Dann sind menschlich geschriebene Texte (ich hoffe, sie werden nicht verboten ) dann als BIO Ware zu betrachten. BIO ist bekanntlich teurer. Nur ein kleiner Kreis von gebildeten Leuten kann und will sich den Luxus dann leisten.
Billige KI Massenware, wie von dir prophezeit, ist für den Pöbel.
…deinen düsteren Plot mal weiter gesponnen.
Positiv betrachtet, weiterschreiben und die Kirsche auf dem Sahnehäubchen sein.
Lass mich raten… Dein Genre ist der Cyberpunk?
Konzerne und Computer übernehmen die Macht, bis eine kleine Gruppe Rebellen kommt?
… Einen kleinen Schreibzirkel als Helden deiner Cyberpunk-Geschichte zu etablieren, das hat ja schon irgendwie Charme.
Fand ich auch. Schon eine Story . Nur nicht mein Genre.
Alles schon da gewesen. Das Menschenreservat in Brave New World etwa, oder die Lesenden in Fahrenheit 451. Und wer weiß, vielleicht sind ja auch der Schreiber Matthäi und sein Begleiter Stahl auf der Flucht aus einem KI-generierten Reichsburg?
In Wettbewerbsausschreibungen lese ich immer öfter diesen Satz: Jeder Beitrag muss eigenständig und ohne Zuhilfenahme von KI verfasst sein und darf keine Rechte Dritter verletzen.
Der schreiberische Kreativitätsdrang einiger Menschen wird sich, meiner Meinung nach, über Generationen hinweg halten. Das liegt in unserer Genetik. Für lange Zeit wird er wahrscheinlich nur noch unterdrückt existieren und allenfalls als häusliches Hobby überleben.
KI-Schriften werden dann zwar weiterhin die Regel sein und auch bleiben, dennoch könnten sich irgendwann Schreibzirkel gleichgesinnter Humankreativer bilden. Wenn solche Zirkel sich zu größeren Vereinen finden und überall auf unserem Globus noch Zulauf finden, dann könnten humanintelligente Texte durchaus als Kuriositäten in Erscheinung treten und die existierende Literaturlandschaft bereichern oder zumindest als ein Revival-Akt unserer Schreibkultur angesehen werden.
Aktuell gibt es ja auch Vereine, die die Römerzeit oder die Mittelalterkultur wieder aufleben lassen, ohne deshalb ständig in diesen Epochen leben zu wollen.
Aber vielleicht irre ich mich ja auch völlig. Jedenfalls sehe ich nur diesen Weg und darauf stelle ich mich eben ein.
Noch können wir alle ja ruhig bleiben und unsere humankreativen Schriften veröffentlichen. Nur in Zukunft werden sich - zumindest für unsere menschliche Trivialliteratur - immer mehr Türen schließen.
Übrigens: Ich will gar nicht Recht behalten. Ich wollte nur eine andere Betrachtungsweise der KI-Zukunft bieten.
Deine Texte klingen so, als würden wir mit einer KI darüber diskutieren. „Humanintelligente Texte“, „humankreative Schriften“ oder noch besser „menschliche Tivialliteratur“. Wer oder was sollte denn verhindern, dass Menschen weiterhin schreiben?
Klar, die Fülle an Texten wächst rasant an und man muss sich neue Wege einfallen lassen, um gesehen und gelesen zu werden. Aber es geht hier nicht um die Frage, wer überlebt und wer nicht, sondern um die Frage, wie man für Menschen sichtbar wird. Die Frage stellten sich Autoren übrigens seit Anbeginn der Zeit.
Ich hab an die Psychohistoriker von Asimov denken müssen …
Am Ende wird die Qualität entscheiden, egal wie man dazu steht, was man gutheißt oder verteufelt. Und zumindest für meine Lebenszeit mach ich mir keine Gedanken. Selbst wenn … es gibt genügend Klassiker, die ich noch nicht angerührt habe.
