oder den Prolog anders schreiben? Was meint ihr?
(Ich habe den Titel mal durch NN ersetzt, soll ja keine Schleichwerbung werden…)
Die Entdeckung von NN im Jahre 2153 war kein gutes Jahr … oder war es gerade gut, was da geschah?
Prolog
„Jetzt nimm mal deinen Bart aus der Suppe und konzentriere dich auf etwas Wichtiges …“
(Inaya zu Phlogis)
Vor über einhundert Jahren dachte wohl niemand, was denn im Laufe der Zeit aus der Menschheit werden würde. Dazu gab es zu wenige Überlebende, denn es überleben nicht immer nur die Schlauen.
Es war keine schreckliche Epidemie, die das Leben der Menschen einschränkte. Es war der Mensch selbst. Das Wissen darum aber konnte keiner mehr nutzen. Die Herkunft der Menschen versiegte im Vergessen, wie auch beinahe die Fähigkeit, zivilisiert miteinander umzugehen.
Die Sitten verrohten.
Gewalt regierte.
Nur wer es schaffte der Gewalt mit klugen Ideen, mit Raffinesse und schlauen Aktionen zu begegnen, war in der Lage, Frieden zu finden und ein glückliches Leben zu erfahren.
Dies ist die Geschichte von Inaya und Lio. Wir hätten beiden jeden erdenklichen Namen geben können. Beiden wäre es egal, sie können sich darunter sowieso nichts vorstellen. Dieses ist die Geschichte ihres Kampfes für ein glückliches Zusammenleben aller Völker. Die Geschichte, wie Lio zu einem weiteren Menschen, zu Inaya findet. Wie er entscheidet, sich um sie zu kümmern. Sich um dieses trotzige Mädchen zu sorgen.
Dies ist die Geschichte meiner Science-Fiction-Steampunkwelt.
In Anlehnung nach einer Grundidee vom Schriftsteller Ulrich Sander und natürlich in Absprache mit ihm, dass sich mein Volk schon mal auf den Weg macht.
„Uli, wie bereits einmal angedacht wäre es schön, wenn sich eines Tages auch dein Volk dazugesellt.“
Um Hintergrundinformationen zu liefern, richtete ich den Blog und die Website mechtich-mascheng.de ein und hinterlegte sogenannte QR-Codes im Text. Durch Einscannen des QR-Codes mit einer üblichen (oft kostenfreien) APP eures Smartphones habt ihr Zugriff auf die recherchierten Daten. Dort findet ihr Infos zum ‚wissenschaftlichen Quatsch‘ bei der Erstellung meines Buches, zur Entstehungsgeschichte insgesamt und zu Hintergründen. Denn: Es ist keine Trilogie. Es ist eine Serie. Das Leben geht ja schließlich auch immer weiter …
Also zurück zur Geschichte:
Nun also folgt Inaya im ersten Band in den Beginn ihres Lebensabenteuers:
Hmmm. Für mich ist eher die Frage, wo denn der Prolog ist. Dein Text ist eine Mischung aus Vorwort, feierlicher Präambel und Klappentext, mit einem Schuss Bedienungsanleitung-zum-Buch. Ich als Leser würde übrigens nichts im Vorwort lesen wollen, was der vorweggenommenen Spannung wegen besser ins Nachwort gepasst hätte, aber das ist ein anderes Thema.
Vielleicht habe ich eine völlig einseitige Auffassung von dem, was ein Prolog ist. Für mich ist ein Prolog das, was in manchen Kinofilmen passiert, bevor der Filmtitel erscheint und die Haupthandlung beginnt: ein kurzer Splitter einer Szene, die zeitlich oder örtlich ganz woanders spielen kann, die in sich selbst abgeschlossen ist, die spannend, aber noch nicht auflösbar ist und deren Zusammenhang zur Haupthandlung sich erst im Laufe der nächsten 90 Minuten zeigt.
Für Deinen “Film” hast Du mit diesem Text keinen Prolog geschaffen, sondern trittst vor der eigentlichen Filmvorführung als Regisseur noch mal kurz vor das Kinopublikum und sprichst ein paar einleitende Worte. Manche Zuschauer im Saal nicken, andere kratzen sich am Kopf und aus der hinteren Reihe ruft jemand “Licht aus und Film abspielen!”
eine nebulöse Andeutung einer mysteriösen Katastrophe
eine Klage über die moralische Verkommenheit der Menschheit (gibt es nonstop seit ca. 3000 Jahren)
den Hauch eines Klappentextes
eine Ankündigung
eine Widmung
eine Gebrauchsanweisung
Ich bin weder Fan noch Gegner von Prologen, aber diesen Prolog würde ich definitiv weglassen. Es tut mir leid, dass so sagen zu müssen, aber dieser Prolog macht mich nicht neugierig auf die Geschichte, sondern lässt mich höchstens die Flugbahn kalkulieren, mit der das Buch in die Ecke fliegt.
