Mein Nachname ist schwierig zu schreiben und schwierig zu merken.
Zusammen mit meinem Vornamen findet man mich unter Google direkt.
Wie ist eure Meinung dazu, Texte/Bände/Romane unter einem Pseudonym zu veröffentlichen?
Auch unter der Hinsicht, dass Geschriebenes nicht immer jugendfrei ist.
Ich denke da an zukünftige Arbeitgeber, die einen googlen etc.
Es gibt zwei Gründe über ein Pseudonym nachzudenken:
Persönlich
Wenn dein Realname schon besetzt ist oder aus anderen Gründen nicht zweckmäßig erscheint z.B. oder weil du aus deinem persönlichen Umfeld schreibst und es dir mit niemanden verderben willst - z.B. mit deinem Arbeitgeber.
Marketing
Um in verschiedenen Genres schreiben zu können. Nicht jugendfreie Text und Kinderbücher vom selben Autorennamen könnten befremdlich wirken. Aber auch für Fantasy und Liebesgeschichten oder Thriller würde ich vermutlich jeweils eigene Pseudonyme wählen.
ich habe eher das Problem, dass ich an sich einen sehr schönen, einprägsamen, klangvollen Namen habe, der sich super zum Veröffentlichen eignen würde und so auch noch nicht existiert. Schlimme, nicht jugendfreie Sachen, die einen potentiellen Arbeitgeber schon auf den ersten drei Seiten Leseprobe bei Amazon verschrecken könnten, schreibe ich (leider?) auch nicht.
Ich habe mich trotzdem für ein Pseudonym entschieden, weil ich aus dem wissenschaftlichen Bereich komme und es nicht ausgeschlossen ist, dass ich da auch in irgendeiner Form noch mal was publizieren werde. Sprich, wenn jemand meine Vita googelt, dann sollte zwischen irgendwelchen hochwissenschaftlichen Aufsätzen nicht plötzlich „die Schwertchroniken Teil 1-18“ auftauchen.
Davon abgesehen habe ich mich für ein geschlechtsneutrales Pseudonym entschieden. Einfach aus der Erfahrung heraus, dass man Männern bzw. Frauen da doch noch einmal unterschiedliche Dinge zutraut. (Womit ich keine Debatte lostreten will, denn wir alle sind uns sicherlich im Klaren bzw. haben auch schon an anderer Stelle ausführlich diskutiert, dass Mann bzw. Frau alles schreiben kann, solange man es gut macht und über ein gewisses Einfühlungsvermögen verfügt. Ändert aber halt nix daran, wer es dann aus welchen Gründen auch immer liest oder nicht liest. Daher ein Pseudonym, das das schön offen lässt.)
Ob ich je nach Genre zwischen verschiedenen Pseudonymen wechseln werde, weiß ich nicht, aber eher nicht, denn 1.) ist bei mir der Unterschied nicht so gravierend wie z.B. Kinderliteratur vs. Erotikromane, sondern wird sich eher in der Spanne Fantasy vs. historischer Roman bewegen, und 2.) wäre es mir vermutlich zu mühselig, mir meine Leserschaft, von der ich jetzt schon hoffe, dass ich sie mal haben werde ;), jedes Mal neu zu erarbeiten.
Mein bürgerlicher Name ist Scheiße, aber an zwei Stellschrauben kurz gedreht, schon ist aus ihm ein geniales Pseudonym geworden. Ich hätte lieber meinen Namen genommen, aber der ist echt Scheiße.
Es ist blöd, wenn man tausend FB-Freunde hat und kann sie nicht nutzen, weil man ein Pseudonym nehmen will. Aber ich hatte keine FB-Freunde, nicht einmal ein Profil. Den eigenen Namen zu verleugnen hat auch gravierende Nachteile, wen man trifft, der kann einen nicht mal eben so finden.
Du kannst doch auch ein Facebook-Profil für das Pseudonym anlegen. Hast du dann noch ein privates Profil, mit z. B. >1000 Freunden, kannst du die als Admin auf die Pseudo-Seite einladen. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Ich habe auch so einen Namen wie Ennui: kompliziert geschrieben, allenfalls den Vornamen können die Leute sich merken. Schon in Antworten auf E-Mails, die ich mit vollem Namen unterschrieben habe, bekomme ich Antworten an a) einen Mann statt an eine Frau, b) mit meinem Namen falsch geschrieben.
Wenn du noch ein Pseudonym für deine Erotikromane suchst, empfehle ich dir Stephen Kink. Ist eingängig, kann prima mit einem berühmten Autor verwechselt werden und passt zum Thema.
Aber zum Thema Realname/Pseudonym: Wer’s mag, soll’s tun. Beides hat Vor- und Nachteile.
Bei Allerweltsnamen (Karl-Heinz Meier), oder klischeehaften Namen wie Gertrude Dimpflmoser (würde man einer Autorin diesen Namens einen knallharten Technothriller abnahmen?) würde ich fast dazu raten. Bei komplizierten und ungewöhnlichen Namen bin ich schon wieder hin- und hergerissen. Das kann auch ein Alleinstellungsmerkmal sein, um aus der Masse zu ragen. Ich denke, du könntest halb Deutschland nachts um drei Uhr wecken und fragen, wer Daenerys Targaryen ist und bekämst eine richtige Antwort. Andererseits läufst du natürlich Gefahr, dass du von Lesern als “der Autor, der diesen Roman mit der Katze geschrieben hat, wie heißt der denn noch … ach, du weißt schon, dieser Enn…dingsda halt!” referenziert wirst. Das musst du abwägen.
