„So ein Autopsie-Tisch ist prima, macht nicht so viel Schweinerei in der Küche.“ Daphne schaute ihrer Erzfeindin ein letztes Mal in die Augen, dreht das kleine Rädchen an der Anesthäsie-Infusion auf Maximum und lies das Skalpell sorgfältig in die Haut eindringen.
Britta knallte die Haustür zu. Sie brauchte dringend Bewegung und nahm einen tiefen Zug der eisigfrischen Luft. Hier konnte sie durchatmen. Drinnen, im Haus, verpestete ihre Mutter mit ihrer bloßen Anwesenheit jeden Winkel.
„Komm schon, mi’ Shi’coi lass mich jetzt nicht im Stich“, schrie Korica durch die Regentropfen, die kleine Nadelstiche in ihrem Gesicht hinterließen. Das Schiff raste durch die Lüfte, wieder verabschiedete sich eine Niete mit einem Knallen aus dem Rumpf. Ein Leuchten in den schwarzen Gewitterwolken, die die Reling bereits zu verschlucken begannen, erhellte den Mast ihres Verfolgers.
Ein bisschen überarbeiten könnte sich lohnen, finde ich. Der Anfang kommt so lakonisch daher, eröffnet aber ein kleines Erzähluniversum. Außerdem mag ich Geschichten, die in Kneipen anfangen.
Ich war 13, als der Krieg begann. Meine Kindheit endete in der Sekunde, als mein Vater sich auf die Handgranate warf und mir seine Gliedmaßen um die Ohren flogen, während der dröhnende Knall mir donnernd verkündete, dass wir Kinder von nun an allein durch diese unerbittliche Welt ziehen mussten, die aus Leben nur noch Überleben gemacht hatte.
Und die zwölfte Fee sprach: „Ich kann dieses Schicksal nicht aufheben, wohl aber ihm etwas Milde mit auf den Weg geben.
Wenn das Leid sie findet, dann wird sie daran nicht zerbrechen, denn dieses Tuch umhüllt sie und lässt sie in einen Traumzustand fallen, der allen Schmerz ein bisschen dämpft.
Ich gebe ihr auch die Kraft der Liebe und des Mitgefühls, wodurch sie in das Herz der Menschen blicken kann und den Glauben an die Lebendigkeit des Lebens nie verliert, die sich auf die eine oder andere Weise auch im düstersten Dunkel noch zeigt. (…)“
Ihr Handgelenk schmerzte dort, wo die kleinen Finger sie gepackt hatten. Doch der flehentliche Griff hatte bald schon nachgelassen. Nun war der Schmerz alles, was von Emily zurückgeblieben war.
Es war als Wettbewerb ausgeschrieben gewesen, doch bald hatte der Autor das Gefühl, in den Stuhlkreis einer offenen Psychotherapie geraten zu sein, deren Teilnehmer in großer Mehrheit unter der zwanghaften Vorstellung litten, der Besitz einer magischen Papyrusrolle habe ihnen die Fähigkeit begnadeter Sprachschöpfung verliehen, derer sie pausenlos durch die Absonderung von Worten Ausdruck zu verleihen suchten, welche ihnen selbst bedeutungsvoll und originell erschienen, die aber in Wirklichkeit ein wirres Durcheinander schrecklicher Plattitüden, schiefer Bilder und schlechten Stils war, durchsetzt von Grammatik-, Rechtschreib- und Kommafehlern.
Das Personal dieser Therapieeinrichtung beteiligte sich so unbefangen an dieser babylonischen Verwirrung, dass der Autor sich nach einiger Zeit eingestehen musste, er habe Schwierigkeiten, hier Patienten und Doktoren – und vielleicht auch Hausmeister und andere Hilfskräfte – auseinanderzuhalten, was ihm eine landläufige Meinung zu bestätigen schien, nach der Psychotherapeuten häufig selbst nicht alle Tassen im Schrank haben.
Ich muss dringend fort von hier, sagte er sich, nachdem er einige Stunden in dieser geschlossenen Anstalt zugebracht hatte, sonst werde ich – angelockt von der Verheissung eines Gewinnes, der mir nunmehr von mehr als zweifelhaftem Nutzen erscheint – bald selbst ein Adept des teuflischen Papyrus und seines Dunstkreises, dessen verderblicher Wirkungen ich hier Zeuge werden musste.
Gab bisher viele witzige Anfänge, aber beim dem hab ich losgelacht. Er erinnert mich an Gillian Flynn, besonders an „Cry baby“ und ihre unverschämte und sehr eigene Art zu schreiben
Beitrag:
Elisabeth zog die breite rote Krempe noch eine Spur tiefer in ihr stillvergnügtes Gesicht und strich ihr rosafarbenes Chanel Kostüm glatt. Sie wusste, heute würden alle Blicke auf ihr ruhen. Hoch erhobenen Hauptes machte sich auf den Weg zur Beerdigung ihres Mannes.