Rückblick: Die fünfte Schreibwoche von Seitenwind

Das war das Schreibthema der fünften Woche: Verlassene Orte

„Wegen der roten Flecken an der Wand müssen Sie sich keine Sorgen machen. Das ist nur Soße.“

Verlassene Orte können ein Rätsel sein, das du deinen Lesern aufgibst oder ein Spiegel, in dem eine Figur sich plötzlich selbst erkennt. Oder das Porträt eines Menschen, der schon lange fort ist. Fast immer sind sie eine Mutprobe.

Schimmelflecken, die kleine Landschaften bilden: Berge und Täler, auf denen schwarzer Regen fällt.

Zögernd sind wir diese Woche in eine alte Villa eingetreten, in das eigene verlassene Jugendzimmer, den Verschlag eines Wohnungslosen. In ein Altenheim-Zimmer, seit Kurzem wieder frei. Eine Autorin reduziert den verlassenen Ort auf einen Koffer alter Bücher und die Widmungen darin: „… dir lieber Friedrich zu deinem Geburtstag … lieber Vater, was soll man dir schon schenken außer … meiner liebsten Margarete zu ihrem Ehrentag …“

Erzählerfiguren werden zu Spurenlesern und ziehen ihre Schlüsse. Der Protagonist eines Texts kommt als Einbrecher und geht als Mitmensch. Selbst das Feuer weiß, was es vernichtet.

Ein kleines rosa Nilpferd auf der Treppe. Wie niedlich. So viele geflickte Stellen. Da kann ein kleines Kind lange nicht einschlafen. So nah am Ziel runtergefallen? Was für ein Pech. Unersetzbare emotionale Werte. Die verschlinge ich am liebsten.

Der Thread für die fünfte Seitenwind-Woche ist jetzt geschlossen.

Beiträge kann man dort nicht mehr posten. Aber Likes verteilen, das geht noch eine ganze Woche lang. So lange habt ihr Zeit, eure liebsten Beiträge auszuzeichnen. :books: :books: :books:

Den Text mit den meisten Likes feiern wir mit einer Vollversion von Papyrus Autor, eine weitere verlosen wir unter allen, die teilgenommen haben. Am Dienstag, dem 22. November, erfahrt ihr, wer gewonnen hat.

Heute beginnt die sechste Woche unserer herbstlichen Schreibsaison. Diesmal halten wir die Zeit an. :mantelpiece_clock:

Wie hat euch das Thema der fünften Woche gefallen?

Welche Beschreibungen haben sich besonders „echt“ angefühlt und warum? Welche Gegenstände erwiesen sich als besonders aufschlussreich? Was war der schwierigste Teil eures Schreibprozesses und was hat euch am meisten Spaß gemacht? Werdet ihr die Geschichte dieser Woche weiterschreiben?

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Das Thema war toll und die Geschichte ist direkt aus mir rausgesprudelt. Eine schöne Erfahrung.

Leider ist wieder eine Geschichte „hängengeblieben“, wie auch in Woche 3. Diesmal ist es Tintenherz die Nummer 13/234. Ich kann sie anklicken so oft ich will, sie erscheint immer wieder als ungelesen.

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Es hat mir Spass gemacht, meinen verlassenen Ort zu beschreiben und ich bin mit meinem Ergebnis recht gut zufrieden.

Bei der Lektüre der anderen Beiträge ist mir dann aufgefallen, wie oft Omas Wohnung vorkam, wie oft die Türen geknarzt haben, wie oft Staubteilchen im Sonnenlicht tanzten u.s.w. Solch stereotype Wendungen helfen ein Bild im Kopfkino zu erzeugen. In diesem Sinne finde ich sie OK.

Für den Lektor, der die Beiträge bewertet, sieht die Sache anders aus. Seine Reaktion: „Schon wieder …“. So ist vielleicht doch etwas dran, dass spätere Beiträge eher ungünstiger beurteilt werden als früh eingereichte. Meine Schlussfolgerung: Früh einreichen, oder etwas wirklich Originelles zu Papier bringen!

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Genau zu diesem Beitrag von Tintenwort konnte ich auch keine Antwort schicken. Der Beitrag kam sehr spät. Vielleicht bin ich schon dem Redaktionsschluss zum Opfer gefallen.

Das Thema war gut und die Beiträge waren es auch - mehr oder weniger, wie das zu erwarten ist. Was mich stört, sind die weichgespülten Kommentare - durch sämtliche Schreibwochen hindurch. Es fehlen die bissigen Kritiken - also der Verriss eines Beitrags, genauso wie das sachlich begründete Lob. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich rede nicht von persönlichen Beleidigungen sondern von sachlichen Argumenten, die aber knallhart vorgetragen werden. Weichgespülte Streicheleinheiten bringen keinen Autoren wirklich weiter - das ist meine Meinung.

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Das ist mitunter recht schwierig. Zunächst muss einem ja auch etwas einfallen. Daher finde ich es nicht gut, dass manche ihre Texte aus der Schublade zaubern und ein neuer Text braucht 2 Dinge: Eine passende Idee und eine vernünftige Formulierung. Ich für meinen Teil habe keinen selbstschreibenden Textautomaten, obwohl Papyrus nahe herankommt. :slight_smile: Wie dem auch sei. Ich versuche mittlerweile „durcheinander“ zu lesen. Vorne, Mitte, hinten, wieder Mitte, ganz hinten, ganz vorne …

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Gute Technik, aber wie behältst du die Übersicht darüber, was du schon gelesen hast?

Gar nicht. Stört mich auch. Habe aber keine andere Idee dazu.

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Das sehe ich genauso. Für neue Aufgaben gibt’s von mir frisch Geschriebenes. Mir sprudelt sowieso dauernd Stories aus dem Kopf, leider fehlt mir die Zeit und Energie, um das schriftlich umzusetzen. Ich brauche 1 bis 2 Tage, es ist da noch nicht perfekt, aber für mich reicht’s

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@Buchstabierer, das kann ich überhaupt nicht unterstützen. Bissige Kritiken und sogar ein Verriss des Textes - das hat für mich nichts mit Sachlichkeit zu tun.
Was du als „weichgespült“ bezeichnest, sehe ich als Motivation für die Autoren, die sich trauen, hier ein Stück von sich und ihrer Kreativität zu zeigen. Das „Nieder-Machen“ eines Textes ist nicht das Gleiche, wie fundierte Kritik.
Das ist meine Meinung.

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Aber eben diese fundierte Kritik fehlt. Insofern gebe ich @Buchstabierer recht. Das Feedback gleicht sich in den meisten Fällen dem Wattpad-Niveau an, aber endlose Variationen von „Aww, gefällt mir“ bringt die Autoren nicht weiter. Da wurden Texte im alten Forum sehr viel detaillierter und kritischer „auseinandergenommen“, das vermisse ich.
Persönliche Angriffe oder unsachliche Kritik gehen natürlich gar nicht, da bin ich bei dir.

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Besonders gut hat mir gefallen, dass viele Texte nicht nur optische Eindrücke vermittelt haben, sondern auch den Geruch. Gerade bei verlassenen Wohnungen ist dieser Aspekt wichtig. Er kann viel über den/die früheren Bewohner oder auch andere (manchmal) tragische Ereignisse aufzeigen.
Gerüche laden uns ein, oder stoßen uns ab. Aber sie sind immer interessant.

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Meiner Ansicht nach hat dieser Punkt speziell nichts mit altem oder neuem Forum zu tun sondern mit dem Seitenwind-Wettbewerb. Würde man jeden Text detailliert zerpflücken wollen, könnte man sein Bett auf Urlaub schicken. Bei der Vielzahl an Texten ist es unmöglich, auf jeden entsprechend einzugehen.

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Ja, das stimmt. Es sind viele Texte und es ist unmöglich alle (kritisch) zu bewerten. Aber ich denke für eine intensivere Arbeit an Texten ist z.B. die Schreibrunde eine Rubrik - oder?
Bei der Ausschreibung geht es doch auch vor allem um Präsentation. Und - wenn ein Text mir gut gefällt kriegt er sein Like. Und wenn er mehr als nur gefällt - dann einen Kommentar.
Aber ich sage natürlich auch, wenn ich etwas nicht verstehe, oder (in meine Augen) am Thema vorbei geschrieben wurde. Aber nur, wenn ich den Text lesen konnte. Und da sind wir wieder bei @Suse und dem Bett im Urlaub! :sleeping:

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Dann sind wir ja schon zwei, die das Wattpad-Niveau nervig finden :slight_smile: Jeder Kunstschaffende, ob Autor, Maler, Musiker etc. ist immer auch einer harten Kritik auf dem Kunstmarkt ausgesetzt - ja, oft auch mit unfairen Mitteln. Doch meistens ist eine harte Kritik sogar besser, als gar nicht wahrgenommen zu werden. Kuscheltiere können da nicht überleben, das ist sicher.

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Da hast du natürlich recht, die schiere Masse an Texten verhindert detaillierte Kritik, aber andererseits muss ja nicht jeder alle Texte lektorieren. Bei entsprechender Arbeitsteilung sollte wenigstens ein Teilzeitbett drin sein. :grin:

Oh ja, man lese sich nur mal diverse Rezensionen auf Amazon zu verschiedenen Titeln durch. Da ist dann nichts mehr mit Wattebäuschchen und :heart_eyes: :heart_eyes: :heart_eyes: :star_struck: :star_struck: :unicorn:. Da finde ich vorher einen zarten Kontakt mit der harten Realität in einem geschützten Umfeld, wie es hier gegeben ist, durchaus sinnvoll.

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Dann bekomme ich Ärger mit meinem Mann. Eine „vernünftige“ Arbeitsteilung ist ebenfalls aufgrund der Masse der Beiträge nicht machbar. Ich würde das gern im englischen Forum machen. Da wäre es möglich, scheitert aber an tiefergehenden Sprachkenntnissen meinerseits. Eigentlich hätte ich die, müsste sie aber hervorkramen, und zur Beurteilung eines literarischen Textes würde es dann doch nicht reichen.

Hallo Anachronica,

meinst du meinen Text?
Ich war mit meinem Text auf der Position 13/234, jetzt auf 12/234.
Mein „Name“ ist allerdings Tintenwort.
Das ist ja schade, dass du ihn nicht anklicken konntest.
Weiß jemand von euch, ob man die Liste auch nach den Namen durchsuchen kann?
Manchmal lese ich „unterwegs“ einen Text an, muss dann unterbrechen und wenn ich ihn dann später zu Ende lesen möchte, scrolle ich mich ewig durch die ganzen Texte.

Vielen Dank

Corinna

Hallo Tintenwort,
sorry, dass ich deinen Namen verfälscht habe. War keine Absicht.
Ja, es geht um deinen Text. Ich konnte ihn lesen, alles gut. Er wird mir aber als weiterhin als „ungelesen“ angezeigt, wie auch ein Beitrag aus Woche 3. Muss das Team wohl mal drüberschauen, ob die beiden was gemeinsam haben, damit sie das in Ordnung bringen können.
Ja, man kann auch nach Namen suchen.

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@Anachronica, @Tintenwort:
Mit STRG+F (Win) bzw. CMD+F könnt ihr nach Namen suchen.

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