Was wäre denn Deine Intention dabei?
Franz Kleintraubers neuer Psycho-Thriller:
Na ja, geschlechtsneutral halt. So wie z.B. Alex, Friedel und Helge.
Wozu? Willst du keine Frau mehr sein?
Doch natürlich. Ich dachte nur, dass ich für jedes Genre nur ein einziges Pseudonym habe. Nicht, dass ich nicht hinter meinen Geschichten stehe, aber ich möchte nicht mit meinem Klarnamen veröffentlichen - falls es dazu überhaupt kommt.
Musst du ja nicht. Dennoch kannst du ja einen weiblichen Namen nehmen.
Anja Ralke zum Beispiel. Ist kurz. Gibt’s nicht allzu viele von. Prägt sich ein.
Wie wär’s mit Herbert-Chantal Schwarz?
Da hältst du dir alle Möglichkeiten offen.
Ich bleibe bei dem Pseudonym, das ich schon habe. Das weicht nur geringfügig von meinem Klarnamen ab.
Gut! Dann hör auf, zu suchen. Wir kommen wahrscheinlich eh nur mit Blödsinnsideen …
Zu Chantal passt doch sicher besser Kevin, oder?
Ein Pseudonym ist doch was schönes. Endlich kann man sich einen Namen aussuchen und muss nicht mit einem gegebenen Leben.
Einst sprach mein Vater: »Sohn, ich gab dir einen Namen, der den Anfangsbuchstaben meines Namen trägt.«
Später sprach er: »Sohn, irgendwer hat bei GMX meine Wunsch-E-Mail-Adresse weggeschnappt.«
Moral der Geschichte: Bedenke, welche Namen du deinen Kindern gibst.
Danke, ich mag meinen Namen.
Mir würde es wahnsinnig schwer fallen, ein passendes Pseudonym zu finden. Ich könnte mich damit nicht identifizieren.
Falls ich in diesem Leben doch noch heiraten sollte (was sehr unwahrscheinlich ist), würde ich auf keinen Fall einen anderen Namen annehmen, auch keinen Doppelnamen. Das wäre nicht mehr ich …
Hab meinen auch behalten. Aus dem gleichen Grund.
Ich benutze auch ein Pseudonym. Doch dabei gilt es einiges zu beachten:
Verlag und Agent sollten neben dem Pseudonym den Klarnamen kennen, denn sonst kann es schwierig beim Unterzeichnen rechtsverbindlicher Verträgen werden.
Mir ist es vor Jahren passiert (da war ich noch ohne Agent unterwegs), dass ein Verlag einen Vertrag für eine Kurzgeschichte per Einschreiben adressiert an mein Pseudonym geschickt hat. Das Schreiben hat der Briefträger nicht zugestellt, sondern lediglich eine Benachrichtigungskarte im Briefkasten hinterlassen. Der erste Versuch, den Brief mit dem Vertrag an der Post abzuholen, scheiterte, weil mein Pseudonym nicht im Personalausweis eingetragen war. Daraufhin habe ich - unterschrieben mit dem Pseudonym – mich selbst (unter Klarnamen) zum Empfänger erklärt und das Schriftstück dann unter Vorlage meines Personalausweises abgeholt. Etwas schräg.
Daraufhin wollte ich mein Pseudonym in meinen Personalausweis eintragen lassen. Das geht nur, wenn man belegen kann, dass man in der Öffentlichkeit unter dem Pseudonym bekannt ist und von daher ein nachvollziehbares Interesse für einen solchen Eintrag hat. Wie dieser Beleg im Einzelnen zu führen ist, entscheidet die jeweilige Leitung des Einwohnermeldeamtes. Ich bin also mit fünf (!) dicken DIN a 4-Ordnern voller Presseartikel zum Meldeamt gedackelt, und habe diese dort präsentiert. Daraufhin wurden Teile davon in einer etwa einstündigen Aktion als Beleg kopiert, um sie in Ruhe auf ihre Relevanz zu prüfen. Erst dann erhielt ich einige Tage später den Bescheid, dass mein Pseudonym eingetragen werden konnte.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich heute noch ein Pseudonym benutzen würde. Doch die Frage stellt sich nicht mehr. Wie Andreas ja schon geschrieben hat, sind Namen Marken. Die lassen sich nicht so einfach ändern. Also überlegt sehr genau, ob und wenn ja welchen Namen ihr wählt.
Ich blödel gern mit euch rum
Ich auch.
Ist das nicht etwas übertrieben?
Du wechselst ja nur den Namen nicht deine Identität.
Für ein Pseudonym gibt es schließlich gute Gründe. Politische Verfolgung z.B., um nur einen zu nennen.
Finde ich nicht. Ich hänge auch sehr an meinem Namen.
Mein Name ist für mich ein Teil meiner Identität.
Das sehe ich auch so.
Mit meinem Mädchennamen bin ich in der Schule oft gehänselt worden. Drum bin ich ganz froh, ihn los zu sein.
Ach herrje. Ich hatte einen Regenhut, auf den ich furchtbar stolz war. Mich haben auch alle ausgelacht. Das war mir aber egal. Ich habe meinen rot karierten Regenhut geliebt.