Ich weiß nicht … Wie gesagt, ich finde, dass KI bei der Ideenfindung oder beim Entschnörkeln von einem komplizierten Satzbau helfen kann. Aber mir ist noch nie untergekommen, dass eine KI eine Geschichte beendet. Sie bleibt immer seltsam offen und unerzählt?
Ich fürchte, dass Qualität nicht der relevante Punkt ist. Meine Erfahrung in Sachen Wein hat mir gezeigt, dass Qualität von den Menschen völlig unterschiedlich bewertet wird. Für die meisten Weintrinker war das, was sie gerne mochten „Qualität“. Die meisten können die von Weinexperten definierten Qualitätsmerkmale gar nicht erkennen. Ich weiß gar nicht, wie vielen Kunden ich die damals in Seminaren erklärt habe, um dann zu sehen, dass genau die Leute bei der nächsten Aktion kistenweise die Blender mitgenommen haben. Weich, füllig, saftig, ohne Struktur und ohne Entwicklungspotential. Wenn ich mir den Büchermarkt ansehe, wird das Geld mit genau solchen Geschichten gemacht. Eintauchen in Welten voller wohliger oder erschreckender Gefühle und am liebsten ein Happy End. Die Filmwelt funktioniert doch genauso oder?
Den Eindruck habe ich auch. Das könnte daran liegen, dass die Maschine nur adaptiert und kein Ziel verfolgt. Es sei denn, der Prompt gibt das Ziel vor.
Es hätte auch nie jemand daran geglaubt, dass die Vinyl-Platte mal ein Revival erleben würde. Deshalb bin ich ganz deiner Meinung, vor allem in Bezug auf deine Vorstellung von humankreativen Schreibzirkeln.
Beim Wort „humankreative Schreibzirkel“ poppt bei mir das Bild von Sir Peter Ustinov aus Logans Run auf - keine Ahnung warum.
Aber vielleicht treffen wir uns ja in 20 Jahren unterm Druidenstein im Wald, nächtens und versteckt vor den allgegenwärtigen KI-Drohnen, die illegale Selbst-Schreiber aufspüren?
(Sorry, dass ich jetzt so alte Beiträge rauszitiere, aber ich hab tatsächlich mal von oben weg wieder angefangen zu lesen)
Wie das Holodeck in TNG!!!
Die Idee ist natürlich absurd, aber stell dir eine Zukunft vor, wo du einfach nur noch die „Tags“ Alexa oder wem auch immer geben brauchst.
„Abenteuer“ „weiblicher Hauptdarsteller“ „Erotik“ „Sci Fi“ „Spannung“ „Dystopie“
Und ein paar Minuten später kriegst du genau das Buch, worauf du in dem Moment Bock hattest. Und das auch noch quasi individualisiert!
Ich will dir nicht die Ilusion nehmen, aber das geht schon. Je mehr „Hinweise“ du gibts, desto spezifischer wird deine Geschichte.
Ich mache mir nicht Sorgen, dass „KI“ einen klugen Text entwirft. Sie ist nicht kreativ - sie sucht Infos in Erwartungen oder auch deinen Tags/ Hinweisen. Sie braucht das, sonst wird ein Text generic.
Ich mache mir eher Sorgen, dass es irgendwann statt Schriftsteller „Text Architekten“ gibt. D.h ähnlich wie ein Direktor gibt er „relativ genau an“, was in der Szene passiert und überlässt der KI den kreativen Feinschliff. Vielleicht überarbeitet er das fertige Werk dann. Diese Texte werden besser sein, als von der KI selbst, aber hoffentlich noch schlechter als vom Menschen.
Wahrscheinlich hast du recht.
Als Midjourney herausgekommen ist, hab ich mich auch damit herumgespielt. Aber man sieht im Feed von Discord halt auch, was andere damit fabrizieren und das war um soooooooooo viel besser, als meine Entwürfe (die nach einigem Hin und Her zumindest nicht grottenschlecht waren).
