Seitenwind Woche 1: Gäste im Geisterhaus

Ende gut, alles gut.

Ich atmete erleichtert aus. Na endlich! Glattes Gesicht des Professors erscheint vor meinem Auge. „Hallo meine Liebe.“ „Hallo“ flüstere ich. Wie schön es wäre, wenn er meine Stimme hören könnte, aber soweit sind wir noch nicht. Ich bin trotzdem glücklich. Ein neuer Gast ist da, spannende Zeit beginnt! Sein Look gefällt mir. Obwohl er meiner Meinung nach sich nicht unter einer Maske verstecken muss. Wenn er sich jedoch in der Verkleidung wohler füllt, dann soll es mir recht sein.

Der Professor liegt seine weißen, langen Finger auf die Tastatur und beginnt zu tippen. Okay, er braucht die Daten der letzten Überwachung, aber gerne doch. Ich präsentiere ihm die Bilder. Er betrachtet diese aufmerksam, seine Kiefer mahlen angespannt. Er ist unzufrieden. Aber ich kann nun mal nichts für, wenn bei uns plötzlich Rücksacktouristen auftauchen oder Neugierige rumlungern. Wir beide mögen keine ungebetenen Besucher, da sind wir uns einig. Nichts als Ärger mit den.

Aber zum Glück gibt es da noch Lissi. Meine fleißige Helferin. Ich bin so froh, dass sie da ist. Meine Gäste kommen und gehen, aber Lissi bleibt. Sie macht mich sauber und hält uns die Fremden vom Hals. Was ich bei ihr besonders mag, dass sie sehr vorsichtig ist. Sie trägt immer weiche Handschuhe. Ich hasse es, wenn Menschen überall fette Fingerabdrücke hinterlassen. Vor allem abstoßend ist es, wenn sie meine Augen anfassen. Ist es den gar nicht bewusst, was sie da tun? Aber Lissi ist da anders. Sie ist sehr darauf bedacht alles sauber und ordentlich zu halten. So mag ich es am liebsten.

Professor braucht keine Handschuhe, seine Finger sind wie aus Glas, er macht keine Fettabdrücke. Das bewundere ich so an ihm. Überhaupt habe ich ein großes Glück. Mein letzter Gast hat viel in mich investiert, wir waren ein Herz und eine Seele, trotz seiner Essensgewohnheiten. Schade, dass er so überstürzt abgereist ist. Davor hatte ich einen sehr zurückhaltenden Unsichtbaren, dann war da noch eine Dame die sich für eine Hexe hielt und ein Pärchen mit recht speziellen Neigungen. Alles schön und gut, aber ich hatte noch nie einen Professor.

Seit dem Einzug des Professors genieße ich seine volle Aufmerksamkeit. Er geht gar nicht aus. Natürlich hat er bei mir paradiesische Bedingungen, hohe Wände, gedämpfte Farben, minimalistische Einrichtung. In seinem alten Haus hatte er es nicht so schön. Ich habe mir die Bilder angesehen. So bunt war es dort, dass man Augenkrebs bekommen könnte. Als er dort wohnte, hinterließ der Professor noch überall fette Fingerabdrücke und Essensreste. Ich bin nicht traurig, dass diese Zeit vorbei ist. Jetzt ist er endlich da, wo er hingehört. Hier gibt es nur uns, und Lissi, naja und die Kreatur im Keller. Aber die lassen wir nicht nach oben. Bei alldem Dreck die Kreatur produziert, möchte ich sie nicht in meinen sauberen Räumen haben. Richtig, dass Professor es unten hält. So ist es am besten. Ich bin massiv, für die Ewigkeit gebaut und trotzdem habe ich manchmal die Mühe die Kreatur zu halten. Aber ich kann gut Geheimnisse wahren.

Der Professor nennt die Kreatur Graf. Was für ein Graf kann es denn sein, so dreckig und abscheulich in der Gestalt? Ich habe schon einige Adelige kennengelernt, ich weiß wie ein Graf aussehen soll. Diese Kreatur in meinem Keller ist alles andere als Ehrfurcht, eher Furcht erregend. Aber ich bin ja nicht so, ich habe nichts gegen die Haustiere.

Ach Lissi kommt rein, wird ja langsam Zeit. Sie hat zwei junge Männer mitgebracht. Touristen. Sie sehen ein bisschen mitgenommen aus. Dunkle Augenringe, recht dürr und ungepflegt. So etwas mag der Professor eigentlich nicht. Aber wählerisch kann er nicht sein, da er ja nie rausgeht. Lissi bemüht sich schon sehr die Malzeiten abwechslungsreich zu gestalten. Ich finde es ganz spannend, wie die Nahrungsaufnahmen bei dem Professor ablaufen. Er macht es sehr elegant und sauber. Nicht so wie die Kreatur, wenn sie mal frisst, ist es immer ein Schlachthof.

Die jungen Männer wirken etwas angespannt. Sie wechseln die Blicke, eher einer zu dem Professor schreitet. Während dessen holt der andere sein Handy raus. Das bringt nichts, wir haben kein Netz. Und gute Bilder gibt es bei uns auch nicht, dafür sorgt der Professor schon. Der mit dem Handy stöbert in seiner Tasche und scheint etwas zu suchen. Den Professor stört es nicht. Ich weiß, dass er alles in der Spiegelung meines Auges wahrgenommen hat. Er zeigte das nur nicht. Innerlich schmunzele ich. Mögen die Spiele beginnen.

Der eine Mann, spricht den Professor an. Der Professor zeigt mit der Hand, dass der Besucher warten muss. Dann fängt er an sich langsam zu demaskieren, dabei schaltet er den Monitor nicht aus. Schön, dass ich ihm zusehen kann. Ich sehe wie der Professor seine Brille abnimmt, dann die falschen Zähne. Die Maske entfernt er sehr langsam, er rollt sie ganz vorsichtig von unten nach oben. Er legt alles in einem verzinkten Fach ab und schlisst es ein. Ich sehe mir sein Gesicht an, grau schimmernd und durchscheinend. An Stelle von Augen und Mund sind nur dunkle Höhlen zu sehen. Faszinierender Anblick. Professor dreht sich um und streckt die Hände dem Besucher entgegen. Der Mann torkelt benommen zu dem Professor und starrt ihn mir glasigen Augen an. Wie eine Fliege im Spinnennetz, musste ich denken. Keine Chance hat er. Wenn er ganz nah ist, umarmt der Professor ihn behutsam und fängt an seine Energie zu trinken. Er trinkt es langsam und bedächtig. Ich sehe die strömenden Wellen die von dem Menschen zu dem Professor fliesen. Die sehen wie blaue Flammen aus, pulsierend und funkelnd. Immer wieder ein Vergnügen, egal wie unansehnlich das Opfer ist.

Als der Professor ein paar Züge gemacht hat, macht er eine Pause. Eigentlich saugt er die nie leer aus, was sehr barmherzig ist. Die Meisten kommen etwas angeschlagen jedoch heile davon.

Eine Bewegung im Hintergrund lenkt mich ab. Na was ist da los? Der zweite Besucher versucht sich verzweifelt mit dem Internet zu verbinden. Was für ein Narr! Habe ich schon gesagt, dass ich dicht bin? Nichts dringt zu mir durch, ich bin eine Festung, und wenn man Pech hat, ein Grab. „Hast du alles drauf?“ flüstert heiser der erste Mann. „Habe ich, aber ich kann es nicht hochladen! Wir haben hier kein Netz“. Natürlich haben wir hier kein Netz, was denkst du denn? Die hatten also vor ein Video zu drehen und das im Internet zu veröffentlichen. Hofften darauf, damit berühmt zu werden! Lächerlich.

Plötzlich zuckt der Mann mit dem Handy eine Waffe aus der Tasche. Wie abgedroschen ist das denn? Genau so etwas sorgt dafür, dass die Stimmung im Keller ist. Wort wörtlich. Das mag ich gar nicht. Um die Situation zu entspannen, werde ich auf der Wand eine Botschaft erscheinen lassen. Ich überlege kurz und entscheide mich für den Klassiker „ihr werdet sterben!“, natürlich in Rot. Ich sehe, dass Lissi die Augen verdreht. Sie findet das zu theatralisch, aber ich mag das. Ein bisschen Spaß muss sein.

Während oben die Touristen in Panik geraten, öffne ich die schwere Tür im Keller, die Kreatur unten hält. Es wird nicht lange dauern, bis sie da ist. Für Lissi lasse ich fürsorglich einen Seil nach unten kommen, als sie sich daran festhält, lasse ich sie nach oben fahren. Da Lissi gut in Form ist, ist es für sie kein Aufwand. Außerdem sieht man von oben alles besser. Professor lässt sein Opfer los und erhebt sich in die Luft. Federleicht schwebt er neben Lissi als die Kreatur in den Raum stürmt.

Das Blut überströmt mich plötzlich in einem Schwall. So kann ich doch nichts sehen, was für eine Sauerei! Lissi wird bestimmt den ganzen Tag putzen müssen. Vielleicht schicke ich dem Professor die Werbung für Gummimatten und Folien, so denkt er, dass es seine Idee war. Egal, ich warte geduldig bis meinen Blick wieder frei ist. Es dauert. Eine Weile später, wenn die Schreie verklungen sind und die Kreatur sich eigenständig in den Keller verkriecht, wischt Lissi die organischen Überreste weg und ich bekomme wieder freie Sicht. Überall ist Blut, sogar auf der Decke. Das wird viel Arbeit machen Lissi. Der Professor steht aufrecht, in einer Hand hält er ein Handy. Er schaut es sich kurz an dann wirft er es in den Mülleimer. Was für ein nutzloses Zeug. Tja Lissi, was sagen wir nun mal dazu? Ende gut, alles gut?

Erwachen

Was war das?
Nur langsam klarte sich mein Geist, durch die Zeit bereits alt und gebeugt wie ein Mensch am Ende seines Lebens.
Ich spüre sofort die unzähligen Risse, Löcher und Furchen in meinen Mauerwerk – der Schmerz ist fast so stark, dass mein Geist fast vernebelte, doch hielt ich dagegen. Etwas war los, dies spürte ich!
Ein Ächzen kam aus mir hervor, ließ das Holz der Stufen und der geborstenen Fenster knacken.
DA! Meine Eingangstür, eins wunderschön verziert und nun nichts weiter als kaputtes Holz, stand offen und jemand war in mir!!!
Ich weiß nicht mehr, wann es das letzte Mal war, dass jemand es sich traute mich zu betreten. Es muss Jahre her sein… so genau weiß ich es nicht mehr, zu trüb sind meine Erinnerungen an die Zeiten, wo mein Erbauer noch lebte und mich erbaute. Ob jemand nach Ihm kam – daran kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern.
Schnell lenkte ich meine Gedanken zurück zu den Eindringlingen, bevor ich mich verlor in meinen Erinnerungen und Gedanken.
Ich mochte zwar nicht mehr so stark wie eins sein, dazu noch müde vom tiefen Schlaf, aber dennoch wusste ich, dass ich diese Eindringlinge…
Einen donnernden laut stieß ich aus, als ich bemerkte, wie sie sich umsahen und etwas immer wieder aufblitzte. Holz knarrte unter meinen Dach als ich meinen Willen nach den alten Balken ausstreckte, die bereits seit… zumindest nicht mehr wirklich mit mir verbunden waren.
Schmerzhaft spürte ich wie das alte Holz knackte und anfing sich zu lösen, bevor es endlich meinen Willen nachgab und sich brechend löste. Die Verbindung dazu verschwand, doch spürte ich den gewaltigen Schlag, als das Holz auf meine alten Dielen knallte und hoffentlich die Eindringlinge erwischte.
Es schmerze enorm, wo der alte Balken mich getroffen hatte, doch verspürte ich noch immer die Präsenz der Eindringlinge.
Erneut ließ ich meinen Willen gleiten, spürte wie er stärker wurde, so länger ich wach blieb. Dieses Mal griff ich direkt unterhalb der Präsens an, und zwar den Boden.
Schreiend, was für die Eindringlinge bestimmt sich anhörte, als ob der Wind wie ein Sturm durch meine Mauern pfiff, zerriss ich den Boden in alle Richtungen.
Ich glaubte die Schreie dieser Eindringlinge zu vernehmen, doch achtete ich nicht drauf. Raubte mir der Schmerz, den ich mir selbst zufügte, und die kommende Müdigkeit bereits wieder die Sinne.
Und noch einmal bäumte ich mich auf und ließ mich erzittern. Spürte wie Wände brachen, Balken, die rissen und das Holz zerbrach in unzählige Splitter.
Die Eindringlinge waren fort – vielleicht geflohen oder begraben in meinen Wänden und Böden. Ich wusste es nicht.
Nur dies eine war wichtig, Sie waren fort und würden es hoffentlich auch bleiben.
Und so ließ ich alles ruhen.
Ich spürte wie meine Kraft mich verließ und ich erneut in die Dunkelheit versank um erneut zu schlafen bis wieder etwas… … mich … … erweckte… … …

Grusel-Residenz

Die Gruppe von Abenteurern weckt mich auf, als sie meine fackelbeleuchteten Flure betreten und ihre Stiefel meine alten Dielen zum knarren bringen. Seit Jahren hat mich niemand besucht. Meine tragische Geschichte hat mir den Namen als «Geister-Residenz» eingebracht und hält viele Menschen ab, mich zu besuchen. Und es stimmt ja auch, ich bin eine alte und gruslige Villa am Ende des Rabenweges. Und ja, alle meine Bewohner leben immer noch hier. Schon seit Jahrzehnten. Aber es wäre schön, wenn auch wieder mal lebende Menschen hier ein und ausgehen würden.

