Ich und Philosophie???
Das war nur ein Beispiel, weil Philosophie so schlecht greifbar ist und sich kaum in Algorithmen quetschen lässt.
Vielleicht könnte man mal eine KI geziehlt als Philosoph programmieren und im nächsten Level dann als Gott. Ich bin aber auch simpel genug, dass mir sowas schon erstaunlich erscheint:
Mir ist natürlich klar, dass klug klingende Sprüche noch lange keinen Roman machen.
Alice Cooper hat ein Lied, I only wanna be God.
Der Wunsch ist also schon mal da.
Wer denkt, schadet sich nicht. Persönliche Erkenntnis von Susanne Kowalsky
Warum denn? Wenn du ‚nur‘ hobbymäßig schreibst, kannst du das doch nach wie vor machen, das nimmt dir nichts und niemand weg.
Möglich. Vielleicht wollen sie aber auch einfach nur ihren Lebensunterhalt verdienen oder etwas aufbessern.
Das denke ich auch,
genau deswegen. Mit so etwas ist eine KI zum Glück noch völlig überfordert.
Das meinen immer alle, ist es aber nicht. In der Fantasy muss man eine komplett neue Realität erschaffen, in der alle Faktoren logisch aufeinander abgestimmt und in sich stimmig sein müssen.
Dagegen ist ein ‚Chefarzt verliebt sich unsterblich in Krankenschwester‘ um Welten einfacher und schneller zu schreiben, weil alle benötigten Zutaten bekannt und gegeben sind.
Das sehe ich ebenso. Ich dachte eher an das Verhalten der Wesen. Außerdem müsste eine Behausung nicht statisch korrekt sein oder das Gras könnte auch blau oder orange sein oder überhaupt nicht vorhanden oder …
richtig, aber das musst du dir dann alles ausdenken und extra erwähnen, während es bei einer Story auf unserer Welt völlig ausreicht, das Gras zu erwähnen, wenn es gebraucht wird. Da weiß jeder, wie es aussieht.
Auch das Verhalten von Phantasiewesen muss stimmig sein. Ganz einfach gesagt, ein lila Einhorn, dass den Regen liebt und darin seine Farbe wechselt, darf nicht 3 Kapitel später Regen verabscheuen und ihn meiden wie die Pest, weil es ihm Haarausfall beschert.
All solche Sachen muss man erschaffen, bedenken, konsequent bis zum Ende durchziehen und dabei höllisch aufpassen, dass man keine Logiklöcher einbaut.
Und da wäre es dann eben schön, wenn KI aufpassen würde, was sie vermutlich nicht kann.
Ich würde KI dazu nutzen, derartige Fehler aufzudecken. Ich hatte mal in einem Roman 2x dieselbe Person beerdigt. Zum Glück habe ich das vor der Veröffentlichung gemerkt.
Wie dem auch sei. Ich würde KI als Kontrollinstrument nutzen wollen. Andererseits habe ich dafür schließlich auch meine Testleser. Die Kommunikation mit diesen macht, zumindest mir, weitaus mehr Spaß als die Kommunikation mit einer Maschine.
Als Kontrollfunktion wäre eine KI genial, aber wie du schon sehr richtig sagst, genau das kann sie nicht und wird sie so schnell auch nicht können, denn dazu müsste sie den Text wirklich verstehen können. Das ist dann halt schon was völlig anderes als ein einfacher Abgleich von Algorithmen.
Vielleicht ist sie schon so weit, dass man ihr sagen kann, checke die Augenfarbe von Figur XY, nicht dass die mal grüne und mal braune Augen hat. Aber komplexere Sachen dürfte sie noch total überfordern.
Yeah, das wäre dann schon etwas peinlich
Klingt doch nach einem guten Plot für deinen Bestattungsunternehmer:
Verdiene an der Beerdigung, streu` Gerüchte über einen möglichen Giftmord, verdiene nach der Exhumierung wieder an der Beerdigung.
Wie bist du denn drauf? Ich hatte dich bisher immer für harmlos gehalten.
Mein Bestatterroman befindet sich in der Endkontrolle vor der Veröffentlichung.
genau, eine Leiche, zwei Beerdigungen. Sehr geschäftstüchtig, so ein Bestatter
Oswald Egger hat den Georg-Büchner-Preis gewonnen.
Besonders gelobt wurde sein Wortkosmos. Da wird KI vermutlich niemals mitkommen, es sei denn, KI kupfert bei ihm oder ähnlichen Intellektuellen ab.
Noch ist es ein Hobby und ich stehe noch am Anfang damit, aber ich möchte ja auch, dass meine Werke gelesen werden und ich hoffe sie veröffentlichen zu können. Das wird nicht einfacher, wenn der Markt mit KI-Werken geflutet wird.
Ich könnte es mir auch einfacher machen und mit KI schreiben, aber das will ich nicht.
Helmut
So sehe ich das auch. Dass es nur ein Hobby ist, heißt ja nicht, dass man nicht einigermaßen erfolgreich sein möchte, was sich wiederum nicht nur monetär auswirken muss. Wenn mir jemand sagt: „Boah, deine Geschichte war toll!“ dann freue ich mich wahnsinnig, ohne dass ich einen Cent verdient habe.
Ist das Buch satirisch gemeint? Die dicke faule Katze auf dem Titelbild und das Zitat „schöne neue Welt“ scheinen darauf hinzudeuten.
