Schreibwerkzeug

Ich hätte es nicht besser formulieren können, mein lieber Ralf!

Du hast insofern völlig recht, dass es gilt, die passende Tinte zu finden, die sich mit dem verwendeten Füller bzw. dessen Feder und dem verwendeten Papier am besten verträgt respektive in den Eigenschaften ergänzt. Deine Erfahrungen mit Aurora bestätige ich gern. Zumal Aurora auch einige der am besten zu schreibenden Füller herstellt, alle weniger divenhaft als andere Italiener :wink: Wer es ein wenig exotischer mag und mindestens ebenso universelle Verwendbarkeit schätzt, dem lege ich die japanischen, von Pilot produzierten Iroshizuko Tinten ans Herz.

1 „Gefällt mir“

“Gekritzel” immer mit Bleistift, bevorzugt A5 Notizbücher von Leuchtturm, dotted
Reinschrift dann immer mit Füller :wink:

Womit: Meistens Kugelschreiber, die einigermaßen leicht übers Papier gleiten. (Schreibe sehr nachdrücklich, das wird schnell anstrengend). Der bereits genannte Schneider XB ist da tatsächlich super. Früher auch mal mit Bleistift (Städtler HB mit Radiergummi), da konnte ich dann alles so schön ordentlich radieren, statt einfach drüber zu klieren. Jetzt wird halt rigoros drüber gestrichen oder zwischen die Zeilen geschrieben.

Worauf: B5 2 Subjects notebooks 120 Seiten liniert aus Griechenland. Warum? Habe 2013 meine langjährige Schreibblockade mit einem solchen Heft im Urlaub überwunden. Das Format ist handlich (A5 ist mir zu klein, A4 zu groß), man kann die Blätter rausreißen wenn nötig, das Heft besitzt eine Unterteilung in der Mitte (für das 2. Fach), die ich immer als „Halbzeit“ feiere, und die Pappe am Ende ist viel stärker als bei herkömmlichen Ringbuchblöcken, so dass man auch wunderbar auf dem Knie, also faktisch überall schreiben kann.
Leider habe ich mangels Griechisch-Kenntnissen noch keinen Weg gefunden, die Dinger im Internet zu bestellen, und muss mich daher drauf verlassen, dass fürsorgliche Schwestern sie mir aus dem Urlaub mitbringen. (An dieser Stelle ein herzliches Danke an F., auch wenn sie nicht mitliest! :heart_eyes: ) Zur Zeit habe ich noch 6 Stück in unterschiedlichen Farben in Reserve, die ich wie einen Schatz hüte.

1 „Gefällt mir“

Handschriftlich liebe ich, den Fluss der Tinte zu beobachten. Damit komme ich schnell in einen Flow. Daher schreibe ich gern mit Füller. Ich habe für unterwegs einen sehr stabilen Füller, dessen Korpus aus Messing ist. Die Feder ist noch aus Edelstahl, aber ich überlege, zu einer weicheren Goldfeder zu wechseln. Bei meinem Model kann ich die Feder mit Tintenleiter bestellen und selbst wechseln. Mein Füller begleitet mich förmlich „rund um die Uhr“ - gehe ich aus dem Haus, kontrolliere ich immer, ob er bereits in meiner Hosentasche ist.

Ich habe außer diesem noch weitere Füller - allerdings sind deren Griffstücke aus Edelharz. Der Messingfüller hat die anderen Stücke wegen seiner Robustheit und Haptik im Alltag verdrängt. Aber ich nutze auch die anderen Federn immer wieder gerne. Schließlich haben sie schon viel von mir erfahren …

Papier muss auf jeden Fall tintentauglich sein - da nutze ich gern entweder einen Collegeblog oder auch entsprechende Notizbücher.

4 „Gefällt mir“

Es gibt keine dumme Fragen. Zumindest erzähle ich das immer dem Kind, dass in meinem Haushalt lebt. Wenn ich aber die Mimik meiner Frau bei so mancher meiner Fragen richtig deute, gibt es die wohl doch. :laughing:

Wenn ich mal tatsächlich handschriftlich schreiben sollte, dann nur noch mit meinem Samsung S Pen auf mein Galaxy S7±Tablet. Das fühlt sich wie echtes Schreiben an, spart aber viel Papier. Außerdem weiß ich immer, wo meine Notizen sind. Da das Tablet sowieso fast immer eingeschaltet ist und griffbereit liegt, ist das auch zeitlich kein Aufwand.
Auf das S7+ bin ich übrigens gekommen, weil ich sehr schlechte Augen habe und das Ding einfach so GROSS ist! :smiley: Außerdem wollte ich auch ein Gerät haben, auf dem ich Filme und Serien vernünftig ansehen kann (hat auch einen super Klang).

