Aha. Interessant. Ich kann das schlecht beurteilen, weil ich keine Liebesromane lese. Ich hatte mich nur gewundert, wie du an diese interessanten Zahlen kommst.
Die hab ich einfach mal als „meiner Meinung nach“ in den Raum geworfen, ohne tiefere Analyse.
[_Corinna]
Meiner Meinung nach macht der Plot in einem Liebesroman keine 10% der Geschichte aus, in einem klugen Krimi oder Politthriller vielleicht 50%.
Äh - nein, nicht so wirklich.
Die Geschichte ist das, worum es in einem Buch geht, also quasi die Antwort auf die Frage „Stell dir mal vor“ oder „Was wäre wenn“. Sie ist auch das, was man auf ein oder zwei Sätze herunterbrechen kann:
„Stell dir vor, ein Waisenjunge erfährt plötzlich, dass er ein Zauberer ist.“ (Harry Potter)
Der Plot bstimmt jetzt, wie die Geschichte erzählt wird, also wie die Handlung abläuft und was alles darin vorkommt.
Was wann passiert, wie der Spannungsbogen aussieht, welche Figuren auftreten, wie sie interagieren, welche Konflikte es gibt, welche Stimmungen herrschen, welche Gefühle wie ausgedrückt werden und so weiter.
Das trifft genreübergreifend auf alle Arten von Geschichten zu.
Eine KI bekommt sowas sicher schon hin, allerdings ist sie nicht authentisch, soll heißen, sie kann selbst nicht empfinden, wie sich etwas anfühlt - und das liest sich dann auch entsprechend.
Woran ich gedacht hatte, war, wieviel Anteil der Plot daran hat, ob mir ein Buch gefällt, ob ich ein Buch gut finde, ob mir das Lesen des Buchs Freude gemacht hat.
Dass mir der erste Band von Harry Potter sehr gut gefallen hat, lag bei mir vor allen an den kreativen Einzelheiten, wie z.B. den Bohnen aller Geschmacksrichtungen oder den Briefeulen, … - nur wenig am Plot. Das Buch hätte mir mit dem Plot „ein Zaubererjunge wächst in einer Zaubererfamilie auf“ genausogut gefallen.
All diese liebevollen Details gehören aber zum Plot mit dazu, sie sind eine Methode, die Geschichte voranzubringen.
Auch das wäre eine Geschichte, nicht der Plot
Du suchst dir ein Buch aus, dass dich vom Thema her anspricht.
Ob es dir jetzt gefällt oder nicht und ob du beim Lesen Freude hast, wird davon bestimmt, wie die Grundidee umgesetzt wurde. Und das ist nunmal der Plot.
Geschichten ohne Plot gibts praktisch nicht, bzw. sind das dann experimentelle Werke. Finnegan’s Wake von James Joyce könnte man da als Beispiel nehmen.
In dem „Denkexperiment“ mit den Text-Architekten wäre es ja dann auch so. Der Text-Architekt entwirft einen groben Plot und die KI generiert die Geschichte dazu
Meint ja keiner ernst …
Da bin ich mir nicht sicher. Wir hatten hier ja schon ein Beispiel dazu.
Vielleicht sind es nur Begrifflichkeiten, durch die wir gerade aneinander vorbeireden?
So ähnlich hatte ich das gemeint: Der Plot ist die Grundidee der Geschichte, und es kommt (meinem Empfinden nach zu mehr als 50%) darauf an, wie der Plot dann umgesetzt wird, wenn die Geschichte erzählt wird.
Das hat aber nun so gar nichts mit dem Genre zu tun, finde ich. Das trifft meiner Ansicht nach auf alle Geschichten gleichermaßen zu. Die Umsetzung ist das Geheimnis des Erfolges. Und genau das klappt bei KI nicht oder noch nicht.
Lach nein, die Grundidee ist die Geschichte, und wie diese dann umgesetzt wird, ist der Plot.
@Yoro Okay, dann sind es wirklich die Begriffe, wegen denen wir aneinander vorbeireden. Für mich haben diese Begriffe genau die umgekehrte Bedeutung.
‚Plot‘ ist das englische Wort für Handlung. Wenn man eine Geschichte plottet, legt man dabei den Handlungsablauf fest, also was wann wie wo mit wem und warum passiert.
So lässt es sich ganz gut merken.
Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch
Ich bin gegen das KI Einsetzen zur Texterstellung. Vor allem die Gefahr mit halbherzigen Texten überschwemmt zu werden ist enorm.
