Das ist immer dem Auftrag geschuldet. Ein Tierfilmer/fotograf, mit einem bestimmten Auftrag, wird “immer” solange warten bis er die im Auftrag geforderten Aufnahmen “im Kasten” hat. Und dafür müssen sie u. U. 100x auf einen Berg steigen, um die gewünschten/geforderten Aufnahmen zu bekommen. Natürlich muss er hier Aufwand und Ertrag im richtigen Verhältnis abwägen.
Jemand der das aus Hobby und Leidenschaft macht, muss dies nicht unbedingt (auch wenn es hier Obergrenzen gibt).
Ein leidenschaftlicher Hobbyfilmer/fotograf (Amateur hat für mich manchmal so einen schalen Beigeschmack in der heutigen Zeit), hat ggf. nicht die Zeit, das Geld und die Ausrüstung dafür.
Nö! Denn es wurde ja zwischen uns ausgehandelt und ich habe dabei erkannt, mit meiner vorherigen Haltung überzogen zu haben. Das zuzugeben fiel mir wahrlich kein Zacken aus der Krone … – Deswegen kommt mir diese Provokation jetzt etwas unnütz vor, so wie auch (nun schon wiederholt gegebene) pastorale Anwandlungen in diesem Belang: Ich sehe in den Forumsmitgliedern keine Schäfchen, die Betreuung durch einen „guten Hirten“ nötig hätten, um sie vor dem Heulen (vorgeblich) pöhhhser Wölfe zu bewahren, also, was hier verhandelte Fragen angeht.
Denn gesetzt den Fall, es wäre anders, liefe ja eine Aussage wie: „Hat man das Feuer, den Wunsch, den Drang - dann sind 7/8tel da“ auf blankes BlubbBlubb hinaus … und das wollen wir jetzt doch mal lieber nicht unterstellen.
Schriftsteller sind Einzelkämpfer mit diversen Intentionen, Methoden und Ansichten (zu diesem oder jenem). – Würden sie sich von jeder dahergelaufen kommenden Meinung kirre machen lassen, sollten sie besser Friseure oder Politiker werden. Oder anders ausgedrückt: Eine gewisse Grundstandhaftigkeit ist ihnen per se zueigen, sonst lassen sie sich auf das Abenteuer des Schreibens niemals ein; weshalb sie nach meinem Dafürhalten in der Lage sind, sich eigenständig ein Urteil über angeschwemmte Meinungen – woher auch immer – bilden zu können. Würden sie es nicht vermögen – was wäre ihre Schreibe dann eigentlich wert?
Gruß von Palinurus
Das ist ein Riesentrugschluss, der zeigt, dass du mindestens ein Jahrzehnt in der Denke hinterherhinkst. Das mit der teuren Ausrüstung, das war einmal. Sicher kann man immer noch Huntertausende versenken, aber gerade heute hat man immer Alternativen und man kann für einen Bruchteil des Geldes schon gleichwertige Aufnahmen hinbekommen. Heute entscheidet nicht mehr nur das Equipment, sondern vielmehr das Engagement und die Begeisterung, die Schmerzen, die man leiden muss. Man kann nicht alles kaufen, schon gar nicht die Qualität.
Lieber Duane,
geben wir noch 'ne Prise Talent hinzu. Hmm?
Gruß von Palinurus
Bitte beachte, dass ich im Text “ggf.” geschrieben habe ;-).
Mir das durchaus bewusst und stimme dem grundsätzlich zu, was Du schreibst. Ich bin auch ein ‘leidlich’ ambitionierter Hobbyfotograf (ich habe aber einfach zu viele Hobbys und weiß schon, was die Sachen kosten und welche Alternativen es ggf. für ein Hobbybudget gibt :).
Jungs und Mädels,
können wir mal wieder runterkommen? In letzter Zeit kommt es mir vor, dass auch bei vermeintlich harmlosen Themen plötzlich in der Diskussion zunehmend verbissener diskutiert wird und es nicht mehr um Informationsaustausch geht, sondern darum recht zu haben. Da wird die eigene Methode bzw. Weltsicht als alleinseligmachender Weg angesehen und jeder, der es anders macht, als ungläubig, dumm, unfähig, etc. hingestellt und es manchmal auch mehr oder weniger verklausuliert zum Ausdruck gebracht.