3 „Gefällt mir“

Ich bin zwar auch ein ziemlicher Technikfreak, trotzdem, die Haptik und der Geruch von Papier ist schon irgendwie einzigartig, da kommt kein Tablet heran (ok, ist eigentlich auch bekloppt, das miteinander zu vergleichen). Dann noch ein schöner Füller und Tinte in einer Farbe, die man mag - finde ich toll, und das, obwohl ich eine ziemlich üble Handschrift habe.

3 „Gefällt mir“

Für mich habe ich herausgefunden, dass ich bei Kreativprozessen “den weiten Blick” brauche: In meinem Büro kann ich nur “technisch” arbeiten. Ich kann Texte überarbeiten - aber nicht von Grund auf neu entwickeln. Vielleicht liegt es daran, dass mich im Büro die berufliche Arbeit schnell gedanklich vereinnahmt. Wenn ich zum Beispiel mit einem IPad im Park sitze und über die Bluetooth-Tastatur schreibe, kann ich durchaus moderne Technik nutzen. Ich kann mich außerhalb des Berufs besser auf Geschichten einlassen. Das meine ich mit dem “weiten Blick”. Es muss nicht unbedingt der Park sein. Das ginge sicher auch in einem Café, doch das konnte ich wegen Corona noch nicht ausprobieren.

Aber ich habe noch nie eine Inspiration für Lyrik an einer Tastatur erhalten: Das geht nur mit einem Füller und dem Tintenfluss, der langsam vom glänzenden Blau ins Matte die gewählten Worte verfestigt.
Mit einem Stift auf dem IPad schreiben könnte ich. Ich habe einen. Aber das ist nicht fruchtbar. Da ist mir der Füller und das Papier lieber: Es ist diese besondere Haptik, wenn die Feder über das Papier gleitet. Und der Strich des Stiftes auf dem Bildschirm hat nicht diesen “magischen Trocknungsprozess”.

Mein größter Feind ist, dass ich mich ablenken lasse … ich beginne viel und vollende wenig … als hätte ich Angst davor, mit meinen Worten hinaus in die Welt zu gehen. Wird man nicht fertig, nicht perfekt, muss man auch nichts veröffentlichen und nichts zeigen.

Aber das ist ein anderes Thema als die Schreibgeräte und die Schreibumgebung …

4 „Gefällt mir“

+1 für den “magischen Trocknungsprozess”

Das kenne ich gut. Bei mir macht’s schon einen großen Unterschied, ob ich in einem kleinen oder einem großen Zimmer schreibe. Die besten Schreibmomente hatte ich im verwaisten Großraumbüro. Als würde ich äußerlich extrem viel Raum brauchen, um mich sicher zu fühlen, dass die vielen Ideen in meiner Innenwelt hier Platz haben könnten, und erst dadurch die entspannte Grundhaltung für bedingungsloses offenes Schreiben beginnen kann.

Und Nachtrag, weil es hier um Schreibgeräte und Haptik geht:
Ich schreibe üblicherweise zu 98% direkt in Papyrus. An einer Stelle war ich an einer unerklärbaren Schreibblockade angelangt. Habe die Sondersituation “Das ganze Büro für mich allein” dazu benützt, um unter Aufbringung aller greifbaren Filzstifte sämtliche meiner Kapitel auf große Zettel zu schreiben, die Kapitel auf noch größere Papierbögen (Buchabschnitte) zu kleben und damit den ganzen Boden im Großraumbüro vollzulegen (Wenn meine Kollegen an diesem Tag ins Büro gekommen wären, hätte ich einige Fragen bekommen, welche unserer aktuellen IT-Projekte so viele afrikanische Wildtiere beinhalten). Am Ende hatte ich eine eine einzige Erkenntnis, nämlich dass die Reihenfolge von zwei Kapiteln nicht stimmt. Klingt nach bescheidenem Output für eine vierstündige Edding+Uhu-Session, aber das war es wert.

