Prolog oder kein Prolog, das ist hier die Frage

Schreibe ein geeignetes Nachwort oder ein “making of” - Wer das liest **will **die Hintergrundinfos!
Das vertieft dann auch die Zusammenhänge oder Hintergründe der Geschichte.

Ich plane für meinen historischen Roman auch ein “making of” mit Hintergrundinfos und überlege evtl. die Idee dort aufzugreifen. Aber erst einmal muß ich ordentlich recherchieren und all die Daten zusammentragen. Da ich aus der Sachtext-Ecke komme, sind Fußnoten oder Verweise für mich selbstverständlich, aber eben nicht in einem Roman :wink:

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Ich finde, das ist ein sehr wichtiger Punkt, den @Maika da anspricht.
Sehr (viel zu) oft sieht man, dass der Prolog zu genau diesem Zweck herhalten muss: als Vehikel, um dem Leser Informationen zu vermitteln, für die man (= Autor) keinen eleganteren Weg gefunden hat, sie in die Handlung einzubringen. Im schlimmsten Fall dient der Prolog dann als Infodump-Schwerlaster, wo man quasi im Schnelldurchgang einen Abriss über Land, Leute, Flora & Fauna, Religion, politische Verhältnisse und so weiter bekommt. Besonders in der Fantasy kommt das verstärkt vor, wenn der Autor meint, seine Leser müssen, noch bevor sie in die Handlung eintauchen dürfen, das gesamte Worldbuilding durchblicken.

Prologe können durchaus ihre Daseinsberechtigung haben und richtig gut sein, umgekehrt stempelt einen ein schlechter Prolog gnadenlos als Schreibanfänger ab.
Ich gehe immer davon aus, dass in einem gelungenen Prolog keine Erklärungen vorkommen dürfen, ohne die man die nachfolgende Story nicht verstehen würde. Er dient lediglich als Teaser, um den Leser auf die kommende Story einzustimmen und neugierig zu machen.

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Ja, das sagt mein Mann auch immer - und schmeißt so ziemlich jedes Buch, das mit einem Prolog anfängt, in die Ecke.

Ich denke, wenn im Prolog etwas passiert, was entweder lange vor der eigentlichen Story, und/oder an einem anderern Ort und/oder mit anderen Figuren handelt, für den Plot trotzdem essentiell ist, darf er gerne bleiben.
Das berühmteste Beispiel ist wohl Altmeister Goethes *‘Prolog im Himmel’ *im Faust 1, wo es um die Wette zwischen Gott und dem Teufel geht. Darin wird praktisch das Setting geschaffen, das das ganze Faust-Drama erst möglich macht.

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Genau das hat der “Gute Goethe” aber 1 zu 1 aus dem Buch Hiob in der Bibel geklaut. :stuck_out_tongue:
Und das Buch Hiob ist heute schätzungsweise (mindestens) 2500 bis 3000 Jahre alt.

Ich schmeiße Bücher wegen einem Prolog nicht gleich in die Ecke, aber ich lese auch kein Phantasy :wink:
Ich bleibe i.d.R. eher bei “meiner Sachliteratur” und historischen Romanen …

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Also, ich finde einen Prolog per se völlig ok, jedoch sind die meisten Prologe heute keine wirklichen Prologe mehr. Das macht sie dann überflüssig.

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Wahnsinnig hilfreich für mich.
Ich habe den Prolog also rausgeworfen, neu geschrieben, überarbeitet. rausgeworfen, die QR-Codes nach hinten verschoben, den Prolog anders geschrieben und lasse den Text jetzt liegen, um dann … in zwei Wochen zu entscheiden, warum ich immer wieder mit einem Prolog daherkomme und überlege dann, ob der nicht doch entfallen kann.
Aber so ist das bei der Textarbeit.
So macht das Spaß: Nicht nur in der eigenen Suppe schwimmen, sondern sich auch mal köcheln lassen :wink:

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