Das war hier schon mal anders.
Ich finde es immer interessant, andere Methoden und Ansichten zu lesen und unterstelle auch jedem, dass er sich dabei etwas gedacht hat. Ob es jeweils was für mich persönlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Daher: Viele Wege führen nach Rom und *Leben und leben lassen.
*
Es wäre schön, wenn wir wieder entspannter miteinander diskutieren könnten.
Mein Bruder ist vom guten Amateurfotografen zum Profi geworden (mit Ausbildungen). Seine vorher schon guten Fotos sind jetzt in kürzerer Zeit besser. Auch beim Profi-Fotograf kommt es darauf an, was verlangt wird. Hat er einen Auftrag, steht er unter Zeitdruck, korrekt. Aber als Profi holt er schneller mehr aus den Fotos heraus. Er hat ein geschultes Auge, gutes Equipment und weiss es zu nutzen.
Arbeitet er an einem Projekt, dann hat nimmt er sich Zeit. Siehe Bildbände.
Zurück zum Thema „Schreibziele setzen“.
Da mir ein gewisser Druck hilft, dranzubleiben, habe ich Ziele, die ich auch im Papyrus eintrage. Mein Schreibcoach erwartet alle paar Wochen die nächsten 50 Normseiten. Dieser Ansporn tut mir gut, da ich eine erfahrene Prokrastiniererin bin. (Ich kenne meine Stärken… )
Während der Arbeitswoche läuft leider herzlich wenig, da ich abends nur noch müde bin.
Am Wochenende dann kann ich mich in die Geschichte versenken. Selbst das kann schwanken. Wenn eine Szene klemmt, dann schreibe ich vielleicht an einem Tag nur ein paar Sätze. Und manchmal fliesst die Geschichte so schnell, dass ich totz sehr hohem Tempo mit 10-Finger-System kaum mit Schreiben nachkomme. Das sind diese Momente, in denen ich einfach glücklich bin, im Flow.
Über die Feiertage ist mir aufgefallen, dass je mehr ich schreibe, desto mehr schreibe ich.
Den Satz rahme ich mir ein!
Was ich damit meine: je mehr Zeit ich mit der Geschichte und dem Schreiben verbringen kann, desto einfacher fällt mir das Schreiben und desto mehr fliesst es.
Je länger je mehr werde ich auch richtiggehend grantig, wenn man mich am Wochenende vom Schreiben abhalten will. Selbst früher heissgeliebte Aktivitäten haben an Reiz eingebüsst.
Da ich es bisher noch nicht geschafft habe, ein Buch fertigzuschreiben, gehöre ich halt auch nur zu den Möchtegernautoren. Aber Mitdiskutieren darf man hier ja trotzdem.
Ich muss (nicht nur als Antwort auf @Ulli) mal etwas loswerden.
Warum gibt es eigentlich nicht Tausende und Hunderttausende von Hobbybildhauern? Holzschnitzern? Eisskulpturenkünstlern? Wo sind die Millionen von Kunsttischlern, die wahnsinnig tolle Holzintarsienarbeiten herstellen? Wo? Ich bin sicher, es gibt auch Foren für sie. Nur, wenn dort jemand mit zwei linken Händen fragt, (und das kommt irgendwann heraus), dann wird man ihm dazu raten, doch vielleicht besser etwas anderes zu machen. Wo sind all die ganzen Hobbygoldschmiede, die Vergolder und die Steinmetze? Es gibt sie nicht in dem Maß, wie es andere Hobbys gibt.
Ich kann euch sagen, warum es sie nicht gibt: Weil man dazu etwas **können **muss. Und weil man dazu etwas **leisten **muss. Und weil man es **lernen **musste. Blut, Schweiß und Tränen müssen fließen, bis jemand ein Buddelschiff in der Hand hält. Das fliegt einem nicht einfach so zu, das muss man üben, üben, üben!
Es gibt nicht viele, die aus heiterem Himmel auf die Idee kommen, plötzlich Bildhauer zu werden. Komisch, oder? Aber wehe, jemand macht ein Foto von einem Wahnsinnssonnenuntergang. Sofort kommt die Frage, ob man damit nicht mal etwas machen will. Was für ein Bockmist. Einmal aus Versehen ein Foto gemacht und schon ist man halber Profi!
