Realistische Schreibziele

Ich kenne etliche Selfpublisher, die nicht wirklich die “Besten der Besten” (jawohl, Sir!) sind und dennoch brauchbar von ihrer Schreiberei leben können.
Man muss - insbesondere am Anfang - nun wirklich nicht Zigtausende investieren. Es hilft natürlich, wenn man sich selbst einigermaßen in die Rechtschreibung einarbeitet und noch dazu kundige Testleser hat. Für viele Erstlinge reicht das durchaus zu einem brauchbaren Erfolg.
Es muss nicht immer gleich die Hochplatzierung in den Spiegel-Bestsellerlisten sein.

Ansonsten fordere ich bitte dringlich mal etwas Zurückhaltung gegenüber “aus dem Nichts” geborener Kritik gegenüber Ambitionen ein.
Was hier manche, die meist selbst noch nicht wirklich weiter sind, an nur mäßig begründeter Kritik äußern, grenzt langsam an Verletzendem, mindestens aber ist es schon sinnleer frustrierend aus Selbstzweck.

Ich bitte um etwas mehr wohlwollendes Miteinander, hier und da geht’s mir arg nah an Grenzen, wo man moderieren könnte.

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https://forum.papyrus.de/threads/von-hexenrittern-magie-und-der-inquisition.9537/

Nein, danke. Erotikromane schreibt man am besten anoynm. Pseudonyme wurden nicht aus Jucks erfunden.

Pseudonyme sind kein Jux, mag sein. Man benutzt sie aus zwei Gründen. Der erste Grund ist, dass man sich des Geschriebenen schämt, schämen muss. Vor Freunden, Familie und natürlich der Freundin oder der Frau. Der zweite Grund ist Verschleierung weil man etwas Strafbewehrtes schreibt.
Ich benutze auch ein Pseudonym, aber eher aus Jux und Dollerei. Ich verstecke mich nicht. Jeder in meinem Umfeld weiß von meinem etwas skurrilen Hang zu erotischer oder pornografischer Literatur. Das ist kein Geheimnis, weder hier noch sonstwo. Jeder, der hier liest, kann problemlos meinen Klarnamen erfahren, dazu muss man höchstens eine Minute suchen. Erotische Literatur unter Pseudonym zu verfassen, ist demnach in erster Linie feige. Schade, ich hätte gerne etwas von dir gelesen. Sich so wie du aus der Affäre zu ziehen kann man machen, …

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Dann ist das bewundernswert, wenn es dir keine Probleme bereitet, wenn andere deinen Hang zu erotischer Literatur kennen. Mir ist das lieber über meine Vorlieben wissen nur bestimmte Leute bescheid, denen ich das auch sage. Das Sexleben geht im allgemeinen die Öffentlichkeit nichts an. Und nein es ist defintiv NICHT strafbar.

Ich wünsche mir mehr emphatische, konstruktive und wertschätzende Kritik.

Wenn in diesem Forum nach Kritik gefragt wird, ist gewiss nicht die Form der Kritik nach Reich-Ranicki gefragt.

Vielleicht sollten wir uns in einem gesonderten Thema darüber austauschen, wie man richtig Kritik übt. Vielleicht auch in Form eines Workshops.

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Ich bin gleich wieder weg, keine Angst, muss aber, die Besserwisserei sei mir bitte verziehen, eine Lanze für den Dilettanten brechen. Der Volksmund, warum auch immer, versteht unter einem Dilettanten jemanden, der grundsätzlich ein Nichtskönner ist. Mitnichten!
Ein Dilettant ist jemand, der eine Tätigkeit ausübt, für die er keine fachlich anerkannte Ausbildung vorweisen kann. Das jedoch sagt rein gar nichts über die Qualität seiner Arbeit aus. Es mag Dilettanten geben, die Stümper sind, jedoch gibt es darunter auch solche, die Qualitätsarbeit leisten. In einem Bereich zu dilettieren ist a priori kein abwertender Begriff, er wird nur negativ interpretiert. Ähnlich, wie das Wort Kritik meist negativ ausgelegt wird.
Dies zur (rein literarischen) Unterscheidung zwischen dem richtigen und dem “fast richtigen” Wort, welche Mark Twain ehedem dazu inspirierte, dies metaphorisch als Blitz und Glühwürmchen darzustellen.

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War keine Attacke gegen dich, Renator, sondern eine allgemeine Feststellung.
Anbei: Ich mag Dilettanten, so sie keine Stümper sind. :slight_smile:

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Ich habe die Gabe mich griesgrämiger anzuhören, als ich es bin / gemeint habe.
Habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen und werde die von Dir übernommene Besserwisserei auspacken, sobald ich eine Gelegenheit bekomme .

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Jungs, da muss ich mal kurz einhaken.
Pseudonyme machen auch Sinn, wenn man seine Familie schützen will oder muss. Oder wenn man unterschiedliche Genres bedient.
Beispiel: Eine Grundschullehrerin, die bisher Kinderbücher geschrieben hat, schreibt auf einmal Splatter und Horror. Ich glaube, da wären die Fans arg enttäuscht … (J. F. Sebastian klingt halt besser als Angelika Kleinschmidt ;))

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DAs sehe ich ganz genauso. Als Mann hat man es im Erotikgenre schwer, die schreiben dann unter Frauennamen. Umgekehrt ging es Frauen (und geht ihnen heute noch so), dass sie z.B. im SF Genre keine Leserschaft generieren können oder nur schwer.

Und es gibt Namen, die sind einfach zu sperrig und nicht klingend genug um auf eine Titelseite zu kommen.

Was mir jetzt noch in den verschiedenen Beiträgen auffiel: Macht ihr die Qualität eines Werkes bzw. das, was man geldlich verlangen darf, wirklich an der Länge fest?

