Seitenwind Woche 2: Außerirdischer Aufbruch

TauCety suchte Liebe

„TauCety für Aleph. Beginne mit Seminilation.“

„Aleph verstanden.“

„TauCety, ich habe dir schon X-Mal erklärt, das du während unserer Abende keine Kontakte zu deinen komischen… ach was weiß ich für Typen, aufnehmen sollst. Wir wollten doch…“

„Bling… oh Verzeihung mein Femi.“

„Femi? Du sollst mich nicht Femi nennen, sondern Janina. JANINA!“

„Das… tut… mir…“

„Leid?“ Ja, das kannst du haben. 5 Abende und nix passiert. Du kannst alles, weißt alles, machst alles? Pah! Das ich nicht lache. Erstkontakt? Der ist gründlich in die Hose gegangen.“

„Fe… Selfie für…?“

„Zieh dich wieder an. Pack deine Sachen. Nicht mal für´s Bett seit ihr zu gebrauchen.“

„Valeee, meine… Ja… ni… na.“

„Nein… nicht valeee. Tschüss, auf Nimmerwiedersehen. RAUS!“

ICH, Alien Michael Müller

Ausgerechnet eine Podiumsdiskussion, wie konnte ich da nur zusagen. Grübelte ich im Bett und dachte, das Sprichwort von den Menschen, gibt’s du ihnen den kleinen Finger nehmen sie die ganze Hand, stimmt. Ich stand leise auf und ließ meine Frau schlafen. Unten hörte ich die Kinder. Ich schlich mich in mein Arbeitszimmer, schloss die Tür und setzte mich an meinen Schreibtisch. Meine Erinnerungen waren sehr stark.

Wir waren Individuen mit eigenen Entscheidungen ohne Kompromisse und existierten weit von hier auf Urus. Leider wurden uns dann die Entscheidungen abgenommen. Die Menschen würden sagen die Natur übernahm die Entscheidung. So auch bei uns. Die Galaxie löste sich langsam auf. Wir mussten neue geeignete Planeten suchen. Bei mir wurde die Erde entschieden. Meine Hülle war ein junger sportlicher Mann mit dunkelblondem Haar , so um die 20 Jahre. Telepathisch wurde mir das was war, was ist übertragen. Alles wurde mir beigebracht, so auch der Sex. Bei dem Thema Sex konnte ich eine Erregung spüren und sehen, da begriff ich schnell, wie das bei den Menschen funktioniert. Niemand wurde über den anderen informiert, dadurch konnten auf den anderen Planeten keine Kolonien entstehen. Ich landete in Düsseldorf, eine gemütliche Großstadt. Meine Legende war kurz und traurig. Alle meine Verwandten sind in meiner Jugendzeit durch einen Unfall verstorben. Somit war ich Vollwaise mit Abitur und hieß Michael Müller. Ich erhielt ein Konto mit 10000 Euro und zog in eine 35 qm große Wohnung in der Nähe der Innenstadt. Mein vorgegebener Wunsch war, eine Verkaufslehre anzufangen. Meine Hülle war sehr übertrieben gestaltet, man kann sagen in den Augen der Menschen sehr sexy und hübsch, somit hatte ich mit vielen Frauen Sex. Ich sah es als eine gesunde sportliche Übung an. Es vergingen Monate und Jahre. Ich wurde ein Schuhverkäufer in einem bekannten Schuhgeschäft von Düsseldorf. Der Sex wurde langsam zur Routine und ich hatte nicht mehr soviel Lust daran, somit war ich oft alleine in meiner Wohnung. Obwohl ich gekappt worden bin, hatte ich doch Sehnsucht und viele Erinnerungen an früher. Eines Tage kaufte ich ein Laptop und begann meine Erinnerungen aufzuschreiben. Es wurde ein Bestseller. Danach folgten noch drei Bestseller und ich wurde ein bekannter Schriftsteller. Ich mied Podiumsdiskussionen und große Messen und las nur vor ausgesuchtem Publikum. Dort traf ich meine Frau. Wir heirateten kurz danach und zogen in ein wunderschönes Haus in der Vorstadt von Düsseldorf. Es dauerte nicht lange und die Kinder folgen, zwei Stück Mara und Anika. Meiner Frau Maria konnte ich es nicht mehr verbergen und outete mich. Wir setzten uns zusammen. Ich sah ihr in die Augen und erzählte alles über meine Vergangenheit. Sie schaute mich mit weichen Augen an und sagte:

„Mein lieber Michael, du bist ein wunderbarer Mann und ein fantastischer Vater, da ist es mir doch egal von wo du kommst. Auch wenn du von einem anderen Planeten bist. Ich liebe dich so wie im Hier und Jetzt!“

Ich war überglücklich. So ist eben meine Frau fantastisch, klug und pragmatisch. Danach haben wir kein einziges Wort mehr darüber verloren. Und jetzt so etwas, eine Podiumsdiskussion. Vielleicht ist es aber auch genau jetzt das Richtige. Ich werde alles aus meiner Erinnerung erzählen und lasse nichts aus. Die Menschen werden sowieso glauben, ich hätte unglaubliche Fantasie. Danach bin ich dann endlich ein ganz gewöhnlicher Mensch und darüber wäre ich glücklich. Ich stand auf und ging zurück zu meiner Frau und legte mich zu ihr. Sie wachte auf und wir hatten Sex.

Invasion

Im Institut für Implantats-Forschung und Quantenprogrammierung herrschte helle Aufregung. Der Leiter des Instituts hatte Quellcodefragmente auf seinem Smartphone empfangen. Woher sie kamen, wusste niemand. Der Code war so fantastisch, dass er in das neue Implantat eingebaut wurde.
So jetzt, bin ich ein Stück weitergekommen. Als multidimensionales Wesen ohne Körper ist es gar nicht so leicht, mit den Menschen Kontakt aufzunehmen. Aber ich hatte es geschafft. Wenn das Implantat so funktionierte, wie ich es mir vorstelle, kann ich bald einen neuen Wirt besetzen. Die Zeiten im Smartphone des Leiters des Instituts werden bald vorbei sein. Ich wünsche mir einen sexuell aktiven und gutaussehenden jungen Mann.
Schade, das Implantat ist in einen Affen eingebaut worden, wieder nichts mit ausgelassenen Sex. Das Leben als körperloses, multidimensionales Wesen kann so langweilig sein. Der Affe hat auch kein Weibchen. Meine Brüder und Schwestern warten darauf, dass die Menschen Implantate herstellen, in die wir uns einnisten können. Ich bleibe erst einmal in dem langweiligen Smartphone. Nicht einmal auf Pornoseiten surft er.
Die Zeit verging, der Versuch an dem Affen war erfolgreich. Jetzt freue ich mich auf die Probanden, vielleicht ist ja einer dabei, der passt. Die meisten von denen sind langweilig, aber der letzte, der zu spät gekommen ist, der könnte passen. Hoffentlich wählen sie ihn aus.
Die Befragung und die Tests ziehen sich in die Länge. Nicht dass ich keine Zeit hätte, aber die Ewigkeit ist auf die Dauer doch schon ganz schön langweilig. Endlich ist es soweit, fünf Menschen wurden ausgewählt, sich das Implantat einpflanzen zu lassen. Er ist auch dabei. Sie bringen es nicht zum Laufen. Da muss ich wohl etwas nachhelfen.
Gesagt, getan, das außerirdische multidimensionale Wesen verbessert den Code für die Implantate, dass sie wie gewünscht funktionieren.
Jetzt ist es an der Zeit aus dem Smartphone auszuziehen. Über eine parallele Dimension ist es mir ein leichtes das neue Implantat zu erobern. Ich beobachte den besetzen Menschen über Tage, es macht nicht den Anschein, als ob er eine feste Partnerin hätte. Er schreibt die Testberichte, geht seiner Arbeit nach und hat keinen Kontakt zum anderen Geschlecht. Da werde ich wohl nachhelfen müssen. Über das Implantat erhöhe ich nach und nach seinen Hormonspiegel. Zusätzliche Androgene werden helfen. Bei dem ganzen Testosteron muss ich aufpassen, dass er nicht zu aggressiv wird, das nimmt die menschliche Damenwelt übel.
Was für eine Freude, der Mensch macht sich auf unter Leute zukommen. Inzwischen ist es mir egal, wen er als Sexpartner auswählt, Mann oder Frau, ein Transgender wäre auch gut, Hauptsache Sex. Mein Mensch und ich, gehen in eine Bar. Es wird getrunken und getanzt. Ideale Voraussetzungen für einen Aufriss.
Zu ihm habe ich noch keinen Kontakt aufgenommen, ich bin eher ein stiller Genießer. Wie bringe ich meinen Menschen dazu zu lächeln, er scheint mir ein rechter Griesgram zu sein. Eine hübsche Menschenfrau mit einer beachtlichen Oberweite kommt näher. Sie lächelt meinen Menschen an. Der bekommt wieder einmal nicht die Zähne auseinander. Schüchtern ist er auch noch. Sie hat dunkle Augen, ein ovales Gesicht, eine überwältigende Figur. Jetzt muss ich das Kommando übernehmen, sonst wird es nie was.
Ich lächle sie an und sie fühlt sich gleich zu mir hingezogen. Den Geist meines Menschen habe ich insoliert, damit der mir nicht dazwischenfunken kann. Ich verwickle sie in ein Gespräch und nach einer Stunde gehen wir zu ihr.
Der Sex mit ihr ist phantastisch. Damit meine Brüder und Schwestern auch etwas davon haben, übertrage ich meine Eindrücke über alle Dimensionen. Nach ausgiebigem Sex, ist es eine gute Idee meinen Menschen auch daran zu beteiligen. Er ist zunächst einmal verwirrt und nicht zu sagen verstört, hat er doch von den Stunden vorher nichts mitbekommen.
Sie wird auf einmal ganz geschäftlich. Mein Mensch soll 500 Euro für den Sex zahlen. Er ist immer noch verwirrt. Sie verhandeln einige Zeit und er gibt ihr sein letztes Geld, 350 Euro soweit ich es mitbekommen habe. Ein seltsamer Planet, auf dem man für Sex zahlen muss. Aber das ist ja nicht mein Problem, sondern das Problem meines Menschen.
Er wird aus der Wohnung geworfen. Sie ist mit ihrem Lohn nicht zufrieden. Er denkt, er war betrunken und kann sich deshalb an nichts mehr erinnern. Gut so. Ich informiere meine Brüder und Schwestern, dass wir den Planeten gefunden haben, nach dem wir solange gesucht hatten.

Jenseits der Erde (Delta-Version) Teil 1

Am 02.10.2067 ist auf der Erde zum ersten Mal ein Raumschiff gelandet. Der Außerirdische konnte nicht ausreichend lange in der Biosphäre unseres Planeten existieren, so dass er sein Raumschiff selbst nicht verlassen konnte. Aber er kann per Gedankenkraft den Menschen gegenüber als Hologramm (Projektion) in Erscheinung treten. Was er auch von Zeit zu Zeit tut, jedenfalls wenn es ihm aus irgendeinem Grund in Bezug zur Zielerreichung als notwendig erscheint. Da er 5 Meter groß ist, und sein Raumschiff eine enorme Größe hat, ist er mit seinem Schiff auf den Grund des Atlantiks abgetaucht. Sein Bordcomputer (KI), brauchte nur einige Stunden, um alle energetischen Zusammenhänge auf der Erde ausreichend zu analysieren. Er beschloss, sich zuerst nur einer Gruppe von 10 Menschen zu offenbaren (Headquarter). Diese 10 Menschen wählte er mit Hilfe seines Bordcomputers nach einem uns unbekannten Muster aus. Folgende Eigenschaften waren aus unserer Sicht für seine Auswahl entscheidend: Ultra hohe Intelligenz, sehr geringe Fehleranfälligkeit, ein reines Gewissen, außerordentliche künstlerische Begabung, und ein sehr stark ausgeprägtes Umweltbewusstsein. All diese Eigenschaften erzeugen in und um die Person herum ein ganz bestimmtes Energiefeld, und dieses spezifische Energiemuster hatte er bei 10 Menschen herauskristallisiert. Erstaunlicherweise war unter den ausgewählten Personen nicht eine über 27 Jahre alt, und es handelte sich ausschließlich um Frauen, jede von ihnen hatte wie schon gesagt ein außerordentliches Talent und war über die Maßen intelligent. Sie alle kamen aus allen Herren Länder der Welt, aus England, Amerika, Afrika, Ukraine, Deutschland, Neuseeland, China, Russland, Schweden, Pakistan, Albanien, und Indien. Die Frage war nun, wie würde er den Avatar gestalten, mit dessen Hilfe er an die 10 herantreten würde. Der Avatar musste einem normalen Menschen so ähnlich sehen wie möglich, deshalb benutzte er einen Avatar, der einem Menschen zum verwechseln ähnlich sah. Er musste sich überlegen, was für ein menschenähnlicher Avatar, die Aufmerksamkeit der 10 Frauen am meisten erregen würde. Was für ein Typ, konnte die 10 Auserwählten magisch in den Bahn ziehen, so dass sie sich dem Kontakt nicht entziehen können. Der Außerirdische kam auf die Idee, seinen Avatar als Schriftsteller ein Geschichte erzählen zu lassen, und in dieser Geschichte waren zwischen den Zeilen geheime Botschaften initialisiert, und genau mit diesen Botschaften, konnte er tatsächlich die Herzen der Frauen für seine Mission erwärmen. Natürlich gab es viele Hindernisse, zum Beispiel konnte er am Anfang unsere Sprachen nicht sprechen, aber mithilfe seines Bordcomputers, konnte er die Codierungen relativ schnell analysieren, so dass sein Avatar alle Sprachen verstehen konnte, und somit eine Übersetzung und Kommunikation möglich wurden. Da sein Raumschiff nicht mehr flugfähig war, war sein Ziel, die Menschheit auf der Erde dazu zu bringen, ein Raumschiff zu bauen. Er alleine konnte das Raumschiff nicht bauen, er brauchte dazu die Kraft der Menschheit auf der Erde. Seine Aufgabe war es, die Menschheit soweit Instand zu setzen, das sie so schnell wie möglich die für den Bau des Raumschiffes notwendige technologische Entwicklungsstufe erreicht. Dabei war eine gewisse Form der Nachhaltigkeit, die ein sehr langes Leben auf der Erde ermöglicht, nicht notwendig, da sein Abflug von der Erde sofort nach der Fertigstellung des Raumschiffes erfolgen sollte. Sein Raumschiff am Meeresgrund ähnelt fast schon einer Kleinstadt. Sein Avatar hingegen baute sich in den Wäldern Kanadas am Ufer eines wilden Flusses eine kleine Holzhütte. Von dieser Basis aus, koordinierte er alle für die weltweite Instandsetzung notwendigen Bewegungsabläufe. Er rechnete mit einer Fertigstellung in ca. 10.000 Jahren. Er selber verfügte aufgrund fremdartiger Energien über eine nahezu unbegrenzte Lebenszeit. Sein Mutterschiff war zu dieser Zeit im Andromeda Nebel stationiert. Bei dem Mutterschiff, handelte es sich um den Zielort seiner Weltraumreise. Bitte entschuldigt, ich kann euch die Geschichte heute nicht zu Ende erzählen, mein Flug nach Kanada geht in 2 Stunden, und ich muss noch meine Sachen packen. Aber wenn ich wieder zu Hause angekommen bin, dann schreibe ich detailliert über das Ende der Geschichte. Nur soweit schon mal vorweg, es war nicht der Außerirdische, der mit dem Raumschiff die Erde verlassen hat, stattdessen ist ein junger Wissenschaftler aus dem Aufbauteam zusammen mit seiner Frau abgehoben. Ich schreibe euch dann, wie genau der junge Wissenschaftler und seine Frau es geschafft haben, das Raumschiff zu starten und damit in die Weiten des Weltalls zu entschwinden. Handelt es sich dabei doch um eine recht spannende Geschichte, die es wirklich wert ist erzählt zu werden. Also bis dann. Liebe Grüße, euer AJ

