Nur unter Deinem eigenen Beitrag
Man kann sich nicht selbst liken.
Guten Morgen, Libelle!
Du reichst deinen Text so ein, wie du diese Frage gestellt hast: Du klickst auf die „Antworten“-Schaltfläche ganz unten und kopierst deinen Text in das Fenster, das sich dann öffnet. Noch einmal „Antworten“ klicken – und fertig! Ich freue mich schon auf deinen Beitrag.
Zeichnest du da nicht das Bild einer toten Sprache, die für Jahrhunderte unverändert bleibt? Aber unsere schöne Sprache lebt und Leben heisst Veränderung. Wenig von dem was uns heute die Laune verdirbt wird bleiben. Doch was bleibt, wird das Deutsch von morgen bilden.
Aha und wieso nicht. Bekommst Du aussage Hinweis- oder Fehlermeldungen?
Hallöle, wie lade ich die Texte hoch, ich suche schon Stunden.
Hallo Frama!
Gut, dass du dabei bist! Um deinen Beitrag einzureichen, klickst du auf die blaue „Antworten“-Schaltfläche unter dem Seitenwind-Thread für die erste Woche und kopierst deinen Text in das Fenster, das sich dann öffnet. Um den Text endgültig abzusenden, klickst du einfach noch einmal „Antworten“, unten rechts.
Merci, habe ich dann doch gefunden, Danke.
Hallo Linus,
deine humanistische Bildung in allen Ehren, aber eine Sprache ist doch kein Fels für die Ewigkeit. Sprache sehe ich eher als ein formbares Gebilde an, dessen Verformung sich nach bestimmten Regeln vollzieht. Weshalb wäre es denn sonst notwendig Rechtschreibung, Grammatik und persönlichen Schreibstil, zum Beispiel, unserer heutigen Zeit anzupassen?
Wenn wir in der Vergangenheit nur auf transparente Sprachwurzeln geachtet hätten, dann benötigten wir heute sicherlich kein Herkunftswörterbuch. Wir würden auch kein Neuhochdeutsch von Mittelhochdeutsch und Althochdeutsch unterscheiden müssen. Wahrscheinlich gäbe es dann neben den vielen Dialekten auch keine deutsche Einheitssprache, und unsere Ausdrucksweise würde von Leuten kritisiert werden, die sich gerne eine modernere Sprache gewünscht hätten.
Auch mir tut es im Kopf etwas weh, wenn das Verb „brauchen“ ohne „zu“ gebraucht werden darf, obwohl die Lehrer in meiner Jugend so sehr auf ein „brauchen mit zu“ geachtet hatten.
Allerdings konnte damals auch ein Gymnasiallehrer uns Schülern nicht schlüssig erklären, weshalb „Fluß“ und „Fuß“ im Singular mit Eszett geschrieben werden sollten, wo doch der Plural dieser Substantive zu „Flüsse“ und „Füße“ verurteilt war.
Heute ist das etwas einfacher geworden: Das „U“ in Fluss wird kurz gesprochen, also hat man sich auf ein Doppel-S geeinigt. Das „U“ in „Fuß“ ist lang, weshalb ein Eszett vorgeschrieben ist.
Dieselbe Regel gilt zum Beispiel auch für die Nebensatz-Konjunktion „dass“. Allerdings gibt es Ausnahmen. Der Determinativartikel im Neutrum (das) behält sein Einzel-S, trotz kurzer Aussprache des Vokals. Das ist aber gewiss verständlich.
Um ehrlich zu sein, gibt es dennoch auch für mich so manche neue Regel, die mir etwas aufstößt und Probleme bereitet. Aber ich will ja wie ein Autor schreiben, und der muss nun einmal mit der Zeit gehen und sein Handwerk lernen. Dazu gehört unbedingt auch die korrekte Rechtschreibung und Grammatik.