Aber natürlich kann der Text Architekt auch seine Charaktere aufbauen und die Stimmung definieren. Das ist ziemlich technisch mit kleinen Plus und Minus Stellreglern.
Die KI wird die meisten Probleme haben die Sprache „über lange Zeit“ aufrecht zu halten bzw. exakt die verschiedenen Protagonisten voneinander abzugrenzen. Außerdem kann sie sprachliche Bilder nicht wichten. Das heißt, sie kann Bilder zuordnen, aber sie sind entweder „abgedroschen“ (also ein häufig verwendetes Bild) oder sie sind zu mächtig, falsch assoziiert usw. Trotzdem geht schon einiges. Spontanbeispiel:
Edit:
(ich streiche das Beispiel - weil spoilerfunktion nicht geht und ich nicht soviel Text spammen will ) Ah - gefunden:
Anfrage an die KI
Beachte folgende Daten:
Tim: Protagonist aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. 25 Jahre. Tedenziell mutig. Sportlich, guter Jogger. Fährt eine Ninja z7 hybrid Motorrad.
Elena: 29, kleine rothaarige Frau. Etwas naiv mit Herz am rechten Fleck. Leicht übergewichtig, aber sportlich genug für Windsurfen, dass ihr Hobby ist. Fährt eine Triumph Boneville Bobber Motorrad
Schreibe im Stil von „Lieblingsautor“ folgende Szene:
Tim hat Elena übers Online Forum „Motorrad 4 you“ kennen gelernt. Sie wollen sich an diesen Spätherbst auf einen Parkplatz treffen.
Der Parkplatz liegt an einer verlassenen Bundesstraße. Alte Eichen und Buchen umgeben den Ort.
Zuerst ist die Szenerie friedlich, fast romantisch. Beide treffen sich und machen Witze darüber, dass sie jeweilig ein Hipster Motorrad fahren. Er Hitech Modern, sie Oldschool.
Er bewundert wie ihre Haare im Sonnenuntergang leuchten.
Als sie zur Ausfahrt starten wollen, gehen die Motoren an - aber beide Maschinen sterben ab.
Mit einem elektrostatischen Knistern, als hätte etwas ihre Elektronik gegrillt.
Bewölkung steigert sich. Leichter Wind kommt auf. Die Szenerie wird „langsam unheimlicher.“
Auch die Handys gehen nicht mehr. Tim beschließt ein Auto auf der Straße anzuhalten.
Nebel kommt dazu, während die Dunkelheit dichter wird.
Ein Auto nähert sich. Ein uralter Truck. Elena meint, sie sollten lieber zu ihren Maschinen zurück.
Im Nebel beobachten sie, dass der Fahrer aussteigt und langsam in ihre Richtung humpelt.
Antwort
Tim lehnte sich gegen seine Ninja Z7 Hybrid, die Hände locker in den Taschen seiner Lederjacke vergraben, und ließ den Blick über den Parkplatz schweifen. Die untergehende Sonne tauchte die Welt in warmes Gold, ließ die Blätter der alten Eichen und Buchen leuchten, während ein sanfter Wind sie zum Rascheln brachte. Ein fast malerischer Ort – wenn man das Geräusch der vereinzelten Laster auf der fernen Bundesstraße ausblendete.
Dann hörte er es – das sanfte, sonore Brummen eines Zweizylinders. Kein aggressives Hochdrehen, kein metallisches Jaulen wie bei seiner Ninja, sondern ein tiefes, beruhigendes Grollen, das ihn unweigerlich grinsen ließ.
Aus dem Schatten der Bäume tauchten zwei runde Scheinwerfer auf, gefolgt von einer Triumph Bonneville Bobber, die wie aus der Zeit gefallen wirkte. Die Maschine rollte langsam über den Schotter, dann stellte sich der Motor mit einem satten Blopp ab.
Elena zog den Helm ab, und für einen Moment hielt Tim die Luft an.
Das Licht des Sonnenuntergangs fing sich in ihren roten Haaren, ließ sie aufglühen wie flüssiges Kupfer. Der Wind spielte mit den Strähnen, ließ sie über ihr Gesicht tanzen, während sie ihn mit diesem offenen, fast jungenhaften Lächeln ansah.
„Du bist echt pünktlich“, sagte sie.
„Na klar“, antwortete Tim und richtete sich auf. „Ich bin ein Mann der Disziplin.“
„Ach ja? Ein Mann der Disziplin, der ein seelenloses Plastikgeschoss fährt?“ Sie deutete mit einem frechen Grinsen auf seine Ninja.