6 „Gefällt mir“

Manchmal muss man sich Sachen erst auf die Art vor Augen führen, damit es klappt, ging mir auch schon so. Meine Plotline hab ich aus lauter kleinen Papierschnipseln zusammengestückelt, um da ne Ordnung und ne Reihenfolge rein zu kriegen…

Und dass man manchmal erst weiterkommt, wenn man Sachen umstellt, kenn ich auch. Da reicht dann unter Umständen schon ein einziger Satz… Oder man muss ne Szene doch ins nächste Kapitel mit umziehen, damit es wieder hinhaut…
Witzig :smiley:

4 „Gefällt mir“

Du hast dir deine Geschichte bzw. die Struktur im wahrsten Sinn “begreifbar” gemacht. Manchmal braucht man das.

Auf dem IPad kann ich leider noch nicht direkt ins Papyrus schreiben. Im Moment versuche ich einen Weg zu finden, die Texte über Cloud auf den Papyrus-Rechnern verfügbar zu machen und mit möglichst geringem Aufwand in der richtigen Reihenfolge ins Papyrus einzupflegen. Ich habe ohne Papyrus ein wenig den Überblick der Personen und Orte verloren … lach

2 „Gefällt mir“

Guten Abend, habe nun etwas gesucht, um Papyrus auf dem iPad zu nutzen, vielleicht hilft es ja dem einen, oder anderen.
Zum einen würde es per Teamviewer gehen, da muss nur nach einiger Zeit eine Lizenz erworben werden.
Dann gibt es noch Jump Desktop. Das kostet leider etwas und der Rechner muss laufen. Eine Verbindung ist aber über ein Netzwerk möglich.
Auch „shadow“ wäre eine Option. Hier wird ein Rechner bei shadow gemietet - allerdings ist die Wartezeit enorm und ich bekomme meinen Zugang erst am Ende dieses Monats (angemeldet hatte ich mich im Februar).
Mit den ersten beiden Tools geht Papyrus jedoch ohne Probleme.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit eines Remotezugriffs von einem mobilen Gerät, für das es noch keine Papyrus-App gibt, auf einen PC/Mac, auf dem Papyrus installiert ist.
Dafür gibt es dutzende Programme und wahrscheinlich Millionen an Konfigurations-Kombinationen.
Einige der Faktoren, die zu bedenken sind:

  • Zugangsschutz (wo liegen meine Daten und wer hat darauf Zugriff)
  • Robustheit (Backup, Ausfallssicherheit; wer sorgt dafür, dass mein Computer eingeschaltet bleibt usw.)
  • Komplexität (eines oder mehrere Netzwerke, wieviele Geräte und Betriebssysteme liegen zwischen mobilem Gerät und Papyrus-Computer)
  • Geschwindigkeit (Latenz usw.)
  • Kosten (einmalig und laufend)

Drei Beispiele von unterschiedlichen Punkten dieses Spektrums:

  1. Szenario: Vom Balkon aus auf dem Android-Tablet am Papyrus vom Computer im Keller arbeiten: Da im gleichen Netzwerk reicht Windows Remote Desktop App + Windows 10 in den Business-Versionen = kostenlos, schnell, relativ sicher. Oder Chrome Remote Desktop + normales Windows 10.
  2. Szenario: Von unterwegs aus auf dem Tablet am Papyrus vom Computer zu Hause arbeiten: braucht irgendeine Art von spezieller Software (z.B. das oben angesprochene Teamviewer oder ähnliches) und/oder spezielle Konfigurationen am Router im heimischen Netzwerk. Ist von Kosten und/oder Sicherheit her heikler, etwas komplexer, höhere Latenzen.
  3. Szenario: Vom Strand der Malediven aus auf dem Tablet auf einem Papyrus arbeiten, das bei einem Cloud-Dienstleister installiert ist: benötigt u.U. keine oder nur einfache zusätzliche Software, aber höhere laufende Kosten; von den Latenzen (= Verzögerung beim Tippen und Klicken) her wahrscheinlich für schnelle Schreiber unbefriedigend. Die Daten, sprich die eigenen Papyrus-Texte liegen dann eben bei einem fremden Anbieter in der Cloud (“the cloud is just someone else’s computer”).