Weil ich aber oft auf Zweifelsfälle meines unfertigen Schreibhandwerks stoße, bin ich froh, mich auf mein Papyrus Autor Schreibprogram stützen zu können. Denn die Verlage und Leser von E-Books haben heutzutage absolut kein Verständnis mehr für „old-fashioned“ anmutende Texte, trotz interessant geschriebenen Inhalts.
Ich hoffe, du nimmst mir meinen Einwand nicht übel und ich wünsche dir weiterhin viel Schreiberfolg.
Ww
Tugend
Ich hasste sie. Die bunten Schachteln, meist mit Blumenmustern versehen und auf denen mit goldener Prägeschrift so etwas stand wie: die zarte Verführung. Buchstaben, ineinanderverschlungen. Ich folgte dem Schriftzug mit meinem Finger über das darüberliegende Cellophan hindurch. Der Kunststofffolie, welches die Schachtel fest umschloss.
Wie etwas Besonderes wurden die Schachteln weitergereicht von Tante zu Tante, von Cousin und Schwägerin. Von Geburtstag zu Geburtstag. Ein Jubilar überreichte sie dem Nächsten, wissend dass er das verschenkte, was er sich selbst vorenthalten hatte. Nur das Verfallsdatum auf der Rückseite verriet, dass die Pralinen bereits öfters den Beschenkten gewechselt hatten.
Doch ab zu fand sich eine solche Schachtel im Wäscheschrank meiner Oma. Zwischen Seidenstrümpfen und den gebügelten Nachthemden, dem Ablaufdatum unausweichlich nahegekommen, wartete die Packung darauf, geöffnet zu werden. Dass endlich ihre Pralinen zum Vorschein kamen. Die in Krokant gewälzten Kugeln, die mit Orangencreme gefüllten Herzen, die Mandelsplitter-Vollmilchschokoladehäufchen, die Marzipan-Nougatwürfel, die mit weißer Schokolade überzogenen Karamelltörtchen, die Bitterschokoladentrüffeln mit Himbeerlikör, die edelherben Pralinés und die in Goldpapier eingewickelten zartcremigen Jamaika-Rumkugeln.
In Omas Wäscheschrank verstaut, dieser selbst ein verbotenes Terrain für mich, blieben die Pralinen unerreichbar. Unaufhaltsam dem Verfallsdatum preisgegeben fristeten sie ihre Zeit bis sie unansehnlich und verdorben im Geschmack waren. Dann wurde die Pralinenschachtel geöffnet, von meiner Oma, die mit erhobenem Finger von der Tugend der Entbehrung sprach und dabei seufzte. Sie blickte auf die Pralinen und danach zum Wäscheschrank. Niemals dürfte man sich zügellos den Begierden hingeben, sagte sie. Ich hasste sie, die Pralinen, später auch mich selbst, weil ich Omas Stimme in meinem Herzen trug.
** Nachtrag:
Der Beitrag hier, ist falsch eingestellt. Ich habe ihn nochmals (diesmal richtig) im Thread Seitenwind eingestellt: siehe 434
Hi! Danke für den Beitrag.
Faszinierend, wie die Pralinenschachteln von einer zur anderen gereicht werden, vordergründig ein Geschenk, eigentlich eine Versuchung und der Beweis der eigenen Tugend. Ich weiß nicht, ob im Wäscheschrank auch Unterwäsche aufbewahrt wird, aber die Assoziation, dass das Ideal der Entsagung sämtliche Lebensbereiche betrifft, liegt nahe, zumal Pralinen oft „sinnlich“ verpackt und vermarktet werden. Dieser Text hat Tiefen.
Allerdings: Wenn du an der Schreibsaison teilnehmen möchtest, dann poste ihn doch in diesen Thread.
Hallo Elisabeth,
ich habe noch ein Problem damit mich zurechtzufinden.
Ich dachte ich wäre schon richtig.
Ich habe jetzt den Beitrag nochmals gepostet - (Symbol Pfeil - Neben der Glocke) an der Datums-Line.
Wenn’s noch immer nicht richtig, sag bitte, wie es geht.
danke
Eulenfeder
Keine Sorge, alles schick! Danke!