Dann hab ich auf Youtube herumgesucht und dann gesehen, was so KI-Profis alles draufhaben, wie gut die prompten können (kontroverser Ausdruck, ich weiß ), damit da was wirklich geiles (noch kontroverser
) rauskommt.
Am Ende ist es halt ein eigener, ganz neuer Berufszweig.
Das Problem ist die Geschwindigkeit. Text Architekten sind halt unendlich viel schneller. Selbst mit der heutigen Art und Weise (d.h den Fehlern die Chat GPT noch produziert) wäre das möglich. Habe eben mal die KI gefragt sie kann etwa 1500 Wörter „Schreiben und merken“, das sind etwa 2-3% eines Romans. D.h sie kann nicht selbstständig ein Werk entwerfen, außer du zwingst sie - immer wieder zusammenfassungen zu erstellen, und diese vorher zu beachten. Aktuell zu umständlich.
Aber ein Text Architekt hat ja sein Gehirn zum Merken. Er könnte mit etwa 40 prompts mit einer Antwort von 1500 Wörtern… einen Roman schreiben. Sagen wir, er macht das in 10 Tagen. Also 4 prompts am Tag, das wären 6000-7000 Wörter am Tag. Dann wäre seine Rohschrift - fehlerfrei - in 2 Wochen fertig. Noch bisschen überarbeitet und er hat einen Roman.
Für mich ist das aber kein Weg. Denn ich hätte Sorge, dass ich selber die Fähigkeit und das Vertrauen in meine Fähigkeit verlieren würde, selber Szenen zu entwerfen. Mir selber Wendepunkte auszudenken und ähnliches. Wenn ich KI nutze, dann nur zur Recherche, oder Optionsbefragung. (Mein Protagonist könnte, dies, das, oder jenes machen. Wie siehst du dies?)
Am Ende hat man vielleicht dann gar keinen Überblick mehr, was in „seinem“ Roman steht, weil man auch nie einen Bezug dazu aufgebaut hat?
(Mir fällt dazu ein Interview mit Helene Hegemann ein, Axolotl roadkill)
Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man die KI lokal laufen hat? Übersteigt meine IT-Fähigkeiten sowieso, aber vielleicht schreibt man den Roman dann noch schneller, weil die KI über ein größeres Kurzzeitgedächtnis verfügt. Wenn ich „Text Architekt“ bin, hab ich wohl meine eigene KI dann laufen.
Die Gefahr besteht tatsächlich, da die Ki, die Wendepunkte immer nach „allgemeingültigen Muster“ entwirft. Und wenn jemand soviel Vorgaben macht, dass es endlich passt → na dann kann auch er auch gleich den Roman selber schreiben
Aber skizzenhaftes Arbeiten wäre heute schon möglich und schneller. Der Text Architekt (sollten wir uns den Beruf sichern lassen? ) würde sagen: „He Moment, dass sind meine Ideen und meine Wendepunkte. Ich bin ein Schriftsteller!“
Die letzten paar Beiträge (Stichwort „Textarchitekt“) klingen für mich so, als ob ihr Plot und erzählte Geschichte gleichsetzen würdet? Die Denkweise, der Plot sei schon das Buch, ist mir manchmal in Diskussionen von minderjährigen Autoren begegnet.
Meiner Meinung nach macht der Plot in einem Liebesroman keine 10% der Geschichte aus, in einem klugen Krimi oder Politthriller vielleicht 50%. Die Atmosphäre, die Emotionen, glaubhafte Charaktere und so weiter kann KI nicht so einfach generieren wie einen Heldenreise-Plot und korrekte Rechtschreibung.
Wie kommst du denn auf diese Einteilung?
Einfach mein Empfinden.
Wenn du den Plot eines Liebesromans in 2 Sätzen ausdrückst, kannst du möglicherweise 100 andere Liebesromane finden, auf die diese 2 Sätze genauso zutreffen. Was den Liebesroman ausmacht, ist meiner Meinung nach nicht der Plot oder nur sehr geringfügig der Plot.