Mal unterm Strich gesehen, würde ich mich nie mit den Besten der Besten vergleichen wollen. Von denen gibt es ja sowieso nur wenige, sonst wären es nicht die Besten sondern eben auch nur “Durchschnitt”:wink:

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@Zauberfrau: Du wirst mir langsam unheimlich, wir scheinen ähnlich zu arbeiten (also, was Beginn des Fantasy Mehrteilers ist, das Überarbeiten und das Verstauen in der Schublade):slight_smile:

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@Isabel

Ich mache die literarische Qualität eines Werkes weder an seiner Länge, schon gar nicht an dessen Verkaufszahlen fest. Mich interessieren vor allem Sprache und Thematik. Eine meisterhafte Kurzgeschichte erfreut mich deutlich mehr, als ein, wenn auch noch so langer, eher belangloser Roman.
Anspruchsvolle Literatur, wie jede andere höher entwickelte Kunstform, beginnt für mich dort, wo der reine Unterhaltungszweck endet.

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@Manuela K.: Ja, das mache ich genauso. Für mich klang es hier bei einigen aber so, als wäre das anders. Daher meine Frage.

Ich denke nicht das die Anzahl der Wörter = der Qualität des Buches darstellt.
Wie Manuela schon sagt, es kommt darauf an wie es fesselt. Der Inhalt, die Art wie geschrieben wird.
Daher mag auch jeder etwas anderes, bevorzugt einen anderen Autor und Stil.

Wie beim Wein. Es gibt nur 2 Sorten… schmeckt mir, oder schmeckt mir nicht.

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Der Preis eines Buches richtet sich sowieso nicht nach dessen literarischer Qualität, sondern nach marktwirtschaftlichen Überlegungen.

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Genau! Es herrscht marktorientierter Kunstbetrieb und nicht kunstorientierte Marktwirtschaft! :slight_smile:

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Ich kannte eine leider viel zu früh verstorbene Autorin, m.A.n. hochbegabt, die, neben ihren Romanen, für den Cora-Verlag (Liebes)Romanhefte schrieb. Wenn man sich damit nicht näher befasst, glaubt man gar nicht, was es da an Vorgaben gibt. Beginnend mit der fixen Seitenzahl, okay, das Setting im besseren gesellschaftlichen Milieu oder Adel, aber auch, wie die Figuren beschaffen sein müssen, die Männer glattrasiert, keinesfalls Vollbärte, kantiges Kinn, sportliche Figur, keine Drogen, kein Alkohol, die Frauen einen halben Kopf kleiner, damit sie auf den Titelseiten ordentlich aufschauen können, eher devote Charaktere, u.s.w. und so fort.
Das Klischee schlechthin, aber das wollen offenbar die Leserinnen dieses Genres. Verdienen kann man damit ausgezeichnet, wenn einem dieses Malen nach Zahlen liegt und man es - vor allem - auch kann. Handwerklich muss natürlich alles passen. Wenn geht, auf Anhieb. Langwierige Lektorate kosten Zeit und Geld.
Die großen Tiere in dieser Branche stoßen bis zu zwei oder drei solcher Romanhefte pro Monat aus und verdienen dementsprechend!
Warum auch nicht. Es gibt dafür einen Markt und der will bedient sein.

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Klingt furchtbar!
Es ist Zeit, dass das Thema “realistische Rollenvorbilder” nicht nur bei Models sondern auch bei Verlagen ankommt.
Auf der anderen Seite frage ich mich, wie lange es noch dauert, bis solche Elaborate aus Variationen des ewig gleichen Themas, gleichen Protagonisten, gleichen Erzählstrukturen mit stereotypen Plotversatzstücken etc. zusammengesetzte Massenware durch ein entsprechendes Programm zusammengewürfelt werden.
Und nein, ich will Ulli und seine Mannschaft damit nicht auf dumme Gedanken bringen o_O(falls doch, erwarte ich eine Umsatzbeteiligung! :D).

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Ui. Und da würde mich jetzt mal interessieren, was diese Leute so pro Heft verdienen (ich weiß immer nicht, was branchenüblich ist). Eine Freundin von mir hat mir nämlich genau diesen Vorschlag gemacht: Fahre zweischienig, sagte sie. Einerseits deine Fantasy-Epen, andererseits verdienst du das Geld mit Heften.:slight_smile:

Mein Problem ist aber, dass ich nur schreiben kann, wenn ich mich in die Welt fallen lasse. Würde mir das gelingen, bei solcher Reihenschreibarbeit? Hmmm. Ich finde jedenfalls, dass es dieses Schreiben nach Schema auch bei vielen anderen Autoren gibt. Schaut mal zum Spaß bei Amazon in die Bücher, es gibt Autoren, die immer die gleiche Art des 1. Satzes benutzen. Rebecca Gablé z.B. beginnt immer mit einem Satz in mündlicher Rede. Ich frage mich, ob das eben genau an unserem Thema hier liegt, also, ob sie Vorgaben hat, wieviel sie am Tag schreiben muss, oder ob es andere Gründe hat. Letztlich - und ich spreche da definitiv für meine Person - würde das Schreiben nach Mengenvorgabe bei mir wirklich auf die Kreativität gehen. Wenn ich so dran denke, wie lange ich am Eingangssatz meines ersten Bandes formuliert habe… Das hat mich - als Ungeübte - mehrere Jahre gekostet. Die Zeit hätte ich als Vielschreiberin ja nicht. Ich suchte einfach nach dem Anfang der in diese andere Welt einführt. Ohne Actionszene :wink:

Aber Manuela, du hast recht, denn das Geld verdient man wohl nur mit Riesenoutput (oder einem Namen, den man sich gemacht hat).

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