@Werwolf
Hallo Werwolf,
Danke für Deine Rückmeldung.
Für die ß-Regel gehe ich natürlich einig mit Dir - lang und kurz der vorhergehenden Vokale ist ein logisches Kriterium.
Ich hänge noch ab und zu an meiner alten Schulerziehung. Im Papyrus, sprich für Bücher, nutze ich natürlich das Angebotene und schätze es!
Deinen Vergleich bis ins Althochdeutsche, bzw. zur hochdeutschen Sprache kann ich so nicht ganz nachvollziehen, da es hier weniger um ‚Reformen‘ ging, als um Kommunikation und Verständnis untereinander. Da war eine höhere Platform sinnvoll. Diesen Ansatz sehe ich in den ‚Reformen‘ der letzten Jahrzehnte nicht.
Herkunftswörterbücher wären auch frühzeitlicher keinesfalls überflüssig, da keine Sprache sich aus sich selbst geboren hat. Unsere vielfältigen sich auf den verschlungensten Pfaden beeinflussten Kulturen haben ihre Spuren hinterlassen - nicht zuletzt in den Sprachen. Das ist sehr spannend und trägt zur Bewusstseinsentfaltung bei und sollte Teil der heutigen Bildung sein.
Sogar die Dialekte als eigenständige Parallelen tragen zur Wurzelfindung bei und verdienen es, unbedingt gepflegt zu werden.
Danke für die angeregte Diskussion und alles Gute,
Lignus
Das ist alles sehr illuster! Bin gemeinsam mit meiner Frau(eigentlich eine IT-Spürnase) eine gute Stunde auf der Suche, um meine Geschichte einzustellen. Wie und wo bringe ich meine Geschichte auf eure Seite? In welchen Thread kopieren und wie! Eigentlich müßte doch hier auch ein Papyrus Dokument eingefügt werden können. Gern würde die Story loswerden.
Liebe Grüße Oskar05
Einfach als „Antwort“ im Thread „Brötchen mit Soße für 60 Pfennig“ platzieren
Ein Papyrus-Dokument geht hier nicht, es soll ja für die Allgemeinheit lesbar sein und bleiben.
Hallo Elisabeth,
da ich wenig Erfahrung mit Schreibzirkel und Co habe, eine Frage: Wo/Wie kann ich meinen Artikel bezüglich SEITENWIND reinstellen??? Was übersehe ich da??
Bin da ein richtiges Nackerpatzl.
OK… Es waren die Eiersalat-Brote am Sylter Weststrand. Wind gab es dort eigentlich immer; erste Sandkörner landeten bereits beim Auspacken der Stullenpakete auf den Weißbrotscheiben, zuerst knirschte es beim Hineinbeißen, dann lag der Sand einem beim Kauen auf der Zunge, erst der Hagebuttentee spülte alles runter… Der Sand lag auf unseren Schottendecken, liess deren verschachtelten Muster immer unschärfer werden, und füllte unablässig die wechselnden Mulden, er tapezierte unsere sorgsam mit Sonnencreme eingeriebenen Rücken mit einer glitzernden Schimmerschicht und führte zu spontanen Schwangerschaften der mitgebrachten Bücher.
An diesem Weststrand war eben ungeheuer viel Sand unterwegs, feiner nein: allerfeinster Sand der kleinsten Körnung, Flugsand beim leichtesten Windstoß. Verglichen mit dem Inhalt der Sanduhren unseres jungen Lebens war das natürlich eher wenig Sand. Jetzt, Jahrzehnte später, wenn ich beim Einkaufen eine Packung Eiersalat sehe, kann ich das Knirschen der Kinderzeit immer noch hören. Und dann wünsche ich mir einen ganz anderen Sand, grobkörnig und scharfkantig, feucht, mit kleinen Tränen aus Teer, Kippen kein Hindernisgrund, Kronkorken die Krönung. Und diesen Sand werde ich immer wieder austauschen gegen den rieselfrohen, leichtgewichtigen, lebensunlustigen Inhalt des Reservoirs meiner Sanduhr des Lebens, austauschen bis zum letzten Tag, bis zum letzten Sandkorn.
