Noch viel schlimmer ist, wenn man eine extra Fachkraft braucht, um richtiges Deutsch zu schreiben. Wenn man das wie früher auch von Anfang an vernünftig in der Schule lernen würde, würden zumindest diese Probleme schonmal wegfallen.
Ich finds toll, dass es Programme gibt, die wunderbar Korrektur lesen können, aber ich möchte mich niemals so sehr auf sie verlassen müssen, dass ich ohne sie aufgeschmissen wäre.
Nur finden selbst die tollsten Programme die Fehler nicht, wenn durch fehlende Kommas oder Rechtschreibung der Sinn verändert wird oder unterschiedlich ausgelegt werden kann.
Die allgemeine Volksverdummung ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Die Menschheit hat den Zenit erreicht und ist nun geistig in der Rückentwicklung. Die Schule hat kapituliert. Es ist ein bisschen wie „Stille Post“ spielen. Von Generation zu Generation. Am Ende kommt nur noch Falsches heraus.
Wenn ich schon in der Schule die Rechtschreibung und Grammatik gelernt habe, gebe ich sie doch nicht auf, nur weil viele meinen, im Internet darf man schreiben wie man will.
Die Einhaltung der Rechtschreibung halte ich für sehr wichtig. Außerdem ist es mit der Rechtschreibung alleine nicht getan, weil die Grammatik ebenfalls dazu gehört und noch viel mehr (siehe: Deutsche Sprache - schwere Sprache (?!)).
Es gibt Programme die versprechen, man kann ohne Programmierkenntnisse ganze Videospiele erstellen. Ich habe mich an solchen Programmen versucht, aber ich kann diese Aussage nicht bestätigen. Früher, oder später kommt man an den Punkt, an dem man gewissen Programmierkenntnisse braucht, wenn man möchte, es soll ordentlich werden.
Genau das gilt auch für die Schriftstellerei: Beherrscht man keine Rechtschreibung und Grammatik, wird das Werk auch nie so gut, als mit entsprechenden Kenntnissen. Man muss nicht alles super perfekt beherrschen, aber gewisse Grundkenntnisse müssen schon sein.
Was für ein schöner Thread im Glashaus. Man diskutiert zwar über dasselbe Thema, aber auf unterschiedlichem Niveau. Tatsache ist auch, dass kein Beitrag fehlerfrei ist. In der Regel sollten die meisten Amateure beim Thema Deutsch den Ball besser flachhalten. Spricht man Leute wie uns auf ihre Fehler an, dann ist das auf einmal nicht mehr so wichtig. Dann wird diese oder jene Regel überbewertet, dann soll man sich im Forum/Internet nicht so haben. Im Schriftstellerforum hat eigentlich jeder jederzeit recht. Man irrt sich nicht oder hat etwas nicht nicht gewusst, sondern es gab einen Grund, dieses und jenes so zu schreiben, so auszudrücken.
Dabei machen wir alle ganz profan Fehler, die einen mehr, die anderen weniger. Sich hinzustellen und mit dem Finger auf die armen Leute zu deuten, die noch schlechter sind als man selbst, ist wohlfeil. Es sei denn, jetzt kommt die Einschränkung, es sei denn, diese Leute sind so von sich eingenommen, dass sie dringend einen Schuss vor den Bug brauchen.
Wer macht das denn hier? Es ging darum, ob die Einhaltung von Rechtschreibung wichtig ist oder nicht. Wenn ich eine Regel einhalte, muss ich mich mindestens bemühen, sie zu kennen anstatt zu sagen Ist mir doch egal.
Vor einiger Zeit haben wir eine Mail bekommen mit folgenem Inhalt:
wollte mal fragen wie dass so ist bei ihnen
Nach einigem hin und her stellte es sich heraus, dass es ein junger (deutscher) Mann war, der sich für eine Ausbildung in unserem Betrieb interessierte. Was soll man dazu sagen?
Sowas sehe ich sehr oft, sogar auch bei Mails von meinen Vorgesetzten. Die schreiben beispielsweise ‚sie‘ als Anrede klein und ‚sie‘ als Bezug auf etwas, groß. Ich muss dann den Satz immer zweimal lesen. Auf die Unterscheidung von ‚das und dass‘ wird kaum noch Wert gelegt (gefühlt). Ich muss aber gestehen, dass mir manchmal Fehler bei ‚das und dass‘ auch unterlaufen.