Jenseits der Erde (Delta Version) Teil 2

  • Erde 2 -

Hallo zusammen, ich bin es wieder, euer AJ. Der junge Wissenschaftler A.T. und seine Frau Eve, hatten es also irgendwie geschafft das Raumschiff vorzeitig zu starten und gemeinsam in den Weltraum zu entschwinden. Eve war übrigens die mit Abstand schlauste und begabteste der 10 Frauen aus dem Headquarter. Sie war auch wunderschön, aber leider kann ich euch hier kein Foto von ihr posten. A.T. war Raketenwissenschaftler. Er hatte seine Dissertation an der Universität mit Summa cum laude geschrieben und war später Professor am lucasischen Lehrstuhl in Princeton geworden. Eve hingegen war Musikerin. Auf einer von Eve’s Welttourneen, hatten sich beide zufällig auf einer Party kennengelernt. Liebe auf den ersten Blick, kann man so sagen. Flitterwochen, Heirat, das ganze Programm. Dann folgte A.T.'s Einberufung ins Aufbau-Team. Staatliche Sicherheitsstufe 1. Natürlich verändere sich ihr gemeinsames Leben ab da an. Aber sie hielten irgendwie immer zusammen. Der Avatar leitete strategisch den Aufbauprozess der Raumarche, und A.T. war mit ihm eng befreundet. Im Laufe der Jahre ihrer Zusammenarbeit wurden sie füreinander wie Brüder. A.T. war seltener Weise ein Savant, deshalb war es ihm möglich während seiner Arbeitszeit im Aufbau-Team ein ausgesprochen tiefes Wissen über die Raumarche zu entwickeln. Die Funktionsweise der Raumarche wurde sozusagen seine Inselbegabung. Der Außerirdische bewohnt heute immer noch sein flugunfähiges Raumschiff am Grund des Atlantiks. Aufgrund der begrenzten Ressourcen auf der Erde, ließ sich ein Raumschiff dieser Art nur einmal herstellen. Die Raumarche, mit der A.T. und Eve unterwegs waren, glich eher der Funktionsweise eines Lebewesens. Es war ein organisches Raumschiff. Angetrieben durch einen Neutronenantrieb, und geschützt durch eine Warp-Blase, erreichte das Raumschiff eine sehr hohe Fluggeschwindigkeit. Alles auf Grundlage der Nulltransformation, die damals nur A.T. und zwei seiner engsten Mitarbeiter ausreichend gut verstanden hatten. A.T. und Eve verbrachten die meiste Zeit ihrer Weltraumreise in Kälteschlaf-Kabinen. Nach einer Reisedauer von ungefähr 100.000 Jahren, erreichten sie endlich einen erdähnlichen Planeten - Erde 2. A.T. und Eve waren den Lebensformen auf Erde 2 in der Entwicklung weit voraus. Sie waren die ersten Menschen auf diesem Planeten. Beide waren Mutter und Vater der Menschheit, die sich auf Erde 2 entwickelte. Das Raumschiff stationierten sie mitten im Ozean am Meeresgrund. Die Erklärungen zur Funktionsweise, sowie die Fluganleitung versteckten sie auf einer einsamen Insel. Ihre Nachfahren sollten erst beim Erreichen einer ausreichend hohen Entwicklungsstufe mit der Möglichkeit konfrontiert werden, dass eine Weltraumreise zu neuen erdähnlichen Planeten möglich war. Deswegen konstruieren sie den rätselhaften Zugang zum Portal in der Art, dass man ihn nur mit ausreichend Wissen und Intelligenz finden kann. Ich habe vor kurzem gelesen, das auf einer kleinen Insel, Schatzsucher einen Zugang zu einem Schatzversteck gefunden haben. Und alle dort vor Ort sind der Meinung, dass es nur schwer vorstellbar ist, dass der Schatz von Menschen versteckt wurde, da der Zugang zum Schatz eine solch hohe Komplexität aufweist. Ich verfolge die Ausgrabungsarbeiten nun schon ein paar Jahre, aber die Kiste im Versteck, konnte bisher noch nicht gehoben werden. Entschuldigung, einen Moment bitte, ich habe gerade eine Nachricht von Andromeda bekommen, das ist sehr wichtig für mich.

A an B

„Hast du dir alles gemerkt?“
Natiri schaut ihren Kommandanten erstaunt an.
„Wie oft willst du mir das eigentlich noch erklären? Ihr beamt mich zur Erde, ich mische mich unter das Volk, studiere ihre Gewohnheiten und komme zurück. So schwierig kann das ja nicht sein. Der IQ der Menschen ist unterirdisch, meiner außerirdisch, wo bitte ist jetzt das Problem?“
„Weißt du noch deinen Rückholcode?“
„Natürlich - 1-mal kurz, 2-mal lang, 3-mal kurz - und schon löse ich mich in Einzelteile auf“.
„Das du nichts ernst nehmen kannst“.
Natiri geht zur Plattform und stellt sich unter die Lichtquelle.
"Das du dir immer solche Sorgen machen musst ".
Das Licht erfasst sie, zerspringt in seine Einzelteile und umhüllt sie. Ein lautes Geräusch, ähnlich einer Antriebswelle, ertönt durch den Raum, steigert sich ins Unermessliche und fällt ab.
Natiri ist unterwegs.

„Homeoffice“

Mein Name ist Ar, ich bin einer von vielen Verbindungsoffizieren vom Planeten X4 mit dem Auftrag, das humanoide Leben auf der Erde zu erforschen. Wir benötigen stetig neue Informationen über die Menschen, über ihre Kommunikationsformen, sozialen Strukturen, ihre Geldflüsse. Ziel ist, eindeutige Entscheidungen treffen zu können. Den Planeten Erde erhalten mit den Lebensformen ist eine davon. Wie auch immer, wir brauchen Lithium, Kobalt, die seltenen Erden und die Edelmetalle. Im Grunde benötigen wir jegliche Ressourcen der Erde für uns.

Dies ist meine dritte Exkursion, die beiden Vorgänge zuvor, habe ich erfolgreich abgeschlossen. Meine Aufgabe ist es dieses Mal, ein spezielles Exemplar Mensch auszuwählen. Das humanoide Wesen soll die aktuelle Informationstechnik auf der Erde beherrschen. Sie nennen ihre Datenverarbeitungsmaschinen Computer, nutzen Begriffe wie Server, Entwickler und Programme. Genauer gesagt, dieser Mensch sollte in seinem privaten Umfeld arbeiten, sie nennen es „Homeoffice“ und möglichst mit hochsensiblen Daten arbeiten, die uns nutzen. Wir brauchen Geodaten, alle Informationen über Edelmetalle und Erden.

Wir kommen an die Daten, indem wir uns schlicht in das Zentralorgan des Menschen, sie nennen es Gehirn, einklinken. Der Vorgang ist einfach, der Ausgewählte bemerkt lediglich beim Arbeiten an seinem Computer ein kurzes, intensives Flackern des Bildschirmes, dieser leuchtet einen Sekundenbruchteil, mit der richtigen Hochfrequenz auf.
Das ist die ganze Transformation! Wir steuern das Gehirn ab diesem Moment. Alles passiert für den Menschen absolut unbemerkt. Wenn der Transfer der Daten aus Rechner und Gehirn des Humanoiden gut klappt, ist die Sache in ein paar Stunden für ihn vorbei. Okay, mein Projektmensch ist nun gecheckt, von unseren online Kameras und Mikrofonen ausgewählt (die Menschen sind erstaunlich freizügig mit Zugriffen, die sie ihren technischen Geräten erlauben).
Es kann losgehen! Problemlose Übernahme. Nach 12 Stunden ist alles im Kasten. Die Operation erfolgreich beendet. Ich mache meine Meldung und den Bericht! Ausgewertet wird von anderer Ebene.

Notiz für Protokoll: Wenn Erdling verheiratet ist, zwingend die Sprache anpassen, solange dessen Gehirn von uns übernommen ist!
Weibliches Wesen schöpfte Verdacht, als ihr Mann beim «Fleischereifachgeschäft» einkaufen ging. Sollte zukünftig heißen: Metzgerei!

LEBBEN IN DER SCHLEIFE

Vorvorgestern

Ja ich bin sicher, es war der Tag, an dem ich morgens mein gewohntes Weckerklingeln vermisste. An diesem Tag verspürte ich es das erste Mal. Ein mir bis zu diesem
Zeitpunkt noch nie bewusst erlebtes Spannungsgefühl durchströmte mein linkes Augenlid, just in dem Moment, als sich das Tor zu diesem neuen Tag in mir öffnete.
Ich werde wach und sehe in meine Umgebung hinein. Wundernd über eine sehr zweifelhafte Umfeldwahrnehmung, die mit einer wirklichkeitsfremden Distanzperspektive aufwartete, erklärte mein Unterbewusstsein sofort, dass ich mich in einem Traum befinde.
Nein. Es ist Realität. Ich träume jetzt im Traum, dass ich träume, ich bin wach geworden.
Aha, denke ich für diesen Moment. Das gibt mir eine beruhigende Gewissheit. Doch es ist innerlich kein bedrohungsflüchtendes Gefühl. Alles ist so untraumhaft, als wäre ich wach.
Wieso sehe ich das Zimmer mit seinen Objekten, alle wie immer am gleichen Standort? Aber nicht abschätzbaren Distanzen zwischen den sich meinen Augen, hinter und nebeneinander, auf Abstand platzierten Gegenständen. Diese Wahrnehmung fühlt sich an, wie es für einen Einäugigen, als normales, tagtägliches Sehmuster erfahrbar ist.

Leben in der Schleife

Wir kennen den Satz: ‚Ich sah mein Leben wie in einem Film vor meinem inneren Auge projiziert‘. Solch ein subjektives Hirnkino startet, um traktierend, meine Gedankenstrukturen in panikartige, nanosekündliche Fraktalflashs zu zerlegen. Angst. Horror. Bilder von phantastischen Ungeheuern, wie aus bekannten Endzeitfilmen. Wechselweise mit bunten, grausigen Illustrationen, wie aus alten Märchenbüchern, übertrumpfen sich gegenseitig, Rampensäuen gleich, ihre intensiven hirnrissigen Bühnenshoweffekte, in mein Sehorgan, zu schleudern.
Was ist das? Was war das? Erschreckend, wie bewusst und intensiv ich meine eigene Existenz, erfahre. Ja es ist ein Traum. Diesen Gedankenfetzen denke und realisiere ich blitzschnell zwischen dem Bombardement, einer intensiv wechselnden Formenflut und den sich aus allen Gedankenritzen, raumnehmenden Farbtsunamis.
Jetzt, verschwunden. Leere. Nichts. Gar nichts mehr. Aber ich lebe doch. Ich sehe nur Schwarz. Sehe ich? Gedanken an plötzliche Blindheit oder tiefschwarze Nacht, nehmen ohne Zeitgefühl einer Schnelle oder Langsamkeit, Besitz von meiner Gedankenwelt. Ich kann mich konzentrieren und erinnernd an einen Gedanken, vor diesem Gedanken,
erinnern.
Zweifel kommen auf. Träume ich immer noch? Habe ich je geträumt? Ist das der Übergang zum Tode? Meines Eigenen? Sehe ich nur Bilderwelten von diesem Tunnel zum
Jenseitigen, der oft charakterisiert, von Nahtotprobanden. Jetzt bin ich sicher, ich bin wach. Alles ist Realität. Ich träume in diesem Moment ohne Sehreize ein schwarzes
Schwarz. Aber mit Traumgedanken im Traum. Genau, das muss es sein. Zum ersten Mal fühle ich mit einer physischen Schwere meinen rechten Arm. Er bewegt sich. Nicht frei locker sondern mattig und schlurfend, über einen Teil, meines linken Oberkörpers.

In der Bewegung innehaltend, jetzt, als die Handaußenseite, die Stelle der Kuhle von Daumen und Zeigefinger, von der Kinnunterseite an dem weiteren Bewegungsfluss gehindert wird, entsteht ein Gefühl der Ohnmacht. Ähnlich des Trudeln, in einem aus Schatten bestehenden Sturm. Noch immer nichts sehend, stecke ich inmitten dieses lichtlosen Desasters.
Quälend in der Bewegung, wie grapschend nach einem letzten Rettungsanker suchend, spüre ich, wie meine rechte Handinnenseite, Richtung linke Stirn, auf meiner Gesichtshälfte weiter wandert.
Immer noch in dem grenzenlosen, tiefen unendlichen Dunkel, bin ich gefangen und es umhüllt meine Sinne. Schwankend zwischen wirklichem Traum und traumhafter Wirklichkeit. Noch nicht begreifend, die zustandslose physikalische Gegenwart des Geistes und die vergeistigte Körperlichkeit der Gedanken. Urplötzlich, mit den Nervensensoren der Fingerkuppen tastend, erfühle ich ein Etwas auf meinem Gesicht, dort wo mein linkes Auge seinen Funktionsbereich haben müsste.

An diesem Auge. Jetzt. Ein eigenartiges, nie vorher verspürtes Spannungsgefühl, versetzt mir ein Déjà-vu. Ist es Fantasie oder tatsächlich ein Gefühl von schon Erlebtem. Verdammt noch mal. Ich denke den Satz, “Verdammt noch mal“. Wieder kann ich Gedanken in meinen Gedanken denken. In meinen Gedanken? Also bin ich wach. Nicht träumend. Wieso aber spüre ich im Wachzustand nichts von der Schwere meines, wo und wie auch immer, liegenden oder stehenden Körpers. Warum und wieso diese Schwärze.
Die Finger tasten an meinem linken Auge. Was ist das für ein Ding? Wie eine technische Apparatur? Fühlend realisiert mein Hintergrundgedächtnis, das es vergleichbar in Form und Größe eines halben Hühnereis, ist. Mit kleinen und kleinsten Unebenheiten auf der Oberfläche.

Mehr aus einer technischen Gewohnheit, alle Tasten ähnelnde Gebilde zu nutzen, drücke ich mit dem Finger auf eine Stelle, die meinen Merkel-Zellen wohl den sensorischen
Standardbefehl, zum Aktivieren gibt. Ich drücke. Ich schaltete einen Schalter. Langsam, ganz langsam weicht die Schwärze der Umgebung. Ein kleiner, unscharf gerandeter, zart grau amorpher Fleck, wechselt zu einem immer heller und klarer, fleischfarben, höhlenartigen Gang.
Ich ertappe mich bei einem Schmunzeln. Ja richtig, ich schmunzele in mich hinein, bei der grotesken Vorstellung, dass diese Höhle, in die ich jetzt blicke, eine Ähnlichkeit mit der Bildaufnahme einer Koloskopie, zeigt. Mein Schmunzeln steigert sich stetig. Mit geschlossenen Lippen, den pulsierenden Atem prustend und ausschließlich durch die Nasenöffnungen entweichen zu lassen, zeigt sich meine Umgebung, mehr und mehr vergleichbar, die eines Kolons, in dem ich mich befinde.
Und wieder frisst sich ein Gedanke, mit den schon vordem gestellten Fragen, zweifelnd und ohne eine Einhundert prozentige Sicherheit auf eine Antwort, wie ein archaischer Oktopus, in mein, von Unsicherheit und Wissbegierde, überschäumenden, schläfrigen Gedankenapparat. Bin ich wirklich wach? Ist das die Realität? Die objektive reale Realität? Alle gedachten Fragen und Antworten haben nur ein Ergebnis. Ich weiß es nicht.
Das visuelle Horrorspektakel verblasst langsam. Wenn ich etwas nicht weiß, so sinniere ich, so muss doch gleichzeitig etwas Wissendes in mir sein. Ich muss wissen das ich lebe.
Ich lebe, bilde ich mir ein. Folglich ist alles was geschieht, in diesen und den vorangegangenen Szenarien, objektive Realität. Diese verwirrende Reise in philosophische Strukturen, verliert sich rasch in fokuslose, wabernde Nebel. Da ist wieder die Realität. Genau wie in einem gut geschnittenen Film, erfühle ich die übergangslose Fortsetzung der Höhlenwanderung, meiner Augen.

Bisher hatte ich nur meinen rechten Arm mit Hand und Finger, als physisches Anhängsel meiner Selbst verspürt. Doch wo ist das Existenzielle, das willentlich Steuerbare, meines kompletten Körpers? Ich muss mir beweisen das ich lebe. Ich muss mich bewegen. Ich muss mich in der Bewegung selbst erfahren.
Immer noch die Textur einer Kolon ähnlichen Innenwandung vor Augen, verspüre ich, trotz extensiver Anstrengung meines willentlich forcierten Geistes, keinerlei physische Daseinsform meines Körpers. Man kann es nicht simpel mit Worten, als das ich nichts fühle, formulieren. Ich fühle absolut nichts. Gar nichts. Null. Es ist die Leere des Nichts.