Das mit dem Wiedererkennen durch Freunde und Arbeitgeber halte ich für ein überschaubares Risiko. Wenn diese nicht grundsätzlich wissen, dass du schreibst, kannst du das immer noch mit einem “Haha, da bin ich schon öfter darauf angesprochen worden. Und ich war immer der Meinung mein Name ist einzigartig” abtun.
Aber wenn du dich für ein Pseudonym entschieden hast, dann dreh und wende den Namen, wie man ihn ggf. verballhornen könnte. Es wird jemanden geben, der ein Meme oder einen wenig schmeichelhaften Spitznamen draus macht, wenn das irgendwie möglich ist. Da wird ein französisch angehauchtes “Therése Rose” schnell zum Rosen-Resli oder so.
Wobei das gar nicht das Schlechteste ist. Man ist im Gespräch und die Leute erinnern sich an den Inhalt. Ist denn das nicht viel wichtiger als der Name? Leider muss ich (mal wieder) Filme zum Vergleich heranziehen. Ich habe mir immer gern tschechische Filme/Serien angesehen wie z. B. Der fliegende Ferdinand, Die Märchenbraut, etc. Ich kenne alle Schauspieler, die dort mitwirk(t)en, aber keinen einzigen Namen, weil ich sie mir einfach nicht merken kann. In meinem Bekanntenkreis brauche ich nur zu sagen “Da spielt wieder der Herr Meier mit” oder “Der Friseur Blecha” und alle wissen, wen ich meine. Ist doch gut.
Ich habe mich für ein Pseudonym entschieden, das “unisex” klingt. Aus recht ähnlichen Gründen wie @SchereSteinPapier .
Im Impressum steht dann aber doch mein Klarname.
Wenn ich mal in einem ganz anderen Genre schreibe, würde ich auch ein anderes Pseudonym dafür nehmen.
Gekauft!
Vielleicht noch Charles Bukkakewsky. (Okay, der war schlecht.)
Ich habe vier verschiedene Pseudonyme im Netz rumschwirren, jedes für ein eigenes Projekt. Es fühlte sich über die letzten 16 Jahre an, als müsste ich für jedes Pseudonym ein eigenes Business stemmen und niemand kannte mein eigentliches Portfolio. Das will ich jetzt zusammenfassen.
Aus meinen Erfahrungen im Musikermarketing wäre mir wichtig, dass man einen Namen nur einmalig hören muss (z.B. im Radio), um ihn sich sofort merken und ihn schreiben zu können. So ein Pseudonym hab ich fast. Es ist mein echter Name, aber um die Hälfte gekürzt. ^^
Der ist sogar wirklich schlecht. Denn C. Bukowski auf Sexschund zu reduzieren, ist so, als sagte man Homer hat einen Influencer-Reisebreicht verfasst. Ich frage mich oft (denn du bist damit nicht alleine), ob diejenigen überhaupt zwei oder drei Bücher von ihm kennen.
Wenn man solche Listen von berühmten Pseudonymen liest, kriegt man ein Gefühl dafür, denke ich. Bei den meisten Echtnamen sagt man sich, jaaa, gut, dass er/sie sich ein Pseudonym genommen hat …
*
Wobei Zungenbrechernamen noch eher gehen, finde ich (haben wenigstens Wiedererkennungswert) als Allerweltsnamen. ("Hmm, hieß der jetzt Peter Meyer oder Peter Müller? Oder Dieter Meyer? Oder mit e-i? KEINE Ahnung … Ach, weißte was, nehm ich halt das Buch da vom Konsalik.")
?
Wenn man demnach wie oben aus Stephen King das Pseudonym Stephen Kink fabriziert, reduziert man ihn auch auf Sex?
Es ging um ein Wortspiel. Ich habe so gut wie alles, was man von Bukowski hierzulande kriegen kann, gelesen, teils mehrmals.
… ist halt nicht jeder mit einem Namen wie Karl May gesegnet Aber auch der hat erst etwas liefern müssen, damit sein Name zur Marke wurde. Hätte vielleicht auch unter “Heinrich Bärenstutzen” funktioniert.
Mir kommt nur Google mit meiner Auffindbarkeit durch Personalentscheider etc. in den Weg. Eine Marke werden oder in irgendeiner Weise berühmt werden, ist nicht mein Ziel. Wäre in meinem Alter auch kindisch. ^^
Mein Pseudonym weicht nur geringfügig von meinem Realnamen ab. Warum dann ein Pseudonym? Weil ich es gerne so halten möchte, wie der Künstler Banksy. Alle kennen mich, aber keiner weiß, wer dahintersteckt
Umso unverständlicher, dass du in dieselbe Kerbe haust, wie all jene, die auf die Schnelle einen brauchen, der mal Sexgeschichten schrieb, und ihnen niemand anderes einfällt als C.B. Dass er ein Großer war, ein Stilist, ein Nonkonformist, einer der den Amerikanischen Traum als hohl entlarvte. Und auch das war ihm egal. Er tat wenigstens nicht einmal so, als könnte er etwas verändern, oder er tat nicht einmal so, als wollte er etwas verändern. In meinen Augen ehrlicher als viele andere, die letztlich auch nichts verändern, aber immer das Maul aufreißen. Er ist der Einzige, der mit Trump richtig umgegangen wäre, er hätte ihn ignoriert und weitergesoffen. Charles, du fehlst hier und du fehlst mir.
@Unbefleckte
Du rennst da ein bisschen offene Türen bei mir ein und schreibst gleichzeitig an mir vorbei. Leg mir bitte nicht wiederholt Worte in den Mund.
Können wir dieses Thema in diesem Thread wieder lassen?
Im Nachbarort gab es vor Kurzem eine anonyme Lesung. Der Autor saß hinter einer Leinwand, die so angestrahlt wurde, dass nur sein Schatten zu sehen war. Wusste gar nicht, dass so was auch geht.