Positive Science Fiction Geschichten

Der Citratzyklus ist tatsächlich schon seit den Bakterien eingebaut, sprich, darauf basiert fast das gesamte Leben auf der Erde - platt gesagt Kohlenstoffverbrennung mit Sauerstoff zu Kohlendioxid unter chemischer Energiegewinnung (das “berühmte” ATP und NADH).

Es gibt allerdings methanatmende Bakterien mit völlig anderem Stoffwechsel, die brauchen dann aber zusätzlich zum Methan ganz spezielle Medien und Zusatzstoffe, entweder Sulfat (sprich Schwefeloxide in saurer Form) oder aber direkt Sauerstoff.

Eine Umstellung eines komplexen Vielzellers (erst recht eines Menschen) wäre ein so radikaler Umbau, dass eine solch “sprunghafte” Evolution schlicht kaum vorstellbar ist - Evolution benötigt immer lebensfähige kleine Schritte, die auch funktionieren.

OK … es sickert immer ein wenig Methan in die schwebenden Helium-Abbau-Stationen in der Jupiter-Atmosphäre ein, was dann von den Kindern der Arbeiter nach hunderten Generationen zusätzlich veratmet werden kann … Puh nee, ich hör’ hier mal auf :wink:

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Da bin ich absolut bei dir, sowas geht gar nicht.
Genauso sollte in der Fantasy nicht ein Problem durch irgendeinen plötzlich auftauchenden und völlig unerklärlichen Wunderzauber gelöst werden, nur weil dem Autor nichts Besseres einfällt. Sowas fällt wohl unter das Deus-Ex-Machina - Problem und macht sich imho in keinem Genre gut.

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Genau! Ich hätte wahrscheinlich Schwierigkeiten, mir einen Roman vorzustellen, der über so viele Generationen geht … Na ja, man müsste halt welche auslassen, aber die Figuren müssten ja trotzdem noch mit ihren Vorfahren in Verbindung stehen, sonst hätte man plötzlich so viele Romane wie man Generationen schildert.
Ich fand das in diesem Film mit Robin Williams, in dem er einen Androiden spielt, der nach und nach zum Menschen wird und auf dem Totenbett als Mensch anerkannt wird, schon etwas schwierig, weil mir diese drei Generationen schon ziemlich repetitiv vorkamen …
Bei mehreren Hundert - kaum auszuhalten.

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Wenn ihr schon dabei seit das Internet zu durchsuchen. Ich suche schon seit vielen Jahren vergeblich nach einer Kurz(?)geschichte, die aus der Sowjetunion (Rußland) stammt. Sie ist noch vor der Wende in der DDR erschienen. Darin wird eine neue Erfindung beschrieben. Mit einem Gerät, das wesentlich besser riecht als ein Hund, werden alle möglichen Entdeckungen gemacht, so Rohstoffe gefunden. Es war sehr interessant und abenteuerlich. Aber leider habe ich trotz Suche nichts entsprechendes gefunden. Wenn da jemand helfen könnte, würde ich mich freuen.

Es kann gut sein, dass ich es übersehen habe, aber ist es möglich, dass noch niemand die „Wayfarer“-Reihe von Becky Chambers genannt hat?

Im ersten Buch der Reihe, „Die lange Reise zu einem kleinen zornigen Planeten“, ist die Erde eine atomar verseuchte Wüste, die von ihren wenigen Bewohnern allmählich wieder aufgeforstet wird, die Menschheit ist versprengt und zerstritten. Aber das steht nicht im Fokus der Erzählung und ist nur eine kleine Geschichte in einem viel größeren Universum.

Die Protagonistin, der wir in dieses Universum folgen, heißt Rosemary und ist Buchhalterin. Sie heuert auf der Wayfarer an, einem Tunnelschiff. Von der Galaktischen Union, einer interplanetaren Vereinigung mit einem bestürzenden Verwaltungsapparat, in die die Menschen erst vor wenigen Jahren unter strengen Auflagen aufgenommen wurden, erhält die Mannschaft den Auftrag, einen Raumtunnel zu einem weit entfernten Planeten anzulegen, der von einer kriegerischen Spezies bewohnt wird. Das wird ein Jahr dauern, und hätte ich jetzt ein Stück Papier, eine Nadel und eine Schüssel Porridge, könnte ich trotzdem nicht erklären, wie genau das Schiff zwei Punkte im Raum so verbinden wird, dass eine Art kosmische Schnellstraße entsteht. Aber darum geht es auch nicht wirklich.