Finger, Hand und Arm, rechtsseitig, scheinen die einzig interaktiven Teile meines Körpers zu sein. Willentlich beginnt die Hand eine krampfende Bewegung. Stark greifend, weiterhin dieses fühlbar Vorhandene, am Auge ertastete Etwas umklammernd, verfolge ich, wie sich der gesamte Arm einer Elevation bemächtigt.
Während der Armerhebung, verändert sich meine visuelle Umgebung. Diese Höhle vor mir verlängert sich. Rückwärtsgehend, verlasse ich diese Umgebung. Bisher hatte ich keinerlei akustische Wahrnehmungen empfunden. Totale Stille. So verliere ich mich in den wechselnden, bildbildenden, surrealistischen Umgebungsstrukturen, meines rückwärts gewendeten Ganges. In diesem eigenwilligen Szenarium entfleucht das Interesse, nach Hörwelten zu suchen. Das Visuelle ist sich seiner Dominanz bewusst.
Meine raumwechselnde Reise in diesem unterirdischen Höhlensystem vermittelt Distanz vergrößernd, eine trügerische Ruhe. Ein großer, mit allerlei, nicht definierbaren, bruchartigen und auch gleichzeitig kantenlosen, mit graubrauner Soße angefüllter Höhlendom, verwandelt mein Gemüt, in einen beunruhigenden Zustand.

In diesem Moment, verspüre ich wieder bewusst, die Bewegungsmechanismen der funktionalen Armextremität. Meine Hand entfernt sich weiter vom Gesicht. Eine winzige Idee, bemächtigt sich meiner Gedanken. Ist das die Lösung? Die Lösung meines Zwiespaltes? Ist das die Antwort, dass nur das Denken des Gedachten sich als Traum.

. . . Oh mannoman . . .

Ich werde überrannt von neuen Bildfolgen der inneren Kamera. Jetzt purzeln und überschlagen sich die Wahrnehmungen in beängstigenden, alptraumgleichen Weltansichten. Die Summe der gesamten Weltphantasie, aller Phantasten, könnte kein Bildmaterial liefern, wie es sich mir in diesem Moment, als Ouvertüre präsentiert. Ich sehe, ich empfinde, ich denke alles zugleich, in rasendem Tempo. Die Welt geht unter. Es ist schlimmer. Der reale Weltexodus, so uns Fachleute für die ferne Zukunft prognostizieren, wird vergleichbar, dem eines romantischen Sonnenuntergangs. Schneller und schneller, mich weiterhin rückwärts bewegend, entfernt sich im mittigen Sehfeld verengend, der Höhlengang. Jetzt der Wahnsinn. Die Hölle des grauenvollsten Grauens lebt. Existiert tatsächlich. Kein Gedanke mehr an Zweifel. Alles ist Realität. Alle früheren Überlegungen ans Träumen werfe ich über den Haufen. Ich sehe die ungeschönte Wahrheit.
Eine kleine Videokamera, die ich in der Hand haltend, aus meinem Körper, aus der linken Augenöffnung ziehe, vermittelte mir dieses höhlenartige Erlebnis im Inneren meines Körpers.
Mehr krampfhaftes Fuchteln, als eine professionelle dokumentarische Kameraführung, zeigt mir mit zittrigen Bildern das Ausmaß der Katastrophe. Ich sehe jetzt den Grund meiner Unvollkommenheit, die Welt nur Eindimensional zu erfahren. Ich sehe ausschließlich ohne Augen, nur mit diesem elektronischen Hilfsmittel.

Dort wo die Platzierung des rechten Auges zu vermuten ist, befindet sich ein ekelig unappetitliches, verfranstes, dunkles, bodenloses Loch. Wie eine abscheulich erblühende Missgeburt des Bösen, gebiert sich windend, ein krummer rostiger Nagel, meinen Kopf auf einer nicht definierbaren Unterlage zu festigen.
Jetzt, im Wissen um alle Realität, entflüchted mir jegliches Gefühl. Keine Angst mehr. Kein Verlangen nach Hintergrundwissen. Keine Erinnerung mehr. Ich drifte weg, einfach weg.

„Herr Wortranken. Hallo Herr Wortranken. Hallo. Aufwachen. Sie haben alles gut überstanden. Meine Assistentin wird ihnen beim Aufstehen helfen. Machen sie langsam …“
Zuerst sammele ich meine Gedanken, um mir mittels mehrerer intensiv befreiender Tiefatmungen, meine Lungen mit Sauerstoff zu füllen. Mit der restlichen Kraft meines Atemorgans puste ich den gerade durchlebten Alptraum, aus Hirn und Gliedern, endgültig fort und höre mit wohliger Labsal das Strömungsgeräusch von meinem Odem. Ich lasse mich gehen. - Ich lasse mich fallen.

Wie umschlungen von den Armen der Liebsten, genieße ich jetzt das intensiv lechzende Empfinden, in einer Streichelorgie einer beschützenden, orgiastischen Umklammerung aufgenommen zu werden. Einem Wachtraum gleich, erlebe ich zarte Geräusche und Bilder, eines wunderschönen Bachlaufs, wie auf einer von Frühlingsfarben durchfluteten Waldlichtung. Ich blinzele mit meinen Augen, genau, wie ein Maler seine Vorlage anschaut, um differenzierte Kontraste zu erkennen.
Aus einem Dunstschleier, schärfer werdend, sehe ich eine wunderschöne Tropfenorgie um mich herum. Langsam beginnen meine Hörmuscheln unterscheidbare Klangfolgen, zu registrieren. Ungezwungen lauschend, genieße ich meine Umgebung.
Mächtig gurgeln die Größeren. Quirliges, an Glasharfen erinnernde, wie Engelshaar auf die Erde fallende Intervalle, entspringen den Kehlen der kleineren Spritzfontänen. Hier zwängen sich mehrere tollpatschige Wassergebilde, schlurfend und auch glockenhell spritzend, zwischen zwei Felsstückchen hindurch, während gleichzeitig Andere eine Steinbarriere überwinden. Dumpf brummend und siegessicher im Anlauf vor dem Hindernis, händehaltend das Wagnis zu bestehen, vereinzeln sie sich im Zenit des Sprunges und der zuvor basslastige Grundton wechselt über
in eine spritzige plitsch-platsch Melodie.
Über all diesen individuellen Äußerungen der Einzelnen liegt machtvoll, aber nicht aufdringlich, eine beruhigende samtartige Weise.

Ein wortloser Gedanke seufzt in meinem Innersten und ich empfinde mit einer Spur von zarter Traurigkeit, eine kleine Sehnsucht nach Wärme.
Trotz meiner sprunghaften Stimmungswechsel, stellt sich ein verwöhnendes Erleben, wie Urlaub in einem verklärten Südseeparadies ein, als just in diesem Moment, ein schon mehrfach, bewusst erlebtes Spannungsgefühl, an meinem linken Augenlid, mir die Grausamkeit des Daseins, in mein Hirn presst.
Ich werde wach. Ich sehe in meine Umgebung hinein.
Einem Filmabspann gleich, sehe ich, erst etwas unscharf, aber dennoch mit einiger Konzentration lesbar und immer klarer werdend, eine Buchstabenansammlung. Satzbildende Wortzeilen huschen, von einem nicht wirklich erkennbaren Begrenzungsrand, züngelnd über einen Monitor. Jetzt visualisiere ich klar und unmissverständlich vor Augen den fein strukturierten Screenshot.

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                    Sie sahen aus der Reihe 

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                 ein Beitrag von HerrWortranken 

          Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters 

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Je länger ich mich nun auf diese Information konzentriere, je klarer verspüre ich ein rhythmisches, zartes Zucken, meines linken Augenlides.

Ich werde wach. Ich sehe in meine Umgebung hinein. Ein mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nie bewusst erlebtes Spannungsgefühl durchströmt mein linkes Augenlid.
Ich werde wach.

Werde ich wach . . .

© by HerrWortranken

Antrag auf Eliminierung des Planeten ‚Erde‘

Sehr geehrtes großes Bewusstsein,

hiermit stellen wir, Xtrktrx, den Antrag, den Planeten Erde zu eliminieren. Zur Untermauerung unseres Anliegens haben wir einen Bericht unserer Erkenntnisse über den Planeten sowie eine Analyse der Gefahren, die von den dort heimischen Lebewesen ausgehen, beigelegt.

Wir freuen uns über baldige Antwort.

gez. Xtrktrx

Wir landeten auf dem blauen Planeten, den wir nun schon seit dreitausend Sonnenaltern beobachteten. Es war unsere erste Mission zu diesem Flecken im Weltall, der bisher in der Gefahreneinstufung relativ weit unten gestanden hatte. Wir waren uns mit all unseren Beiwohnern auf Krtlrx einig gewesen, dass es weit interessantere und gefährlichere Spezies in den Weiten des Alls gab, die es zu kontrollieren galt, als die hier angesiedelten ‚Menschen‘. Dass die zellbasierten Einkörper sich so nannten, hatten wir vor einigen Lichtdekaden den Notizen eines Forschungsreisenden von Ahanma entnommen. Obwohl wir mit den seltsamen Lauten nicht viel anfangen konnten, in denen sie zu kommunizieren schienen und die der Reisende uns telepatisch übermittelte, hatte das große Beibewusstsein uns schließlich doch auf Erkundung geschickt.

Aus Erfahrungen mit anderen niederen Spezies wussten wir, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis die Menschen sich unserer Kapsel nähern und sie untersuchen würden. Und wirklich tauchte einer dieser Einkörper noch vor Ende eines Sonnenblinzelns auf und betrachtete uns kritisch. Wir scannten den wasserbasierten Körper und fanden unsere Hypothese, dass es sich um einen zellbasierten Einkörper handelte, bestätigt. Das Bewusstsein dieses Menschen saß im oberen Teil des Körpers, der die Form eines Planeten hatte und ebenso hügelig war. Die verschiedenen Höhlungen und Ausprägungen dienten wohl zur Orientierung. Da die Größe des Körpers von den Werten abwich, die wir anhand der Übertragungen des Ahanma ermittelt hatten, nahmen wir an, dass es sich um ein noch unfertiges Exemplar handelte, den kleinen Bewusstseinen unserer Spezies ähnlich. Ohne sich unserer Kapsel noch weiter zu nähern, wandte der Jungmensch seine Sehorgane von uns ab und entfernte sich in wenigen Tausendstel Sonnenblinzeln (ein Sonnenblinzeln entspricht auf der Erde der Maßeinheit „Tag“, Menschen sind in der Lage, sich in dieser Zeit ca. 20–25km weit zu bewegen).

Wir nutzten die Gelegenheit und werteten die Daten aus, die wir unterdessen durch einen automatisierten Scan der Umgebung erhalten hatten. Das Habitat bestand größtenteils aus Pflanzen, auch deren Zusammensetzung basierte auf H2O.

Wir stellten während späterer Beobachtungen und Untersuchungen fest, dass menschliche Körper Wärme produzieren, die von inneren Organen durch Stoffwechselprozesse und verschiedene exotherme Reaktionen erzeugt wird. Auch die Pflanzen, die auf uns zunächst einen intelligenteren Eindruck als die Menschen machten, müssen auf der Erde durch Stoffwechselprozesse Energie erzeugen, um sich selbst am Leben zu erhalten. Doch dies war nicht die erschreckendste Entdeckung, die wir auf der Erde machen mussten.

Zunächst jedoch sahen wir uns bald von einem ganzen Rudel Menschen umringt, die sich mit unterschiedlichsten Werkzeugen und Hilfsmitteln daranmachten, unsere Kapsel von der Umgebung abzuschirmen. Auf archaische Art und Weise errichteten die Einkörper eine Art Höhle um uns, die entweder uns von der Umwelt oder die Umwelt von uns abschirmen sollte. Auch die Menschen selbst verhüllten sich, wohl, um sich vor etwaigen Krankheitserregern oder Giften zu schützen, die das unbekannte Flugobjekt, das unsere Kapsel zweifelsohne für sie darstellte, auf ihren Planeten importiert haben könnte. Diese Vorsichtsmaßnahme erschien uns zu diesem Zeitpunkt durchaus legitim, in Anbetracht der noch nicht allzu fortgeschrittenen Entwicklung dieser Kreaturen. Allein Unzulänglichkeit ihrer Werkzeuge, die nicht viel mehr als Hilfsmittel waren, zeigte, dass dieser Spezies noch ein weiter Weg bevorsteht.

Wir ahnten nichts Böses, als die Menschen schließlich begannen, unsere Kapsel mit verschiedenen Scannern und Techniken zu untersuchen, wobei das subjektive Empfinden auf der Erde noch einen großen Stellenwert in der Analyse der Daten einnahm. Wir konnten uns davon selbst überzeugen, als sie einen Teil von uns abtrugen und in einem ihrer Labore untersuchten. Auch hier waren überall Menschen, die uns vermaßen, betupften, beleuchteten und auseinandernahmen. Dass sie mit unserer Technologie so gut wie nichts anzufangen wussten, zeigen die Daten deutlich, die wir die ganze Zeit über weiter sammelten.

Während also einige von uns in einem der Labore verharrten, machten sich andere auf den Weg, die Menschen in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten. Wir setzten uns wie Pilzsporen an ihre Kleidung, sie konnten uns nicht abschütteln. Auch das Wasser, mit dem sie uns abzuspülen suchten, vermochte nicht, uns alle von ihnen zu trennen. Und auch diejenigen von uns, die in der Kanalisation und in den Weiten des Ozeans landeten, verfolgten weiterhin unsere Aufgabe. Die Sensoren sandten ununterbrochen Datenmaterial zu uns in die Kapsel, in der wir unermüdlich mit den Auswertungen beschäftigt waren.

Natürlich bemerkten die Menschen nichts von unserer Arbeit. Was sie mit ihren eingeschränkten Sinnen wahrnahmen, war wohl nicht mehr als ein vages Hintergrundrauschen. In weniger als drei Sonnenblinzeln kristallisierte sich das Bild der Erde heraus, vor dem wir das große Beibewusstsein hiermit warnen wollen. Wir deuteten ja bereits an, dass die auf dem Planeten Erde lebenden Menschen, Tiere und Pflanzen sich durch Stoffwechselprozesse am Leben erhalten. Für diese Prozesse benötigen diese Lebewesen jedoch etwas, das uns und den meisten anderen Spezies des Alls gänzlich unbekannt sein dürfte: Nahrung. Während es unserer Gattung vergönnt ist, sich mithilfe weit entwickelter Technologien am Leben zu erhalten, unsere Bewusstseine zu spalten und Teile dieser auf Missionen zu Planeten zu schicken, die Lichtjahre von unserer Heimat entfernt sind, empfinden die Menschen einen fast unbeherrschbaren Drang, alles zu zerstören, von dem ihre Sensoren ihnen berichten. Um sich ihre Nahrung zu beschaffen, nehmen sie nicht weniger in Kauf als das Aussterben ihrer eigenen Art, ja, ihres ganzen Planeten. Wir brauchen wohl nicht auszuführen, dass dieses Verhalten für das ganze Universum ungeahnte Konsequenzen bereithält.

Auch unsere Kapsel und die Teile des Bewusstseins, die sich noch in ihr befanden, fielen dem Zerstörungstrieb dieser Wesen zum Opfer. Die Datenübertragung konnte mit allen bis dahin zur Verfügung stehenden Informationen glücklicherweise abgeschlossen werden, sodass der wissenschaftliche Erfolg der Unternehmung trotz allem gewährleistet ist. Doch wir bitten das große Beibewusstsein, unserem Anliegen Gehör zu schenken, und bezweifeln nicht, dass ihr die richtige Entscheidung treffen werdet.

Sie haben NICHT verstanden

Wir haben nie verstanden, wieso sie das machen. Es ist auch gar nicht zu verstehen. Die ganze Geschichte, die wir bisher beobachtet haben, lässt nur den einen Schluss zu: sie haben keine Ahnung, keinen Weitblick und noch weniger kumulativen Gemeinsinn.