«Hallo…?» ruft eine Frau in meinem Inneren. «Ist hier jemand?» Ich geben keine Antwort. Noch nicht. Die Gruppe bewegt sich langsam und suchend von Raum zu Raum.
«Ich habe dir ja gesagt, hier ist niemand. Und es spukt auch nicht.» flüstert ein Mann. «Wir müssen keine Angst haben. Uns geschieht hier nichts.»
«Und wieso flüsterst du dann?» fragt die Frau zurück. Ein Schulterzucken ist alles, was sie als Antwort bekommt.

Als Haus mit eigenem Bewusstsein hat man es nicht leicht. Oft wird man nicht ernst genommen. Kaum gebe ich eine Antwort, fliehen meine Besucher meist schreiend von mir davon und ich sehe sie nie mehr. Trotzdem ist es nun Zeit, mich bemerkbar zu machen. Und damit wird sich ihr Schicksal zeigen. Und auch meines und das meiner rastlosen Seelen. Werden sie fliehen oder haben sie den Mut zu bleiben? Bekommen wir in unserer Mitte eine neue Gruppe von Seelen oder müssen wir wieder so lange warten? «Zeigt euch, meine toten Seelen und begrüsst die neuen Gäste».

Die Geisteer, die ich rief

Die Geister, die ich rief…

Kurz-Spuk-Speak von Bäärnis Hausabbruch in Chur

«Ich bin das Geisterhaus vom Galgenstrickweg in Chur!» sagte das Haus.

Denn seit die Geister dort eingezogen sind, konnte es sprechen.

Die Geister stammten aus dem Wallis, waren aber nach Afghanopopel

am grauen Meer ausgewandert und galten in der Schweiz als Flüchtlinge.

Zuerst mussten sie vor den Bar-bafghanen fliehen, weil sie

Wermuth angepflanzt und einen geheimen Handel mit Absinth

betrieben hatten. Darauf stand in ihrer Wahl-Heimat im Nahen Osten

die Fuss-Sohlen-Bastonade mit Peitschenschlägen.

Während sie sich noch mühselig von der Abschreckungsstrafe erholten,

kam ein anderes Regime ans Ruder, Scheich Imperum vom Nachbar-

staat BergUmsibum stürzte die Bar-bafghanischen Diktatoren.

Die UNO in New York tobte und verlangte die Wiedereinsetzung des

zwei Jahre zuvor selber durch einen Putsch an die Macht gekommenen

Abdel Johannes Bürkli, einen ehemaligen Kantonspolizisten von

Mädchenfelden, der wegen Veruntreuung von Bussgeldern von Links-

abbiegern über die weisse Linie hinweg seinen Posten als Vize-Polizeichef

räumen musste.

Die eingangs erwähnten Flüchtlinge wurden vom neuen Regime verhaftet

und dann per Flug ins Ausland, zunächst Indien, dann England und

schliesslich in die Schweiz abgeschoben.

Sie hiessen Dora Dürstli, Hannes Süferli und Koni Kater, alle drei

ebenfalls aus der Schweiz, dort aber vorbestraft wegen Absinth-Brennerei

im Val de Travers, kurz vor Aufhebung des Verbots, als klar wurde, dass

der aus Wermutkraut, Anis, Fenchel anderen Kräutern mit Alkohol

bestehende Bittersüss-Liqueur einzig wegen Verunreinigung des Stoffes

und nicht wegen des hohen Alkoholgehalts gesndheitsgefährlich werden

konnte. Absinth übrigens wird mit Wasser gestreckt, das dem Getränk einen

grünlich-milchigen Touch verleiht. Im Canton du Jura wird das Getränk

«la Fée Verte» genannt.

In Chur waren die drei Schnapsbrenner bald bekannt und in den Beizen,

denen sie Ihr Gebräu verkauften, wohl gelitten. Trotzdem galten sie in

der ältesten Stadt der Schweiz als «Üsser-Bündner», etwa gleichbedeutend

wie «Ausser-Schweizer», wie die Migranten in Helvetien oft immer noch

genannt werden.

Sie also waren im Jahr 2001 nach Chur gekommen, nachdem sie in

einem Abschieb-Lager für illegal in die Schweiz eingereiste Wirtschafts-

Flüchtlinge eindeutig als zwar unerwünschte, aber dennoch aufnahme-

berechtigte Auslandschweizer anerkannt worden waren. Weil es in der

Bündner Metropole bereits genügend Schnaps-Brennereien, Wein-

Produzenten, Brauereien und leider auch alkoholkranke Mitbürger gab

erhielten die drei ein lebenslanges Berufsverbot und mussten sich

beruflich anderweitig orientieren. Naheliegend war, dass sie ihre früheren

Beziehungen zu Drogenbossen in Afghanopopel ausnützten und einen

schwungvollen Kokainhandel in gangsetzten.

Als Dealer wurden sie in Mafia-Kreisen misstrauisch observiert, während

die Bündner Kantonspolizei gemäss der Methode der geteilten Macht

zur Eindämmung der Kriminalität wohlwollend über das neue

Verteilsystem in der Stadt hinwegsah. Damit wurde die neue Konkurrenz

von den Dealern und besonders von den Paten der neapolitanischen

Camorra und der kalabrischen ’Ndrangheta lästig. Sie engagierten ihre

Spezialkiller mit den beinahe geräuschlosen Flinten und liessen sie ihres

Amtes walten, während die Verantwortlichen an der Riviera ein

rauschendes Hochzeitsfest für die Tochter des einen mit dem Sohn

eines anderen Mafiosos feierten und damit ein unerschütterliches Alibi

vorweisen konnten. Der Mord an den Schnapsbrennern fand im

späteren Geisterhaus am Galgenstrickweg in Chur statt und blieb bis

heute ungelöst.


Damit sind wir nun endlich inmitten unserer Spukgeschichte angelangt.

Zehn Jahre nach der Mordtat ereigneten sich im leer gebliebenen

Geisterhaus folgende anrüchigen und spukhaften Ereignisse.

Dieses war längere Zeit leer geblieben. Die drei Morde schreckten ab,

zudem hiess es in der Nachbarschaft, in der baufälligen Ruine würde es

spuken. Unterdessen war in einschlägigen Kreisen bekannt geworden,

dass die drei Wermuth-Brenner vermutlich viel Geld irgendwo versteckt

hatten, das sie mit dem Drogengeschäft erworben hatten. Nach der

Mordnacht gab es für die Polizei keine Hinweise auf einen Diebstahl.

Die Täter hatten ihre Arbeit erledigt und waren eilig wieder abgerückt,

als der Milchmann vorfuhr und wie üblich Milch und Brot für das Früh-

stück der Bewohner abstellte.

Die örtliche Mafia erhielt den Auftrag, das Grundstck diskret zu über-

wachen. Doch nichts geschah, die Baubehörde der Hauptstadt Grau-

bündens verfügte den Abbruch des baufälligen Hauses. Doch dann fand

sich ein Strohmann der Italiener, der das Haus kaufte und es wieder so

weit instand stellte, dass jemand darin wohnen konnte. Die beiden Killer

der Mafia waren bereits im Ruhestand und sollten nun eine ruhige Kugel

schieben dürfen. Also mieteten sie sich ein und hielten zusammen mit

einem Aufpasser aus Catanzaro in Kalabrien den Auftrag, sich im Gelände

um das Haus gründlich umzusehen, ob das vermutete Drogengeld nicht

doch noch aufzufinden wäre.

Aber dann kam es 2011 zu einer seltsamen Horrornacht. Nachbarn

wurden geweckt als es vom Kirchturm her «Dreizehn» schlug. 13, nicht

«zwölf» oder «eins». Auch die beiden Killer waren alarmiert; wie die

meisten Gewaltmenschen fürchteten sie Übersinnliches, Unerklärbares.

Zitternd griffen sie nach ihren Knarren. Da zersplitterten zwei grosse

Fenster in Tausend Scherben. Die zwei Killer liefen zur Treppe, weil

sie glaubten, ein Erdbeben erschüttere ihre renovierte Hütte. Doch wie

die zwei auf die oberste Stufe traten, brach die ganze Treppe zusammen

und beide Ganoven stürzten auf den harten Steinboden.

Zitternd griffen sie nach ihren Mobiltelefonen und riefen Polizei und

die Nothilfe aus dem Bürgerspital. Die beiden Fahrzeuge kamen

unverzüglich und versahen die beiden, die immer noch ihre Pistolen

in den Händen hatten, mit Handschellen. «He, Tschugger» *) protestierte

der eine, der andere wimmerte und konnte nicht fassen, dass er

offenbar ein Bein gebrochen hatte. Beide wurden verhaftet und zuerst

ins Spital gebracht. Der als «Tschugger»*) bezeichnete Beamte schnauzte

die beiden Killer an: «Huara verdammi, wänd er offebar en Baufehlar

mit der Pischtole korrigiera?» **) – Nach gründlicher Untersuchung wurden

die beiden in Polizeigewahrsam genommen. Ein findiger Journalist des

Bünder Tagblatts hatte die Aktion mitbekommen und ausgeschlachtet.

Die italienische Kriminalpolizei forderte die in Kalabrien gesuchten

Profikiller für ihre Straftaten im Bel Paese an und versenkte sie in einem

Untersuchungsgefängnis in Rom, wo sie heute noch auf ihren Prozess

warten.


Im Zug der Untersuchung gingen ein Professor und drei Studenten der

Parapsychologie aus Zürich dem Phänomen des unterdessen von allen

Churern als «Geisterhaus» bezeichneten Logis am Galgenstrickweg nach

und stellten tatsächlich fest, dass es dort spukte. Die Presse nahm sich

über Chur hinaus der Angelegenheit an. Geistheiler, Psychologen, Aben-

teurer aus der ganzen Schweiz pilgerten nach Chur, um das Haus zu

besuchen. Einige wenige entschlossen sich, eine Nacht dort zu verbringen.