Noch eine persönliche Anmerkung - als eigener Beitrag, um das vom Fachlichen zu trennen:
Gehen tut fast alles in der EDV. Die Frage ist, ob die eine oder andere komplizierte Lösung besonders gescheit ist. Das ergibt sich leider erst in der Praxis.

Aus meiner Erfahrung: Je komplizierter eine technische Lösung und die geistige Vorbereitung dafür ist, desto unwahrscheinlicher ist, dass damit effektiv gearbeitet wird, weil ich dann einfach aufgrund der komplizierter herzustellenden Möglichkeit etwas zu tun schon erschöpft bin.

Wenn ich mir alle meine vier bis zehn technischen Geräte und Hilfsmitteln zusammensammle und einpacke, damit ich dann im Garten alles dabei habe, um endlich weiterschreiben zu können: Notebook für Papyrus, Tablet fürs schnelle Recherchieren, digitale Notizgeräte, Diktiergerät, Schreibratgeber gedruckt und auf dem Kindle, die ablenkungsfreiheitsversprechenden Kopfhörer und die Ladegeräte aller oben genannten Begleiter- dann kann ich mit Sicherheit davon ausgehen, dass ich an diesem Nachmittag gar nichts schreiben werde. Ich bin dann von der Möglichkeit erschlagen, und von den Möglichkeiten der Technik, und von dem, was ich jetzt damit machen kann; oder sollte; oder was ich damit anderes außer Schreiben tun könnte. Oder müsste.

4 „Gefällt mir“

Schreibwerkzeug: Waterman-Füller mit Tinten-Adapter und Mienenbleistift.
Blöcke: DIN A4 kariert; Nach einseitigem Gebrauch als gefaltete DIN A5-Kladde

Auf dem Rechner natürlich Papyrus und für längere Texte Dragon zum Diktieren :wink:

Ich schreibe meine ersten Gedanken immer in meine Kladde. Also, ich hab ein Klemmbrett für A4 Papier. Das hab ich ständig in der Tasche. Da kann ich in der S Bahn, im Cafe oder auf Arbeit, wenn ich Zeit hab, etwas schreiben. Dazu benutze ich ganz klassisch einen Federhalter. Ich liebe Federhalter. Ist ein ganz anderes Schreibgefühl wie ein Kugelschreiber.
Zuhause dann übernehme ich es ins Papyrus und bearbeite es gleichzeitig.

3 „Gefällt mir“

Ich schreibe mit einem Caran d’Ache 849 und bin hochzufrieden. Schreibt sofort los, hat eine angenehme, blaue Tinte, kleckst nicht und liegt sehr gut in der Hand :slight_smile:

Servus.

Ich hatte früher ein Faible für Notizprogramme und bin inzwischen weg von all dem Onlinekrempel. Ich schreibe alles, was ich notieren will, muss und kann (Für Romanprojekte, Reiseberichte, Reiseinformationen, Gekritzel, Schwachsinn und Erhebendes) in ein Paper Republic Notizbuch aus Leder (wird in Wien hergestellt) und benutze einen Caran d´Ache Kugelschreiber - einer der Besten, den ich je hatte. Der schlägt auch den Waterman Hemisphere, den ich mir dieses jahr im März zum Geburtstag schenkte.

Gsnz herzliche Grüße aus dem Brauereibezirk im Westen :slight_smile:
Peter

So kann es gehen, wenn man sich die Homepage von Autoren ansieht. Deine, werter Peter @nathschlaeger, verleitete mich soeben zum Ankauf von Juan Rulfos Pedro Páramo. Merci für den Tipp und … ach ja … ich schreibe, wenn händisch, mit Parker Mod. Jotter, in schwarzer Tinte.

Lieben Gruß nach Ottakring! :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Martin Suter schreibt, dass er seinen neuen Roman auf dem rM2 geschrieben hat und dankt den Entwicklern. Auf seiner Webseite sind sogar zwei Musterseiten zu sehen.

Und für den RM2 gibt es jetzt auch eine Tastatur. Ich benutze den RM2 seit mehr als einem Jahr und bin sehr angetan, die Tastatur werde ich wohl dazu erwerben.