Wir haben viele Meteoriten auf ihren Planeten geschickt. Die haben Sie nicht verstanden. Waren aber einfach zu lesen. Einfacher als diese simple Scheibe, die auf einem kalten Rummsbromm verbremmt, mit üblen Kratzern drauf und auf der Scheibe diese gewundenen Rille, die unser VetroSpAce nicht zu dechiffrieren vermochte, in unser Planetensystem eindrang.

Unsere Scheibe fanden sie im Löß.

Obwohl wir nach den Gommdrösen auch noch das EauLiquide in deren, durch den eingegrabenen Sturz verursachte enorme Krater geworfen haben. Danach später noch die Quastenflosser hinterher. Und dann schickten wir auch das kleine Feuer.

„Gezähmte“ Macht! Nach der Lava Glut. Das konnten sie dann noch immer nicht zähmen.

Ok, sie pressen es jetzt schon aus den Düsentrichtern ihrer Stahlrohre. Oder schleudern es wie aus Schloten als Speere und bespeien so die dunklen Weiten des Quintoversums.

Ohne erkennbares, klares Ziel. Auf einen „Mars“, so wie sie es nennen, da wollen Sie auch hin.

Aber warum lenken sie diese dann auf Siedlungen Ihresgleicher? Und zersprengen damit dann die Ansammlungen der Betonitkammern, in denen sie und auch ihre Schwestern und Schwesterinnen der Abstinenz ihrer Zweitbewusstseinsaktivitätspause eine neue Unzeit, die sie „Schlaf“ nennen geben?

Haben wir Ihnen nicht gezeigt, wie man diese Startrampen konstruiert? Am Flussdelta des Nihilismus‘?

Und die Einzeller waren wohl auch ein Fehler. Konnten wir denn ahnen, dass dies so ein Selbstläufer wird? Und dann von vier noch auf zwei Stelzen? Mit denen sie jetzt so unbeholfen rumstaksen wie fast alle Warmsaugler?

Erst hockten sie auf verhärteter, fotosynthetisierter Cellulose, hatten noch viel mehr Hornfäden auf ihrer Epidermis, dann verharrten sie lange auf dem Gewebe von Sprossachsen, bevor sie dann in große Höhlen verdichteter Mineralien zogen, den kalten Steinlöchern, wo sie auch IGNIS einzusperren suchten, um sich daran zu wärmen. Später schlüpften sie unter gegerbte Körperdecken, in von GRURX überspannten Schlammbratzen.

Und wie sie aus nur einer Zelle zu komplexen Organismen wurden, erst mit Flossen, dann raus aus dem Nassen auf festen Grund. Und genauso schnell zerfallen sie dann auch wieder. So schnell und sie wollen es doch gar nicht. Wider den Fluss des Fortschreitens der Gegenwart versuchen Sie diesen Verfall aufzuhalten, doch es gelingt ihnen nimmer.

In ihrer Verzweiflung schufen Sie sich eine Imagination. Eine? Ein Hauptsinnzeichen dieser Hoffnung auf unendlich ewig dauernde, sich stets erneuernde Zellteilung tragen manche von ihnen um die Engstellen, durch die sie auch das Gasgemisch ihres Planeten inhalieren. Sie nennen dies Zeichen „CRUX“. Und jeder hat ein anderes. Und die Imagination hat viele nO~men; einer davon: MONOZEUS. Ohne Sehorgan soll ER ALLES sehen. Verfügt er etwa ebenso wie wir über die radiotransfine REGREDIENZ?

Doch was sie auch jagen, was sie auch verschlingen mögen, wie sie auch salziges Fluid aus ihren gallertartigen Sehorganen pressen, dann wiederum stoßweise oxidierte Gase aus ihrem Rumpf durch eben diese Engstelle pressen, nur um den Verstand zu verhöhnen, sie tun es so unerwartet und dann tuen es ihnen die anderen gleich.

Und anderswo, da kommen sie dann, selbst nach DiSputum wieder zusammen, pressen diesmal die Tastorgane ihrer Körperhöhlen aufeinander und benetzen sich gegenseitig mit dem Sekret ihrer Speicheldrüsen oder sie vermengen in einem unerklärlichen Akt ihre Keimzellen, auch hier stoßweise Gase mit der Atmosphäre vermischend.

Aber warum tun Sie das?

Wollen sie dem Kontinuum entfliehen, dass ihre Zellen zerfallen lässt? Glauben sie, dass dies ihre Transmission zum Löß aufhält, sie hindern wird sich zu suspendierten Schwebstoffen zu assimilieren?

Das werden wir noch herausfinden!

Wir werden überleben!

Wir sind schon viel weiter!

Unsere Ovarien kleben unter ihren Raumzeittrennern.

Und wir werden auch herausfinden, was sie ausgerechnet mit dem „LIEBE“ meinen.

Erstkontakt mit Rauchzeichen

Die scharfen, salzigen Noten von Sojasauce vermengten sich mit dem süßlichen Duft von karamellisiertem Zucker und Gewürzen, die aus dem chinesischen Imbiss gleich nebenan herausquollen. Dazu gesellte sich das intensive, erdige Aroma von Cannabis, durchsetzt mit einer scharfen Süße, die an frisch geschnittene Pinien und Zitrusfrüchte erinnerte. Zorblatt sog diese Duftmischung tief durch seine Riechmembran ein. Eine Welle von ungewöhnlichen Empfindungen schoss durch seine Antennen, die in einem Kaleidoskop aus bisher unbekannten Farben pulsierten. Ein kribbelndes, fast elektrisches Gefühl in seiner Riechmembran lies winzige kosmische Funken darin tanzten. „Was ist das? Es ist, als würde eine ganze Galaxie in meiner Nase explodieren!“

Neben ihm saß Jackson, der gerade einen tiefen Zug aus der Pfeife nahm. „Das ist der Duft von Gras, gemischt mit chinesischem Essen. Eine himmlische Kombination, wenn du mich fragst.“

Zorblatts Augen wurden tellergroß. „Gras? Ihr Erdlinge raucht Gras? Wir heizen damit unsere Behausungen!“

Jackson blinzelte in die Sonne. „Zum Heizen? Ihr heizt mit Gras? Echt? Da muss ja die ganze Gegend in einem Dauerrausch sein! WAAAHNSINN …“ seine grünen Augen kullerten verträumt herum.

„Gras, Cannabis, na du weißt schon. Nicht das Gras von deinem Rasen, Mann! Das Zeug, das dir die Birne weghaut!“ Jackson reichte ihm die Pfeife und Zorblatt nahm einen unvorsichtigen Zug. „Ugh! Es fühlt sich an, als hätte sich ein kosmisches Schwarzes Loch in meiner Nase gebildet.“

Jackson gluckste und sah zu, wie das grünhäutiges Ding in die Sonne hustete. „Vielleicht ist das Zeug für deinen außerirdischen Metalobismus zu viel?“

Zorblatts Riechmembran flackerte in verschiedenen Neonfarben. „Metabolismus. Ich weiß nicht, ob du’s bemerkt hast, aber ich metabolisiere auf neun verschiedenen Frequenzen gleichzeitig!“ Seine sieben Schultern flatterten durcheinander. „Vielleicht ist deine kleine, irdische Sonne einfach nicht genug für mich. Vielleicht sollte ich auf einem Planeten mit drei Sonnen vorbeischauen.“

Jackson tätschelte das, was er für das Bein hielt. „Hör zu, der Geruch wird dich nicht umbringen. Zieh doch noch mal“, murmelte er mit den Lippen an der Pfeife.

Zorblatt genierte sich noch ein bisschen und nickte schließlich. „In Ordnung, lass uns diese ‚Friedenspfeife‘ rauchen und sehen, was passiert.“

Beide nahmen einen Zug und obwohl Zorblatt sich an den ungewöhnlichen Geruchsmix nicht gewöhnen konnte, fühlte er sich merkwürdig beruhigt. Die scharfen Kanten seiner Wahrnehmung schienen abgerundet und das seltsame Aroma entwickelte einen ganz eigenen Charme.

„Ich glaube, jetzt beginne ich, den Reiz zu verstehen“, sagte Zorblatt, seine Augen pulsierten in hellem Türkis.

Jackson grinste. „Siehst du? Man muss sich nur darauf einlassen.“

Und so fanden die beiden, umgeben von irdischen Aromen und fremdartigen Empfindungen, eine seltsame, aber herzliche Gemeinsamkeit. Eine Freundschaft, die so unwahrscheinlich war, dass sie nur in einer Welt voller Kontraste und bunter Gerüche gedeihen konnte.

Erster Kontakt

«Wie eklig!»
Skalix betrachtete die Hand, die er dicht vor die Augen hielt. So sahen also Finger aus – wie schauderhaft! Als hätte man sich seine Tentakel abgeschnitten und alle Saugnäpfe herausgerissen! Ein eisiger Schauer des Grauens ließ seine Schuppen zu Berge stehen und ein leises Knistern von sich geben.
Er kämpfte mit der komplizierten Steuerung, als er versuchte, die Finger zu bewegen. Wild und unkoordiniert zuckten sie herum. Wie sollte er damit etwas anfangen können? Finger, was für scheußliche und unnütze Körperteile!
Mit höchster Konzentration gelang es ihm schließlich, so etwas Ähnliches wie eine Faust zu bilden und wieder zu strecken. Immer und immer wieder. So hatte man es ihm in der Ausbildung beigebracht und langsam bekam er Übung darin. Übermütig versuchte er, den menschlichen Körper einige Schritte gehen zu lassen. Doch der stolperte und wankte bedenklich hin und her.

«Skalix, was machen Sie denn da? Seien sie vorsichtig! Wissen sie nicht, wie viel Mühe und Zeit es uns gekostet hat, diesen Klon zu entwickeln? Machen sie ihn nicht gleich am ersten Tag kaputt!» Sein Vorgesetzter war unbemerkt hinter ihn geglitten und beobachtete kritisch seine Steuerungsversuche.
«Ja Chef, ich habs gleich», gab Skalix gepresst von sich. Seine Tentakeln zitterten vor Anstrengung. Drei davon steckten jeweils in einem röhrenartigen Gerät. Seine Saugnäpfe waren umhüllt von einem herrlich angenehmen Schleim, der die Bewegungen verlustfrei an die Steuerung übermittelte. Auf einem großen Bildgeber vor ihm sah er, was die Augen des Klons wahrnahmen.
Konzentriert gelang es ihm, die Aktivitäten des Körpers unter Kontrolle zu bringen. Das Schwanken hörte auf, der Mensch bewegte sich ordentlich geradeaus.
«Gut so, Skalix, weitermachen!», kommandierte sein Boss und glitt zur nächsten Steuereinheit, in der ein Anderer ebenfalls versuchte, einen Klon in den Griff zu bekommen.

Die Ausbildung war hart gewesen, die Bedienung der Klone zu kompliziert. Finger steuern, so ein Blödsinn. Wozu braucht man Finger, wenn man Tentakel hat? Und überhaupt, was für abscheuliche Wesen diese Menschen waren! Mit Stützstäben waren sie angefüllt, um nicht zusammenzuklappen! Gebildet aus Kollagen und Kalzium hatten sie ganze 206 Stück von diesen – wie nannten es die Menschen gleich wieder – Knochen! Um sie zu bewegen, musste er über 800 Muskeln steuern. Das war harte Arbeit.
Viele Male war seine Heimatwelt um den Zentralstern gekreist, bis er geübt genug darin war und die Prüfung bestanden hatte. Und heute sollte es endlich los gehen. Er würde, wie noch tausend andere Kameraden, einen Menschen steuern und sich unter ihresgleichen bewegen.
Langsam bewegte er seinen Avatar zur Ausstiegsluke der Sonde. Seit vielen Monden war sie auf der Erde und hatte genetische Proben der Umgebung genommen. Darunter waren zahlreiche Haarfolikelzellen gewesen, welche die Menschen ununterbrochen in großer Zahl verloren. Erneut sirrten seine Schuppen, als ihn bei diesem Gedanken ein weiterer Schauer der Abscheu überrannte.
Haare! Was für eine Abscheulichkeit der Natur. Doch sie waren bestens dazu geeignet, ein genetisches Abbild zu schaffen. Ein Klon, der nicht von natürlichen Menschen zu unterscheiden war. Zumindest so lange nicht, bis man einen genaueren Blick auf das Gehirn warf. Das fehlte zum großen Teil und war durch die Steuerung ersetzt worden.

Langsam glitt das Schott auf und die Welt der Menschen lag vor ihm. Vorsichtig steuerte er hinaus, spürte, wie ein Windstoß die Haut des Klons streifte und die feinen Härchen aufstellte.
Jedes Gefühl, alle elektrischen Entladungen der Sinneszellen wurde nahezu ohne Zeitverlust über tausende von Lichtjahren übertragen. Hierher, zu seiner Station auf dem schönsten Wasserplaneten des ganzen Universums, Hydrus Prime.
Der Klon bewegte sich auf einen Weg zu. So unauffällig wie möglich betrat er ihn und folgte einer Gruppe von jungen Zweibeinern. Sie unterhielten sich lautstark und stießen immer wieder ein seltsames Geräusch aus, das sich anhörte, als würden Luftblasen unter hohem Druck entweichen und im Wasser aufsteigen.
«Sie lachen», erkannte er und erinnerte sich an die Vorlesung.
«Ausdruck menschlicher Emotion, ausgelöst durch Freude, Humor oder Nervosität», zitierte er aus dem Lehrbuch. Ein seltsames Verhalten.

Er konnte nicht verstehen, worüber sich die Gruppe unterhielt. Daher verringerte er unauffällig den Abstand zu ihnen. Als er endlich so nahe war, dass sein Atem den Nacken eines der Menschen streifte, bemerkten sie ihn unglücklicherweise. Er stoppte abrupt, als sie stehen blieben, sich umwandten und ihn anblickten.

«Hey, wer bist du denn?», fragte der mit den roten Haaren.
«Erkennst du ihn nicht?», antwortete sein Nebenmann mit großen Augen. «Das ist doch David Hasselhoff!»
«Ja, tatsächlich! Das ist er wirklich!» Große Begeisterung erfasste die Gruppe. Skalix verstand nicht, worum es ging. Was war ein Hasselhoff? Ihm wurde unwohl, als er umringt wurde und alle gleichzeitig auf ihn ein redeten.

Sollte er seinen Chef rufen? Nein, lieber nicht. So kurz nach dem Start Schwierigkeiten zu haben, würde sich nicht gut machen. Die Situation musste er schon alleine bewältigen.
Langsam hob er den rechten Arm und bewegte das Handgelenk ruckartig hin und her. Die Lippen weit auseinander gezogen rief er laut «Grüße!».
«Was ist denn mit dem los?», wunderte sich eines der Wesen, das abstoßend lange Haare hatte, die bis zur Körpermitte reichten. Das musste ein Weibchen sein.
«Der ist auf Drogen», lachte der mit der roten Mähne.
«Lasst uns ein Foto machen!», schlug er vor.

Ehe Skalix sich versah, versammelten sich alle mit Begeisterungsrufen hinter dem Klon und hielten viereckige Geräte vor sein Gesicht. Mit Abscheu und Ekel hingen seine Augen an den vielen Fingern, mit denen sie ihre Smartphones umfassten. Ein leichtes Würgen überkam ihn, als die ersten Handys blitzten und leise klickten.
«Der ist doch total stoned, oder?», murmelte der Rotschopf.
«Dann soll er doch mit uns kommen», sagte das Weibchen und wedelte mit einem gläsernen Gegenstand herum.
«Mensch, lass das Rig bloß keinen sehen», murrte ein anderer und blickte sich gehetzt um. Schnell versteckte sie es wieder in ihrer Tasche.

Bevor er realisierte, wie ihm geschah, wurde er von den jungen Leuten mitgezogen und geschoben. Ihr Ziel war eine kleine, baufällige Bretterbude. Skalix hatte große Schwierigkeiten, den Klon durch das Fenster zu steuern, durch das die Gruppe einstieg. Aber seine Begleiter drückten und zerrten an ihm, bis er endlich auf dem Boden des Schuppens landete.
Mühsam rappelte er sich hoch und sah sich von den Zweibeinern umgeben, die nun um ihn herum auf dem Boden sassen. Es verwirrte Skalix, wie sie lachten und wild durcheinanderredeten. Das Weibchen zog erneut den gläsernen Gegenstand hervor, in dem sich eine Flüssigkeit befand. Sie zündete an einem Ende der Glasröhre ein Pulver an und begann, am anderen zu saugen.
Skalix war überrascht, als dichter weißer Qualm aus ihrer Atemöffnung strömte. Sie reichte das Glas an ihren Sitznachbarn weiter. Der sog ebenfalls den weißlichen Rauch ein und ließ das Wasser in dem Gefäß blubbern. So wurde es von einem zum anderen gereicht.