Ich würde dir raten, die Widmung als eigenen Teil unabhängig vom Prolog zu konzipieren und habe auch Bedenken, was diese QR-Codes angeht. Ist das nur als Gimmick für Fans gedacht, die Weiterführendes erfahren wollen oder sind die geheimen recherchierten Daten zum Verständnis notwendig? Falls das Letztere der fall sein sollte, halte ich das für ein No-Go. Wenn ich ein Auto kaufe, erwarte ich, dass das Ding Reifen und einen Motor hat und nicht, dass ich mir die extra besorgen muss.
Mach die Leser neugierig! Was ist das besondere an deiner Welt? Vielleicht deutest du den Hintergrund deiner Protagonisten etwas mehr an.
In dieser Form ist das - meiner Meinung nach - eher ein Abtörner.
Ich würde das eher als eine Art Vorwort gemischt mit einem Prolog bezeichnen. Gerade mit den ersten Zeilen wirst du 2021 niemanden mehr abholen, weil die bedeutungsschwangeren Worte eines auktorialen Erzählers heute nicht mehr so wirklich ziehen. Klar gibt es Leute, die das geil finden, aber ich denke mir dabei immer, dass Autor sich dabei nur selbst bewichsen und dem Leser erzählen will, was für ein geiler Scheiß auf ihn wartet.
Ich tät an deiner Stelle direkt anfangen und mich im ersten Kapitel auf Worldbuilding konzentrieren. Lass jemanden was erleben, womit deine Welt umrissen wird, damit bist du viel besser dran.
Die Idee mit den QR-Codes ist in meinen Augen unausgereift.
Warum?
Ich besitze kein Handy (und will auch keines!). Web-Server, Arbeits-Rechner, und Laptop sowie Tablett sind mehr als genug!
Ich brauche die QR-App auch auf dem Tablett nicht. Eine Web-Adresse genügt für Infos auch und vernünftige Web-Adressen kann man sich auch merken.
Solche Informationen gehören in ein “Making Of”, sofern daran ein Interesse von Seiten einer großen Leserschaft besteht.
Fazit 1: Du kannst das “Making Of” gerne von Anfang an mit schreiben, aber bitte glaube nicht, dass es viele Leute interessiert bevor Dein Roman nicht zum Bestseller geworden ist …
https://de.wikipedia.org/wiki/Steampunk - Steampunk ist also per se schon ein Untergenre von Sience Fiction.
“Science-Fiction-Steampunkwelt” ist also “doppelt-gemoppelt” oder konkret eine Tautologie.
Leser dieses Genres wollen eher unterhalten als belehrt werden.
Trotzdem sollten Begriffe, die Du benutzt, schon korrekt verwendet werden und der bekannten Definition entsprechen. Andernfalls kommt es häufig zu Mißverständnissen. Und mißverständlich sollte man als Autor eher nicht schreiben. Tautologien sind auch nicht als Qualitätsmerkmale geeignet. Sie können höchstens in Dialogen / wörtlicher Rede zum Charakterisieren einer Person mit beitragen.
Fazit 2: Mache Deine “Hausaufgaben” und übe noch ein bisschen bis Du Deine Vokabeln beherrschst.
Fazit 3: Darum ist die Grundidee direkt in die Geschichte einzusteigen aus mehreren Gründen sehr viel besser als Dein bisheriger Ansatz.
Da wirst du allein auf weiter Flur stehen oder zumindest einsam.
Dennoch glaube ich auch nicht wirklich an ein Interesse für QR-Codes in Zusammenhang mit einem Roman. Wer sie auf einer Internetseite entdeckt und gut findet: wieso nicht. Sie gehören jedoch keinesfalls als Hinweis in einen Prolog, unabhängig davon, ob man nun ein Handy hat oder nicht.
Ich denke, dass es 2021 nicht verwerflich ist, einen QR-Code in ein Nachwort oder so zu packen. Es ist convinient und schickt den Leser zu mehr Informationen, wenn er denn möchte. Er sollte bloß niemals nie wichtig zum Verständnis der Geschichte sein. Es tut ja auch nicht weh, den da abzudrucken, denn wer sich nicht interessiert, blättert weiter.