Es passierte wieder einiges in jener Nacht, doch die ganze unverständliche

Spuk-Geschichte sollte geheim bleiben. Immerhin wurde bekannt, dass

ein «zufällig» in Chur gelandeter Mafioso im Geisterhaus einen Herzinfarkt

erlitten hatte. Die Schweizer Bundespolizei kam mit einem Geisterseher aus

Haiti und untersuchte das Haus, bevor es zwecks baldigem Abriss abge-

schlossen und mit Polizei-Siegel versehen wurde. Andere Ereignisse erober-

ten die Schlagzeilen der Medien und das Geisterhaus wurde geschlossen.


Ich kaufte die ganze Liegenschaft, die ja abgerissen werden sollte, für ein Ei

und ein Butterbrot. Wohlweislich näherte ich mich dem Haus nur bei

Tageslicht. Ich durchsuchte in der ersten Schulferienwoche im Sommer

2023 das ganze Haus und wurde in einem alten Abwasserschacht, der längst

nicht mehr benutzt worden war, fündig. Dort versteckt war ein A4-grosser

und zehn Zentimeter hoher Safe, zu dem ein Schlüssel passte, der im

Schornstein aufbewahrt worden war.

In dieser Kassette fand ich Banknoten in Höhe von 28 Milliarden Reichsmark –

aus der Inflation von vor rund 100 Jahren im Deutschen Reich.

Längst kein erspartes Vermögen mehr, sondern Ramsch, der allenfalls noch

einen verschrobenen Sammler interessieren konnte. Ich brachte den ganzen

«Geisterschatz» nach Hause nach Kölliken. Von Bekannten erfuhr ich, dass

das Haus anlässlich seines Abrisses noch einmal gesprochen hatte: «Ohje,

ohje – « murmelte das Haus, während die Abbruchkugel von einem Traktor

an die Hausmauer bumste, «Jetzt isch fertig geischterlet.»

Schliesslich fuhr ich mit meinem «Riesenvermögen» nach Köln an eine Ver-

Anstaltung der Fernsehsendung «Bares für Rares» von Moderator und Alt-

Sternekoch Hors Lichter. Tatsächlich zahlte ein Trödler 495 Euro dafür, die

ich selbstverständlich in meiner Steuererklärung als Verkaufserlös unter

Einkommen und Vermögen abbuchte. Damit war wohl auch dem übersinn-

lichen Gerechtigkeits-Sinn der Spuk-Speaker, der Autoren der Zauberbücher

und der Gedankenleser genüge getan. Jedenfalls habe ich nie mehr etwas vom

Spukhaus am Galgenstrickweg in Chur gehört.

… die bin ich endlich los! –

Wenn dieses Happyend keine Perspektive ist?


*) Tschugger – Ein vom Wallis übernommener Ausdruck für Polizist. Der in den Walser Siedlungen in Graubünden

noch immer als Spottname gilt.


**) Churer Deutsch, von Martin Luther als «Chauderwelsch» bezeichnetes Sprachrestchen aus der Zeit, als Romanisch

bis weit im Westen, am Walensee, gesprochen wurde.Ersetze diesen Text mit deinem Beitrag.

Das Haus am Ende des Weges

Es schien eine Nacht wie immer zu sein.

Ich musste tief und fest geschlafen haben, doch mit einem Mal war ich hellwach. Ich lauschte angestrengt. Die vertrauten Geräusche des Waldes, das Knacken der Äste und das Rauschen der Pappeln, das ich so liebte, waren verstummt. Die Raben, die mich sonst kreischend umflogen und sich in mein altes, knackendes Gebälk setzten, schienen zu schlafen. Es war so dunkel, dass ich kaum etwas erkennen konnte. Die Nacht hatte sich wie eine dicke, schwarze Decke über den Wald gelegt und schien selbst das Mondlicht zu verschlucken. Mir war, als läge der Wald wie ein wildes Tier auf der Lauer, auf den Moment zum Angriff wartend. Es war stockduster und totenstill.

Doch da! War da nicht plötzlich ein Knacken, ein Rumoren? Nein, ich musste mich getäuscht haben. Es war mitten in der Nacht, wer sollte sich zu dieser späten Stunde im Wald herumtreiben? Doch da war es wieder: ein Geräusch an meinem Eingang! Die Haustür war zwar alt, doch aus dickem, soliden Holz, und hatte bisher jedem ungebetenen Besucher standgehalten. Ich fühlte, wie jemand um mich herumschlich und an meinen Fenstern rüttelte; es schienen mehrere Personen zu sein. Was hatten sie hier mitten in dieser tiefsten, schwärzesten Nacht verloren?!

Dann ging alles wie in Zeitlupe. Wie in einem überwachen Zustand nahm ich wahr, wie jemand in mein Innerstes eindrang und Schritt für Schritt meinen Wohnraum durchquerte, scheinbar auf der Suche nach etwas. Ich überlegte, was das sein konnte, doch bevor ich den Gedanken fassen konnte, hatte er sich schon wieder verflüchtigt.

Draussen begann es zu regnen. Dicke Tropfen klatschten gleichmässig auf mein Dach, das an einigen Stellen schon sehr morsch war. Mit der Zeit schläferte mich das Getropfe so ein, dass ich fast einnickte und die Geschehnisse in meinem Innern vergaß. Dann sah ich plötzlich vor mir, wie die Eindringlinge auf dem Rückweg im schlammigen Morast steckenblieben. Ich musste kichern.

Meine dicken, alten Mauern standen unbeweglich da, als seien sie Zuschauer eines fremden Schauspiels. Irgendwann kam mir die Idee, dass ich die Eindringlinge in die Flucht schlagen könnte. Eine Gruppe neugieriger Jugendlicher – es musste letzten Winter gewesen sein - hatte ich mit dem Klappern einiger Fensterläden und dem lauten Zuschlagen der Haustür verjagt. War das ein Spaß! Ich hing diesen Gedanken noch eine Weile nach, mit einem Gefühl von Belustigung und tiefer Zufriedenheit.

Dann schlug die alte Standuhr viertel nach zwölf. Auf einmal war es wieder still.
*
Er blickte auf die Uhr und warf der Schwester einen aufmunternden Blick zu: „Gerade noch gut gegangen“. Sie nickte und stellte den Tropf aus.

Es war Zeit zum Mittagessen. Seine Hände zitterten leicht, als er sich den OP-Kittel auszog.

Wunschträume

Die Dämmerung ist für mich, das Haus, die schönste Tageszeit. Ganz besonders an ei-nem warmen und trockenen Sommertag wie heute. Die pralle Hitze des Tages ist einer angenehmen Wärme gewichen. Die letzten Gartengeräte in der Nachbarschaft sind ver-stummt. Ruhe kehrt ein! Nur ein paar Bienen drehen noch schnell eine Sammelrunde durch den Blumengarten. Am Himmel erzeugt die Sonne bei ihrem Untergang wechseln-de Farben, wie sie nur die Natur hervorbringen kann. Ein lauer Wind bringt ab und zu den Duft eines köstlichen Abendessens. Die Stimmung wird von Zufriedenheit nach dem Ende der Tagesarbeit geprägt. Schon bald löst die Nachtigall das vielfältige Gezwitscher der Tagesvögel ab.
Gerade in der Dämmerung denke ich oft an den Anfang vor 200 Jahren zurück, als hier bei mir im Haus mein „Traumpartner“ geboren wurde. Die Freude bei seiner Geburt hat mich fast erdrückt. So lange hatte ich schon gewartet, um mit meiner Gabe Träume zu verschenken und Freude zu bereiten. Während der Schwangerschaft spürte ich schon, dass da etwas Großes passieren würde. Dann wurde der Kontakt in den Träumen mit diesem wundervollen Jungen immer intensiver. Im Traum tauschten wir unsere Wünsche und Bedürfnisse aus und erlebten fantasievolle Abenteuer. Nach seiner Ausbildung trat er in einen Orden ein. Nur dort fand er Verständnis für seine Verbindung zu mir. Mit all seiner Kraft sorgte er dafür, dass bei mir in der Nähe ein Kloster gebaut wurde, dem er bald als Abt vorstand. Im Kloster wurden Exerzitien und andere ausgesuchte Seminare angeboten. Ein Hintergedanke war das Auffinden von Menschen, die mit mir in Kontakt treten konnten. Da ich meine Fähigkeiten in dieser Richtung auch verbessert hatte, fan-den wir immer mehr entsprechende Teilnehmer. Sehr oft traten diese in das Kloster ein und immer noch wächst das Kloster entgegen dem allgemeinen Trend.
Es war nicht verwunderlich, dass viele Menschen nicht verstanden, was in dem Kloster und bei mir im Haus vorging. Bald hatten wir den Ruf als etwas Geheimnisvolles oder auch Unheimliches. Bald tauchte der Begriff „Geisterhaus“ auf. Das lag auch an dem Aussehen, denn die Mönche ließen Haus und Garten in dem alten Zustand und besei-tigten nur Gefahrenquellen. Mir passt der Begriff. „Traumhaus“ besser.
Schluss jetzt mit den Erinnerungen und zurück in die Wirklichkeit. Gerade sehe ich meine vier Gäste für heute auf dem Rabenweg kommen. Wie immer wird es für sie und mich ein Abenteuer, bei dem man nie vorher sagen kann, was alles passieren wird.
Euch allen wünsche ich eine erholsame Nacht, auch wenn ihr nicht träumt.

Verlassene Seelen
Ich stehe in der Einsamkeit. Um mich herum die Bäume, die älter sind wie ich. In mir ist ein ständiges Raunen. Woher es kommt ist mir ein Rätsel. Ist es draußen stürmisch ächze ich im Gebälk. Mir kommt es vor, als würden die Mauern zu mir Sprechen. „Gibt endlich auf.“ Dazu bin ich nicht bereit. Ich habe eine Geschichte und weigere mich, die in mir gefangenen Seelen im Stich zu lassen. Seit Ewigkeit sagte niemand mehr Hallo. Das hat mich dazu gebracht Verbindung zu denen aufzunehmen, die hier einst wohnten. Ich weiß nicht, ob es Realität oder Einbildung ist. Egal. Ich lausche ihren Stimmen.

Doch was ist das? Ein Licht erleuchtet meine Fenster. Das bilde ich mir ein. Nein. Es kommt näher und wird stärker. Was hat das zu bedeuten. Keine Menschenseele verirrte sich seit Jahrhunderten hierher. Es ist ein Traum. Ich höre Stimmen. Nicht flüsternd, sondern laut diskutierend. Was soll ich tun? In meinem Innern gibt es nichts, was sehenswert wäre. Ruhig bleiben ist die Devise. Ihre Stimmen schreien mich an. Warum? Ich habe ihnen nichts getan. Sie stehen vor der Tür. Ich spüre es. Lasse ich sie hinein? Ja. Ich kann mich umentscheiden, wenn es mir nicht gefällt.

Die Tür zu meinem Herzen öffnet sich. Plötzlich sind die Stimmen nicht mehr wie ein Flüstern. Das ist nach meinem Geschmack. Was tun sie jetzt? Sie trampeln auf dem Teppich herum. Staubwolken wirbeln durch die Luft… Mir bleibt der Atmen stehen. Die müssen hier raus. Wie?

Von jetzt auf Gleich blies ein Windzug durchs Haus. Die Türen schlugen auf und zu. Die Fenster knarrten, als fielen sie hinaus und im Gebälk hörte man ein Flüstern. Es schien zu sagen: „Flieht, wenn ihr nicht sterben wollt.“

Die Eindringlinge schrien auf und rannten wie vom Teufel verfolgt davon.