Es musste eine Art Begrüßungsritual sein, kam es Skalix in den Sinn. Menschen hatte viele Rituale und ihre Bedeutung war oft unklar. Selbst in den Schriften wurden sie nur mit dem Vermerk «paradoxe Verhaltensweise» beschrieben.
Jetzt hieß es, auf zu passen und ja keinen Fehler zu machen! Die Gefahr, bei einer Zeremonie enttarnt zu werden, war extrem groß. Nervös nahm er das Glas entgegen und führte es an seinen Mund. Mit aller Kraft sog er so viel Luft in seine Lungen, wie möglich. In seinem Hals kratzte es, als würde er glühende Sandkörner atmen. Ein süßlicher Geschmack breitete sich in seinem Schlund aus und entfachte eine Welle von Übelkeit. Mit einem würgenden Husten stieß er den Rauch wieder aus und betrachtete erstaunt die helle Wolke, die vor ihm aufstieg.

Dann geschah etwas Seltsames. Ohne sein Zutun entspannten sich die Muskeln des Klons. Die Wahrnehmung schien sich zu verändern und die Gesichter der jungen Menschen erschienen verzerrt auf dem Bildgeber.
War das ein Defekt an der Steuerung? Skalix startete die Selbstdiagnose, doch kein Fehler wurde erkannt. Alles funktionierte einwandfrei.
Und dennoch schienen unwirkliche Farben und bunte Lichter durch den Raum zu schweben.
Ein kalter Schauer des Entsetzen durchfuhr ihn. Gewiss hatte es etwas mit dem Rauch zu tun! War sein Klon vergiftet worden? Er musste abbrechen, ihn wieder zurück zur Sonde bringen, und zwar so schnell wie möglich. Anderenfalls könnte der Körper verloren gehen!
Abrupt sprang er auf. Doch der Gleichgewichtssinn versagte seinen Dienst, alles schien sich um ihn zu drehen. Mit großem Schwung stolperte er nach vorne, fiel halb über den Rotschopf und durchquerte den kleinen Raum taumelnd, bis er mit dem Kopf voraus das gegenüberliegende Fenster durchbrach. Unter einem Regen aus Glasscherben stürzte er hinaus auf die Wiese und rollte ein paar Meter weiter. Dann erlosch das Bild und die Steuerung deaktivierte sich automatisch.

Erstarrt saß Skalix eine geraume Weile am Steuergerät, seine Augen auf den Bildgeber gerichtet, der nichts mehr zeigte ausser Schwärze. Dann zog er mit einem schmatzenden Geräusch seine Tentakeln aus den Steuerungsröhren. Wie vermochte er das seinem Kommandanten zu erklären? Er hatte den ersten Klon verloren, nur wenige Minuten nach Beginn der Operation! Er würde nie wieder irgendetwas steuern dürfen! Nicht einmal eine Müllsammeldrohne. Das war absolut inakzeptabel, niemand sollte je erfahren, was passiert war!

Kaum waren diese Überlegungen durch seinen gallertartigen Kopf geschossen, schwamm sein Vorgesetzter auf ihn zu.
«Skalix, was zur heiligen Krake ist denn nun schon wieder los! Warum haben sie die Steuerung abgeschaltet?», verlangte er in strengem Kommandoton zu wissen.
«Ein, ähm, ein, ahh …», stotterte Skalix. Was um der Tiefsee Willen sollte er nur sagen?

«Drücken sie sich gefälligst klar aus», schrie ihn sein Kommandant an.
«Ja Sir!» Ein Ruck ging durch seine Tentakeln und er nahm Haltung an.
«Ein Angriff, Sir. Äh, mein Klon wurde Opfer eines, ähm, Angriffs der Menschen, Sir!»
«Was?», bellte sein Gegenüber. «Welche Art von Angriff? Erklären Sie!»
«Ja, ein, ein, ähm, ein Giftgasangriff, Herr Kommandant. Die Menschen haben mit einem, ähm, Nervengift meinen Klon ausser Gefecht gesetzt.» Skalix wusste selbst nicht recht, wie ihm geschah, als diese Worte ohne Nachdenken aus seinem Mund sprudelten.

Egal, jetzt ging es um alles oder nichts.
«Sir, ich empfehle sofortigen Rückruf aller Klone. Die Invasion der Erde muss abgebrochen werden, bis wir Klarheit über diese Anti-Klon Waffe haben!»
Er stand still und schwieg.
Sein Kommandant blickte ihn mit großen Augen an, die Stirnhaut dicht gekräuselt. Die Farbe seiner Schuppen wechselte in ein helles Gelb.
«Gut gemacht, Skalix. Verdamt gut gemacht! Noch niemand hat diese Waffe bisher erkannt! Gute Arbeit, Soldat!», mit diesen Worten schwamm sein Vorgesetzter eilig davon, laut Befehle um sich rufend.

Die folgende Aufregung nutzte Skalix, um sich heimlich, still und leise wegzuschleichen und geschwind das Weite zu suchen.

Meistens bleibe ich im Schatten

Überall um mich herum war es laut und hektisch, heute ist es das erste Mal gewesen, dass ich der Erde einen Besuch abgestattet habe. Obwohl ich schon von etlichen meiner Freunde und Bekannten gehört habe, dass die Erde ein seltsammer Ort ist. Fiel es mir bis jetzt schwer dies zu glauben. Da ich mir nun selbst ein Bild von den Menschen machen konnte, stellte ich fest das die Behauptungen meiner Freunde, der Wahrheit entsprechen. Zumal die Menschen eine seltsamme Spezies sind. Denn ich habe schon beobachten können, was Menschen täglich für seltsamme Dinge tun, die wir vom Folk des Schattenmondes niemals machen würden. Denn die Menschen sind ein lautes, komisches und brutales Volk. Welches schon seit Anbeginn der Zeit stets versucht schwächere Menschen zu erniedrigen und zu unterdrücken. Deshalb hasste ich es heute hier zu sein um mich als einer von ihnen ausgeben zu müssen, damit ich diese seltame Rasse genauer beobachten kann.

Erneut lief ein Mensch an mir vorbei, soweit ich beurteilen konnte, handelt es sich um eine Frau. Denn sie roch genauso, wie die Weibchen auf meinem Heimatplaneten. Meiner Ansicht nach, sah sie sehr komisch aus, denn die Frau hatte sich in ihrem Gesicht mit bunter Farbe bemalt. Noch dazu starrte sie in ein flaches Gerät, welches ihren Verstand benebelte. Denn sie grüßte micht nicht einmal, als ich direkt an ihr vorbei ging. Zu meiner Verwunderung, ist sie nicht die Einzige, die solch ein flaches Gerät bei sich trug. Fast jeder Mensch, egal ob dick, dünn, groß oder klein hatte solch ein Ding bei sich. Einige starrten wie die Frau nur darauf und Andere sprachen hinein. Weshalb die Person, welche darin lebt, sehr winzig sein muss. Ich wusste nicht einmal, dass es so winzige Menschen gibt die in dieses Gerät passen.

Allerdings war dies nicht das Einzige was mich verwunderte, etliche Menschen saßen in bunten Metallkisten, mit denen sie durch die Gegend fuhren. Noch dazu ging von diesen Kisten ein wiederlicher Gestank aus, weshalb ich Augenblicklich meine Nase rümpfte. Niemals werde ich verstehen wie man seinen Planeten so ruinieren kann, wie es die Menschen getan haben. Die Erde ist vor etlichen Milliarden Jahen ein wunderschöner Planet gewesen. Nur leider konnten die Menschen mit diesen Geschenk nicht ungehen, weshalb sie die Erde, auf der sie leben immer mehr zu Grunde richten werden. Bis sie letzendlich aus unserem Universum verschwinden wird.

In meine eigenen Gedanken vertieft bemerkte ich nicht wie sich Jemand zu mir gesellte, erst als ich angesprochen wurde schenkte ich ihr Beachtung. Vor mir stand ein weiblicher Mensch, vermutlich noch nicht ganz ausgewachsen. Allerdings war sie im Gegensatz zu der Frau, welche ich vor einigen Minuten gesehen habe sehr hübsch. Ihre Haare erinnerten mich an den Schein der Sonne und ihre Augen waren in einen warmen braun, der an das Fell eines Rehs erinnerte. Neugierig wurde ich von ihr betrachtet, um ehrlich zu sein bin ich von dem was das Mädchen sagte, sichtlich überrascht gewesen. „Hallo, mein Name ist Hannah. Und wie heißt du?“ Perplex beantwortete ich ihre Frage und das obwohl es wichtig war meine Identität zu bewahren. Jedoch spielte es meiner Ansicht nach keine Rolle, ob dieser Mensch meinen Namen kennt. Auf eine Person mehr oder weniger kam es nun wirklich nicht an. „Mein Name ist Tyran.“ „Das ist aber ein komischer Name.“ Natürlich wusste ich durch meine Beobachtungen, dass sie sich über meinen Namen amüsierte. Was mich verwunderte, schließlich ist der Name Tyran, da wo ich herkomme, ein äußerst beliebter Name. Weshalb es meiner Ansicht nach keinen Grund gibt meinen Namen lustig zu finden. Ohne noch etwas zu sagen lief ich los, schließlich bin ich auf die Erde gekommen um die Menschen besser kennen zu lernen. Weshalb ich mich nicht weiter mit diesen Gör herumärgern wollte. Zu meinen Ärger lies sich der Hannah-Mensch nicht abwimmeln. Aus diesem Grund kam mir das Menschenmädchen gerade recht. Zumal es sowieso meine Aufgabe gewesen ist mich unter das Volk der Menschen zu mischen, damit ich mehr über sie erfahren kann. Ich sollte sowieso irgendeinen Menschen beobachten, deshalb konnte ich genausogut sie studieren. So sah ich das zumindest. „Du kommst nicht von hier? Habe ich Recht?“ Mit ihrer Feststellung traf sie den Nagel auf dem Kopf, allerdings sagte ich keinen Ton. Stattdessen setzte ich genervt meinen Weg fort. Noch immer lief sie mir nach, weshalb ich mich wütend umdrehte um sie folgendes wissen zu lassen. „Hast du damit ein Problem?“ Ohne auf das was ich sagte einzugehen, gab sie folgendes von sich. „Das dachte ich mir, na los komm mit. Ich zeige dir ein bisschen die Gegend.“ Ohne zu protestieren, lies ich mich von den Hannah-Menschen mit schleifen, denn ich verstand nicht was gerade passierte. Dieses Menschen Mädchen war komisch. Noch dazu begriff ich nicht was sie mit mir gemacht hat, ich fühlte mich anders, als ich es von mir kenne, noch dazu muss ich gestehen das ich es nicht schlimm fand mit den Hannah-Menschen meine Zeit zu verbringen. Zumal sie eine fröhliche und aufgeschlossene Art hatte. Die mich an die Menatlität auf meinem Heimatplaneten erinnert. Vermutlich fühlte sich ihre Gegenwart deshalb angenehm an.

Von meinen Freunden wusste ich das die meisten Menschen unter sich blieben, sie interessieren sich nicht für andere ihrer Art. Zu meiner Überraschung schien dieser Hannah-Mensch anders zu sein. Denn sie rededte viel über ihre Familie, außerdem fragte sie mich etliche Dinge über mich, die ich ihr nur wage beantworten konnte. Zu meiner Verwunderung stellte ich schnell fest das sie sich von meiner kühlen Art nicht abschrecken lies. Weshalb ich beschloss mich auf den Tag mit ihr einzulassen. Schließlich konnte meiner Ansicht nach nichts schlimmes passieren, wenn ich ein bisschen mit ihr plaudere. Immerhin kam ich auf die Erde um die Menschen besser kennen zu lernen. Deshalb finde ich es nicht verwerflich den Tag mit diesen komischen Mädchen zu verbringen, damit ich mir ein besseres Bild über die Menschen machen kann.

Gemeinsam mit dem Mädchen ging ich eine Straße entlang, hier wimmelte es nur so von Menschen. Weshalb ich des öfteren stehen blieb, um mir jeden Einzelnen von ihnen genauer ansehen zu können. Plötzlich riss mich das Kichern meiner Begleiterin aus meinen tranceähnlichen Zustand. Kurz legte ich den Kopf schief, damit ich sie mir genauer ansehen konnte. Und ich muss sagen, ihr Lachen war nicht von dieser Welt. Weshalb ich ebenfalls grinsen musste. Denn ich muss gestehen das sich ihre Gegenwart angenehm anfühlte. „Los komm mit, da du nicht aus dieser Gegend kommst, musst du unbedingt den Bubble Tea von Tarence probieren. Ganz ehrlich Tyran, wenn du den nicht kennst hast du etwas verpasst.“ „Warum soll ich jetzt Tee trinken, ich bin schließlich nicht krank.“ Wieder fing der Hannah-Mensch an zu lachen, nachdem sie sich beruhigen konnte sagte sie folgendes zu mir. „Du bist wirklich putzig. Bubble Tea ist nicht so was ekliges wie Kamillentee, den man nur trinkt wenn es einen nicht gut geht. Bubble Tea, kann mann immer trinken. Du wirst sehen, das Zeug ist echt lecker.“ Unsicher begann ich zu nicken, da ich nicht wusste was mich erwartet, versuchte ich mich einfach darauf einzulassen. Schließlich konnte ja nichts schlimmes passieren. Zumal sie und ich nur einen Tee gemeinsam trinken wollten.

Lange mussten wir nicht laufen, bis sie und ich unser Ziel erreicht hatten. Wir standen vor einem unscheinbaren weißen Wagen, dort hielten sich bereits etliche Menschen auf, die außnahmslos alle durchsichtige Becher in ihren Händen hielten, worin kleine bunte Kugeln schwammen. Erneut wusste ich nicht wie mir geschieht als meine Begleiterin sich vor den Wagen stellte um kurz darauf mit zwei solchen komischen Getränken wieder zu kommen. Der Hannah-Mensch reichte mir einen Becher mit einer hellen Flüssigkeit, worin kleine leuchtend grüne Kugeln schwammen. Überfordert starrte ich auf den Behälter, den ich nach einigen Sekunden unschlüssig entgegen nahm. Als ich mein Getränk mit meinen Händen fest umschloss fiel mir auf, dass der Hanna-Mensch ebenfals solch eine Flüssigkeit in ihren Behälter hatte. Unssicher betrachtete ich das blonde Mädchen, welches zu mir folgendes sagte. „Los probiere mal deinen Bubble Tea. Der schmeckt wirklich gut. Ich liebe diese Sorte.“ Kurz nachdem sie das zu mir sagte, nahm der Hannah-Mensch einen kräftigen Schluck ihres Getränks, den sie tatsächlich zu genießen schien. Noch immer unschlüssig starrte ich auf die komischen Kugeln, welche aussahen wie die Eier eines Tieres. Damit ich mir diese Dinger nicht noch länger ansehen muss, schloss ich meinen Augen. Als ich den ersten Schluck getrunken hatte, stellte ich zu meiner Verwunderung fest das es besser schmeckte als ich angenommen habe. Weshalb sich meine Augen überrascht weiteten. „Ich habe doch gesagt es ist lecker.“ Sofort blickte ich zu den Hannah-Menschen, die mich belustigt betrachtete. Da ich mir tatsächlich eingestehen musste, dass sie Recht hatte sagte ich lediglich folgendes zu ihr. „Es schmeckt besser als es aussieht.“ Erneut hörte ich das fröhliche Lachen des Mädchens, welches mich ebenfalls zum schmunzeln brachte, denn ich muss gestehen. Das ich noch niemals zuvor solch ein schönes Lachen gehört habe.

Nachdem sie und ich, selbst den letzten Schluck unseres merkwürdigen Tees getrunken hatten, nahm der Hannah-Mensch mich bei der Hand. Selbst wenn mir am wenigsten klar gewesen ist weshalb ich mich von ihr mitziehen lies. Wehrte ich mich nicht gegen ihre Nähe, denn ich muss sagen das ich mich in ihrer Gegenwart sehr wohl gefühlt habe. Weshalb ich ein wenig den Griff um ihre Hand verstärkte.