Prolog eh nicht, weil der ja Teil der Geschichte ist. Ins Vorwort würde ich persönlich ihn auch nicht packen, aber da finde ich es nicht verwerflich, da man da ja durchaus über die Inspirationen und so reden kann. Da es aber den Leser quasi wieder vom Buch wegschickt, würde ich es nicht tun. Genau das will man ja nicht
Wow, vielen Dank, da habe ich viele Anregungen und werde über so manches nochmal nachgrübeln. Den Prolog lasse ich weg. Und nehme vieles mit auch für die eigentliche Geschichte / Klappentext, also … ich hab zu tun … !
Vorwort und Prolog haben die Funktion in die Geschichte hineinzuführen. Die QR-Codes mit den hinterlegten Links erzeugen aber genau den gegenteiligen Effekt. Darum sind vertiefende Informationen eher (oder sogar nur) für das Nachwort geeignet.
Ja, QR-Codes führen aus dem Text hinaus. Es ist ja auch kein Fachbuch bei dem Quellen oder Hintergrundinfos nötig / hilfreich sind. Guter Aspekt, vielen Dank. Ich muss es umdrehen und vom Blog hinführen zum Buch. Sicher stört es auch das Lesevergnügen, wenn da QR-Codes mit Hintergrundinfos eingefügt sind.
Das müsste ich mal eruieren…
Also um ehrlich zu sein würde ich mir das Buch nicht kaufen.
Wenn ich lese, will ich meine Ruhe.
Bedeutet: Kein Fernsehen, kein Radio, keine Musik und vor allem kein Handy!
Mich interessieren keine QR-Codes und wenn ich lese, will ich von der Story gefesselt werden und nicht dauernd mein Handy in Reichweite haben (müssen).
Wie soll man denn da in die Geschichte versinken, wenn man ständig auf das sch… Handy starrt? Dann kann ich auch E-Mails lesen oder Whats App Nachrichten. Ne, Danke.
Wenn du Quellenangaben machen willst/musst, dann bitte am Ende.
Dann kann ich das Buch danach getrost schließen, ohne was verpasst zu haben, oder dauernd abgelenkt geworden zu sein.
Ich wüsste nicht, was nach hinten losgehen sollte, wenn du etwas gut umsetzt. Persönlich finde ich, dass man durchaus auch mal was unkonventionelles probieren kann.
Dass QR-Codes eher aus der Story hinaus- als in sie hineinführen, sehe ich genauso. Aber wenn dein Herz dran hängt, brauchst du ja nicht komplett auf sie zu verzichten, du kannst sie ja auch hinten unterbringen. Allen recht machen kann man es sowieso nicht :D.
Hallo Stefan,
Prolog oder nicht - das finde ich abgesehen von all den anderen hier aufgeworfenen Fragen auch eine wichtige.
Ich habe mir unzählige Gedanken über den ersten Satz meiner Geschichte, den ersten Absatz, die Stimmung, die da auftaucht, gemacht.
Dann viel später kam ich auf den Gedanken, einen Prolog voranzustellen. Womit ich ja den ersten Satz quasi gecrasht habe.
Manche meiner Testleserinnen fanden den Prolog hilfreich, eine jedoch hat glasklar gesagt, da würde sie das Buch sofort wieder ins Regal zurückstellen.
Vielleicht dient der Prolog nur dazu, das, was ich bislang handwerklich nicht gut im eigentlich Text untergebracht habe, unter die Leser zu bringen? Sprich: er soll die Mängel bei meinem Schreiben auffangen? Vielleicht schaffe ich es doch, alles, was ich glaube, dass man wissen müsste, um meine Geschichte zu verstehen, auch in die Geschichte reinzupacken?
Du siehst, ich grüble auch über die Frage nach. Mal sehen, was bei mir am Ende rauskommt!
Ich denke, dass ein guter Prolog genauso das erste Kapitel sein könnte.
Denn ein guter Prolog ist ja schon Teil der Handlung - nur mit anschließender Zeitlücke …
Ich lektoriere gerade einen kleinen Thriller mit Prolog. Dabei enthält der Prolog ausschließlich Handlung, die ca. 20 Jahre zurückliegt und zum Kernteil der Geschichte gehört.
Mir ist es egal, ob der Anfang “Prolog” heißt! Es sollte aber genau wie Du schreibst nicht die Fehler im Roman selbst ausbügeln wollen. Dann aber ist es schlicht egal, ob das “Prolog” heißt oder gleich als “Kapitel 1” bezeichnet wird.
In dem aktuellen Fall bietet sich das als Prolog an, da die Haupthandlung in wenigen Wochen fast 20 Jahre nach den Ereignissen im Prolog stattfindet.