehmen.
mir gefällt dein erster Satz sehr gut.
Es entstehen Bilder in meinem Kopf und Emotionen in meinem Herzen.
Bei dem zweiten Satz ebenso, hier würde ich sogar kürzen oder ihn als Frage formulieren z.B:
Was war mit dem Weinen in seinem Herzen?
Das würde mich neugieriger machen, auf das, was du noch schreiben wirst. Ich ahne schon nach dem ersten Satz, dass sein Herz für den Rest seines Lebens nicht zur Ruhe kommen wird, aber die Hoffnung auf seinen Seelenfrieden wäre nicht schon im zweiten Satz erschlagen.
Oder anders ausgedrückt:
Die Tränen im Gesicht sind ja ganz offensichtlich und nachweisbar getrocknet, aber kann er jetzt schon wissen, dass sein Herz lebenslänglich weinen wird und immer, in all seinen Lebenssituationen?
Ich hoffe, du kannst etwas mit meinen Gedanken anfangen.
In jedem Fall hast du mich motiviert dir zu schreiben und ich bin in jedem Fall interessiert an deiner Geschichte.
Der Tote war tot, soviel stand fest, und dennoch lachte er sich ins Fäustchen oder viel mehr in die skelettierte Hand, wenn er daran dachte, dass seine Nachkommen ihn wieder ausbuddeln mussten, wollten sie an ihr unverdientes Erbe gelangen, das er in schadenfroher Voraussicht mit unter die Erde genommen hatte.
Aus den Anfängen von Erzähl mal……
Eine begonnene Arbeit zu Gesprächen über heute noch vier Generationen, Uroma bis Urenkelin
„Oma was ist ein Kachelofen und warum wohnst du so weit weg und wie war das eigentlich für euch mit der Wende“ wollte meine neunjährige Enkelin wissen.
Kommt davon, wenn man aus der eigenen Kindheit erzählt. Da bekommt man eine Kinderüberraschung der anderen Art, drei Fragen auf einmal, ganz ohne Schokolade.
Seine Reife, seine männliche Ausstrahlung und die unverfälschte Lust, die sie in seinen Augen sehen konnte, wenn er sie anstarrte.
So als wäre sie etwas unvorstellbar Kostbares, das man nur sanft und vorsichtig berühren durfte, um es nicht zu zerbrechen.
Niyara unterdrückte ein bitteres Auflachen. Wenn er wüsste, dass sie alles andere als kostbar war und man sie schon vor langer Zeit zerbrochen hatte.
Aber in dieser Hinsicht bestand keine Gefahr. Schon als Kind missbraucht, wird sie trotzdem alles tun, um sich in das gefügige Geschöpf zu verwandeln, von dem er jahrelang geträumt hat.
Den wahren Gedanken dahinter wird er nicht erfahren – noch nicht!
Also wird es für sie keine Rolle spielen, Rücksicht auf die andere Frau zu nehmen, die da noch in seinem Leben war.
Niyara ist ein Einzelkind, teilen hatte sie nie lernen müssen und das wollte sie auch bei einem Mann nicht. Eigentlich möchte sie alleinige Eignerin dieses Mannes sein und über ihn bestimmen. Im Moment wäre es für sie nur eine gefühlte Affäre, mit dem Ziel, ihn um ihren Finger zu wickeln, auf das er ihrer verführerischen Jugendlichkeit erliegt!
Aber da dies am Vorabend passiert ist, ist es doch dennoch in einer Vergangenheit vor der Erzähl-Vergangenheit (die Formulierung lässt vermuten, dass sie die Entdeckung am nächsten Morgen macht, der hier aber bereits in der Vergangenheitsform geschrieben ist) und müsste daher in der Vor-Vergangenheit stehen, oder nicht?
Vielen Dank, das freut mich wirklich sehr!
Du liegst da auch erstaunlich nah mit deinen Vermutungen.
Es spricht eine zukünftige KI namens Hades, die eine andere Vorstellung von Lebenszyklen hat, als wir. Und das zu Recht In sieben Sekunden passen noch Millionen Datenoperationen und ein Reboot zur Reinkarnation.
Am Satz alleine kann man natürlich nicht sicher erkennen, dass es SciFi wird. Dafür hätte es dann mindestens einen ersten Absatz gebraucht. Umso mehr freue ich mich, dass du erstmal weiterlesen würdest. Und ich bin vor allem auch beeindruckt, wie nah du den Storyinhalten bzw. der Grundidee gekommen bist.
Ich melde mich dann bei dir, wenn diese Geschichte lesbar wird
Das wird aber leider noch sieben Sekunden und wenige weitere Jahre dauern …
Danke! Diese Option hatte ich gar nicht durchgespielt. Man sagt ja, »kill your darlings«. Interessant, wie der Satz wirkt, wenn man den Zeitpunkt weglässt. Könnte etwas mehr Interesse wecken. Oder fiele sie komplett weg, weil der auch an einem anderen Tag stattfinden könnte.