Es geht um den sozialen Mikrokosmos an Bord, um eine Handvoll Lebewesen, die nur eine vielfach geflickte metallene Hülle vom Nichts trennt. Die Autorin wechselt von Kapitel zu Kapitel die Perspektive, sodass wir jedes Crewmitglied wirklich kennenlernen. Seine Kultur, seine Vergangenheit, seine Art zu denken. Ashby, der Kapitän, ist Exodaner, und was das bedeutet, kann ich hier nicht ausbreiten, ohne zu spoilern. Sissix, die Pilotin, ist eine Eidechse mit diplomatischem Talent. Dr. Koch, Schiffsarzt und Smutje, gehört einer raupenhaften Spezies an, die (wie auf der Erde manche Fische und Schnecken) im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechselt. Es ist die Vielfalt der Sichtweisen auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest, der die Serie ausmacht.

Dieses Buch hat ALLES: Katastrophen! Lösungen! Technobabble erster Güte, exzellentes Worldbuilding und eine Buchhalterin, die den Tag rettet, indem sie ein Formular korrekt ausfüllt.

So ähnlich, stelle ich mir vor, hätte Star Trek werden können, wenn Roddenberry et. al. nicht an Fernsehnotwendigkeiten gebunden gewesen wären. (Das Schöne am Schreiben ist ja das unbegrenzte CGI-Budget.) Gleichzeitig ist Becky Chambers eine der wenigen, die die lange Reise von der Selfpublisherin zur internationalen Bestseller-Autorin geschafft haben.

Falls das bisher noch nicht klar war: unbedingte Empfehlung.

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Ich kenne das Buch und es ist Top.

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Hi @Pamina22,

was bitte sind denn echte Science Fiction Fans?
Diese Unterteilung ist antiquiert. Die stammt noch aus den 80ern. Aus Zeiten, als sich die ehrwürdigen Vertreter des „Goldenen Zeitalters“ der SF über Star Wars mokiert hatten. (George Lucas selbst hat Star Wars übrigens als Zukunftsfantasie bezeichnet, nie als wissenschaftlich).
Durch die Popkultur der 70er/80er Jahre hat sich die Space Opera als Genre in der Science Fiction etabliert. Da interessiert niemanden, wie ein Überlichtantrieb funktioniert oder warum der Lichtstrahl eines Laserschwertes nicht durch die Decke schießt.
Versuche heute einmal zu argumentieren, dass Star Wars keine Science Fiction sei. Da murrt dann nur die überschaubare Reihe der beinharten Hard Science Vertreter, die unter sich heimlich auch darüber streiten ob Star Trek oder Star Wars das Wahre sei. :wink:

Cheers - Frank

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Einspruch @Ulli,

ist eine flache Erde undenkbar?
Wenn der Autor eine nachvollziehbare Erklärung dafür findet, dass seine Erde flach ist, dann darf der das:

  1. Clarkesche Gesetz: „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Erlaubt ist alles, bei dem sich der Leser nicht verar***t fühlt. Das ist m.M. das einzig geltende Kriterium. Du kannst in deinen Geschichten die abstrusesten Theorien Wirklichkeit werden lassen, wenn es dir gelingt, den Leser abzuholen.

Cheers - Frank

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Das Clarkesche Gesetz empfand ich schon nicht als „Gesetz“, als es noch frisch formuliert war :wink:
Der Spruch setzt ein Erkenntnis- und Bildungsgefälle zwischen Betrachter und Erfinder voraus. Dazu, dass der Betrachter an Magie glaubt (und dazu, dass es überhaupt Magie gibt).