Die Müllkippe des Gewissens

Ich habe Feuer entfacht. Herrlich heiße Flammen. Sie züngeln tanzend zur Musik. Das Spinett spielt wie bei allen neu Ankommenden zur Begrüßung.
Im Knistern des brennenden Holzes ist das Flüstern. Meine Antwort auf ihre Fragen. Doch sie hören nicht zu. Genauso wie die letzten Besucher. Sie enden wie alle Gäste, die beim Eintritt verwundert zum lodernden Kamin starren und im Durcheinander quatschen. Sinnlose Fragen stellen die Keiner beantwortet. Sie spekulieren. Möglichst weit an den Tatsachen vorbei. Schauer nagt an ihren Knochen. Im Grunde genommen haben sie ständig Schiss. Angst die Wahrheit zu erfahren. Befürchtungen im Leben. Panik vor dem Tode. Sie nutzen Spiegel für die äußerste Schicht. Bangen das Tiefere. Im Speisegemach hängt ihr Symbol an der Wand. Am Kreuz. Die Skulptur eines von ihren Vorfahren Gepeinigten. Fromm laden sie ihr Gewissen über ihm ab. Das Gewicht auf den Schultern dreht die Figur mit dem Kopf nach unten. Gravierende Gravitation! Der Anblick jagt ihnen erneuten Schrecken ein. Ja – es spuckt. ‚Das Haus ist besessen!’, schreit einer entsetzt. Genau! SIE sitzen drin… und beleidigen mich. Ich hege Groll.

Mein Zorn lässt die Wände beben. Die alten Gemälde der längst Verstorbenen fallen knallend auf den staubigen Boden. Ihre Seelen seufzen. Das haben die Gäste mitbekommen! Erneut zittern sie.

Menschen hören mir nie zu. Sie sind nicht im Stande sich gegenseitig ein Ohr zu schenken. Die Meisten horchen nicht einmal auf sich selbst. Sie verdrängen täglich die Gründe ihrer Existenz. Ich sehe die Gegenwart, fühle die Vergangenheit und erkenne, was sie erwartet, sobald sie durch meine Säle schweifen. Ihre Worte entsprechen nicht den Gedanken.

Ich habe Feuer entfacht. Herrlich heiße Flammen. Sie züngeln tanzend zur Musik.
Der Duft brennender Haut zieht durch die Räume. Ähnlich dem Geruch ihrer Nahrung. Schmorende Haare bereichern den Gestank.

Zwei Gäste haben mich kreischend verlassen. In Panik überlassen sie ihre sechs Freunde dem Schicksal. Das bin ich.

Beide kehren zurück in den gewohnten Alltag. Zur alten Angst. Ihre Existenz zieht weiter am Leben vorbei. In Qual finden sie eine neue Müllkippe fürs Gewissen. Ihre Freunde werden sie bald heimsuchen.

(Mit Aftersausen und Zähneklappern von Sunny :))

Verflucht

Ich hasse sie alle. Sie glauben, unbeobachtet zu sein. Mein Ächzen angesichts ihres Auftretens halten die Menschen für das Knarren der Dielen. Seit fünfhundert Jahren warte ich auf Erlösung.
»Bis ans Ende aller Tage«, kreischte sie, »wirst du, verfluchtes Gemäuer, meinen stinkenden Leichnam verwahren. Er wird faulen, aber nicht verfaulen. Der Gestank wird deine steinernen Wände und hölzernen Balken durchziehen«.
Walburga heißt die Hexe, die mich verflucht hat und deren Körper seit fünfhundert Jahren im Verlies vor sich hin modert. Wir leiden gemeinsam. Kurz bevor sie nicht mehr sprechen konnte, hat sie eine Erlösungsformel in ihren Fluch gewoben.
»Wenn ein Menschenkind meinen Körper findet und ihn begräbt, wird auch dir du alte Burg Erlösung zuteil«.
Seitdem lauere ich in zunehmender Verzweiflung. Vor hundert Jahren wurde die Zugbrücke für Menschen heruntergelassen, die Touristen genannt werden. In Massen strömen sie durch meinen schmerzenden, stinkenden Leib. Niemand hat bisher die Falltür, die zu Walburga führt, gefunden.
Doch halt, was war das. Wer ruft, »hier ist ein eiserner Ring, ganz versteckt«. Ein Mädchen verlangt nach ihren Vater. Der staunt, traut sich nicht, den Öffner zu berühren…
»Nun mach schon«, will ich voller neugewonnener Hoffnung schreien. Aber nur die alten Bohlen knarren.
Doch er holt noch einen anderen Mann herbei, ein wahrer Hüne. Gemeinsam stemmen sie die Falltür auf. Ekelerregender Gestank lässt sie zurückweichen, sie husten, halten sich Tücher vor die Gesichter.
»Mach die Klappe zu«, brüllt der Hüne
»Nein, neine« krächze ich.
»Nein, nein«, ruft das Mädchen.
Bevor man sie zurückhalten kann, hüpft sie die Stufen hinunter. Die beiden Männer starren ihr entsetzt hinterher. Ein Luftzug vertreibt den ärgsten Gestank, weil ich aufatme. Lange hört man nur Gepolter und sieht den Strahl einer Taschenlampe.
»Wieso hat die eine Lampe dabei?«. Wieder nur knarzen.
Dann klettert das Mädchen wieder heraus, wischt sich die Hände an ihrer Jeans ab und sagt andächtig: »Wir müssen sie beerdigen«.

Nachdem ein Leichenwagen, die Reste Walburga weggefahren hat und kurz bevor das mutige Mädchen als letzte mich verlässt, ruft sie in die leere Halle.
»Nun leb wohl, du alles Haus«. Ersetze diesen Text mit deinem Beitrag.

Es ist kalt, heute Nacht. Ob bald wieder Besucher den Weg zu mir finden? Ich würde mich so freuen, endlich neue Freunde kennenzulernen. Meine alten Weggefährten von damals sind alle weg. An ihrer Stelle stehen jetzt diese eisigen, grauen Betonblöcke mit dem Herz aus Stahl.

Immer, wenn jemand vorbeikommt, versuche ich, neue Kontakte zu schließen. Doch niemand versteht mich. Letztes Jahr habe ich mitbekommen, was sie reden. Ich habe versucht, mich zu erklären. Wollte ihnen erzählen, wie es war. Aber sie erfinden stattdessen immer mehr Geschichten und Lügen.

Da höre ich es. Ein Knacken in der Dunkelheit. Es deutet an, dass eine weitere Chance bevorsteht. Schon erscheint ein heller Lichtstreif und es ertönen ihre Stimmen. Ich sehe die Schatten durch die Nacht auf mich zukommen. Ich habe geübt, seit dem letzten Mal. So nehme ich all meinen Mut zusammen: „Hallo ihr Lieben, kommt doch herein. Es ist so kalt und einsam hier und ich freue mich über Gesellschaft“. Sie bleiben stehen. Ich sehe ihre Gesichter im Lichtschein der Lichter. Darin steht keine Freude. Sie haben Angst. „Wartet! Wir können es uns gemütlich machen“ Rufe ich, doch sie laufen schon davon. Ob sich mein Wunsch jemals erfüllen wird? Oder bin ich gezwungen, mich mit der Einsamkeit abzufinden?

Halloween

Das Krähen der Raben auf dem benachbarten Feld signalisierten den Anbruch der Nacht. Endlich erlangte ich die Kontrolle zurück.
Die roten, mit Moos bedeckten Dachziegeln ächzten, als ich mich streckte. Die Elster, die vor einigen Stunden mit dem Nestbau begonnen hat, kreischte verängstigt und suchte das Weite.
Seit Jahren verfiel ich immer weiter. Meine ehemals so schöne Holzvertäfelung war faulig und morsch, die Treppen zerbröselt. Die Fensterscheiben matt und mit Spinnenweben verhangen. Einst war ich ein stattliches Herrenhaus. Der untertänige Diener mächtiger Herrschaften. Ich hielt mich selbst in Schuss, ließ nie jemanden frieren und sorgte für all meine Bewohner.
Doch als sich mein letzter Herr das Leben nahm, beschwor er einen Fluch über mich.
Seit dem grausamen Suizid vor siebzig Jahren hatte ich keine Bewohner mehr. Ich war so einsam, nur die Raben auf dem Feld leisteten mir Gesellschaft.
Ein paar Mal schon kamen Fremde zu mir. Ich begrüßte sie, wie all meine Bewohner: Ich öffnete ihnen die Tür, ließ frische Luft herein und zündete die Kerzen an. Doch statt meine Gastfreundschaft zu feiern, wie es immer der Fall war, zerstörten die Fremden meine heißgeliebte Ruhe mit Schimpf und Schande. Sie besprühten mich mit teuflisch brennenden Wasser, stellten Feuer um mich herum auf und verfluchten mich, sodass ich meine Macht nur noch in der Nacht ausüben konnte.

An diesem Abend war es so weit.
Es war ein ureigener Sinn, der mir verriet, dass Gäste auf dem Weg waren.
Ich grub meine Macht tief in die Erde, befahl den dichten Tannen, undurchdringlich zu werden und den Raben, ihnen den Weg abzusperren.
Und doch spürte ich sie näher kommen.
Jeden Schritt drang bis tief in meine hinterste Kammer. Mein Wesen wollte ihnen die Gastfreundschaft entgegenbringen, die ich noch vor einigen Jahrzehnten für normal ansah. Doch der Fluch hatte andere Pläne.
„Nun, dann lasst sie näher kommen.“, flüsterte ebendieser Geist voller entzücken. Er verdrängte nach und nach mein altes Wesen, und ich wehrte mich nicht länger. Er machte meinen Verfall erträglicher.
All meine Sinne richteten sich auf das westliche Tor, welches von dreizehn Eiben umschlossen wurde. Eine leuchtende Taschenlampe erschien. Dann noch eine. Ich zählte insgesamt vier Stück.
Mein Geist rieb sich die Hände.
„Kommt näher.“
Mit einem Gedanken öffnete sich das rostige Tor. Weitere Raben stoben in die Luft. Sie alle waren erfüllt von dem Gedanken, was die heutige Nacht brachte.
Der Vollmond warf ein gutes Licht auf meine Besucher.
Ich sah zu, wie sich die Menschen Blicke zuwarfen, und dann vorsichtige Schritte auf mein Haupttor zumachten.
Sie hielten an meinem einst imposanten Brunnen inne, der nun als Schlafplatz der Ratten diente. Diese quiekten auf und rannten auf die Besucher zu.
Schreie erfüllten die Luft und es klang nach Musik in meinen Ohren.
Doch damit hatte ich sie noch nicht verscheucht.
Ich hörte ihr Geflüster.
„Hier hat sich einer umgebracht.“, flüsterte der eine.
„Sein Geist soll noch immer hier spuken.“, der andere.
„Ich habe gehört, er soll ermordet worden sein.“, sagte der Dritte.
„Das Haus ist wohl verflucht.“, wisperte die Letzte.
Mit einem Krachen flog die imposante Haustür auf und unterbrach das Gespräch. Es war grausam genug, zuzusehen, wie mein Herr sich den Strick an einen meiner Dachgiebel band. Wie er sich auf einen Stuhl stellte und das andere Ende um seinen Hals anbrachte. Wie er sprang und meine Hilfe in den Wind schlug. Ganze fünfzehn Minuten hatte es gedauert, bis er sich nicht mehr rührte.
Und zehn Tage, bis man seine Leiche fand.
„Wagt es nicht, schlecht über meinen Herren zu reden.“, zischte ich, auch wenn sie mich nie verstehen würden.
Meine Besuche traten ein. Ich entzündete Kerze um Kerze, bis der warme Schein sie trügen konnte.
Sie sahen sich alles in Ruhe an. Berührten wertvolle Schätze, die ich hütete. Und wussten nicht, dass sie beobachtet wurden.
Ich ließ das Klavier im ersten Stock spielen. Sah die zuckenden Muskeln, roch die Angst.
Und doch drangen sie weiter vor.
Sie leerten die kostbaren Besteckkästen, steckten Kelche aus vergessenen Zeiten ein und rissen lose Tapetenstücke von meiner Haut. Ich ächzte und wandt mich, doch sie ließen sich nicht beirren.
Rasend vor Wut schoss ich die Kerzenhalterungen auf sie ab, doch diese Menschen hatten nur die Dreistigkeit, zu lachen.
Doch es half meinem Plan.
Ich löschte die Lichter, die um den Gang herumstanden. Ihre Blicke folgten dem Flur, gesäumt mit Spinnweben und Staub auf den kostbaren Gemälden. Langsam folgten sie dem Flur, bis sie an einer polierten Tür stehenblieben.
„Wieso glänzt diese Tür, wenn alle anderen verstaubt sind?“, fragte einer.
Ein anderer, mutigerer, öffnete diese. Eine schmale Treppe führte in den Keller, und ich fragte mich, ob sie wohl so dumm waren und ihr folgten.
„Wir sollten da nicht runter.“
„In jedem Horrorfilm gibt es da die schlimmsten Dinge.“
„Ich muss morgen meine Frau im Krankenhaus besuchen, lebendig.“
Der Erste lachte nur. „Was seid ihr für Feiglinge.“ Und ging hinunter. Seine Freunde waren nicht begeistert, folgten ihm aber.
Ich schloss die Tür hinter ihnen und verriegelte sie.
Dort unten hatte ich keine Augen. Doch das war nicht nötig. Der Sensenmann hatte mir erzählt, was er sah, wenn er die Seelen herausholte. Er sprach von zerfetzten Leichen auf goldenen Talern. Abgetrennte Gliedmaßen auf feinen Juwelen. Blut auf edelen Diademen.
Zuerst hörte ich nur die aufgeregten Stimmen.
„Ein Schatz!“
„Ich wusste es! Wir werden reich!“
„Endlich kann ich das Haus abbezahlen!“
„Leute, da bewegt sich was.“
Und dann kamen die Schreie.
Der Fluch, den mein Herr auf das Haus geworfen hatte, erfüllt sich jedes Jahr an Halloween. Die Glocken der beachtlichen Standuhr der Eingangshalle schlugen drei Mal.
Nun hatte ich für ein Jahr Ruhe.

