Schreiben mit KI - Was bleibt?

Mein Eindruck ist Folgender: Die KI gibt dir zur Qualität nur ein pauschales Feedback (gefühlt ein gelobhudeltes, da kommt höchstens mal ganz versteckt Kritik), von Menschen bekommst du viel präziser zu einzelnen Textstellen, Personen, usw. eine Rückmeldung, die auch noch eine viel breiteres Spektrum zwischen „hab mich verliebt“ und „lege das Buch weg“ liegt.
Dafür kann KI dir die formellen Dinge (Rechtschreibung, Grammatik…) auf einem Niveau beurteilen, dass du sonst nur mit einem Deutschlehrer oder professionellem Korrektor hinbekommst. Allerdings darfst du der KI noch viel weniger blind vertrauen, als einem Menschen. Gelegentlich „halluziniert“ die KI nämlich.
Mein Gesamtfazit wäre im Moment: KI ist ein ergänzendes Hilfsmittel zur Qualitätssicherung, das aber kein anderes Mittel ersetzt und insbesondere selbst keine Qualität erzeugt.
Die Entwicklung ist natürlich rasant.

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Ich hab eine Deutschlehrerin und eine Linguistin unter meinen Testlesern. :hugs:
… und in den wenigen KI-erstellten Texten, die ich bisher gelesen habe, waren mehrere Grammatikfehler gewesen. (Der „Deppenapostroph“ war davon noch der harmloseste.)

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Wow, das ist mal eine schöne, aussagekräftige und kompakte Zusammenfassung.

Meine Vermutung wäre so ziemlich die gleiche gewesen, aber ich hätte es nicht so schön zusammenfassen können.

Vielen Dank

Helmut

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Das wird sich wohl so wie in der Kunstmalerei entwickeln:
Man kann auf Leinwände Bilder drucken und es gibt Ausstellungen, auf denen ausgedruckte digital erstellte Bilder präsentiert werden - aber es wird immer Leute geben, die nur handgemalte Bilder schätzen und kaufen. Die Einen kaufen sich einen Digitaldruck, die Anderen bevorzugen das Handgemalte.
Beim Buch so mit dem Label: „KI-Frei erstellt“. Das Problem ist natürlich wieder der Nachweis der Echtheit, so wie bei Bio-Produkten … Ich zumindest würde es glauben, wenn ein Autor diesen Hinweis im Buch angibt.

Ich habe das bei meiner aktuellen Veröffentlichung zum ersten Mal gemacht und werde das vermutlich nun immer so machen. Bei mir steht der Satz: „Der Text wurde ohne die Zuhilfenahme einer KI erstellt, allerdings mit einer Autorensoftware, die ihresgleichen sucht.“

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Ja, das wird sich bestimmt positiv etablieren. Sicher wird auch mit Hilfe von KI immer noch ein Können des Autors dahinterstecken, also nach dem Grad, wie gut der Autor mit der KI umgehen kann. Aber man kann eben auch ganz ohne das Zeug ein Werk erstellen; das ist eine Wertschätzung für ein menschlich erstelltes Werk. Oh man, ich komme mir schon langsam wie in einem Science-Fiction-Szenario vor :slightly_smiling_face:

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Wunderbar! Denn das gibt immer Stoff für neue Romane, solche, die ich gern mag.

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Bin ich der Einzige, der das im Netz gelesen hat:
„Dezember 2024 erscheint Papyrus Autor, Version 12. Doch ist es keine Schreibsoftware mehr, sondern eine omnipotente künstliche Intelligenz, die das Buchwesen revolutionieren wird“

Nein, bist du nicht. Ist bereits bekannt und gemeldet. Der Mensch, der das verbreitet, ist offenbar ein wenig seltsam drauf.

Oh, ist also Fake?
Hatte diese Meldung hier nirgends gefunden. Na, jedenfalls - große Erleichterung!

Solche Meldungen findest du hier auch nicht. Das geschieht eher über PN vom Entdecker an die Macher.

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Wir wussten nicht, ob wir lachen oder weinen sollten, beim Anblick dieses Stückes.

SPARK, Superior Papyrus Autor Roman-Kunstintelligenz hat aber immerhin einen schönen Klang, oder? :wink:

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Schöner Klang? Ja, man muss der Idee mit dem Funken und der aufwändig erstellten Seite sogar Respekt zollen und darüber lachen. Und ich bin dem voll auf den Leim gegangen … weil ich mir nicht die ganze Seite angesehen hatte. :face_with_diagonal_mouth:

Dem muss ich widersprechen. Bislang habe ich nur gute Erfahrungen mit der Korrektur durch KI gemacht. Ich verwende GPT-4o.