Hallo Frieda!
Kein Problem, das ist schnell erklärt. Du begibst dich auf den Thread für diese Seitenwind-Woche, scrollst bis nach ganz unten, klickst auf den blauen „Antworten“-Button und fügst deinen Text in das Fenster ein, das sich dann öffnet. Mit dem blauen „Antworten“-Button links unter dem Eingabefeld schickst du den Text dann ab. Und das war’s schon! Ich freue mich sehr auf deinen Beitrag.
Pommchen
Wenn ich bei Oma war, gab es immer etwas leckeres zu essen. Doch am liebsten hatte ich es, wenn sie für mich Pommes in den Ofen schob. Schon als ich ganz klein war, habe ich mir einen Hocker genommen und mich vor den Backofen gesetzt, um die „Pommchen“ zu beobachten. Schließlich musste ich doch aufpassen, dass sie nicht verschwanden oder gar verbrannten. Es hatte auch keiner Angst mich dort vor dem Backofen sitzen zu lassen. Denn ich wusste schon, dass man die leuchtende Scheibe nicht anfassen durfte. Denn die war heiß und das würde wehtun. Aber mich mit einem Hocker mit etwas Abstand davor setzen und zuschauen, wie die kleinen hellgelben wabbeligen Stäbchen zu knusprigen Pommchen wurden, das war toll. Und damit ich meine Oma nicht ständig fragte, wann die Pommchen denn fertig seien, hatte sie mir ein kleines, gelbes Küken in die Hand gelegt. Dieses tickte leise vor sich hin und ich wusste genau, dass, wenn es laut klingelte, würden die knusprig leckeren Pommchen fertig sein. Ganz zu Anfang war ich einmal so ungeduldig und dachte mir, wenn ich das Küken schneller dazu bringe zu klingeln, kann ich auch früher meine heißgeliebten Pommchen essen. Doch kaum hatte ich das Küken in meinen Händen zum Klingeln gebracht, war von meinem Hocker aufgesprungen und rief aufgeregt: „Oma, Pommchen sind fertig!“, da kam meine Oma auch schon in die Küche, warf nur einen kurzen Blick in den Ofen und schüttelte dann lachend den Kopf, während sie mir die Haare verwuschelte. „Du Schlingel. Nur weil du das Küken zum Klingeln gebracht hast, sind deine Pommes doch noch nicht fertig. Du siehst doch wie hell sie noch sind. Sei nicht so ungeduldig sonst schmecken sie dir nachher nicht.“, erklärte sie mir mit sanfter Stimme, nahm mir das Küken kurz aus der Hand und stellte es neu ein, um es mir dann zurückzugeben. „So und jetzt musst du geduldig warten.“ Mit diesen Worten verließ sie wieder die Küche und ich setzte mich zurück auf meinen Hocker. Nachdenklich sah ich von dem Küken in meiner Hand, welches nun wieder leise tickte, zu den Pommchen im Backofen und meine Oma hatte leider recht. Die sahen noch überhaupt nicht lecker aus. Sie waren noch ganz hell und matschig. Schade, dass der Trick nicht funktioniert hatte. Doch schon wenige Minuten später klingelte Küken wieder und diesmal sah ich das die Pommchen hinter der Scheibe des Backofens super lecker aussahen. Da hatte ich gelernt gehabt, dass das Warten sich lohnte und Geduld zu viel leckeren Pommchen führte.
Du hast mich voll erwischt, ich bin zutiefst berührt und betroffen… Ich hab das Ende wohl geahnt, konnte aber dennoch nicht aufhören zu lesen. Ich habe noch nie „Armer Ritter“ gegessen, war immer neugierig wie der wohl schmeckt, aber nach deiner Geschichte ist mir der Appetit vergangen.Mir wird schon beim Gedanken an den armen Ritter schlecht. …