Was mir dazu als erstes einfällt: Sprache ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Sollte man nicht dazu erziehen, besonders sorgfältig und achtsam damit umzugehen - gerade heute, in Zeiten von Twitter & WhatsApp? Zumal das auch mit Respekt vor dem „Empfänger“ zu tun hat.
Dazu kommt: Wenn Rechtschreibung nicht mehr benotet wird, sendet das eine Botschaft an die Kinder und Jugendlichen: „Schlampigkeit ist Ok“. Das überträgt sich dann auch auf andere Lebensbereiche: „muss ich das alles wirklich so genau nehmen?“ (Spoiler: Jaaa!!)
Ich finde das eine komplette Fehlentwicklung - womöglich auch ein politisches Zugeständnis an überforderte Lehrer und an die Situation in den heutigen Schulen überhaupt mit u.a. hohem Anteil nicht (muttersprachlich) deutschsprachiger Schüler.
Wie immer (z.B. ist das auch im Gesundheitswesen massiv zu beobachten) wird Flickschusterei betrieben, statt grundlegende Reformen anzugehen (Beispiel: „Gesundheitskioske“ mit minderwertiger Versorgungsqualität für soziale Brennpunkte, an denen es nicht mehr genügend Ärzte gibt).
Fatal, wenn Sprache in einem Land, das sich einst für seine „Dichter und Denker“ gerühmt hat, keine Priorität mehr hat.
Ich kann mich an einen Thread erinnern, in dem du dich dagegen verwahrt hast, dass alle über einen Kamm geschert und eine verallgemeinernde Aussage getroffen wurde. Leider habe ich den so schnell nicht finden können. Aber diesen Ball werfe ich dir jetzt mal zurück.
Ich würde mal sagen, es geht hier nicht um ein falsch gesetztes Komma auf zehn Seiten, sondern um die genannten Beispiele, die wirklich vor Fehlern strotzen. Solche Sätze fabriziert niemand aus dem Forum, zumindest habe ich hier so heftige noch nicht gesehen.
Wichtige Schreiben liest man vorher auch Korrektur, bevor man sie losschickt, das macht man bei Forenbeiträgen eher nicht, oder nicht so gründlich.
Es ist auch kein sich Hinstellen und auf die deuten, die es nicht können, vielmehr wird dabei das Schulsystem angeprangert, was mal wieder auf der ganzen Linie versagt.
Seit einiger Zeit beobachte ich den Niedergang der Qualität in der Bildung. Die Kompetenz verständliche Texte zu schreiben geht direkt einher mit der Lesekompetenz. Pisa 2022 zeigt hier sehr deutlich die Grenzen in Deutschland auf.
Je schlechter der Bildungsgrad bei Schülern in unserer Gesellschaft, je stärker wird das allgemeine Niveau der Anforderung nach Bildung heruntergeregelt.
Dies hat auf Verlage und Autoren Auswirkungen. Meine ich. Schaut man sich die Entwicklung der Verlage in der Vergangenheit an, so ist eine deutliche Verwässerung des Niveaus festzustellen.
Ob Heyne, Knaur, Piper und selbst Suhrkamp – die Tendenz zum Massenmarkt nimmt immer stärker zu. Und das schriftstellerische Niveau ab.
Welcher mindergebildete Mensch der Generation Z möchte sich schon durch Bücher kämpfen, wenn es Titel in einfacher Sprache und Handlung gibt?
Ich spreche damit den Buchhändlern nicht ab, Gewinne zu machen. Dem Buchhandel muss allerdings gewahr sein, dass er sich überflüssig macht, wenn es keinerlei Beratung zu Inhalt und Titel bedarf und Bestseller in Zukunft im Supermarkt an der Kasse verkauft werden.
Oder um es einfacher auszudrücken: Niedriges Bildungsniveau erfordert einfache Literatur mit möglichst geringem Wortschatz. Was fatal ist. Es gleicht einer Regression der Intelligenz zurück in die Dreißigerjahre des letzten Jahrhunderts. Damals, so vermutet man, soll die durchschnittliche Intelligenz eines Deutschen bei einem IQ von 80 gelegen haben. 1936 hatten gerade einmal 5 % der Deutschen einen Reisepass. Reisen soll ja bilden!