Er tat empört. „Immerhin kann ich mein Motorrad per App starten. Deiner fehlt vermutlich nicht viel zur Handkurbel.“
Elena stemmte die Hände in die Hüften. „Handkurbel? Ich wusste, dass du ein Hightech-Freak bist, aber das beleidigt die Ehre meines alten Eisens.“
Tim lachte, und für einen Moment schien der Herbstabend fast vollkommen. Die untergehende Sonne spiegelte sich in den verchromten Teilen ihrer Triumph, ließ das Schwarz des Tanks in einem warmen Goldton schimmern. Sie passte perfekt zu der Maschine – ein Kontrast aus nostalgischer Eleganz und lebendiger, ungebändigter Energie.
„Du weißt schon, dass wir beide ziemliche Klischees sind, oder?“ fragte er schließlich und zog seinen Helm vom Sitz.
„Hipster-Biker?“
„Exakt.“
„Na, dann können wir das ja auch durchziehen.“ Sie zwinkerte ihm zu, setzte sich wieder auf ihre Maschine und legte den Schlüssel um.
Der Moment hätte perfekt sein können. Hätte.
Tim drückte den Startknopf seiner Ninja – und sofort ging etwas schief.
Ein tiefes, hässliches Knacken durchzog die Luft, gefolgt von einem seltsamen, elektrischen Knistern. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er das Gefühl, als würde die Luft um ihn herum aufgeladen sein, als würden sich seine Nackenhaare aufstellen.
Dann – Stille.
Die Ninja hatte sich ausgeschaltet. Komplett.
Tim runzelte die Stirn und versuchte es erneut. Nichts. Kein Lebenszeichen.
„Äh …“ hörte er Elena sagen. Er drehte sich zu ihr um – auch ihre Triumph war verstummt. Sie drehte wieder am Zündschlüssel, aber es rührte sich nichts.
„Was zur Hölle?“ Tim zog sein Handy aus der Jacke, drückte den Power-Knopf. Schwarzer Bildschirm.
Elena versuchte ihres. Dasselbe.
Sie tauschten Blicke.
„Okay … das ist offiziell gruselig.“
Über ihnen hatten sich die Wolken verdichtet. Der Wind war stärker geworden, ließ die Bäume sachte stöhnen, als wollten sie sich gegenseitig warnen.
„Vielleicht eine Störung?“ murmelte Tim. „Irgendwas mit der Elektronik … Sonnensturm oder so?“
„Ein Sonnensturm, der unsere Maschinen grillt, aber den uralten Laternen da drüben nichts anhaben kann?“ Sie deutete auf eine der Straßenlampen, die träge vor sich hin flackerte.
Tim zog die Schultern hoch.
„Ich halte ein Auto an.“
„Und wenn niemand kommt?“
„Dann …“ Er zeigte auf die dunkler werdende Straße. „Dann laufen wir halt.“
Sie warteten. Und dann – wie aus dem Nichts – tauchten im Nebel Scheinwerfer auf.
Ein tiefer Motor, alt, schwer, vibrierte durch den Boden. Der Wagen näherte sich langsam. Ein Truck, kantig und aus einer Zeit, als Autos noch gebaut wurden, um Kriege zu überleben.
Elena schob sich unbehaglich näher zu ihm.
Tim hob die Hand, machte eine Geste zum Anhalten.
Der Truck rollte langsam aus, kam ein paar Meter entfernt von ihnen zum Stehen.
Die Tür öffnete sich. Langsam. Mit einem gedehnten Quietschen.
Ein Mann stieg aus. Groß, breitschultrig – aber sein Gang war merkwürdig.
Er humpelte leicht, während er in ihre Richtung kam.
Sein Gesicht lag im Schatten. Aber seine Augen – die waren da.
Und sie leuchteten.
Mein technisches Verständnis ist da ein wenig begrenzt und vor allem die Begrifflichkeiten vertausche ich manchmal (weil mir das Thema nicht wichtig genug ist, dass ich mich da ordentlich reinlese), aber wenn ich die Texte richtig verstanden habe, warum Deepseek um soviel effizienter arbeitet, als ChatGPT, dann weil sie auf so einer Multi-Reasening-Ebene arbeiten? Mit so zwischengeschalteten „KI-Experten“ bzw „KI-Agenten“. Bisher wurden ja (glaub ich?) alle sämtliche Milliarden/Billionen Neuralknoten angesteuert, durch die KI-Experten wird das gebündelt und nur mehr die gebrauchten werden angesprochen.