So weh es auch tut, liebe Papyrus Community, ich denke, wir befinden uns tatsächlich bereits zu Beginn einer Transitionsphase von Human-Literatur zum KI-Schriftgut.

Viele von uns haben das Papyrus Schreibprogramm erworben und bedienen sich mit großer Freude dieses Hilfsmittels für Autoren und Autorinnen. Aber auch dieses Programm ist bereits ein erster Schritt zur KI. Genauso wie meine Duden-Bibliothek auf dem Computer, wie meine Textschreibprogramme, wie alle Informationen aus dem Internet, und, und, und.

Vor Kurzem hat Papyrus ein Update herausgebracht. Jede aktualisierte Ausgabe dieses Programms erleichtert uns Anwendern irgendwo unsere Schreibanforderungen. Nur wenige von uns werden noch ihre Texte mit Schreibfeder oder Schreibmaschine verfassen. Die Möglichkeiten eines Computers, Texte zu korrigieren, ohne dabei Streichungen oder seitenlange Verbesserungen als Spuren zu hinterlassen, sind den älteren Methoden ganz einfach überlegen.

Das bedeutet nun nicht, Papyrus oder andere Autoren-Programme, nicht mehr zu verwenden oder sogar auf den Scheiterhaufen zu verbannen. Jede Verbesserung eines Computerprogramms bedeutet meistens auch eine Vervollkommnung unserer menschlichen Erfordernisse. Und wer will heute schon darauf verzichten.

Damit will ich natürlich nicht davon ablenken, dass jede Fortentwicklung eines Computerprogramms zugleich ein Meilenstein auf dem Weg zur KI-Vorherrschaft bedeutet. Dagegen können wir kaum etwas unternehmen, es sei denn, wir wollten uns diesem „Fortschritt“ entgegenstellen.

Unsere Bestimmung ist es, von ersten KI-Hilfsprogrammen zu KI-Hybridprogrammen und schließlich zu KI-Vollprogrammen zu gelangen. Nur wenige humane Nischentexte werden dann vielleicht noch überleben.

Da wir keine Roboter sind, werden wir auch mit der KI-Schreibgeschwindigkeit und mit den zukünftigen, auch inhaltlich interessanteren Texten kaum mithalten können.

Die großen Verlage werden in nicht allzu entfernter Zukunft in ihren Buchempfehlungen zwischen KI-Billigangeboten und teureren Humanprodukten unterscheiden.

Wenn ich hier bewusst das Wort „Produkt“ für Autorenwerke verwende, dann, um darauf hinzuweisen, dass Verlage wirtschaftsorientierte Betriebe sind. Große Verlage sind keine gemeinnützigen Vereine, sondern Unternehmen, deren funktionelle Organisationsstruktur letztendlich auf den bestmöglichen Absatz ihrer Produkte zielt.

Das bedeutet, wenn KI-Bücher in naher Zukunft besser verkauft werden sollten als die der Humanautoren, dann wird ein Verlag sich nicht lange fragen, wem er den Vorzug geben soll. Das Unternehmensmanagement wird immer versuchen, die eigene Firma auf dem neusten Stand zu halten und sich an den Kunden zu orientieren - nicht aber unbedingt an den Autorinnen und Autoren.

Und wir Leser werden dabei entscheiden zu welcher Art Buchprodukt wir tendieren, sei es aus Neugier, Gewohnheit oder aus ökonomischen Motiven.

Wenn ich auf die Smartphone-Kürzel oder auf die Grammatik und Orthografie unabhängigen Social-Media-Mitteilungen vieler meiner jüngeren Mitmenschen blicke, dann hege ich keinen Zweifel daran, dass die KI im Autorenbereich unbedingt ihren Feldzug gewinnen wird.

In der Zukunft wird es also eine beherrschende Ära der KI geben. Ob wir das jetzt wollen oder nicht.

Trotzdem bin ich überzeugt davon, irgendwann und irgendwo wird erneut das Verlangen nach humankreativen Texten erwachen. Zuerst nur in kleinen Schreibzirkeln, dann in zweckbestimmten Websites und schließlich wieder als käufliche Online-Erzeugnisse menschlicher Fantasie und Intelligenz.

Nur werden wir das dann wohl schon nicht mehr miterleben dürfen. Ww

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Ich komme mit dem Romanschreiben schon jetzt nicht mehr hinterher. Der Stoff für Dystopien ist noch ergiebiger als für Liebesromane.

Software die sich selbst klont und weiterverbreitet … wow … das entlockt jedem Virenprogrammierer (ich meine nicht Skript-Kiddies) nur ein müdes Lächeln. Das gab es schon, als ich in die Welt der Informatik eingestiegen bin, und das war, als einige hier (vermute ich mal) noch nicht mal geplant waren (also vor 36 Jahren).