Nächtliches Unterhaltungsprogramm

«Seid ihr alle auf Position?
Die Vorstellung fängt an, meine Freunde.»

«Verflixt nochmal», flucht einer der zwei Jungs unmittelbar vor dem Eingang, als seine Taschenlampe den Geist aufgibt. «Das darf doch nicht wahr sein Flo. Ich habe dir gesagt, du sollst die Batterien vorher kontrollieren», schnauzte ihn sein Bruder Tim an und geht mit seiner Lampe voraus.
Lisa, die Freundin von Tim, hält das Natel in der Hand und filmt.

Langsam öffne ich die Tür.
«Kommt nur herein ihr Lieben und macht es euch gemütlich.
Das wird eine amüsante Nacht.»

Nervös betreten die jungen Leute den Innenbereich.
«Fuchtle nicht so mit der Lampe herum Tim», zischt Lisa.
Flo stolpert über den Hundenapf, welcher in der Eingangshalle neben der Treppe steht, und schreckt sämtliche Fledermäuse auf. Verwirrt fliegen sie durch den Raum.
Lisa schreit und zack steht sie im Freien.

Ich kann mich kaum erholen vor Lachen, dabei hat das eigentliche Programm nicht mal angefangen.

«Komm herein Lisa, es sind nur Fledermäuse», ermuntert Tim seine Freundin. Zögerlich begibt sie sich wieder in die grosse Eingangshalle. Mittlerweile haben sich die Fledermäuse beruhigt und baumeln entspannt am Kronleuchter.
Dicht hintereinander steigen sie die mit rotem Teppich umfassten, knarrenden Stufen in den ersten Stock empor, die zu einem langen Gang führen.
An den Wänden links und rechts hängen alte Porträtbilder.
Die vorhandenen Möbel sind mit weissen Leintüchern abgedeckt.
Neugierig schaut Lisa unter ein Leintuch und sieht direkt in zwei grosse, leuchtende Augen. Der Sessel aus rotem Samt gehört der dicken Katze Charlotte, die um diese Zeit immer dort schläft.
«Hilfe, ein Gespenst», schreit sie und flüchtet aus dem Zimmer.
Tim und Flo erkunden nebenan eine alte Truhe, als sie durch Lisas Schrei fast erstarren. Lisa ist so erschrocken, dass sie nur stottert und keinen anständigen Satz mehr über die Lippen bringt.
«Kommt, ab jetzt bleiben wir zusammen.
Wir gehen zum Dachboden und von dort schauen wir uns alles an, bis wir wieder im Eingangsbereich ankommen», schlägt Tim vor.

«Na dann, viel Vergnügen wünsche ich euch.»

Das Knarren des Dachbodens und der Lichtstrahl der Lampe weckten Dachs Pankraz unter einem alten Feldbett auf. Er schiesst im Karacho unter dem Bett hervor und rennt an den merkwürdigen Fremden vorbei. Ein riesiger Schatten huscht neben ihm an der Wand entlang.
Vor lauter Schreck wirft Lisa ihr Natel auf den Boden. «Verdammt, jetzt ist es futsch!
Nur noch raus hier», schreit sie und rennt die Treppe hinunter.
«Lisa warte, nicht so schnell. Du siehst ja gar nichts ohne Licht», schreit ihr Tim hinterher und rennt ihr nach.
Flo hat es weniger eilig und besichtigt auf dem Weg nach unten ein Badezimmer.
Im Blickwinkel sieht er einen Schatten an der Innenseite der Badewanne und bemerkt eine riesige, fette, schwarze Spinne, die aus dem Abfluss kriecht.
«Wie ekelhaft ist das denn», würgt er.

«Darf ich vorstellen, das ist Hannibal.»

Flo ruft nach Tim und Lisa, aber niemand antwortet ihm.
Er eilt die Treppe hinunter und bleibt im Eingangsbereich mit seinem rechten Jackenärmel am Treppengeländer hängen.
Eine perfekte Gelegenheit, um über Flos Arm zu rennen, denkt sich die Ratte Kaschmir, die genüsslich über das Treppengeländer saust und mit einem Sprung im Dunklen verschwindet.

Flo steht schreiend im Freien und alle ergreifen die Flucht.

«Auf Wiedersehen ihr kleinen Abenteurer und vielen Dank für die unterhaltsame Vorstellung.»

Das Geschehnis

Ich muss immer wieder an die Vergangenheit denken. Ich selbst bin leider nicht mehr das was ich einst war. Früher war ich ein Großes schönes Anwesen doch ist nicht mehr viel von meiner Vergangenheit sichtbar. Ich bin schon sehr alt. Ich wurde Regelmäßig renoviert doch nach den Geschehnissen Gerrit ich in Vergessenheit. Der Garten, der einst schön gestaltet mit fünf Brunnen war, ist nun ein Dschungel. Die Linde die neben mir wächst ist der Grund dafür dass ich noch nicht umgefallen bin. Sie ist mein einziger Freund. Sie ist diesen Winter gestorben es ist also nicht mehr viel von ihr übrig. Sie konnte sich nie von der Dürre der Letzten Jahre erholen. Sie wurde im selben Jahr gepflanzt als ich erbaut wurde sie sah vieles davon was hier in der Vergangenheit vor sich ging. Ich war die Villa eines Reichen grafen.

Ich höre etwas was ich nie wieder zuhören glaubte ich höre tatsächlich stimmen. Es klingt wie Kinder Stimmen. Ich mag Kinder doch nach den Geschehnissen sah ich nie wieder irgendwen. Die Kinder kamen sehr schnell näher. Ich kannte sie von dem Vogelzwitschern. Sie sind anscheinend eine Gruppe weisen Kinder die sich in der Schule trafen. der älteste ist 12 Jahre alt und der Große Bruder vom Mädchen welches von weitem wie eine Puppe scheint sie kam erst diesen Sommer in die Schule. Die anderen drei kamen von einem anderen Waisenhaus es ist so alt wie ich. Das einzige andere haus das so alt ist und die Geschehnisse frühzeitig erfuhr durch die Linde die es über das Baum Netzwerk es ihr mitteilte.
Die Jungs waren Zwillinge das andere Mädchen ist in der Fünften klasse und die älteste in diesem Haus.

Sie sind bereits am Brunnen vorbei der direkt vor mir steht. Ich spüre das der älteste meine Morschen alten Treppen hochsteigt die vor der Tür sind. Es schmerzt. Ich höre ihn sagen: „Sophie pass auf die Treppen sind Morsch und du weißt das ich dich nicht hier haben will.“ Ich weiß jetzt das Sophie seine kleine Schwester ist. Die kleine ist nicht bereit die Wahrheit zu erfahren und genau deswegen muss ich sie wohl machen lassen. Na toll jemand hat gerade eine Holzdiele durchbrochen. Es schmerzt aber ich bin auch schon alt und ohne pflege verfallen alte Häuser wie ich. Ich lies sie die Tür aufstoßen sie quietscht.
Die kleine bekam angst sie fing an zu jammern. Die anderen betraten das Haus. Ich spielte eine Willkommens Melodie auf dem Flügel. Die kleine wurde Ruhig während die anderen aufgeschreckt sind. Ich öffnete die Türe zum Wohnzimmer. Der Teppich war voller Blut.
Das Blut gehörte meinem einstigen Hausherren seine Frau erschoss ihn in der Schicksalhaften Nacht. Wenn sie aber gewusst hätte wo zu es führt hätte sie es wohl nicht getan. Die Zwillinge gingen direkt zum massiv Holz Tisch auf dem Zeitungen und Akten lagen. Die kleine fand einen Schmuckstein.
Der Stein war Schwer zu finden noch schwerer zu bearbeiten und es gab nur drei Exemplare in dieser Art es war eine Gold und Silber kette. sie bestand aus zwei teilen die zusammen ein Herz ergaben. Diese kette ist wohl nicht länger gefährlich. Ihre Trägerin wurde hingerichtet.
Sie ähnelte Sophie stark und hatte ungeahnte Kräfte. Sie konnte alles zu Wirklichkeit machen was sie wollte sie musste es sich nur vorstellen. Wenn sie die Kette trug raupte es ihr nicht mal Energie.
Die Kids durchsuchten den raum bis das ältere Mädchen rief: „Hey Jesper der Blut fleck hier ist extrem auffällig und alt. Glaubst du das hier jemand mordet wurde.“ Er verneinte als sie wissen wollte, ob das mit Geschehnis gemeint wäre. Er schien sich mit mir befasst zu haben. Die kleine Zog die kette an und zwar beide Teile. wenn ich Bloß nicht so naiv gewesen wäre. ich wusste das sich die Geschichte eventuell wiederholen wird.
Das Geheimnis das mich umgibt ist dass hier einst dieses Mädchen war sie ist als sie Alt genug war zu einem Vampir geworden immer wenn wer mich betrat starb er. ich wusste allerdings nicht das sie Jünger werden kann. Sophie war ihr zu ähnlich als dass ein Zufall war aber ich bin ihr nicht böse. Sie ist nicht der Grund für das böse sie war lediglich das Werkzeug eines anderen und eben jener war jetzt ihr Bruder.

Er rief: „Jetzt!“ es hallte durch mich hindurch. die anderen Kinder waren auf einmal erwachsen. Nur die Fünftklässlerin blieb jung. Sie war ihr nächstes Opfer und mein erstes seit Jahren. Sie wurde Brutal ermordet und dass obwohl ich ihr den Weg frei hielt und die anderen ausbremste.

Ich wurde wieder Renoviert. Das Alte Herren haus am Raben weg hat kein Geheimnis mehr zu hüten. Ich war endlich frei von meiner lasst. Ich freue mich auf die Nächsten zweihundert Jahre. bin Gespannt wer als letzter in meinen Gemäuern den Tod findet. ich werde mich an meinem 400. Geburtstag selbst ins jenseits bringen. Das halte ich nicht noch einmal aus.