Gut möglich, dass ich das alles völlig falsch verstanden habe. Aber falls nicht, dürfte in den kommenden Monaten und Jahren da enorm viel Rechenkapazität freiwerden. Weil die Server-Farmen stehen ja schon da …
Einst fanden Weltraumreisende einen Wüstenplaneten.
„Was ist denn hier passiert? Ich dachte der Planet besteht den Daten nach aus Wasser?“
„Wir haben riesige KI Serverfarmen entdeckt, die miteinander diskutieren, wie man den Planeten retten könnte!“
„Was ist dem Planeten denn passiert?“
„Der Betrieb der Serverfarmen hat ihn überhitzt…“
Ja, schaun wir mal was am Ende dann davon bleibt.
Hype und Hysterie haben nicht nur das H miteinander gemein.
Das klingt wie aus einem Roman von Karl Olsberg. „Virtua“ vielleicht?
Entschuldigung schonmal vorab, das wird etwas länger…
Ich oute mich mal, ich bin zwar erst 30, aber was AI angeht eine komplette Nullnummer. Ich nutze sie für gar nichts, höchstens um ihr zu meiner eigenen Unterhaltung blöde Fragen zu stellen.
So kam es, dass ich online mal ein kostenloses… mmh wir nennen es mal einfachheitshalber Buch, gelesen habe. Heißt, ich habe ein paar Kapitel davon überflogen. Leichte Lektüre, interessante Geschichte. Nur, das „Buch“ wurde immer schlechter, die Handlung immer lahmer und zog sich in die Länge, einzelne Kapitel wiederholten sich innerhalb der Geschichte, immer nur anders formuliert, aber es passierte nichts Neues. Keinerlei Entwicklung. Ich bin ein geduldiger Leser, aber irgendwann wurde es selbst mir zu blöd. Dazu kam, dass Grammatik und Wortwahl immer einfacher und langweiliger wurden und sich der mittlere Teil des „Buches“ las, wie der Aufsatz eines durchschnittlich talentierten Zehnjährigen, dem noch dazu jegliche Fantasie fehlt (also unterm Strich wahrscheinlich schlechter als der Aufsatz eines Fünftklässlers).
Jedenfalls nehme ich an, dass die Geschichte mit KI geschrieben wurde und jemand aus einer relativ kurzen Geschichte mit Gewalt ein ganzes Buch machen wollte, die KI quasi gezwungen hat, die Geschichte in die Länge zu ziehen, und dann irgendwann bei Kapitel X immer weniger Lust hatte, alles nachträglich zu bearbeiten. Die KI konnte den Schreibstil nicht aufrecht erhalten und hätte vermutlich mit immer neuem Input für einzelne Kapitel gefüttert werden müssen. Ihr ist irgendwann wohl die Möglichkeit des Umformulierens ausgegangen. Wenn sich der Textarchitekt der Geschichte mehr Mühe mit Ideen für Inhalte gegeben hätte, weiß ich ehrlich nicht, ob mir aufgefallen wäre, dass ich das Buch einer KI gelesen habe. Klar war das jetzt literarisch auch nicht super anspruchsvoll, das kann KI vermutlich wirklich (noch) nicht, aber für den Mainstreamleser hätte es wahrscheinlich ausgereicht, nehme ich zumindest an.
Mir ist das bitter aufgestoßen. Andererseits… Menschen malen, photographieren und zeichnen auch noch immer, und diese Kunstwerke finden weiterhin Abnehmer. Vielleicht ist es mit Literatur ganz ähnlich? Vielleicht streben wir einfach der Kreativität wegen nach Kreativität. Oder ist das zu philosophisch?
Kann sein, muss aber nicht.
Heute wird gleich mal der Generalverdacht KI-generiert geäußert. Aber am Ende ist immer noch der Autor für den Inhalt verantwortlich. Egal ob selbstgeschrieben, durch KI generiert/mitgeneriert, oder überhaupt Plagiat.
Das was du beschreibst, kenne ich von anderen Büchern, die mir mal empfohlen wurden. Am Ende hab ich mich durchgequält, Handlung und Charaktere haben für mich ab der Mitte weit schon keinen Sinn mehr ergeben. Da kann ich mich aber an Bücher erinnern, die ich hab ich so 2008 herum gelesen. Da war das Thema KI noch meilenweit entfernt.
Im Zweifel würd ich wenig hysterisch einfach mal auf schlechtes Buch/schlechter Autor tippen. Mir sind schon so viele Bücher untergekommen, die stark angefangen haben. Coole Idee, sprachlich bemüht etc. Und nach dem ersten Drittel hat man die Lieblosigkeit gemerkt. Vielleicht hatte - wie du meintest - der Autor eine gute Idee, aber am Ende einfach keine Lust mehr, ein gutes Buch zu Ende zu schreiben, sondern wollte es einfach nur zu Ende bringen. In einem Forum, wo Schreiben die Leidenschaft der Teilnehmer ist, erntet man dann vielleicht nur ungläubiges Kopfschütteln, aber ich glaube für den Großteil ist das Fertigstellen eines Buches einfach mal ein „Achievement“ und man ist froh, dass man unterwegs nicht aufgegeben hat.
[Falls es doch tatsächlich KI generiert war: Dann tut er mir in erster Linie eh leid. Ein Verlag wird das schätze ich mal nicht rausbringen, außer vielleicht mit Druckkostenzuschuss. Weil dann ist das denen egal. Um beim Selbstpublish wird dann auch nicht viel rumkommen. Am Ende - wenn man nicht mal finanziellen Erfolg hat, - beraubt man sich auch seinem eigenem, persönlichen Erfolgserlebnis.]
Grundsätzlich denke ich, dass Schreiben & Zeichnen bei der KI-Entwicklung nur ein Nebenschauplatz ist. Am Anfang springt halt jeder auf den Zug auf und wittert schnelles Geld. Was sich vielleicht durchsetzen wird, wird so etwas wie „digitale Nachbearbeitung“ durch einen eigenen GPT oder APT sein? So ähnlich, wie man nach einem geschossenen Foto nochmal mit Photoshop drübergeht, lässt man seinen Text nochmal von seiner eigenen KI überprüfen. Kann mir schwer vorstellen, dass in 25-40 Jahren das noch so läuft, wie heute.
Außerdem: wahrscheinlich wird man sich denken: „Wenn eh jeder denkt, man verwendet KI, dann kann ich es ja wirklich tun.“ Für Neulinge wirds dann echt schwer, die etablierten Autoren sind wahrscheinlich dem Verdacht erhaben. Ob irgendwo im Buch ein Hinweis „wurde ohne Zuhilfe von KI erstellt“, ist glaub ich ziemlich wertlos. Schlimmstenfalls stößt mich das auf den Gedanken „wenn derjenige unbedingt drauf hinweisen will, dann heißt das ja…“. Aus meiner Sicht kontraproduktiv.
Und wenn sich die Pflicht des digitalen Wasserzeichens für einen Autor stellt: dann ist das genau derjenige, der KI sowieso nicht benötigt.
Vor kurzem ist mir Notebook LM untergekommen. Man lädt ein pdf hoch - egal ob 20 oder 500 Seiten - und man erhält einen Podcast, wo sich zwei Leute über den Text unterhalten. Der ist überraschend gut gemacht, dauert 20 Minuten und kurz hat es mir Spaß gemacht, einen Podcast über mein unveröffentlichtes Buch zu hören. Wenn man nicht weiß, dass es KI ist, kauft man dem Ganzen das ab. Räuspern, gegenseitiges Unterbrechen, Aussprachfehler, alles drin. Aber trotz Eingabe verschiedenster Prompts waren die ganzen Podcasts dann alle recht ähnlich (natürlich war immer das gleiche Buch die Grundlage).
Vermutlich wird Spotify bald mit sowas überschwemmt, und wenn die Sau fertig durchs Dorf getrieben wurde, dann gibts wieder was Neues.
Und genau das ist mir eben so aufgefallen. Es klang nicht wie hingerotzt von jemandem, der ein gutes Gefühl für Worte und Texte, aber gerade keinen Bock hat, sondern wirklich, als hätte man den Autor nach und nach ausgetauscht. Anfangs war die Story ja echt gut formuliert.
Natürlich weiß ich trotzdem nicht sicher, ob der Text AI generiert war, ich konnte mir nur ein solches Gefälle in der Qualität nicht anders erklären, aber so oder so. Das hätte mit Sicherheit niemand verlegt oder gekauft.
Anzunehmen, ja. Vermutlich lernt die AI auch irgendwann den jeweiligen Stil des Autors und kann dann entsprechende Anpassungen vorschlagen, ohne dass die Textstelle wie ein Ausreißer klingt. Oder kann AI das bereits?