Das klingt zwar erschreckend, ist aber meiner Meinung nach keine „News“ wert.

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Da wage ich zu widersprechen. Es gibt heute noch - erfolgreiche - Autoren, die zumindest ihren ersten Entwurf von Hand, mit Papier und Stift oder mit Pen & Paper ;), verfassen. Und zwar GENAU WEIL es damit nicht so schnell geht und man mehr Zeit zum überlegen hat. Das ist natürlich Geschmackssache, aber zu behaupten, dass „neu“ gleich „besser“ halte ich für unzulässig.

Wer sagt denn sowas? Yuval Harari? :wink:

Einspruch. Ich bitte diese Aussage aus dem Protokoll zu streichen. Meine kleine Tochter schreibt interessantere, weil lebendigere, ECHTE Texte.

Was zwar legitim, in seiner vollen Tragweite dennoch traurig ist. Und leider kann ich da nicht mal widersprechen.

Wenn ich darauf schaue, dann befürchte ich, wird es in 30 Jahren keine Literatur in unserem Sinne mehr geben.

Warum? Weil auch der Homo Sapiens den Neandertaler verdrängt hat? :wink:

Und woher dieser scheinbar völlig unbegründete Optimismus? Es geht doch eh alles den Bach runter, oder nicht? Wer soll sich denn in 100 Jahren noch daran erinnern, wie es einmal war? Aus „Büchern“?

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Same vielleicht mit Bildern, wer weiß. Aber das Handgezeichnete hebt sich dann zumindest wieder deutlich ab und hat ein Alleinstellungsmerkmal?

Im beruflichen Bereich vielleicht, im kreativem Bereich nicht.

Viele verteufeln den Einsatz von KI, was ich verstehen kann. Aber das sind meistens Leute, die bereits zeichnen, schreiben etc können. Oder auch in ihrem Brotberuf bereits Profi sind und dann sagen, „das braucht man nicht“. Wenn ich mir aber mit der Umsetzung schwer tue, weil ich gerade ein blutjunger Anfänger bin, ist es einfach ein Hilfsmittel, das einem zeigt, wie es gehen könnte.

In einem Autorenforum wird da jetzt etwas eng gedacht, aber jetzt stell ich mir gerade einen 19jährigen Burschen vor, der plötzlich von einem Tag auf den nächsten täglich 20 geschäftliche Emails verfassen soll. Und dabei soll sich der Text „schön“ anhören. Weil 2025 ist dem Geschäftsführer die Außenwirkung wichtiger als alles andere, eine hölzerne Email passt nicht zu dem gepolishtem Social Media Auftritt. Gleichzeitig muss ein komplexer Sachverhalt mit wenigen Worten verständlich rüberkommen, sonst beschwert sich der Kunde - auch gleich wieder beim Geschäftsführer. Jeder Berufsanfänger ist mit den Anforderungen, die heute an jemandem gestellt werden, weit überfordert und den Welpenschutz gibt es vielleicht noch in der Vorstellung, aber in der Realität …?

Klar kann er aus Fehlern lernen. Und früher hat man es auch „so“ gelernt. Nur saßen früher in einem Büro 8 Kollegen, von denen man sich was abschauen könnte, heute sitzen dort nur mehr zwei einsame Gestalten, welche die Texte im Akkord raushauen.
[Zumindest ist das bei uns so - Dank Digitalisierungsoffensive hat sich die Bürobelegschaft in den letzten 12 Jahren um 75 % reduziert. Die restlichen 25 % setzen nicht nur das Gleiche um, sondern inzwischen sogar weit mehr. Bloß ruhige 5 Minuten um mal in Ruhe über was nachdenken zu können, haben die nicht mehr. Über Fluktuation brauchen wir da nicht reden, nach 2-3 Jahren ist man ausgebrannt.]

Zurück zum Künstlerischem: jeder, der mit Deepseek oder ChatGPT spielen möchte, soll es tun. Manchen hilft es vielleicht bei der Formulierung von umständlichen Texten usw, aber nach einer anfänglichen Begeisterung wird man eh schnell rausfinden, dass die KI (zumindest momentan) noch keinen Schreiberling ersetzen kann. Es kann einem aber vielleicht etwas die Scheu nehmen, sich mit etwas Neuem zu beschäftigen. Darin ist KI tatsächlich unglaublich gut.

Btw, seit einem Monat verwende ich ChatGPT für Rechtschreibprüfung und Grammatik. Es ist ein Wahnsinn, was da noch trotz Duden-Korrektur, zahlreichem eigenem Testlesen, laut Vorlesen, mehreren Testlesern an Fehlern gefunden werden.

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Danke, meine Rede. In anderen Worten, geschmeidiger, ja. Unterschreibe ich so.