Ich hasse den Herbststurm. Er will mir doch nur beweisen, dass er der Stärkere ist, wenn er an meinen Dachziegeln zerrt und mein Gebälk verbiegt. Heute hat er es auf den Fensterladen mit dem besonders verrosteten Riegel abgesehen. Nein, den bekommst du nicht! Doch der Riegel bricht. Und der Sturm reißt den Fensterladen aus dem morschen Mauerwerk. Eine neue Wunde. Triumphierend wirbelt der Sturm das einst grüngestrichene Holz hoch in die Luft, dann lässt er den Laden krachend auf meinem gepflasterten Vorplatz zerschellen.
Wenn ich könnte, würde ich weinen.
Oh nein, hätte ich das bloß nicht gedacht. Ich glaube, der Sturm kann meine Gedanken lesen. Jetzt holt er seinen Verbündeten, den Regen, und peitscht ihn durch das kaputte Fenster, durch das einst ein dummer Junge einen Stein warf.
Der Regen tränkt die modrige Stelle auf dem Fußboden. Sie juckt und schmerzt dadurch noch stärker, ich halte das nicht mehr aus!
Da, ein Geräusch. Das ist nicht der Sturm. Das ist die Eingangstür. Ich höre Stimmen. Menschen! Nach so langer Zeit darf ich wieder Menschen in mir spüren. Sie werden mir helfen.
Sie laufen durch die Räume im Erdgeschoss. Hach, herrlich, wie das krabbelt! Wie habe ich es geliebt, wenn meine Bewohner in mir herumliefen. Am schönsten war es, wenn getanzt wurde. Das war wie eine Massage für meine Dielen.
Ach, was sehne ich mich nach diesen Zeiten! Nachdem die Tochter meines letzten Herrn auf tragische Weise ums Leben gekommen war, ging es bergab. Es wurde nicht mehr getanzt, es gab keine wärmenden Feuer mehr in meinen Kaminen. Schließlich wich das Leben aus meinem Herrn – und damit auch aus mir.
Geblieben sind mir nur Schmerzen. Zerbrochene Fenster, abgerissene Dachziegel – und am schlimmsten die Fäulnis, die an meinen Dielen nagt.
Ihr Menschen da unten, bitte kommt hinauf in den ersten Stock, hier brauche ich eure Hilfe am nötigsten!
Ich spüre Füße auf der Treppe. Die Stufen sind das nicht mehr gewöhnt. Ja, ich weiß, ihr seid morsch. Aber haltet durch! Jetzt sind die Menschen oben. Sie werden meinen Leiden Linderung bringen, mich reparieren.
Ein heftiger Schlag gegen meine Mittelmauer. Himmel, tut das weh! Noch ein Schlag. Aua, was tut ihr denn da? Ein dritter heftiger Schlag. Ich kann sie nicht halten, die Mauer zerbröselt.
„Hier ist nichts“, höre ich einen der Menschen sagen.
„Der Schatz muss hier sein. Verborgen hinter einer Mauer. Die Karte weist eindeutig auf dieses Haus. Sucht weiter!“
Was für ein Schatz? Wovon sprechen die?
Sie schlagen auf die nächste Wand ein. Sie gibt sofort nach, war schon immer mein Sensibelchen. Nein, bitte hört auf!
„Auch nichts.“
„Verflixt! Dann nehmt das ganze verdammte Haus auseinander!“
Ihr wollt mir gar nicht helfen, ihr wollt mich zerstören! Na wartet.
Dielen, biegt euch, gebt alles, es geht um unser Leben!
Einer der Menschen geht zu dem kaputten Fenster. Er stolpert über meine beweglichste Diele und schlägt hin, direkt auf die moderige Stelle. Er bricht durch das faulige Holz und kracht auf den Fußboden im Erdgeschoss.
Seine beiden Begleiter schreien und rennen zur Treppe. Stufen, jetzt dürft ihr! Sie geben nach, einer der Menschen stürzt bis hinunter in den Keller. Der andere schafft es bis zur Haustür. Er reißt sie auf und rennt über den Vorplatz, dabei sieht er sich zu mir um. Der gemauerte Brunnen stoppt ihn. Der Mensch hat so viel Schwung, dass er über den Rand kippt und in den tiefen Schacht stürzt.
Hatte ich erwähnt, dass mein Niedergang begann, als die Tochter meines Herrn in diesem Brunnen ertrank?
Brunnen, jetzt sind wir quitt!

Das Geisterhaus: Ein Bau-Zombie erzählt

Ein Unwetter bricht über das schon seit vielen Jahren verlassene Anwesen am Ende des Rabenwegs herein. Blitze durchzucken den dunklen Himmel, gefolgt von lautem Donnern. Ich habe solche Naturgewalten in meinem langen Leben schon öfters erlebt. Diesmal ist es aber unheimlicher.

Wer bin ich? - Als stilles Zeugnis zweihundert Jahre alter Architektur lastet die Vergangenheit auf meinen bröckelnden Ziegeln, morschen Dachbalken und in den wurmstichigen Dielen der vielen Räume. In denen lebt schon lange niemand mehr. Die letzten Bewohner, eine Gothic Rock Band, zog bereits vor Jahren auf dem Highway zur Hölle weiter. Seither ist es in mir erst recht ruhig geworden. Doch ich liebe die Stille und ein wohliger Schauer durchfährt mich normalerweise, wenn nächtens der Wind sanft durch die Bäume raschelt und die alten Fensterläden klappern lässt.

Aber heute ist es anders, unruhiger. Nicht nur wegen des Unwetters. Im leuchtenden Zucken der Blitze erkenne ich, wie sich eine Gruppe junger Abenteurer entschlossen dem schweren, hölzernen Portal nähert. Ihre Schritte knirschen auf dem Kiesweg Das Licht von Taschenlampen wirft gespenstische Schatten auf die Fassade. Was sie herführt? Vermutlich die alten Schauergeschichten und Gerüchte über tragische Ereignisse innerhalb dieser Mauern.

Polternd wird das Portal aufgestoßen. Sie sind drin und stören meinen Frieden. Was soll ich tun? Ihre frevelhafte Neugier mit dunklen Spielchen bestrafen. Sie in ein Labyrinth aus Illusionen verwickeln und ihre Ängste nähren? Falls nicht, werde ich mich bemühen, ihre wahren Absichten zu erkennen und ihnen die Geheimnisse enthüllen, die rastlose Geister in meinen Gemachen und Gelassen bewahren? – Eine schwere Entscheidung: Unheil oder Gnade? Verdammnis oder Hoffnung?

Während die vermeintlichen Abenteurer tiefer in meine heiligen Hallen vordringen, erspüre ich ihre Herzen, die mir ihre wahren Absichten offenbaren. Sie kommen nicht aus morbider Lust auf gruseligen Nervenkitzel oder um einen alkoholisierten Vandalismus auszuleben. Nein, vielmehr treibt sie der Wunsch an, mir zu helfen, ihre Absicht, den Verfall zu stoppen. Bei der Gruppe handelte es sich um Aktivisten. Sie haben geplant, große Transparente über meine zerstörten Balkonbrüstungen zu hängen. So wollen sie auf die Spekulationen mit Bau-Zombies, wie ich einer bin, aufmerksam machen. Sie fordern, dass man sich endlich um mich kümmert, das löchrige Dach flickt, die zerbrochenen Fensterscheiben austauscht und die geplatzten Rohre repariert, damit eines Tages neue Bewohner einziehen und frisches Leben einkehrt.

Von so viel Enthusiasmus gerührt, beschließe ich Gnade walten zu lassen. Genau in diesem Moment, beginnen meine morschen Mauern zu raunen und zu wispern. Sie geben endlich die Erinnerungen frei, die schon so lange in ihnen gefangen waren. Während die neuen Freunde ihren Plan in die Tat umsetzen, erfahren sie von Liebe und Verlust, Hoffnung und Verrat, von all den tragischen und manchmal komischen Geschichten, die sich im Verlauf der Zeit unter meinem Dach abgespielt haben. Ihre ruhelosen Geister, die mich so lange heimsuchten, treten aus dem Dunkel hervor und finden endlich Erlösung.

Die Nacht schreitet voran. Allmählich weicht die Finsternis in den Fensterhöhlen und Fluren dem Grauen des Morgens. Ich bin erleichtert bei dem Gedanken, nicht mehr alleine zu sein. Der neue Tag kündigt nach all der unheilvollen, schmerzlichen und dunklen Zeit einen Weg der Hoffnung und Versöhnung an. Als meine Freunde alles erledigt haben, packen sie ihre Ausrüstung zusammen und verabschieden sich mit einem heiteren „Tschüß, altes Haus.“

Das verlassene Haus

Die Nacht senkte sich über das verlassene Anwesen am Ende des Rabenwegs, als die Gruppe Abenteuer sich langsam näherte. Alex, Sophie, Ethan und Lena sind Lost-Place-Besucher. Der Mond hing tief am Himmel und sein bleiches Licht enthüllte die verwitterten Ziegel und die gespenstischen Silhouetten der Bäume, die den Eingang des Hauses umrahmten.

Ein eisiger Wind fuhr durch die knarrenden Äste, und das alte Gemäuer schien aufzuatmen, als es sich auf den Besuch vorbereitete. Die Fensterläden klapperten, als ob das Haus selbst sie einladen wollte, näher zu treten. Die Gruppe war gefesselt von den alten Geschichten und Gerüchten über das Anwesen, von Geistern, die in den Schatten lauerten, und von ungesühnten Tragödien, die sich vor Jahrhunderten ereignet hatten.

Als die Abenteurer die verfallene Eingangstür des Herrenhauses öffneten, durchfuhr sie eine eisige Kälte, die selbst die wärmsten Kleidungsstücke nicht zu vertreiben vermochten. Es war, als ob die Dunkelheit im Inneren des Hauses sie mit kalten, knöchernen Fingern begrüßte, die nach ihren Seelen griffen. Ein unheilvolles Ächzen durchdrang die Luft, als die Tür sich hinter ihnen schloss, und der Raum schien sich um sie herum zu verengen.

Das Knarren des alten Holzbodens unter ihren Schritten schien das Haus selbst zum Leben zu erwecken. Jeder Schritt wurde von einem Echo begleitet, das aus den Tiefen des Anwesens zu kommen schien, als ob es die alten Geheimnisse und Tragödien, die in diesen Mauern verborgen lagen, zum Leben erweckte.

Die Wände des Foyers, durch den sie gingen, schienen zu flüstern, ihre abgeblätterte Tapete erzählte Geschichten, die längst vergessen waren. Die Stimmen der Vergangenheit, gefangen zwischen den Rissen des Gemäuers, drangen in die Ohren der Abenteurer und ließen ihre Nackenhaare zu Berge stehen. Es waren leise, aber ein unheimliches Raunen, das von unvollendeten Geschäften, verlorenen Träumen und unterdrückten Schreien erzählten.

Je tiefer sie in die Finsternis des Anwesens eindrangen, desto stärker schien die Dunkelheit sie zu verschlingen. Die Taschenlampen, die sie mit sich führten, wirkten schwächer, als ob die Dunkelheit den Lichtschein erstickte und sie in ihrem Bann halten wollte. Die Abenteurer spürten, wie eine bedrückende Präsenz auf ihnen lastete, eine Präsenz, die aus einer anderen Zeit zu stammen schien und nun darauf wartete, sich zu offenbaren.

Plötzlich, aus dem Nichts, durchbrach ein leises, klagendes Schluchzen die Stille, gefolgt von einem kalten Hauch, der sich über die Nacken der Abenteurer legte. Es war ein Hauch, der wie ein eisiger Atem wirkte, der ihnen bis tief in die Knochen drang und die Härchen auf ihren Armen aufstellen ließ. Die Luft schien mit jeder Sekunde dichter und schwerer zu werden, als ob sie von ungesühntem Leid und jahrhundertealten Geheimnissen erfüllt wäre.

Sophie, die sich umwandte, spürte einen Schauer über ihren Rücken laufen. Ihr Herz schlug schneller, und ihre Augen suchten das Dunkel ab, doch es gab nichts zu sehen außer der undurchdringlichen Dunkelheit, die sie umgab. Der Lichtschein der Taschenlampe, die sie mit sich trug, warf flackernde Schatten auf die Wände, die sich zu bewegen schienen, als ob sie lebendig wären. War es die Arbeit von Geistern, die in diesen Mauern gefangen waren, oder nur ihre eigene Angst, die ihr einen Streich spielte?