Fotograf? Das kann doch jeder! Warum machste das nicht selbst? Warum machste da nicht mal was draus? Das hört man sich an, und die Leute? Die glauben das auch noch! Kein Zahn im Maul, aber La Paloma pfeifen. Das ist so, als würde man einmal mit der EC-Karte eine Wohnungstür öffnen und man wird gefragt, ob man sich nicht als Kunstschmied selbständig machen will. Als meine dreijährige Tochter ihrerzeit an der Wand Krikelkrakel gemacht hat, hätte ich diese also nicht weißen dürfen, sondern die Tochter ermuntern und heute würden wir in der Sixtinischen Kapelle wohnen? Wahrscheinlich.
Schreiben lernt man schon in der Schule! Kann ja jeder. Aber vor fünfzig Jahren noch hatte der Schriftstellerberuf einen Nimbus des Aufregenden. Kann nicht jeder, kann man auch nur schwer lernen, muss man schon begabt sein. Die Einstellung ist passé. Heute braucht man eben nur noch das richtige Werkzeug und dann jeder einen Bestseller raushauen. Schriftstellerei ist auch Arbeit. Kann auch Arbeit sein. Das ist korrekt. Aber wenn man außer dem Willen zur Arbeit und dem Werkzeug nichts hat, sehe ich schwarz.
Ich weiß, dass ich in der Lage bin, etwas wirklich Einzigartiges zu schaffen. Nicht jeder wird in der Lage sein, das zu erfassen und zu würdigen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich es kann und werde. Wer nicht wenigstens das von sich behaupten kann, bei dem frage ich mich, was soll das Ganze? Wozu Wörter zählen, wenn die Wörter, die ich zu Papier bringe, nicht wirklich und wahrhaftig etwas Einzigartiges sind?
Wenn man messen will, wie erfolgreich man schreibt, dann an der erzeugten Gänsehaut. An den vergossenen Tränen. Am **Lachen **oder am Kopfschütteln. An den zu **Fäusten **geballten Händen. An Wut, Trauer, Verzweiflung, Erlösung, Erleichterung. Meinetwegen an Erektionen oder Orgasmen. Wenn es eine Software gibt, die das kann, würde ich sie gerne bei der Arbeit sehen. Nicht benutzen, nein. Ich würde nur gerne mal zusehen.
Zusammenfassend kann ich (nochmal an @Ulli gewandt) sagen: Du hast Recht. Papyrus ist allen hier und nicht nur hier eine Hilfe. Für die einen eine große Hilfe, für andere eine kleine Hilfe. Jeder kann mit Papyrus besser werden. Das ist weder das, was ich infrage stelle noch das, was ich abstreite. Ich wundere mich nur über die Ansprüche. Warum sind so viele mit so wenig zufrieden?
Ich bin ziemlich entspannt. Weißt du was in unserer Welt fehlt? Etwas mehr Diskussion und zwar an Reibepunkten. Seit wir uns ständig und immer mehr nur in unseren Filterblasen aufhalten, gibt es kaum noch echten Widerspruch. Stößt man dann einmal auf Widerspruch kommt gleich jemand daher und sagt, man solle sich beruhigen. Also nochmal: Ich bin ganz ruhig, ich führe das, was man vor den Filterblasen eine angeregte Diskussion nannte. Kann ja sein, dass dir meine Meinung nicht gefällt. Damit muss ich dann leben. Aber bitte keinen Vorwurf, etwas entspannter zu werden. Wenn wir wachsen wollen, wenn wir reifen wollen, wenn wir etwas lernen wollen, dann geht das nunmal kaum ohne Widerspruch. Der ist existentiell.
@DuaneHanson:
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Vielleicht aus Selbstschutz? Ich gebe mir Mühe, ein gutes, packendes Buch zu schreiben, mit faszinierenden Vergleichen und mitreissenden Szenen. Mein Wunsch ist, dass meine zukünftigen Leserinnen (wird wohl eher ein Mädelsbuch), das Buch kaum noch weglegen können. Ob ich das schaffen werde, weiss ich nicht. Das können später die Leserinnen beurteilen. Ich nicht. Also behaupte ich gar nicht erst, ich würde etwas aussergewöhnliches und sensationelles, noch nie dagewesenes schreiben.