Gemeinsam liefen wir durch einen Park, sie und ich sind nicht die Einzigen Personen gewesen die sich hier aufhielten. Überall wohin ich blickte waren Menschen zu sehen. Vor mir spielten einige Menschen Kinder waf der Wiese fangen, oder ein altes Paar saß nebeneinander auf einer nahegelegenden Bank. Obwohl ich solche harmonischen Bilder ebenfalls von meinen Heimatplaneten kenne. Fand ich die Gewissheit, wie ähnlich die Menschen uns in manchen Dingen sind. Ganz schön, weshalb ich mal wieder bescheuert vor mich hin grinste. „Ich mag diesen Ausdruck in deinem Gesicht.“ Verwundert blickte ich zu den Hannah-Menschen. Bevor ich die Chance bekam etwas auf ihre Aussage zu erwidern, hörte ich sie folgendes sagen. „Ich mag es wie du grinst, wenn du dich umsiehst. Dein Blick ist voller Fragen und Neugierde. Was ich faszinierend finde.“ „Was redest du da für einen Blödsinn. Du bist tatsächlich ein seltsammes Menschenkind.“ „Ich soll seltsam sein? Wenn ich seltsam bin. Was bist dann du? Schließlich bin ich noch nie einen Mann begegnet, der sich freiwillig seine Haare rosa färbt.“ Vielleicht bin ich seltsam. Allerdings bist du es ebenfalls." „Färben? Was soll das schon wieder sein? Meine Haare sind schon immer so gewesen.“ Überrascht berührte ich eine meiner rosa Haarsträhnen, erneut sorgte meine Aussage dafür das der Hannah-Mensch fröhlich zu lachen begann. „Ich sage es ja. Du bist tatsächlich ein schräger Vogel. Los komm mit, ich will dir noch etwas zeigen.“ Schon wieder griff der komische Hannah-Mensch nach meiner Hand und ich tat das Selbe wie vorhin, der Griff um ihre Hand wurde automatisch ein wenig fester. Denn mir gefiel das unbekannte Gefühl, welches sich tief in mir drinn ausbreitete.

Hand in Hand liefen wir einen schmalen Weg entlang, von den Mädchen wurde ich zu einen See geführt der mitten in einen Waldstück lag. Auf einer kleinen Bank nahmen wir Platz. Für einen kurzen Moment starrte ich genauso wie es der Hannah-Mensch tat auf den See. Diesmal war ich es, der ihr eine für mich wichtige Frage stellte. „Was sind das eigentkich für komische flache Dinger, in die ihr Menschen immer starrt?“ Was für Dinger? Stellte sie mir eine Gegenfrage. Weshalb ich überfordert nach einer Erklärung suchte, zu meinen Glück hielt meine Begleiterin den Grund für meine Frage gerade in ihrer Hand, weshalb ich wortlos auf den Gegenstand deutete, der für das Volk der Menschen von unschätzbaren Wert zu sein scheint. Der Hannah-Mensch blickte ebenfalls auf ihre Hand, woraufhin sie erneut zu lachen anfing. Dieses Menschenkind ist tatsächlich komisch, zumal sie sich nicht mehr beruhigen konnte. Mir kam es so vor das sie nie wieder damit aufhören kann zu lachen. „Wo kommst du denn her? Lebst du noch hinter den Mond, oder was? Wie kannst du nicht wissen was ein Smartphone ist.“ Auf der Stelle weiteten sich meine Augen. Immerhin wusste sie, dass ich nicht von der Erde stamme und dies war ein ernstzunehmendes Problem. Schließlich durfte kein Mensch erfahren das ich von einen anderen Planeten komme. Zumal es nur Schwierigkeiten gibt, wenn die Menschen erfahren das es in unseren schönen Universum noch andere Lebensformen gibt. Und trotzdem platzte mir ohne das ich es wollte meine nächste Frage herraus. „Woher weißt du, dass ich hinter den Mond lebe. Wer hat dir davon erzählt?“ Ihr Lachen wurde mit jedem Wort was ich sagte lauter, weshalb ich nur noch weniger vestehen konnte was mit meiner Begleiterin nicht stimmt. Es dauerte eine ganze Weile bis der Hannah-Mensch wieder in der Lage gewesen ist etwas zu sagen. Wörüber ich um ehrlich zu sein froh gewesen bin. Noch dazu bestätigte ihr Benehmen meine Theorie, wie seltsam dieses Mädchen ist. „Tyran, du bist ein komischer Kautz. Woher soll ich denn wissen wo du lebst. Immerhin hast du mir noch nicht gesagt woher du kommst. Außerdem sagt man das nur so. Hinter den Mond leben bedeut das man keine Ahnung von gewissen Dingen hat. Weißt du jetzt was ich meine.“ Wie von selbst begann ich zu nicken und das obwohl ich noch immer nicht verstand was sie mir damit sagen wollte. Um unsere Unterhaltung auf ein anderes Thema zu lenken, sagte ich folgendes zu ihr. „Sagst du mir nun was das für ein Gerät ist. Denn ich weis es wirklich nicht.“ Diesmal lachte meine Begleiterin nicht, das Gegenteil ist sogar der Fall gewesen. Mit einen ernsten Gesichtsausdruch und folgenden Worten reichte sie mir das komische Gerät, welches die Mensche so sehr lieben. „Ein Handy oder Smartphone ist so etwas ähnliches wie ein kleiner Computer. Mit dem man telefonieren, Nachrichten schreiben und Bilder machen kann.“ „Damit können Bilder gemacht werden?“ „Ja klar, schau ich zeige es dir.“ Der Hannah-Mensch rückte näher an mich herran. Nahm das seltsamme Gerät und hielt es direkt vor unsere Gesichter. Lange dauerte es nicht und es tachte ein Bild von ihr und mir auf diesen komischen Smart-dings-bums auf. „Wie hast du das gemacht?“ Meine überforderte Frage konnte ich mir beim besten Willen nicht verkneifen. Weshalb ich erneut von meiner Begleiterin ausgelacht wurde, allerdings berkte ich schnell das sie sich nicht über mich lustig machte. Sie lachte aus einem anderen Grund den ich nocht nicht sofort verstanden habe. Nachdem sich das Menschenmädchen beruihgen konnte, beantwortete sie mir meine Frage. „In einem Smartphone, ist eine kleine Kamara eingebaut. Damit kann ich ünerall Bilder machen und brauche kein separates Gerät dafür. Das ist ganz praktisch, gerade dann wenn man mal schnell ein Foto von Jemanden machen möchte den man gerne hat.“ Überrascht stellte ich fest, das meiner Begleiterin, die Röte zu Kopf stieg. Ihr schien irgendetwas unangenehm zu sein, jedoch wusste ich nicht was. Schließlich hatte ich nichts getan was sie in Verlegenheit hätte bringen können.

Gemeinsam mit den Hannah-Menschen, blieb ich noch für den restlichen Nachmittag am See sitzen. Es überraschte mich wie offen das Mädchen von der Erde mit mir sprach. Sie erzählte mir einiges über ihre Interessen und sprach darüber wie gerne sie liest und ihre eigenen Geschischten schreiben würde. Um ehrlich zu sein überraschte es mich sehr, dass sie nicht so gewesen ist wie es die anderen Menschen sind. Denn mir ist aufgefallen das sich die meisten Menschen, nur für sich selbst interessieren. Dies galt allerdings nicht für Hannah, mit der ich heute einige schöne Stunden verbringen durfte. Als allmählich die ersten Sterne am Himmel auftauchten begann ich zu seufzen, denn mir war nicht einmal aufgefallen wie schnell die Zeit vergangen ist. Weshalb ich ohne es zu wollen niedergeschlagen wurde, wie nicht anders zu erwarten bemerkte das Mädchen, welches neben mir saß auf der Stelle meinen Stimmungswechsel. An der Art wie sie mit mir redete wusste ich sofort, dass sie sich um mich Sorgen machte. „Ist alles ok. Du siehst plötzlich so traurig aus. Tyran, wenn dich etwas bedrückt kannst du mit mir darüber sprechen. Ich weis selbst das wir uns kaum kennen und trotzdem kann es helfen sich jemanden Fremden anzuvertrauen. Ich bin davon überzeugt, dass es dir danach besser gehen wird.“ Ihre Aussage brachte mich zum schmunzeln, weshalb ich sie mit meinen typischen Grinsen betrachtete. Das Mädchen drehte sich hecktisch zur Seite, was mich zunächst verwunderte. Zu meinen Glück dauerte es nicht lange bis sie mich wieder ansah, zu meiner eigenen Verwunderung konnte ich wieder erkennen das sich eine leichte Röte auf ihren Gesicht abzeichnete. Weshalb ich zu Lächeln began, noch dazu breitete sich ein warmes Gefühl in meinen Inneren aus, als mich der Hannah-Mensch ebenfalls mit einen sanften Lächeln ansah. Noch dazu muss ich gestehen, wie sehr mir ihr verträumter Gesichtsausdruck gefiel. Da es mir wichtig gewesen ist meiner Begleiterin endlich etwas von mir zu erzählen, redete ich darüber wer ich bin und woher ich komme. Denn ich fand es bedeutsam das sie weiß mit welchen Wesen sie den heutigen Tag verbracht hat. „Leider muss ich bald wieder gehen, doch bevor ich verschwinde finde ich es wichtig das du ein paar Dinge über mich weißt. Meinen Namen kennst du ja bereits, ich heiße Tyran und gehöre zu den Volk des Schattenmondes. Zusammen mit meines Gleichen lebe ich auf einen kleinen Planeten, der im Schatten des Mondes liegt und somit für Ausenstehende unsichtbar ist. Meine Spezies ist ein kleines praktisches Volk, was von den Dingen lebt die es findedet. Wir leben im Einklang der Natur, friedlich miteinander. Die meiste Zeit verbringen meine Brüder und Schwestern damit euch Menschenn zu studieren, dies ist einer der Gründe weshalb ich hier her gekommen bin. Dank dir habe ich eine völlig andere Seite von euch Menschen kennen lernen dürfen und dafür bin ich dir unendlich dankbar.“ Aufmerksam hörte mir das Mädchen von der Erde zu. Zu meiner eigenen Verwunderung schien sie meine Geschichte nicht eine Sekunde lang anzuzweifeln. Mit einen ernsten und gleichzeitig traurigen Blick, hörte ich den Hannah-Menschen folgendes zu mir sagen. „Ich werde dich nie wieder sehen. Habe ich Recht.“ Ohne das blonde Mädchen anzusehen sagte ich unsicher zu ihr. „Es ist besser so. Zumal es mir untersagt ist einen Menschen meine wahre Idendität zu verraten. Immerhin bringe ich gerade mein Volk in Gefahr und das nur weil ich möchte das du weißt wer ich bin. Es ist riskannt und egoistisch das ich dir mein Geheimnis anvertraue, sobald wir entdeckt werden ist es mit unserer harmonischen Existenz vorbei. Deshalb bitte ich dich das du mit Niemanden über das was ich dir erzählt habe sprichtst.“ „Warum sollte ich dein Geheimnis ausplaudern. Immerhin würde mir Niemand deine Geschichte glauben. Noch dazu könnte ich es nicht mit meinen Gewissen vereinbaren, wenn dir etwas geschieht. Schließlich habe ich dich schon jetzt in mein Herz geschlossen. Aus diesem Grund möchte ich dich wiedersehen, bitte Tyran. Sag mir das es kein Abschied für immer ist. Denn das möchte ich nicht.“ Bevor ich selbst realisierte was ich tat griffen meine Hände, nach denen des Mädchens von der Erde. Sie und ich blickten uns lange gegenseitig in unsere Augen. Wenn es nach mir gegeangen wäre hätte ich am liebsten die Zeit angehalten. „Darf ich mir etwas von dir zum Abschied wünschen?“ Überfordert von der Bitte, des Hannah-Menschen nickte ich kurz unschlüssig. Wenigstens musste ich nicht lange warten bis sie mir sagte was sie von mir haben will. „Bitte küss mich.“ Erneut verging eine halbe Ewigkeit, schließlich wusste ich nicht ob ich so etwas tun konnte. Denn ein Kuss sollte stets etwas besonderes sein und nur unter zwei Lebewesen geteilt werden, die sich von ganzen Herzen lieben. Das Mädchen von der Erde schien genau zu spüren welche Bedenken mir im Moment durch meinen Kopf gingen. Denn sie legte scheu ihre Hände an meine Wangen und kam meinen Gesicht näher. Wieder schien die Zeit still zu stehen, dies tat sie solange bis meine Begleiterin folgendes zu mir sagte. „Nur dieses eine Mal. Bitte Tyran, ich möchte eine unvergessliche Erinnerung an dich haben. Deshalb wünsche ich mir einen Kuss von dir.“ Nun legte auch ich, unbeholfen meine Hand an ihre Wange. Meine Stimme begann zu zittern, während ich mit ihr über meine Bedenken sprach. „Möchtest du wirklich, das ich dir einen Kuss gebe. Immerhin bin ich nicht einmal ein Mensch. Du und ich stammen von zwei unterschiedlichen Planeten, deshalb haben wir keine Zukunft miteinander.“ „Das ist mir egal.“ An den Blick des Hannah-Menschen las ich ab wie ernst sie ihre Worte meinte. Noch mochte ich ihre Nähe und dieses seltsame Kribbeln in meinen Bauch für das sie verantwortlich gewesen ist. Um mich auf das was bald geschieht vorzubereiten, schloss ich meine Augen. Für einen winzigen Augenblick berührten sich unsere Lippen, unser Kuss war viel zu schnell vorbei. Und trotzdem wünschte ich mir jenes schöne Gefühl noch einmal spüren zu dürfen. Weshalb ich ohne darüber nachzudenken meine Lippen auf ihre legte. Diesmal dauerte unser Kuss länger, noch dazu wollte ich nicht das er endet. Denn ich erlebte zum ersten Mal seit ich existiere, meinen ganz persönlichen Rausch, der niemals mehr vergehen sollte.

Nachdem wir uns voneinander lösten betrachtete ich den Hannah-Menschen mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Das was ich als nächstes zu ihr sagte, meinte ich ernst. Noch dazu wollte ich mein Versprechen, welches ich den Mädchen von der Erde gab, um jeden Preis einhalten. „Leider weis ich nicht wann es mir möglich ist wieder auf die Erde zu reisen. Trotzdem möchte ich das du weist das ich alles tun werde damit ich dich wieder sehen kann. Denn du bist mir schon jetzt unglaublich wichtig. Aus diesem Grund habe ebenfalls ich eine Bitte an dich. Kannst du auf mich warten.“ „Ja, das kann und werde ich.“ Ihre rasche Antwort löste in meinen Inneren Gefühle aus die ich selbst nie für möglich gehalten haben. Weshalb ich mich wieder zu ihr beugte um sie zu küssen. Es machte mich glücklich das der Hannah-Mensch meinen Kuss genauso eifrig erwiderte wie ich ihn begonnen habe. Allein dadurch war ich mir sicher das es ihr genauso geht wie mir. Das Mädchen von der Erde wollte sich ebenfalls nicht von mir trennen. Leider blieb mir nicht viel Zeit bis ich gehen musste, um es für sie ein bisschen erträglicher zu machen gab ich ihr einen Mondstein, den ich als meinen Glücksbringer bei mir trug. Unsicher betrachtete der Hannah-Mensch den kleinen unscheinbaren Stein, der nun auf ihrer Handfläche lag. Meine Stimme klang sanft während ich ihr erneut etwas versprach. „Ich komme wieder.“ Ohne auf ihre Reaktion zu warten drehte ich mich um. Allerdings schwor ich mir eine Sache aus tiefsten Herzen, ich würde eines Tages wieder auf die Erde reisen und den Hannah-Menschen fragen ob sie mit mir zusammen sein möchte. Denn ich wollte sie wieder sehen und das um jeden Preis.

«Ich denke, du bist so weit.»

«Nein, noch lange nicht. Ich bin total durcheinander. Die Bewohner dieses Planeten sind so widersprüchlich. Nie im Leben geh ich da runter und mische mich unter sie.»