Die anderen Abenteurer spürten ebenfalls die unheimliche Präsenz, die sich um sie schloss. Ihre Sinne wurden geschärft, und sie hörten leise, verzerrte Stimmen, die in der Dunkelheit flüsterten, als ob sie geheimnisvolle Botschaften übermitteln wollten. Ein Schatten bewegte sich in einer Ecke des Raumes, nur um im nächsten Augenblick wieder zu verschwinden.

Lena, die mutigste der Abenteurer, wagte einen vorsichtigen Schritt vorwärts, doch ihr Fuß trat auf etwas Kühles und Feuchtes. Sie blickte hinunter und sah, dass es ein altes Ölbild war, halb unter Staub und Spinnweben begraben. Auf dem verblassten Bild war ein junges Paar zu sehen, das glücklich in den Armen des anderen lag. Ihre Gesichter waren vor langer Zeit verblasst, aber die Liebe und das Glück, die sie ausstrahlten, schienen durch die Zeit hindurchzustrahlen.

Lena hob das Bild auf und spürte, wie ein Schauer sie durchfuhr. Es war, als ob die Geister der Vergangenheit versuchten, ihnen eine Botschaft zu übermitteln, eine Botschaft von Liebe und Verlust. War dies das Drama, das die Dunkelheit in diesen Mauern gefangen hielt? War es möglich, dass die Geister nach Erlösung suchten?

Die Nacht trug die Entscheidungen des Hauses weiter, und die Abenteurer fühlten sich hin- und hergerissen zwischen der Furcht vor dem Unbekannten und der Neugierde, die sie dazu trieb, weiter in die Tiefen des Anwesens vorzudringen. Die Geschichte dieses verlassenen Ortes hatte gerade erst begonnen, und die düsteren Geheimnisse schienen sich mit jeder Sekunde zu verdichten.

Die Atmosphäre im Haus wurde immer erdrückender, und die Abenteurer wussten, dass sie nicht allein waren. Irgendetwas verfolgte sie, lauerte in den Schatten und beobachtete jeden ihrer Schritte. Die Finsternis selbst schien ein Eigenleben zu führen, und das Haus offenbarte nach und nach seine düsteren Geheimnisse. Plötzlich, aus dem Nichts, durchbrach ein leises, klägliches Schluchzen die Stille. Es war ein Klang, der von Trauer und Verzweiflung durchtränkt war und durch die hallenden Flure des Hauses hallte. Der Ton war so unheimlich, dass er den Abenteurern das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie erstarrten in ihren Schritten, während das Schluchzen sich in der Dunkelheit verlor.

Dann kam der kalte Hauch. Er fühlte sich an, als ob jemand ihnen über den Nacken strich, seine eisigen Finger auf ihrer Haut hinterließ. Sophie, die sich umwandte, zuckte zusammen und presste eine Hand an ihre Kehle, um den Schrei zu unterdrücken, der ihr auf den Lippen lag. Ihr Herz schien in ihrer Brust zu rasen, als sie die Dunkelheit fixierte.

Doch als sie in die Finsternis starrte, war da nichts zu sehen, nur die undurchdringliche Schwärze des Anwesens, die sie umgab. Die Lampen, die sie mit sich führten, flackerten und kämpften gegen die Dunkelheit an, als ob sie von unsichtbaren Händen erstickt würden. Ein eisiger Windhauch strich durch den Raum und brachte einen muffigen, vermoderten Geruch mit sich, der ihnen die Sinne vernebelte.

Lena schluckte schwer und wandte sich an Alex und Ethan. „Habt ihr das gehört?“, flüsterte sie, doch ihre Stimme zitterte vor Angst. Die anderen blickten einander verunsichert an, und ein unheimlicher Schauer durchfuhr die Gruppe.

War es die Arbeit von Geistern, die in diesen Mauern gefangen waren, oder nur ihre eigenen Ängste, die ihnen einen Streich spielten? Das war die Frage, die in ihren Köpfen spukte, während sie sich weiter in die Dunkelheit des Anwesens wagten.

Die Gruppe schlich in ein verstaubtes Zimmer, das von einem schwachen Taschenlampenschein erhellt wurde. In einem zerfallenen Schrank fanden sie ein in Wachstuch gewickeltes Tagebuch, dessen vergilbte Seiten voller Geheimnisse und Rätsel waren. Sie begannen, die Einträge zu studieren.

Alex, ein erfahrener Forscher, nahm das Tagebuch in die Hand und begann zu lesen. „Die ersten Einträge datieren von vor über hundert Jahren. Es handelt sich um eine verbotene Liebe zwischen zwei Menschen, die durch die Gesellschaft getrennt wurden.“

Sophie, die kluge Historikerin der Gruppe, fügte hinzu: „Ja, die Zeit passt zu diesem Haus und den Möbeln.“

Während sie die Einträge studierten, hörten sie erneut das leise Schluchzen und den kalten Hauch, der die Luft erfüllte. Der Raum wurde mit einer mysteriösen Energie erfüllt, und die Schatten der Geister schienen lebendig zu werden.

Ethan, der spirituellste der Gruppe, bemerkte: „Die Geister scheinen uns etwas mitteilen zu wollen. Wir müssen ihre Geschichten verstehen, um ihnen zu helfen.“

Plötzlich manifestierte sich eine schattenhafte Figur in der Ecke des Raumes. Es war das Geistermädchen, das auf dem Ölbild zu sehen ist. Ihre Augen leuchteten traurig, als sie zu sprechen begann. „Unsere Liebe wurde hier geboren und hier begraben. Jahre der Qual und des Verlangens haben uns gefangen gehalten. Ihr habt unser Schicksal in euren Händen, Reisende. Nur ihr könnt uns erlösen.“

Die Gruppe tauschte besorgte Blicke aus, aber sie wussten, dass sie keine andere Wahl hatten, als der Bitte des Geistes nachzukommen.

Lena, die mutigste der Abenteurer, sagte entschlossen: „Wir müssen die Geheimnisse dieser verbotenen Liebe entschlüsseln, um ihre Seelen zu erlösen. Lasst uns tiefer in die Geschichte eintauchen und herausfinden, was passiert ist.“

„Gehe zu den letzten Einträgen, vielleicht wissen wir dann, was passiert ist“, erwähnte Sophie.

Alex blättere im Tagebuch zum letzten Eintrag: „Christine schrieb zuletzt“, begann er. „Wolfgang war nicht in der Heimstatt, als ich kehrte heim. Mein Herz vermag zu erahnen, dass er hier weilt, doch die Lebenskraft verspüre ich nicht mehr. Er ist ins Jenseits hinübergegangen, dem Tod ergeben. Und Wilhelm, mein Bruder, hegt finstere Absichten, um dieses Anwesen zu ererben. Mein Herz ist von Angst erfüllt.“

„Ja, das hört sich schräg an, aber so sprach man in gehobenen Kreisen von etlichen Jahren“, bemerkte Sophie.

Christine, die Geisterfrau, schwebte sanft näher zu den Abenteurern und flüsterte mit ihrer durchdringenden Stimme: „Ich muss euch etwas Wichtiges mitteilen. Wolfgang, mein Geliebter, wurde einst im Keller eingesperrt. Er ist nicht frei, selbst im Tod nicht.“

Die Abenteurer blickten sich erstaunt an, und Alex fragte besorgt: „Könnt Ihr uns sagen, wie wir zu ihm gelangen können? Wir werden alles, was in unserer Macht steht tun, um ihm zu helfen.“

Christine nickte dankbar und antwortete: „Folgt mir, ich werde euch den Weg zeigen.“ Gemeinsam begaben sie sich auf den Weg in den düsteren Keller des Anwesens. „Hier muss es sein!“, hauchte sie.

Alex leuchtete den Raum mit seiner Taschenlampe aus und schaute sich um, es war auf den ersten Blick nichts zu erkennen. Die Gruppe war ratlos und guckten sich enttäuscht an.

„Da, da!“, rief plötzlich Sophie. „Die Mauer sieht anders aus, sie ist nachträglich entstanden.“

„Dann schauen wir mal“, sagte Ethan und warf sich mit voller Kraft gegen die Mauer, die sogleich nachgab. Als Alex dann mit dem Fuß nachtrat, entstand ein Loch in der Mauer, und Sophie leuchtete mit ihrer Taschenlampe hinein. Dort lag ein Skelett in einer dunklen Ecke, und ein verrostetes Messer steckte in seiner Brust.

In diesem Moment kam aus dem Hohlraum ein Zischen, und ein Luftzug, der mit Staub angereichert war, bahnte sich den Weg die Treppe aus dem Keller hinauf. „Hinterher!“, befahl Ethan. „Das will ich sehen!“

Im Foyer des Herrenhauses fanden sie das Geistermädchen, das einen jungen Geist umarmte. Die Gestalten leuchteten durchschimmernd auf und verschmolzen miteinander. Langsam wurde dieses Etwas kleiner und zerfiel schließlich zu einem weißen Staubhaufen.

Die Haustür wurde vom Sturm aufgedrückt, eine Windböe durchströmte das Haus. Der Staubhaufen wirbelte auf und verteilte sich in allen Richtungen.

In dem Moment knarrten die Treppe und die Bodendielen und die Fenster begannen zu splittern. „Raus hier!“, schrie Alex über das ohrenbetäubende Krachen hinweg. „Hier fällt gleich alles zusammen.“

Die Abenteurer rannten aus dem Haus, das hintern ihnen zusammenstürzte. Sie verließen das Anwesen mit einem Gefühl der Erfüllung.
Sophie lächelte und fügte hinzu: „Es ist schön, zu wissen, dass wir dazu beitragen konnten, diese Seelen zu erlösen und das Anwesen von seinem düsteren Erbe zu befreien.“

Doch die Geschichten, die diese Nacht erzählte, würden noch lange in den Köpfen der fünf Abenteurer nachhallen und sie daran erinnern, dass manchmal sogar die gruseligsten Orte ungeahnte Geheimnisse der Hoffnung bergen können.

Wie jeden Abend versuche ich zu ergründen, warum ich anders bin? Warum denke ich? Warum spüre ich? Die anderen Häuser die Straße runter nehme ich nicht wahr. Oder sind Sie nicht da so, wie ich es bin?
Ich erinnere mich an meinen Bau, wie Brett um Brett, Balken um Balken, Ziegel um Ziegel auf mich mit schmerzenden Nageln und Schrauben montiert wurden. Ich war da, vom ersten Stein an. Ich erinnere mich an dieses konstante Brennen auf meinem Boden, genau dort wo dieser Kreis mit dem fünfeckigen Stern war. Dort tut es besonders weh, eigentlich jeden Tag von damals bis heute.

Ich war ein Ort für dunkle Machenschaften, in meinem Keller trafen sich die Männer mit den Kutten und taten unaussprechliche Gräueltaten anderen Menschen an. Die Schreie ihrer Opfer werde ich nie vergessen, keinen einzelnen. Und ich fühle die ruhelosen Seelen in meinen Wänden und unter meinem Dach, jede einzelne an jedem Tag seit ihrem grausigen Tod.

