Beim Aspekt der vorhandenen oder fehlenden Qualität von heutigen Roman (und womöglich hier vorgestellten Texten), sei es mit oder ohne Verlag, musste ich schmunzeln, denn übersehen wird dabei, was „die Masse“ konsumiert.
Es sind nicht unbedingt besonders ausgefallene Geschichten und Schreibstile, die heutzutage „top“ sind, sondern eher das, was früher vermutlich als Groschenheft aus der Schublade gezogen wurde.
Es ist unsagbar schwer, heutzutage anspruchsvolle Neuveröffentlichungen zu finden und jene Romane, die mir dann gefallen, werden meist von sehr alten Autoren geschrieben, die fernab des digitalen Zeitalters aufgewachsen sind.
Ein weiterer Aspekt, der damit einhergeht, ist, dass Neuerscheinungen heute oftmals als Ich-Erzähler geschrieben werden, was früher - bis auf Ausnahmen - als schlechter Stil galt, heute jedoch hochgelobt wird als angeblich „einzig wahre“ Erzählform.
Ich persönlich lese solche Romane dann gar nicht erst.
Ich-Erzähler ist für mich (Auto)Biografien und bestimmten anderen Texten vorbehalten, jedoch als generelle Erzählform ungeeignet.
Insofern stellt sich immer die Frage, auf welcher Grundlage die aktuellen Kriterien fußen, die für eine Kritik herangezogen werden (und natürlich auch, welche Kriterien der Algorithmus von Papyrus verwendet, um den Autoren dann mitzuteilen, wie gut oder schlecht ihr Text geschrieben ist).
Was wäre zum Beispiel, wenn längst verstorbene literarische Größen wie Kafka, Mann, Camus analysiert würden?