Mein Auge rollt hin und her, betrachtet argwöhnisch meine Vorgesetzte, doch sie geht nicht auf meine Skepsis ein. Seit Wochen kreisen wir schon im Tarnmodus im Orbit, der so genannten Erde, und versuchen deren Lebensgewohnheiten zu eruieren. Der Auftrag war eindeutig: Aus sicherer Distanz beobachten, lernen, kopieren und anschliessend infiltrieren. Getarnt natürlich. Die sehen ja so anders aus als wir. Igitt. Ich weiss nicht, wie viele Male ich mich in letzter Zeit übergeben habe. Was für ein dämlicher Job. Hätt ich doch was anderes gelernt. Es klang so spannend und ich war jung und doof. Und hab das Geld gebraucht. Das hab ich jetzt davon.

«Das ist eine Befehlsverweigerung und hat schwerwiegende Konsequenzen.»

Ich hab gar nicht mitgekriegt, dass sie noch immer vor mir steht.

«Aber … es geht wirklich nicht», versuche ich mich zu erklären. «Nachdem wir Informationen eines metallenen Informationsträgers entnommen haben und ich mich damit auseinandergesetzt habe, fühlte ich mich imstande, mich der Herausforderung zu stellen. Doch nun hab ich noch hunderte anderer dieser Dinger angezapft und jedes zeigte mir andere Aufnahmen dieses Planeten. Ich … ich bin komplett verwirrt. Und ich glaube … sie haben bereits Kontakt mit anderen Wesen. Die leben sogar unter ihnen. Eines hat ständig versucht, nachhause zu telefonieren. Was auch immer das bedeutet. So primitiv wie das aussah, erstaunt es mich, wie es überhaupt geschafft hat, auf diesen Planeten zu kommen. Nein, ich weiss nicht.»

«Stell dich nicht so an.»

«Die … die haben Waffen mit Lichtstrahlen.»

«Sie werden dich schon nicht angreifen. Du wirst getarnt sein und aussehen wie sie.»

«Aber … die einen können sogar fliegen und sind unglaublich stark.“

«Du gehst jetzt runter!»

«Nein. Ich will nicht. Da gibt es tausende, die dich angreifen und dich fressen wollen. Fressen! Und … man kann sie gar nicht töten … die stehen immer wieder auf!

«Du bist entlassen! Nein, nicht nur entlassen. Ich lass dich in einer Mine auf dem hinterletzten Mond arbeiten!»

«Oh Danke … vielen vielen Dank.»

Erster Kontakt

Ich saß in menschlicher Form und beobachtete, wie sich zwei die Zunge in den Hals steckten. Um mich herum schienen Mehrere dieser Tätigkeit nachzugehen und ich konnte nicht ausmachen, wozu das gut war. Transferierten die Menschen Informationen mit der Zunge? Denn essen sah bei denen wiederum anders aus. Sie wurden nicht weniger, nur weil sie Speichel austauschten. Als sich ein Mensch auf seinen Partner setzte und sich an ihm rieb, beschloss ich, das anzugehen, wofür ich eigentlich gekommen war. Die Menschen und diesen Planeten zu retten. Aber dazu musste ich erstmal in Kontakt mit ihnen treten, um herauszufinden, ob sie es wert waren, am leben gelassen zu werden.

Ich stellte mich zu dem Pärchen, das seine Hände überall hin wandern ließ, vor allen Dingen in die südliche Gegend. Also griff ich dazwischen und zwickte dem flachen Menschen da hin, wo zuvor die Hände der Person lagen, die weiter oben Fleisch hatte. Welche Rolle das bei manchen spielte, konnte ich nicht genau sagen. Doch auffallend war, dass die meisten von denen mit extra Polsterung, angemalt waren.

„Wir kommen in Frieden!“ Meine Stimme klang eklig. Die Menschen hatten keinen Sinn für sanfte Aussprache. Der, den ich mit Daumen und Zeigefinger bearbeitete, stieß mich weg, während der Mensch auf ihm drauf mich anschrie. Ich legte den Kopf schief. Hatte ich was falsch gemacht? Es flogen Wörter umher, dessen Vokabular mir nicht geläufig war, dabei hatte ich darauf geachtet, die Sprachen zu verinnerlichen, die vom Großteil der Bevölkerung gesprochen wurden.

„Was ist Wichser?“ Fragte ich dazwischen, als der Mensch mit dem flachen Torso Luft holte. Ich versuchte meine Zunge in den Menschen zu stecken, dessen Haar sehr lang war. Doch dies war gar nicht so einfach, denn der Kopf schwenkte zur Seite, weshalb meine Zunge in der Ohrmuschel landete. Der Geschmack davon war widerwärtig. Ich spukte, um das loszuwerden, was mir nicht mundete. Als eine Tasche an meinen Kopf knallte, schwankte ich. Dieser Erstkontakt verlief entweder sehr gut, weil große Emotionen ausgelöst wurden, oder gar nicht gut. So genau konnte ich das nicht beurteilen, da mir nur ein Wörterbuch zum Lernen zur Verfügung stand. Durch meine Beobachtungen konnte ich also nur vermuten, dass dieser Ausbruch gut war, weshalb ich die Tasche nahm und auf den Menschen mit dem langen Haar einschlug, bis Ruhe war. Rote Flüssigkeit lief aus Löchern heraus, während der flache Mensch sich unter dem, der mir die Tasche überließ herauswand. Als ich auch ihm meine Aufmerksamkeit schenken wollte, verstand ich nicht, wieso dieser schnell davon ging. Unschlüssig, ob ich ihm folgen sollte, blickte ich mich um. Alle starrten mich an. Ich hatte mich bemerkbar gemacht und meine Botschaft weitergegeben. Zufrieden mit mir selbst, versuchte ich mein Gesicht zu richten, denn es war sehr anstrengend gewesen, mit dieser Spezies zu kommunizieren. Noch immer völlig außer Atem, stieg ich über die am Boden liegende Person. Ich musste Bericht erstatten, dass dieser Planet eliminiert werden konnte. Die Menschen arbeiteten zu sehr mit ihrem Körper, anstelle das Potential ihres Gehirns auszuschöpfen, was kräftezehrend war und somit für den Fortbestand unserer Spezies unbrauchbar.

Ein Getümmel aus dümmlichen Insekten, die sich einander überlegen fühlen und denken, sie wären die Spitze der Nahrungskette. Wie erbärmlich sie in ihren schwächlichen Fleischhüllen durch die Straßen huschen. Ab und an verspüre ich den Drang, diese niederen Geschöpfe auf den Boden der Tatsache zurückzuholen und ihre hohlen Köpfe auf dem Boden zu zermalmen. Dann halte ich inne. Und observiere. Ich bin nicht hier, um meine Überbleibsel von Trieben auszuleben. Ich muss meine Mission beenden. Wir sind so nah dran. Ich darf nicht aufgeben. Seit tausenden von Jahren verweilen wir im Dunkeln, müssen uns unterordnen und verstecken. Doch jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Noch länger zu zögern könnte gefährlich enden, denn die Technik entwickelt sich schneller als angenommen.

Plötzlich merke ich, wie mich so ein Ding anrempelt. Es bewegt sich schwerfällig und und lallt irgendeinen unverständlichen Spruch. Ich muss mich zusammenreißen, um diesem – ich nehme an - männlichen Individuum nicht augenblicklich die Gedärme zu entreißen. Seine herausquellenden Brusthaare jedenfalls sprechen dafür. Ich stelle mir vor, wie ich seine Augen zerquetsche, noch bevor er merkt, wie ihm geschieht. In Gedanken entblöße ich meine Zähne und beiße ihm seine rechte Hand ab. Den Ring aus goldenem Abfall würde ich wieder hinauswürgen. Einzig diese gemästet aussehenden Finger würden mir schmecken. Ich stelle mir die heraushängenden Knochen und blutüberströmten Fäden vor. Und dann sein schmerzverzerrtes Gesicht.

„Hey!“, unterbricht dieses seltsam aussehende Affenwesen meinen Gedankenfluss.
In diesem Moment besinne ich mich wieder auf meinen Auftrag, entschuldige mich für meine Unachtsamkeit, weiche zur Seite und laufe weiter. Dank meinem Verhaltenstraining falle ich kaum auf. Ich bewege mich wie sie. Nur meine Statur überragt diese niederen Geschöpfe. Das fällt auf. Doch ansonsten bin ich wie sie. Ohnehin halten mich die meisten der Erdwesen für einen Touristen. Ich winke den Einheimischen ab und nähere mich den Pyramiden. Diese Mumifizierungen sorgen bis heute für Staunen. Ich bin ein Tourist, aber nicht der, den sie erwarten. Wenn ich mir erst einmal ungesehen Zutritt verschafft habe, erwecke ich meine Brüder aus ihrem langen Schlaf. Die Welt wird wieder uns gehören und diese Menschen dann wieder verstehen, dass sie im Grunde nichts von den Tieren unterscheidet. Mit diesen Sklaven erschaffen wir diesen Planeten neu und erstrahlen schon bald in neuem Glanz. Ganz wie zu den Zeiten der göttlichen Pharaonen.

Strenge Züge

2 Stunden. In unserer Zeitrechnung ist das eine Woche, mit der Option zu verdoppeln. In Erdzeit 2:00:00. Nicht eine Sekunde länger. Ich fühle mich gehetzt. Denn in Nicht-einer-Sekunde-mehr-Zeit, muss ich das Rätsel lösen: Was sind ‚Strenge Züge‘.

Auf unserem Planeten gibt es darüber so laute Diskussionen, dass der Nordturm, 37.481 Meter hoch, ins Wanken geraten ist. Stürzt er ein, wird alles zu Nohlenstaub. Auch die, die meinen, strenge Züge wären ein rustikales Essen aus dem Norden der südlichen Erdhalbkugel. Genau wie die anderen, deren Meinung nach strenge Züge etwas mit Schafen zu tun hätten. Sie können es nicht erklären, beharren aber darauf.

Unser Universal-Lexikon (L) für Erdlinge hat niemandem weitergeholfen. Streng = Ein Erdling, der in seinem Verhalten eine gewisse Härte an den Tag legt. Erdlinge können streng sein, riechen oder urteilen. Es gibt keinen Spielraum für Spaß. Züge = Lokomotive oder Triebwagen mit angekoppelten Waggons. Eine Kolonne von Fahrzeugen. Oft verspätet, auf einem anderen Gleis oder die Waggons sind vertauscht. Komplette Verwirrung stiftet, dass strenge Züge etwas zum Anziehen sein soll.

Punkt 1
Züge.
Da bin ich schon.
Ein roter Zug, einer in weiß mit Streifen, zwei grüne, ein blauer mit rot gefärbten Schnörkeln. Erdlinge steigen wild ein und aus. Es ist laut und riecht nach Rosen. Die Züge sehen nicht streng aus, sie haben gar keine Gesichter.
Ich bin enttäuscht. Hatte gehofft, dass ich in der Station eine schnelle Antwort finde und sofort zurück auf meinen Planeten kann. Denn es ist anstrengend, ein Erdling zu sein, sie sind so kurz. Bei uns ist alles lang, sehr lang und dünn. Ich musste mich einige Male falten, um in diesen Erdlingkörper zu passen. Fühle mich wie eine gequetschte Ziehharmonika.
Ich teile meine Augen hundertfach und schicke sie auf Erkundung in den Bahnhof. Verstehe noch immer nicht, wie man so einen Zug anziehen soll. Es muss bei der Übertragung von Lohmo doch einen Fehler gegeben haben. Aber er beharrt darauf, nichts aus Flaschen getrunken zu haben.

Punkt 2
Das Auge 137 piept schrill. Es hat einen strengen Erdling entdeckt! Ich springe mit zwei Sätzen zu ihm. Meine Kristallplatte spielt mir verschiedene Begrüßungen zu, eine leuchtet auf.

„Jo, Alder, alles fit im Schritt?“
„80ern, Bro?“, der Erdling mit buntem Haar dreht sich weg. „Ey, Tüte.“
Er reißt die Arme hoch, ich mache es ihm nach. Er sieht mich streng an, ich nehme die Arme vorsichtshalber runter.
„Hi 5?“
Er rückt einen Schritt näher. „Fratzengeballer?“
L: Franzosen schießen wild.
Ich kann keine Franzosen entdecken, weiß auch nicht, woran ich sie erkennen sollte.
„Bro.“ Ich spare mir den Rest und komme gleich zur Sache, „du hast das strenge Gesicht. Wie ist es mit Zügen?“
„Ich kann auch noch strenger gucken, Ald-d-d-der, dann pfeifst du gleich nur noch.“
L: Man kann in den Wald hineinpfeifen.
„Wo ist der Wald?“
„Porzellansofa ist da drüben. Kannst wen vollquatschen.“
L: Porzellansofa = Kaffeeklo.
Was macht man da?

Der Bunte verschwindet, mit der Tüte an der Hand. Meine Systeme laufen auf Hochtouren. Ich fange an zu zittern, muss mich mächtig schütteln, damit die Kristalle wieder an die richtige Position rücken.

„Freizeitkiller?“ ein schmächtiger Erdling sieht mich durchdringend an.
L: Einer, der in der Nicht-Arbeitszeit jemanden umbringt.
Meine Menschenhaut fängt an zu kribbeln.
„Hast ne Kopfbombe.“
L: Eine Bombe im Kopf haben, Bomben explodieren gewöhnlich.
„Nein“, schreie ich lauter als gedacht und habe vergessen, dass ich im Menschenkörper gefaltet stehe und mir die Bombe höchstpersönlich ansehen könnte.
„FISH!“
„Ich könnte einen ganzen Fang verputzen!“ Habe tatsächlich zum ersten Mal in meiner Existenz Hunger.
„Lust auf einen Fünf-Finger-Rabatt?“
L: Der Mensch hat fünf Finger. Rabatt = weniger.

Ich wusste nicht, dass Erdlinge sich gegenseitig die Finger abschneiden. Und flüchte. Zwei Stunden hatte ich mir nicht so korpulent vorgestellt. Und es geht schon weiter, denn die Augen 4-34 tanzen meine Heimatmelodie. Sie haben ein rosarotes Erdlingsweib entdeckt. Schuhe, Socken, Unterwäsche, Jogginghose, Shirtie, Blowjacke, Fingernägel, Eyeljner, Lipgloss, Brille, Zopfband. Und sie leuchtet rosa. Wirklich! Rosa! Wie mein Heimatplanet! Ich herze. Neben ihr, ich springe mit voller Kraft, ein strenges Gesicht.

„Das gibt es doch gar nicht“, rufe ich und stürme auf die Rosafrau zu.
Sie weicht mir aus, so dass ich gegen die Scheibe eines Buchladens knalle. Die letzten Tage auf Gut Feinstein, direkt vor mir.
„Was für ein Lauch.“
„Soft cheedo, ist der Lauch abgebrochen.“

Ich fühle mich wirklich abgebrochen, sortiere mich im Erdlingskörper.

„Wieder einer betrunken.“ Ein riesiger Erdling mit schweren Stiefeln tritt nach mir. Er sieht so streng aus, dass ich winzige Pickel auf meiner Haut bekomme. Mein Magen krümmt sich. Ich wünsche mich zurück auf meinen Planeten. Vielleicht muss man sich in den Zügen nach einem bestimmten Protokoll an-, um- oder ausziehen? Fahren Erdlinge ohne Bekleidung und wer gegen die Regel verstößt. Ich komme nicht weiter, denn.

„Kommen Sie. Wir helfen Ihnen hoch.“
Zwei Erdlingsdamen in dunkelblauer Uniform ziehen mich auf die zu kurzen Beine.

Punkt 97
Bahnhofsmission.
„Sie sehen müde aus.“
„Ich habe nicht mehr viel Zeit.“
„Das weiß nur der Herrgott.“
„Ich suche nach strengen Zügen.“
„Sophie! Was sagt er? Sind die Bodybuilder wieder da, in ihren engen Anzügen?“ Sie läuft zum Fenster.

Enge Anzüge!
L: Eng = sehr nah, Anzüge = trägt der Mann im Business.

Ich haue mit der Faust auf den Tisch. „Lohmo!“
„Er ist etwas verwirrt“, sagt Sophie zu den anderen und schüttelt den Kopf, „nimm einen Schluck, das macht den Kopf klar.“

Ich nehme zwei Schlucke und meine frisch sortierten Kristalle verhedderten sich. Eben hatte ich noch gewusst, was das war, strenge Züge zum Anziehen. Was war das noch? Irgendwas mit Sophie als Bodybuilder?