Heute ist es wieder so weit, die Männer in den Kutten sind da und die anderen sind auf dem Weg. Angelockt durch die Aussicht auf eine Party was auch immer das sein mag. Und ich höre und fühle die Männer lachen, dort in meinem Keller, meinem Bauch. Dem Ort, an dem der Sternkreis mir ständig Schmerz bereitet.
Wenn die Männer fertig sind und die anderen meinen Bauch mit ihrer roten Farbe überschwemmt haben, werden neue Seelen in meinen Leib wohnen, deren Qualen ich fühle. Aber ich kann das nicht mehr, ich will das nicht mehr. Ich will so nicht mehr sein. Aber meiner Existenz ein Ende setzen, das kann ich nicht.
Da, ich höre sie: junge Menschen mit Musik und Spaß und Freude am Leben ohne einen Schimmer, was sie hier erwartet. Bald stehen sie vor mir und überlegen, warum gerade hier so viel Party sein soll.
Bitte geht, denke ich. Doch mein Wunsch wird nicht erfüllt als sie sich zum Rhythmus einer kleinen Schachtel auf meine Tür zubewegen.
Ich nehme alle Kraft zusammen, die ich in mir finden kann und brülle „GEHT WEG!“ So jedenfalls höre ich es, für die Menschen ist es nur ein Knarzen der Tür, ein Quietschen des Fensterladens.
Doch etwas muss bei Ihnen angekommen sein, denn sie bleiben stehen, kurz vor der Tür hinter der Sie mich gehört haben müssen. Ich schreie erneut „HAUT AB WENN IHR NICHT STERBEN WOLLT“ und dieses Mal geht ein Ruck durch mich, die Tür fliegt auf und die Fenster zerspringen und das wichtigste: die jungen Leute sind verunsichert, sie kommen nicht mehr näher.
Und dann bemerke ich die Wärme in meinem Bauch, nicht so unangenehm wie der Sternkreis eher etwas beruhigender denn durch meinen Schrei fiel eine Kerze um und steckte ein Stück Stoff in Brand, dies wiederum meine Kellertreppe. Die Männer in meinem Keller starben, doch ihr Tod stellte keine Qual für mich mehr dar.
Die Schreie aus meinem Keller, das golden schimmernde Licht der Flammen und der Rauch sorgte dafür, dass die jungen Menschen panikartig das Weite suchten, bis ich sie nicht mehr sah.
Endlich konnte ich etwas Ruhe finden, während der Lärm in mir erstarb und zudem mir war wohlig warm.
Ich brannte und das Gefühl war fantastisch, denn das immer weiter ausbreitende Feuer war unaufhaltsam und ich fühlte, dass ich starb. Endlich.

Das 9. Gebot

Die Raben hörten sie kommen. Das Flüstern, das Aneinanderkicken von Bierflaschen, jemand hustete.

Das eiserne Gartentor wehrte sich quietschend. „Pssst!“

Eine Hand legte sich auf meine Klinke. Sie fühlte sich warm und verschwitzt an. Erst vorsichtig, dann immer brutaler drängten sie gegen meine Tür. Aber das Holz, vom vielen Leben feucht und rissig geworden, hatte sich ausgedehnt und gab keinen Zentimeter nach.

Es waren drei. Sie schlichen um mich herum, in der Hoffnung, in mich eindringen zu können. Sie überprüften mein linkes Fenster … so morsch, so verwittert. Ein kurzer Ruck und dann zwängten sie sich in mich hinein.

Flüsternd stapften sie neugierig im mir herum. Meine Dielen schmerzten bei jedem Schritt und ich knarzte laut und deutlich, in der Hoffnung, sie wieder loszuwerden. Aber das schienen sie gar nicht zu bemerken.

Beim Versuch, die Küche zu erobern, knallte ich dem ersten die lose Diele ins Gesicht. Ein schriller Aufschrei und ich fühlte das warme Blut auf meinen Fußboden klatschen. Hektisches Suchen nach Verbandzeug, doch die alten verschmutzen Tücher halfen nicht weiter.

Sie hakten den Verletzten unter und schleiften ihn nach draußen. Durch zusammengepresste Zähne zischte einer: „Wir sind noch nicht fertig mit dir, wir kommen wieder!“

Nur zu, diesmal werde ich vorbereitet sein!

Lang ist`s her.

Mitten im Wald, auf einer Lichtung, steht ein altes Haus.
Es war einmal ein Herrenhaus mit hohen Räumen. Nun ist es halb verfallen.
Dennoch strahlt es Würde aus. Zeugt vom verblassten Glanz früherer Epochen. Die Eleganz einer bedeutenden Vergangenheit ist noch spürbar.
Ein Baum reckt sich aus der Mitte empor durch das geborstene Dach. Seine ausladende Krone überragt das Haus wie eine Aussichtsplattform.

Das Haus kichert.
Die Äste und Zweige des Baumbewohners bewegen sich wie harzige Schlangen.

„Lass das, Baum! Das kitzelt! Meine Haut schuppt! Halt still!“
„Entschuldige Haus. Ich muss mich etwas recken und strecken. Meine Knochen sind steif. Ich spüre das Alter.“
„Du meinst Äste.“
„Ja, ja! Sei nicht immer so, so… Du sagst auch Haut zu deinen Mauern.“
„Psst… ich glaube… ich höre etwas…“
„Das wird der Wind sein.“
„Nein! Anders! - Wie früher!“
„Ich höre nichts!“
„Weil du mit deinen Blättern raschelst! Schau lieber! Mit deinem Rundumblick! Was siehst du?“
„Nichts. Alles wie immer.“

Haus und Baum seufzen tief. Schweigen.

„Weißt du noch Baum, alter Freund – damals – als die jungen Leute kamen, mit ihren Gitarren und Trommeln? Sie sangen diese wunderschönen Lieder - mehrstimmig – und wir sangen mit!“
„Mmhh, lang ist`s her.“
„Ich pfiff durch meine Ritzen, Kamine, Türen- und Fensterlücken – du rauschtest im Rhythmus mit deinen Blättern!“
„Der Wind half uns, dieser begnadete Dirigent, unser Maestro…“
„Was waren das für Konzerte!“
„Und wir ein ganzes Orchester!“
Wieder seufzen Haus und Baum. Versunken in Gedanken. Bis das Haus leise lacht.
„Und manchmal schlug ich den Takt mit meinen Fensterläden und Türen.“
„Und brachtest alle durcheinander mit deinen ständigen Taktwechseln!“
„Um es interessanter klingen zu lassen. Ihr habt es nur nicht verstanden!“
„Ich schon! Die netten jungen Musikanten nicht! Sie bekamen Angst. Glaubten, es würde spuken. Liefen davon und kamen nie wieder!“
„Das war traurig.“
„Ja, das war es.“

Wieder versinken beide in trübe Gedanken.

„Ohne die Menschen machte das Singen und Klingen weniger Spaß.“
„Gar keinen Spaß.“

„Und dann…“

Dicke Tropfen fielen tränengleich von den Blättern des Baumes.
Aus einer Ritze der Hauswand bahnte sich ein Rinnsal den Weg und hinterließ eine Spur wie Tränen auf einem Gesicht.

„Dann brach das Unglück herein.“ Sagte der Baum.
„Und dann kamen die Soldaten.“ Sagte das Haus.
„Und dann kam niemand mehr.“ Flüsterten beide gepresst.

Minutenlang herrschte völlige Stille.

Bis sich das Haus aufrichtete. Es zitterte.
„Baum, hörst du es nicht?- Musik! – Woher kommt sie?“
Der Baum reckte die Äste seiner Krone. Wie Fernrohre richtete er sie in die Weite.
„Haus!“ Jubelte er. „Endlich! Besuch naht! Eine Gruppe junger Mädchen und Burschen, mit Trommeln und kleinen Gitarren. Sie lachen, singen und spielen. Sie kommen zu uns!“
„Welch große Freude! Lass sie uns begrüßen. Willkommen heißen mit unseren Klängen! Schnell ! Rufen wir den Wind! Er soll uns helfen!“
Haus und Baum pfiffen, brausten, klapperten, wie nie zuvor in ihrem 150 Jahre alten Leben. Der Nordwind eilte herbei. Er brachte seinen großen Bruder Sturm mit.
Die Mauern bebten, die Äste ächzten, Blätter rauschten, Zweige rissen, Ziegeln krachten zu Boden, Fensterscheiben klirrten, Türen schlugen auf und zu.
Voller Enthusiasmus entlockten Haus und Baum ihren Körpern neuartige Geräusche und Klänge, kräftig unterstützt vom Singen, Pfeifen und Brüllen des Sturms.

Die tanzenden Mädchen und Jungen mit ihren Instrumenten erstarrten. Der Anführer pfiff gellend in seine Trillerpfeife. Schrie: „Rückzug!“
„Schnell – bringt euch in Sicherheit!“

Haus und Baum hielten bebend inne. „Was ist los?“ „Bleibt hier!“
„Habt keine Angst! Bitte lauft nicht weg!“

Aber die jungen Menschen hörten nicht. Sie rafften alle Instrumente zusammen, rannten durcheinander und stürzten in Panik davon. Nur eine kleine Ukulele blieb liegen. Sie hatte sich den Hals gebrochen.

Mit einem hundertfachen Seufzer fielen Haus und Baum in sich zusammen.
Enttäuscht und bekümmert trafen sie sich am Boden in einer Umarmung.
Der Sturm verwandelte sich in ein leises Lüftchen.
Mit letzten Zuckungen legten sich die Reste der Mauern und die Splitter des Baumstammes übereinander.

Der Schlussakkord. Endgültig.

Schicksalshaus

Ihr kennt sie alle: diese Begegnungen, die einen im Nachhinein sagen lassen, „das muss Schicksal gewesen sein“.

Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder Namen von den Menschen erhalten. Das verlassene, das Grusel- oder aber auch Gespenster-Haus. Eine Sache haben sie aber alleine gemeinsam, sie könnten nicht ferner von der Realität entfernt sein, als sie es sind. Bisher konnte keiner hinter meine Fassade blicken, denn noch keiner war genau dazu bestimmt. Es war eben nicht ihr Schicksal. Dabei ist auch völlig egal, ob man an sowas wie Schicksal glaubt oder nicht, denn es ist da und es verlangt danach erfüllt zu werden. Es hatten bisher viele Leute versucht mir mein Geheimnis zu entlocken, doch die Menschen sind ziemlich ängstliche Wesen. Ein Wunder, dass sie es überhaupt bis hierher geschafft hatten und dabei stellte ich mir immer wieder dieselbe Frage: wieso etwas tun, wovor man sich fürchtet? Ich kann es nach wie vor nicht verstehen. Ich streckte gerade meine alten Glieder, ja, auch Häuser besitzen sowas und sogleich wackelten die Dachziegel fröhlich vor sich hin als ich Finger an der Haustür spüre. Sie sind jung und zärtlich, es ist fast als wäre es ein Streicheln. Eine freundliche Geste. Neugierig von dieser ganz neuen Empfindung öffne ich der Person die Tür. Doch sie ist nicht alleine. Sie hat drei weitere Gefährten mitgebracht. Einer anders als der Andere. In ihn spürte ich die widersprüchlichsten Gefühle: Neugierde, Angst, Vorfreude. Sie schienen alle so unterschiedlich zu sein und doch standen sie eng beieinander, bereit, sich gegenseitig zu stützen. Allein diese Tatsache ließ mich kurz ruhen. Wenn ich etwas mit der Zeit gelernt hatte, dann, dass die Menschen fast jede Möglichkeit nutzen, um sich gegenseitig in den Rücken zu fallen. Echten Zusammenhalt habe ich schon so lange nicht mehr gesehen. Es gab mir einen Funken Hoffnung. Meine Aufmerksamkeit glitt zurück zu der Person, der ich die Tür geöffnet hatte. Ein Lächeln lag auf Ihren Lippen, „er ist hier“, flüsterte sie in die staubige Luft hinein. „Du brauchst von nun an nicht mehr alleine zu sein“. Wie zur Bestätigung ihrer Worte berührte sie das alte Bild von mir im Hausflur. Es zeigte mich vor den vielen Jahren der Einsamkeit, als hier noch Leben herrschte und ich über die Familie, die hier wohnte, wachte. Konnte es sein, hatte sie mich gefunden? Seit Jahren wies ich den Menschen ihr Schicksal, wenn sie meine drei Prüfungen bestanden hatten. Kam nun endlich der Moment, hatte mich der einzige Mensch gefunden, der mir mein Schicksal weisen würde? Konnte sie meine Seele nach all den Jahren befreien?