Clarkes Spruch ist ein interessanter Satz für Schriftsteller, der für Romane spannend ist, da sind wir sicher einig.
Logisch aber widerspricht er natürlich der Erkenntnistheorie. Clarks Zeitgenosse Isaac Asimov, der mindestens ebenso berühmte SF-Autor, hätte dem sicher auch widersprochen.
Mindestens intuitiv wird hier schnell auch das Empfinden des Lesers verletzt - leider gar zu oft.
Oder anders: Eine flache Erde ist NICHT realistisch denkbar. Terry Pratchett holt mich als Leser hier gerade mit der Absurdität der Idee ab, als gewolltes Stilmittel.
Und dennoch liebe ich seine Scheibenwelt-Romane, ich weiß schon nicht mehr, wie oft ich die gelesen habe. :slight_smile:

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Das ist ja, was ich meine: Pratchett hat dich als Leser abgeholt. Er hat einen Kontext geschaffen, in dem eine flache Welt von dir als gegeben hingenommen wird.
Darum geht es: dass ich es schaffe, dass der Leser sich von mir an die Hand nehmen lässt. Wenn mir das gelingt, dann darf ich als Autor in diesem Rahmen alles. Schaffe ich es nicht, dann verliere ich den Leser.

Natürlich verstehe ich Clarkes Gesetz hier als Rahmen oder Leitsatz für die Science Fiction.
Eine Grundsatzdiskussion, ob das „Gesetz“ Allgemeingültigkeit hat, liegt mir in diesem Thread fern.
Nur so viel: Die Erkenntnistheorie ist genau das, eine Theorie. :wink:

Beste Grüße - Frank

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Die Scheibenwelt steht allerdings im Gegensatz zu Clarkes Spruch, denn sie ist ja gerade unplausibel, als Kirsche auf dem Eis von 4 riesigen Elefanten, die auf dem Rücken einer Sternenschildkröte stehen. Die Absurdität erlaubt die Akzeptanz der Persiflage, eben aber nicht, dass man es für denkbar hält.
Sowas schafft nur ein Meister wie Pratchett.

Die Erkenntnistheorie ist nun, wonach unser aller Denken und die geistige Weiterentwicklung im Grundsatz funktioniert. Theorien sind kein „na ja …“, sondern die bestmögliche Annäherung an jede Erklärung der Realität.
Da sollte man nicht relativieren (was Du hier tust, wenn ich Dich richtig verstehe?), sonst kommt man schnell in des Teufels alles weichspülende Waschküche, und rationale Argumentationen werden unmöglich. Leider ein Zeichen unserer Zeit, dennoch aber sachlich falsch.

Im Roman kann der Schriftsteller natürlich eine absurde Grundtheorie aufstellen, die ein interessierter Leser gern akzeptieren mag, weil’s halt spannend ist (es gäbe Vampire, Götter, Magie, allmächtige Ringe …).
In der Science Fiction will man aber eine denkbare Zukunft sehen - sonst wird’s halt nur ein Märchen.
Die Mühe machen sich aktuell nur leider immer weniger - wenngleich der Erfolg z.B. von Büchern wie dem Gutteil der Romane von Andreas Eschbach, Andy Weirs „Der Marsianer“, der Film „Live. Die. Repeat.“ oder James A Coreys „The Expanse“ belegen, dass sich die Mühe lohnen kann.

Darum drehen sich ja gerade auch unsere Funktionen in Papyrus Autor - möglichst Stolpersteine zu vermeiden, bei denen der Leser „aus der Geschichte fliegt“.
Angefangen bei Rechtschreibfehlern über Stilschwächen, „harter“ Lesbarkeit geht’s über möglichst gute Planbarkeit mittels Denkbrett, Recherche und Organizer, dass man auch logische „Flaws“ vermeidet, zum Wohle eines möglichst „tiefen“ Lesegenusses.

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Mein Beispiel für positive Science Fiction ist der Weltraumhospital-Zyklus von James White, wo er mit viel Humor und auch einiger Spannung schildert, wie die Ärzte - von allen möglichen Alien-Planeten - ihre Patienten behandeln, die von ebenso vielen fernen und fremden Welten stammen.
Sie schaffen es tatsächlich meistens, zwischen all diesen unterschiedlichen Wesen Frieden zu halten, sodass ich mich beim Lesen geradezu schämte, das dies auf unserer Erde immer noch nicht möglich ist, obwohl sie nur eine einzige Spezies beherbergt.

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Danke für den Lesetipp! :slight_smile:

Ist allerdings ziemlich alt, bekommt man bestimmt nur noch antiquarisch.

Habe ich weiter oben schon Suse geantwortet.
Ich weiß es nicht und es interessiert mich auch nicht. Ich habe nur auf etwas verwiesen, was Orson Scott Card geschrieben hat. Und der soll sich recht gut mit Fantasy und Science Fiction auskennen. Das Buch, das ich von ihm gelesen habe, ist aus dem Jahr 2013, also nicht aus den 80er Jahren.
Für mich sollte die Geschichte in sich logisch sein. Wenn sie ein paar Naturgesetze verletzt, macht mir das nicht viel aus (Überlichtgeschwindigkeit). Aber die Regeln sollten nachvollziehbar sein. Wenn kein Naturgesetz genannt wird, geht man wie selbstverständlich davon aus, dass es sich so verhält wie in unserer Welt.

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Hallo Ulli,

mir ist deine Interpretation deutlich zu dogmatisch.
Du versuchst Zukunftstechnologien zumindest im Ansatz mit heutiger Sicht und Erfahrung zu (be)greifen. Genau das kannst du nicht. Du kennst das Wesen der Welt nicht. Niemand kennt es.
Ich halte eine wissenschaftlich-agnostische Sichtweise für schlüssiger: Solange du mir nicht beweisen kannst, dass es nicht existieren kann, glaube ich an die Möglichkeit, dass es das geben mag.
Wer weiß, vielleicht gibt es eine unglaublich fortgeschrittene Zivilisation, die weit mehr vom Wesen der Welt versteht und anwendet, als wir jemals zu begreifen lernen. Sie nutzt mit Hilfe einer uns undenkbaren Technologie Raumkrümmung auf so meisterhafte Weise, dass sie einem Menschen eine flache Erde bescheren.
Und schon hätte Clarke auch hier wieder recht. Gerade seine einfache allgemeine Formulierung macht ihn ja im Grunde unangreifbar. In dem Moment, wo du sagst, dass geht ja aus Gründen XY nicht, das ist ein Mär, wäre Magie, genau in dem Moment hat er dich kassiert. Denn genau das ist ja sein Postulat: Es wirkt wie Magie? Dann kann es einfach nur unglaublich, undenkbar fortschrittliche Technologie sein.

Und auch deinem Satz „In der Science Fiction will man aber eine denkbare Zukunft sehen“ widerspreche ich. Olaf Stapledons „Der Sternenschöpfer“ ist ein Klassiker, ein Urgestein der Science Fiction. In dem Buch geht der Geist des Prota auf interstellare, interdimensionale Reise. Ohne Erklärung der Mechanik dahinter. es geschieht einfach. Und das tut der Geschichte keinen Abbruch. Nicht im geringsten. Laut deiner Definition dürfte es solche Science Fiction nicht geben oder sie sich so nicht nennen. Eine sehr enge Sicht.

Beste Grüße - Frank

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Hallo Frank,

Du interpretierst meine Argumente nicht differenziert, dabei sind wir in Vielem einig.
Erkenntnistheorie ist das Eine (eng gefasst und konsistent logisch), Fiktion das Andere. Zustimmung.

Für eine gute Geschichte ist dennoch aber Plausibilität wichtig. Wenn ich die behaupte, hinter Deinem Rücken schwebt dauerhaft ein kleiner, geflügelter rosa Elefant, er verschwindet aber, wenn Du bspw. einen Spiegel nutzt, ist das denkbar, nicht aber plausibel.

Damit macht es sich ein Schriftsteller zu leicht. Beim schwebenden rosa Elefanten sagt jeder „so ein Quark“. Und vor allem, passieren solche „Flaws“ zu oft, liest er nicht weiter - und genau das gilt es zu vermeiden.
Derlei geht nur, wenn dieser eigentliche Unsinn anderweitig (= außerhalb einer Plausibilität) „sinnvoll“ erklärt ist, beispielsweise als Persiflage. „Einfach so hingehauen“ macht eine Geschichte schlecht.

Ob man nun erkenntnistheoretisch (da geht’s philosophisch sauber) oder aber einfach mit „gesundem Menschenverstand“ angegangen - der Ansatz „solange das Gegenteil nicht bewiesen ist“ verkehrt, wie wir Menschen denken und wie unsere Welt funktioniert, ins Gegenteil.

Was ich auch gruselig schwach finde, ist dieses häufig genannte …

Damit kann man letztlich „jeden Mist“ als „ist-eben-so“ hinhauen. Und das ist in jeder gut aufgebauten Fiktion schlecht, denn der Autor hat hier einfach seine Hausaufgaben nicht gemacht und sich bequem dahinter zurückgezogen.

