Kreatives Schreibspiel

Doch weil ihr ihr Leben lieb war, machte sie auf der Hacke kehrt, flüchtete und ward nie wieder gesehen. Ein Rotweinkuchen - ja, da wäre sie vielleicht geblieben.
Er hingegen wunderte sich. Nie würde er die Frauen verstehen. Mist. :thinking::broken_heart:

Herzschmerz

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Er arbeitete mit ruhiger Hand, sein Herzschmerz :heart_on_fire:in jeder präzisen Bewegung. Ihr Fleisch wurde zur Pastete :pie:, zart gewürzt, in goldbraunen Teig gehüllt. Zum Schluss ein kleines Küchlein – perfekt geformt :cake:, süßer als ihre Lügen. Und diesmal würde sie ihn nie wieder verlassen.

neues Wort: Nachtvöglein

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Sie sah so schön aus in dem blassen Mondlicht. ihre Lippen gerundet und glitzernd konnte ich meinen Blick nicht abwenden. Ihre schwarzen Haare rahmten ihr Gesicht ein, wie ein Bilderrahmen und ich lehnte mich erschöpft gegen die Mauer. Es schien, als würden meine Beine bald versagen. Ihre hellblauen Augen starrten mich an, doch ihr Blick durchbohrte meine Seele. Ich beugte mich nach vorn und strich ihr eine perlenförmige Träne von der Wange. Kein Makel sollte an ihr haften. Neben mir landete ein kleiner, schwarzer Vogel und zwitscherte ein Lied. Es war Zeit für den Aufbruch, obwohl ich mich kaum von ihr abwenden konnte, musste ich gehen. Ich ließ sie zurück, doch konnte sie nie ganz vergessen.

nächstes Wort: Scheune

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Vorsichtig, langsam und geduckt näherte ich mich dem jungen Fohlen. Unerwartet zerbrach ein Ast unter meinem linken Fuß. Es klang paukenschlaggleich in meinen Ohren. Panisch gallopierte das Tier davon. Unter mentalen Flüchen holte ich eine Karotte aus meiner Jackentasche und stand regunglos auf der Wiese.
Es dauerte zwei Wadenkrämpfe, bis das junge Pferd sich schließlich für das Gemüse interessierte.
„Du bist echt scheu, ne?“, fragte ich es, ohne eine Antwort zu erwarten.
„Jau“, sagte es kauend und wandte sich ab.

Und nun? Liebesspiel.

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Da war die feuchte Zunge und das hektische Atmen des Fohlens – erschrocken zog er die Karotte zurück. Vielleicht lag es nur daran, dass er schon lange keinen Gedanken mehr daran verschwendet hatte. Die Jahre der Enthaltsamkeit ließen jede Gelegenheit wie ein Liebesspiel erscheinen.

Er schlug sich auf die linke Wange und reichte dem Fohlen die Karotte. In hungriger Gier umspielte die Zunge des Fohlens die Karotte.

Kopfkino

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In meinem Kopfkino
ist der Mensch dem Menschen kein Wolf mehr.
Unrecht und Ausbeutung sind abgeschafft,
Krieg ist undenkbar, Hunger unbekannt.

In meinem Kopfkino
sind Männer und Frauen gleichberechtigt und
gleich verpflichtet. Hautfarbe spielt keine Rolle,
auch nicht Religion, Alter und Herkunft und wen du liebst

In meinem Kopfkino
sind die Sommer warm statt heiß, im Winter liegt Schnee.
Man schreibt mehr Gedichte als Algorhythmen
und natürlich ist Kunst intelligent

In meinem Kopfkino
lachen die Kinder über die Monster
Faschisten sind ein Treppenwitz der Geschichte
und nicht nur bei Glatteis gehen die Menschen Arm in Arm

Ich weiß: Gegen all das gibt es Medikamente
Doch ich spucke sie aus, immer wieder und wieder

Next: Widerspruch

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Das ist ein bemerkenswertes Werk!
War das spontan als Antwort oder lag das schon vorbereitet in einem Dateiordner (veraltet: Schublade)?

In jedem Fall: Respekt!


Viele Menschen verwechseln den Widerspruch
mit dem Wiederspruch.
Deshalb sind sie am Ende gegen alles,
immer und immer wieder.


Und nun? Vierzeiler.

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Haha, nein Markus. Sowas wabert mir immer im Hirn rum, bevor der erste Kaffee wirkt. