Okay, ein bisschen Kritik 
Zuerst eine kleine Wortwiederholung ca mittig auf Seite 10:
"Oder er konnte der Gabelung nach nach rechts folgen … "
Ansonsten bin ich nicht gut darin, Fehler zu finden 
Der Beginn war mir bisschen zu sehr Ambiente.
Du beschreibst ausführlich die Pfützen nach einem Schauer, das Blätterdach des Waldes, den Spätsommerabend, das feuchtwarme Laub, dass es zuletzt viel Sonne und wenig Regen gab, den Geruch von Wald und Sommer und vom Regen - der jetzt vorbei ist, weil der Regen ja aufgehört hat und die Gewitterwolken jetzt woanders sind, aber irgendwo sieht man noch …
Weißt du, auf was ich hinaus will? Ich hab zwar ein sehr detailliertes Bild und auch Eindrücke vom Geruch (jupp, sowas find ich immer toll), aber nach dem ersten Satz hab ich die restlichen mehr oder minder nur schnell überflogen, weil ich da schon eine klare Vorstellung hatte, wo wir sind. Wenn du da die Hälfte streichst, tut es dem Beginn sicher gut.
Beim Wechsel von Kapitel 1 auf Kapitel 2 hatte ich zwei Schwierigkeiten - einmal von der Perspektive und einmal etwas, das mir ein wenig unlogisch vorkommt.
Zuerst einmal die Perspektive: das erste Kapitel ist aus dem POV von Miri und nach dem allerersten Absatz von Kapitel zwei war ich auch noch überzeugt, dass wir dabei geblieben sind, weil da Miriams Vater steht. Erst etwas später wird klar, dass wir nun den POV von Mark haben. Das hat mich etwas herausgerissen (da bin ich aber generell etwas empfindlich).
Trotzdem fände ich es besser, wenn du das Kapitel so anfängst:
„Und ihr habt euch wirklich nicht gestritten?“ Mark lehnte im Türrahmen und in seinem Gesicht lag eine Mischung aus elterlicher Sorge, …
Was mich aber die ganze Zeit beschäftigt hat (und zwar tatsächlich das ganze Kapitel 2 über): Okay, Mark ist nicht verwundert, dass Bens Auto noch dasteht, weil Miri den Schlüssel mitgenommen hat.
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Warum ist Miri nicht mit dem Auto gefahren, und hat es zurückgelassen? Hat sie noch keinen Führerschein?
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Sie hat sich also abholen lassen. Und dabei hat sie dann Bens Handy mitgenommen? Warum? Wer zum Geier tut so etwas?
Sie kann es ja womöglich gar nicht entsperren? Und ich an ihrer Stelle würde das Handy auf jeden Fall zurücklassen - nur so könnte Ben, wenn er wieder zum Auto zurückkehrt sich bei ihr melden
Ich hätte es cooler gefunden, wenn Mark zum Polo von Ben kommt, mit der Taschenlampe hineinleuchtet und das Handy sieht. Das sollte ihn etwas unruhig werden lassen - weil das ist nicht normal. Wäre er irgendwann zum Auto zurückgekehrt, hätte er zumindest sein Handy an sich genommen.
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Was ich mich gefragt habe: auch wenn Ben keinen Zugang zu Handy und Auto hat, könnte er zu Fuß bei jemandem aufgeschlagen sein, bei irgendeinem seiner Freunde. Ich als Mark oder Miri würde vielleicht sogar vermuten, dass es ein dummer Jungs-Streich sei. Einer, den man vielleicht mit 14 bei gleichaltrigen Mädels so macht? Miri könnte sich ärgern, dass Ben immer noch so kindisch ist, sie hatte ihn für reifer gehalten - hatte sie sich in ihm getäuscht? Und warum hat niemand versucht, Bens Eltern oder einen seiner Kumpel anzurufen?
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Wäre ich Miri, würde ich mir zuerst Sorgen machen, mich dann ärgern und mich dann in einem heißkalten Tanz zwischen Wut und Angst befinden. Miri ist mir ein wenig zur sehr davon überzeugt, dass Ben etwas passiert ist. Sie müsste doch wissen, wie Jungs so sind? 
Hört sich vielleicht wirklich pingelig an, aber ich hinterfrag echt jedes Motiv von Charakteren 
Ansonsten fand ich es gut geschrieben, flüssig und mit ganz vielen, kleinen netten Details. Sowas gefällt mir immer recht. („Das Dickicht wollte keine Zuschauer.“ > sowas find ich toll). Schön finde ich, dass Miri und Ben beide wissen, dass sie sich gerade in einem Klischee befinden
Das lockert alles recht gut auf.