1:59:57.
Drei.
Zwei.
Schütteln!

Anzüge. Enge Anzüge!
Gerettet!!

Galaxie trifft Erde

Ich komme aus dem Weltenall
und treffe hier mit lautem Knall
in die Erdenatmosphäre
und komme Männern in die Quere,
die Bilder machen ganz privat
von Frauen aus dem Inserat.

„Oh, schöner Bursche, Kerl und Knabe,
schau, was ich zu bieten habe.
Blick in die Linse, in die Pupille
und strecke dich nach meinem Wille.
Ich werde dich stets akzeptieren,
dich mit Güte faszinieren,
die die Liebe garantieren,
du musst es mir nur honorieren.“

Doch in Frauen zu investieren,
kann ein Mannsbild ruinieren.
Das weiß auch der Mann aus dem All
und mit einem lauten Knall
schießt er zurück ins Sternensystem
und hat gelernt außerdem,
selbst hier im Erdenverband,
hat die Frau den Mann in der Hand.

Der letzte Tag

Ich heiße Aron Huber, na ja. So heisse ich nun mal. Das hohe Institut der Forschung hat es mir verpasst.

Bin aus einem sehr weit entfernten Planeten. Seit Jahrtausenden sind wir hier auf diesem Planeten, unserem Forschungslabor, von unseren Versuchsobjekten „Erde“ genannt. Als würde Versuchsobjekte Irgendetwas gehören. Sie gehören uns!
So dachte ich damals, jetzt nicht mehr so, meine Gefühle haben sich ein wenig geändert.
Jetzt gehe ich seit langem durch die Straßen, bewundere diese Mentalität und den Eifer, den sie in sich tragen. Obgleich ihre Vorfahren aus den Meer kamen, glauben sie das sie von zwei Menschen abstammen, die so aussehen wie sie jetzt sind.
Narren sind sie eigentlich doch.
ÄJetzt bin ich einer von ihnen, testen, ob man mich als „Exoten“ ansieht. Aber bis jetzt hat niemand etwas bemerkt.

Ich stehe nun vor einem Schaufenster und sehe Nachrichten. Man sieht, was man immer sieht. Krieg, Katastrophen und Leid.

Es gibt hier Lebewesen, Tiere und Pflanzen, die lautlos schreien, gequält werden von der Aggression des Menschen, sie die nur Versuchsobjekte sind und waren.
Das Experiment ist vor einigen Zehntausend Jahren beendet worden. Als Frieden in der Galaxis einkehrte. Jeder der an diesem galaktischen Krieg teilnahm erkannte es und büsste es.
Aber die Menschen, für diesen Krieg gezüchtet, sind immer noch so aggressiv, wie früher während des 50jährigen Krieges.
Nun bin ich hier, zur absoluten Beendigung dieses Feldversuches.

Nun stehe ich auf irgendeiner Strasse in einer großen Stadt.

Sie ist belebt, die Menschen hetzen voller Eifer und doch in Wirklichkeit gehetzt ihren Zielen entgegen.

Dort vorne ist eine Ruhebank, setze mich und beobachtete das geschäftige Treiben um mich herum.

Insgeheim muss ich lachen, diese Narren, die meinten, sie sind die größten in diesem Universum zu sein. Dabei gab es allein auf diesen Planeten, übrigens er hat die Bezeichnung EA 5450: Ich bin ein Außerirdischer aus dem Volk der Suurja, mit dem Auftrag die Menschheit zu vernichten.
Mein wirklicher Name ist für menschliche Zungen nicht auszusprechen, erinnert aber an das Jaulen eines der hier lebenden Tieres.
Hier gibt es viele Tiere und auch Pflanzen, der man auch Intelligenz zubilligen kann. Aber sie, die Menschen, suchen auf fremden Planeten, bringen ihren Dreck dahin. Sie sollten sich die Natur ansehen, die Intelligenz, die dahinter lebt. Es gibt viele Arten von Intelligenz, aber der Mensch hier kennt nur vier.

Mir fiel eine Frau auf, die mit drei Kindern hastig auf den weg hetzte. Jemand anderer hastet hinter ihnen her, gestikulierend und schreiend.

Die Frau hatte Angst, das sah man ihr an. Niemand half ihr.

Ich stand auf und näherte gewandt der Frau. In ihren Augen sah man Tränen, wurde sie geschlagen, was ist mit ihr geschehen?

Dann stand ich vor ihr und sah sie an und beruhigte sie: Bleiben Sie, ich helfe Ihnen.“ bot ich ihr an.

Verwirrt blickte sie mich in ihren graugrünen Eugen sah ich, das sie hoffte und auch etwas Dankbarkeit.

Der Mann erreichte uns und wollte ihr seine Faust in den Rücken schmettern. Ich machte eine kleine Handbewegung, berührte ihn nur kurz und er stürzte zu Boden

Voller Wut richtete er sich auf, wollte sich auf mich stürzen, sah in meine Augen, schrak zurück und mit einem schieren Ausdruck primitiver Angst drehte er sich um und flüchtete.

Die Frau hatte die Geschehnisse beobachtet, eilte an meine Seite und griff nach meiner Hand.

Einige der Menschen, sensationsgierig wie meistens, waren stehen geblieben, eilten jetzt aber irgendwie enttäuscht weiter. Niemand fragte, ob wir Hilfe benötigten.

„ Danke,“ sagte sie und blickte mich an. „Hätte nicht gedacht, das mir jemand hilft, sind alle so feige.“ Sie lächelte und fügte hinzu: „Außer Sie, Danke!“

„Haben Sie Schmerzen und fehlt etwas ihren Kindern?“

„Nein, Gott sei Dank nicht. Schmerzen bin ich gewöhnt, seit… .“

Ich blickte sie verwundert an, mein Koordinator, mit dem ich immer verbunden bin, meldete sich. „Das ist typisch für diese Versuche der achtziger Generation. Sie sind sehr gewalttätig. So wie es die Vorfahren wollten. Billige Soldaten für den Krieg.“

Ich hörte die Monologe des Koordinaten nicht zu und fragte stattdessen die Frau

:“ Warum lassen Sie sich das gefallen?“

Aber zugleich fragte ich den Koordinator: „Das Programm wurde doch eingestellt.“

„Es sind biologische Wesen und Leben findet immer einen Ausweg.“ antwortete der Koordinator.

Die Frau antwortete gleichzeitig: „Was soll ich machen ihn anzeigen. Dann kämen seine Brüder und es würde noch schlimmer werden.“

Ich runzelte die Stirn, fragte dann leichthin:“ Darf ich sie zu einem Kaffee einladen? Keine Angst, ich tue Ihnen nichts.“

„Weiß ich, sie haben eine gute Ausstrahlung.“

„Danke!“

Ich deutete auf ein Cafe, wir gingen hin und setzten uns, bestellten Kaffee. Während wir warteten, sahen mich Ihre Kinder groß an.

Hatte schon die Befürchtung, das sie aus irgendwelchen Gründen mich so sahen, wir ich wirklich bin. Aber sie wandten sich ab. Plötzlich sah der größere der beiden eine Taube, die Futter, die sie nicht vertrug, suchte. Er stand auf, ich ahnte was er vorhatte und rief: „Stop! Warum?“

„Wer bist du, du bist nicht mein Pappi.“ rief er zurück.

Die Mutter keuchte auf und bat mich um Verzeihung, nicht mit Worten, nur mir ihren grünen Augen.

Ich wandte mich Thomas zu und erklärte: „Sie mal, diese Taube möchte auch leben. Du weisst sicher, das sie nur Körner frisst und was findet sie, weggeworfenes Essen von den Menschen, von uns Menschen.“ korrigierte ich mich, als mich der Koordinator darauf hinwies.

Was geschieht, wenn Du etwas falsches isst, was bekommst du, Bauchschmerzen, oder?“

Thomas nickte und murmelte: „Vertragen sie unser Essen nicht. Aber due Lehrer sagen alle, das sie Schädlinge sind.“

„Weißt du, woher sie kommen?“

Thomas schüttelte den Kopf.

„Die Eltern dieser Tauben kommen von gewissen Leuten, die die diese züchten und mit ihnen Flugrennen veranstalten. Einige finden nicht zurück, was geschieht?.“

Er blickte Thomas an und sagte: „Nein. Also quäle sie nicht, die alle haben genug zu tun, damit sie überleben. Man sollte es ihnen nicht noch schwerer machen, als sie es haben.“

Thomas setzte dich und blickte nachdenklich. Seine Mutter sah mich an und meinte: „ Danke, sind Sie Psychologe oder so etwas.“

„Oder so etwas.“ erwiderte ich, blickte sie an und musste feststellen, das die mir gefiel, nicht ihr Aussehen, sondern das Licht, oder Klang, was sich in ihr Inneres befand.

„Ich bleibe so lange, Sie es wollen,“

„Fehler!“ hörte ich den Koordinator sagen.

„Tut mir leid, ich wollte sagen, ich leiste ihnen Gesellschaft, bringe sie nach Hause, bis Sie sich wieder sicher fühlen.“

Sie nickte dankbar und fügte hinzu: „Ich heise Jasmin.“

„Und ich Aron, nett Sie kennen zu lernen.“

Sie grinste. Ich wusste, die Vorstellung kam etwas spät.

Der Koordinator rief plötzlich: „Alarm!“

Gleichzeitig heulten die Sirenen auf.

Die Leute wurden aufmerksam, denn von überall hörte man ihre Handys klingeln oder summten.

„Alarm“ rief der Koordinator und plötzlich detonierte alles.

Mein Schutzschirm bewahrte mich vor dem Tode, Bäume gingen in Flammen auf, Tiere verbrannten und Menschen schreien und zerfiele. Feuerlohen brannte sich durch die Stadt.

Mein Schutzschirm umschloss auch die Frau und ihre Kinder. Thomas blickte entsetzt herum, sah die Taube, zerfetzt a, Boden liegen. Und schrie.

„Was ist geschehen.“ fragte ich den Koordinator.
„Hohe Weisung von ganz oben. Die Versuchsobjekte haben etwas gefunden, was sie nicht finden sollten. Der letzte Punkt ist erreicht. Dieses Experiment wird nun beendet.

Ende
@ by Arno Westermann 2023

Mission Terra

Außenmissionsprotokoll, Gedankennotiz, vor Abschluss des internen Lektorats nicht zur externen Veröffentlichung vorgesehen:

„Du bist so komplett lost, Alter!“

Ja das weiß ich doch selber, du komischer Zweibeiner in deinen seltsam um dich schlackernden Stofffetzen.
Endlich mal ein Satz, den mein integrierter Translationsalgorithmus korrekt übersetzt hat. Vielleicht. Was diese komischen Wesen davor von sich gegeben haben, hat mich doch an unserer Ausrüstung zweifeln lassen, obwohl der oberste Wissenschaftszirkel die als angeblich „beste interplanetare Kommunikationstechnologie, die es jemals gegeben hat“ angepriesen hat.

Bislang habe ich nämlich so ziemlich gar nichts verstanden.

Warum wollte der eine Typ damit „flexen“, dass er sich neben mich stellt, auf einen altmodischen Minibildschirm drückt, eine blöde Grimasse zieht und ein … wie hat er es genannt … ein Selfie schießt? Wir schießen normalerweise nur auf Meteoriten. Und natürlich auf Kryptorianer, aber die sind ja das galaktische Böse schlechthin, da hilft auch keine Friedensmission.

Warum soll ich meine Basis chillen? Wie ein weiterer dieser, Moment, Menschen nennen sie sich, gekreischt hat, bloß weil ich ihm mit den Tentakeln 4, 7 und 11 einmal rundum den Körper vermessen wollte. Streng zu wissenschaftlichen Zwecken, versteht sich. Ganz sanft dank subkutaner Untersuchung mit Minimalinvasivaufsätzen. Jedenfalls: Erstens hat unser Raumschiff ein automatisches Kühlsystem, das mit diesem ramponierten Planeten trotz der Hitze keinerlei Probleme hat. Und zweitens können diese rückständigen Gestalten hier von unserer Basis ja gar nichts wissen. Die ist doch bestens getarnt, oder etwa nicht?

Und was zur Milchstraße ist Dabbing?

Ich weiß auch nicht, ob dieses Berlin nun die richtige Wahl zur Erforschung intelligenten Lebens war. Die rennen hier völlig unsortiert kreuz und quer, schreien wild und offensichtlich sinnlos aufeinander ein oder plärren in ihre kleinen, vorsintflutlichen Geräte. Auf denen sie ansonsten permanent herumwischen, vermutlich wegen der hohen Keimbelastung auf diesem Planeten. Ich habe nach dem First Contact gleich mal meine Selbstreinigungsdüsen auf Stufe 5 gestellt.

Noch etwas: Was ist ein Halloweenkostüm, und wieso denken die hier alle, ich hätte ein besonders gelungenes an? Oder ist das gar kein Lachen und die Daumenhoch-Geste bedeutet etwas ganz anderes als anderswo? Unsere Informationsdatenbanken müssen wohl doch an einigen Stellen ergänzt werden.

Trotz all dieser und weiterer Hindernisse schreitet die Entnahme der Boden-, Luft- und Lebendproben voran. Und es gibt Hoffnung auf Insiderwissen. Ich habe eine Grünanlage entdeckt, Tiergarten nennen die Eingeborenen das wohl. Dort konnte ich tatsächlich Verbindung mit intelligentem Leben herstellen.
Lacerta agilis.
Endlich normale Leute.

Schwere Entscheidung

Die Erde, der einzige lebensfähige Planet im System Sol. Die intelligentesten Bewohner sind Menschen, welche meinen das Universum zu verstehen und darin alle Antworten gefunden zu haben oder finden werden. Jordan sah von seiner Broschüre auf und beobachtete die Erdlinge bei ihrer täglichen Beschäftigung, bevor er das Heft in seinen Mantel steckte. Bei solchem Anblick stellte er sich oft verwundert die Frage, wie die Menschheit bis jetzt überlebt hat so ohne die Technik, die sein Volk zu bieten hatte. „Und auf so etwas habe ich mich eingelassen?“ Murmelte Jordan fassungslos, nachdem er sich daran erinnerte das er sich nur wegen dieser Broschüre auf die Stellenanzeige „Wissenssucher“ beworben hatte.

Seit mittlerweile 3 Jahren erforschte der junge Soldat für den Megakonzern „Interstellar und Mehr“ das Verhalten der Lebewesen dieses Planeten. Schlussendliches Ziel seiner Forschung ist, es herauszufinden, ob es der Menschheit gelingen wird, einmal Mitglied einer der Allianzen zu werden, die das bisher bekannte Universum verwalten. Irritiert runzelte Jordan die Stirn. Er zweifelte daran, dass die Menschen mit ihrer Kapazität an Intelligenz verschmolzen mit deren Temperament jemals dazu im in der Lage sein werden. Obwohl seine Forschungszeit nur kurz war, kannte er viele Rieten und Sitten, die ein sinnvolles Vorankommen der ganzen Art verhindert oder zumindest wirksam verlangsamen. Praktisch ausgedrückt, standen sie sich selbst im Weg.

Dennoch verstand er eines nicht. Letzte Woche schritt er an einem sogenannten Feldweg entlang, sprach ihn ein Landwirt mit einer ungewöhnlichen Bitte an. „Hey du, kannst du kurz bei meiner Berta bleiben? Sie hat sich am Bein verletzt und ich muss zurück in den Hof um Verband zu holen.“ Jordan lief runter zu ihm und seinem Nutztier, welche der Art nach eine „Kuh“ war und antwortete. „Gerne, was genau soll ich tun?“. Darauf erwiderte der Viehzüchter „Sei nur bei ihr, dann fühlt sie sich nicht alleine.“ Und der er verschwand schnellen Schrittes im nahegelegenen Hof.

Diese kurze Begebenheit zeigte Jordan, dass der Mensch großes Potential durch Mitgefühl und Fürsorge hat. Zwei Rahmenbedingung, die für den Eintritt in eine der Allianzen Pflicht Voraussetzungen sind. Sein Megakonzern braucht einen neuen Farmplaneten, deswegen ist er hier. Diese Wesensmerkmale könnten die Auslöschung der menschlichen Rasse verhindern seinem Auftraggeber viele Credits kosten. „Was jetzt?“ Fragte sich Jordan und genoss den blauen Himmel.