@DuaneHanson:
Ich habe nichts gegen Diskussionen. Die kann man gerne leidenschaftlich und vorzugsweise begründet führen, das hatten wir schon zur Genüge hier und ich habe da tlw. auch kräftig mitgemischt. Was mich stört, ist die Art und Weise, *wie *manchmal diskutiert wird.
Sowas wie hier
ist einfach nur ein argumentum ad hominem, eine Verächtlichmachung der Person des Diskussionsgegners, um seine Position und Argumente zu deklassieren, und keine echte Diskussion.
Notabene: Ich habe dich nur als Beispiel zitiert, weil du mir direkt geantwortet hast. Es gibt auch von anderen ähnliche Beispiele. Wenn du dich an dem Ausdruck “entspannt” störst, gut, dann eben anders: Lasst uns zu einem fairen Diskussionsstil zurückkehren.
Ich finde nicht, dass es ein solches Argument ist. Denn: Vor zehn oder zwanzig Jahren war das noch so. Deswegen ein Trugschluss. Ich war nun mal in der Situation, dass ich dabei war, als mein Chef sich vor fünfundzwanzig Jahren eine Kamera (TV) gekauft hat und die hat 250.000 DM gekostet, Sony - Betacam SP. Heute gibt es für ein paar hundert Euro eine Kamera, die hundertmal besser ist. Höhere Auflösung, mehr dies, mehr das. Es ist also ein Fakt und kein *argumentum ad hominem. *
Du schreibst das hier, als würdest Du uns unterstellen, dass wir uns mit der Anzahl der Wörter zufriedengeben. Dass damit die Arbeit erledigt ist. Aber das ist doch nur der erste Entwurf. Einer von vielen Schritten. Die Gänsehaut kommt später noch dran. Aber wenn schon mal etwas dasteht, habe ich doch auch etwas, an dem ich arbeiten, das ich verbessern kann. Bis all die Emotionen drin sind. Vielleicht kannst Du das alles in einem Arbeitsschritt leisten - ich kann es nicht. Und da finde ich es gar nicht so schlecht, mich zunächst mal darauf zu konzentrieren, dass überhaupt etwas dasteht. Der Rest kommt danach.
Und wenn ich beim Schreiben meiner Texte immer gleich von Gänsehaut geschüttelt und von meinen eigenen Tränen weggespült würde, würde ich wahrscheinlich gar nichts mehr zustande bringen. Da ist es mir lieber, ich erreiche das große Ziel häppchenweise. In vielen Überarbeitungsschritten.
Noch kurz zum Thema Begabung: Talent und Begabung sind für mich die überdurchschnittlich große Bereitschaft, sich mit einer Sache zu beschäftigen.
LG
Pamina
Ich hatte tatsächlich überlegt, ihm gleich was Beruhigendes dazuzuschreiben Aber er wird wissen, wie er das als allgemeine Aussage zu nehmen hat
Hier sind tatsächlich völlig andere - und tatsächlich seltenere - manuelle Fähigkeiten gefragt, haptisches Feingefühl etc.
Das “Werkzeug” Sprache ist generell erst einmal einfacher bedienbar als ein Stechbeitel.
Mal abgesehen davon haben einfach nicht so viele Leute Spaß an Holzarbeiten wie am Schreiben.
Warum haben wir nicht Millionen von aus Haaren geknüpften Teppichen? Eben.
Doch! Ich!
DA bin ich sofort bei Dir. Es wird immer noch ZU WENIG überarbeitet.
Ich will nur …
… gegen die Angst ankämpfen, man würde das ja “sowieso nicht schaffen”, weil man den “genialen Funken” nicht hätte.
Die kenne ich nur zu gut aus all den Schulungen und Support-Kommunikationen. “Einfach machen” sowie “nicht glauben, es wäre ‘einfach so’ leistbar”, das in gesunder Kombination isses.
Auch schon Haarteppiche geknüpft? (wer’s nicht versteht, was ich meine, mal Andreas Eschbachs Werke googlen - und das dann lesen, dann weiß man eher, was ein „haariges“ Handwerk ist ).
Nee! Der Teppich meines Vaters wurde nicht verkauft. Deshalb muss ich anders und schneller an Geld kommen!