Der Klappentext spricht von Ratgeber und Sandra Uschtrin lässt auf einen ernstgemeinten Ratgeber schließen.
Das Thema ist etwas tiefgreifender. Was auf jeden Fall unterschieden werden sollte:
- KI soll einen gesamten Text zu einem Thema mit Setting schreiben (Rede, Grußkarte, Geschichte, Buch)
- KI wird zur Ideenfindung genutzt, also als Werkzeug, damit ein Autor seinen Text schreiben kann.
Ich habe einen kostenpflichtigen Zugang zu einer Meta-KI (also ein System, das andere KI-Modelle nutzt, um eigene Antworten zu erstellen und dabei auch sämtliche Quellen angibt). Das macht erstens viel mehr Spaß als zu googeln, weil es im Dialog stattfindet und Nachfragen sofort kontextbezogen sind, und zweitens sind die Antworten erstaunlich hilfreich.
Ich habe da bspw. ein PDF mit meinem Buch hochgeladen und mich nachher mit der KI darüber unterhalten. Das ist echt ziemlich cool; da weißt Du dann, wie sich Goethe oder Hesse fühlten, wenn ihre Werke heute in der Schule analysiert werden. Bei einigen Szenen hast Du Dir nicht viel gedacht und nachher stellen die Textanalysten die Szene als Schlüsselszene für den gesamten Roman oder noch extremer als Zeitenwende der gesamten Ära dar. Das hat auf jeden Fall einen hohen Unterhaltungswert für den Schriftsteller und Du lernst Dein Werk besser kennen, was bei Zeitungsinterviews übrigens auch hilfreich ist.
Zusammengefasst möchte ich dafür werben, KI-Nutzung nicht per se zu verurteilen, sondern es als weiteres Werkzeug im Köcher eines Schreibenden zu sehen. Niemand ist gezwungen, es zu nutzen. Für meinen Roman habe ich auch die Speisenkarten einiger Restaurants in Oslo im Netz nachgeschaut. Früher hätte ich eine „Dienstreise“ machen müssen. Beides hat seinen Reiz.
Eines? Dieses sehr spezielle Genre füllt mittlerweile ganze Regale im Digitalangebot.
Für mich immer wieder eine Spaß in kreativen Pausen , die negativen Bewertungen zu lesen. Die Positiven lohnen aus meiner Sicht oftmals nicht. Die Entscheidung dieses oder jenes Buch zu kaufen, konnte ja nur eine Gute sein, so fällt dann auch die Bewertung aus.
Gefühlt mutiert jeder, der mit ChatGPT rumgespielt hat, zum Fachmann für Promptgenerierung.
Ich habe die Leseprobe von Sandra Uschtrins Buch gelesen und mich schaudernd abgewendet. Ihr Einstieg ins Thema ist natürlich gewollt provokativ, kommt für mich aber zu platt rüber. Andere mögen aber den Einstieg aber als sehr gelungen ansehen, um zu zeigen, wie es eben nicht funktioniert - denn eine Buchentwicklung mit allen Aspekten ist alles andere als trivial - auch, oder insbesondere mit einer KI.
Der beste Tipp am Rande von mir: Die KI fragen, wie für eine Aufgabe ein Prompt (Aufgabenstellung) an sie optimal zu formulieren ist. In Überarbeitungsrunden mit ihr kommt dann womöglich etwas Gescheites raus. Die KIs können am besten darauf antworten, wie man mit ihnen im Sinne von „mit ihnen arbeiten“ umgehen sollte.
Und der allerbeste Tipp von allen: Wenn ihr stolz euren gemeinsam geschaffenen Text lest, packt ihn zuerst in den Kochwaschgang, denn die KIs schreiben zwar oftmals im hervorragenden Deutsch, leicht lesbar, elegante Formulierungen – aber sie schwätzen weichgespült daher.
Und zu guter Letzt: Die KIs sind von der Programmierung so ausgelegt, dass sie nur auf sehr nachdrückliche Aufforderung mit einer negativen Kritik rausrücken. Darum fühle ich mich oft gebauchpinselt, wenn ich ChatGPT oder Konsorten um eine Kritik bitte.
Ein durchaus ernsthafter Spaß ist es, wenn ich um einen Verriss bitte, wie er im Kulturteil einer Zeitung stehen könnte.
Wegen „schöne neue Welt“ hatte ich auch gedacht, dass es nicht ganz ernst gemeint ist. Und die Frage „Kann ChatGPT auch Romane und spannende Unterhaltung schreiben?“, klingt für mich so, als ob das Buch einlädt, die KI die Bücher schreiben zu lassen.
Grundsätzlich sehe ich das auch so. KI soll eine Unterstützung (nicht nur beim Schreiben) sein, soll aber nicht das Denken abnehmen. Da frage ich mich immer, wo man hier die Grenze ziehen will. Jeder setzt die Grenze da sicher anders. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
@Silberliebe und an alle, die schon mal ihren Text mit einer KI besprochen haben, oder analysieren ließen: Habt ihr das Gleiche auch von echten Personen machen lassen und die Ergebnisse verglichen? (wirklich ernst gemeinte Frage)
Kann mir vorstellen, dass das Ergebnis durchaus interessant sein könnte. (Ich weiß es aber nicht, habe es nie gemacht)
Helmut