Ich denke aber, hier kommen wir prima zusammen:
Andreas Eschbach antwortet gern, wenn jemand zum Beispiel ein Gift mit genau dieser spezifischen Wirkung sucht und im Forum nachfragt (sinngemäß): „Unnötig! Du bist der Meister Deiner Welt - in Deiner Welt existiert eben dieses Gift!“
Und das ist völlig OK. Denkbar und plausibel. Und weit besser, als wenn jemand entgegen der bekannten Wirkungen eines Kobra-Bisses grün-violett gepunktet anläuft.

Etwas nachzudenken und etwas - auch eine weit gegriffene, fast schon irre Fiktion - plausibel fundiert zu gestalten, ist gute schriftstellerische Arbeit. Das Kaninchen aus dem Hut nicht.

Oder anders: Fiktion sollte immer irgendwie ein „Aha?“ auslösen und nicht ein „Och nö!“. :slight_smile:

Wie seht Ihr anderen Mitleser das? Wie weit darf Fiktion gehen, wie gut müssen „Kaninchen aus dem Hut“ vorbereitet werden und das Ereignis irgendwie „denkbar“ bleiben?

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Fiktion darf so weit gehen, wie sie in sich schlüssig ist. Mir ist es egal, ob etwas wirklich funktioniert oder nicht. Mein Mann regt sich über jeden Science-Fiction (Film) auf, in dem im Weltall Geräusche vorkommen oder eben bei Star Wars die Laserschwerter mit „Sound“ versehen sind. Mich stört das überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Ohne ist langweilig.
Auf Bücher bezogen gilt für mich dasselbe. Nehmen wir Andreas Eschbachs Gliss. Es gibt nicht etwas so Glattes, wie er es beschreibt und wird es nie geben. Na und? In der Geschichte selbst basiert das komplette Abenteuer auf eben dieser Glätte. Es ist halt eine Geschichte. Unterhaltsam und kurzweilig.
Was will man mehr?
Bei den Killertomaten funktioniert das Prinzip nicht, weil Gemüse nichts Erfundenes ist. Es kommt eben auf den Einzelfall an.

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Probier mal das:

Aurora

von Kim Stanley Robinson

Wir schreiben das Jahr 2545, und die Menschheit steht vor dem größten Abenteuer in der Geschichte der bemannten Raumfahrt: Ein gewaltiges Generationenschiff macht sich auf den Weg ins Tau-Ceti-System. Mit an Bord sind vierundzwanzig in sich geschlossene Biome und zweitausend Passagiere. Sie sollen Aurora – einen erdähnlichen Mond, der einen der Planeten des Tau-Ceti-Systems umkreist – terraformen und kolonisieren. Dies ist die Welt der jungen Freya, Tochter der Chefingenieurin Devi, die schon auf dem Schiff geboren wurde und die wie keine Zweite mit ihm verbunden ist. Freya kennt die Sorgen und Nöte seiner Bewohner ganz genau: die Ausweglosigkeit, die strengen Regeln, die Abhängigkeit von den lebenserhaltenden Systemen des Schiffs. Wie alle anderen kann es auch Freya kaum erwarten, endlich anzukommen. Als sich das Schiff 160 Jahre nach dem Start seinem Ziel nähert, werden die Kolonisten vor neue Herausforderungen gestellt. Beginnt auf Aurora – 11,9 Lichtjahre von der Erde entfernt – wirklich eine neue Zeitrechnung in der Menschheitsgeschichte oder erwartet die hoffnungsvollen Pioniere dort nur der Tod?

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An wessen Moral soll ich mich halten? Ich finde Moral überbewertet, denn es gibt wenig allgemeingültig Regeln für eine gute oder hohe Moral. Geht es um Geld, Besitz und Neid, mag ich vielleicht noch zustimmen, geht es in andere Bereiche, könnte es Kollisionen geben, gravierende. Eine hohe Moral ist mir viel zu allgemein, damit kann ich mich nicht identifizieren, gerade wenn ich daran denken, was Kirche und Konsorten hier schon an jungen Menschen angerichtet und zerstört haben, da ist deren Moral komplett scheißegal. Die muss man bis zum Tod bekämpfen. Also nur Moral ist zu wenig, zu scheinheilig, zu einfallslos und zu willkürlich.

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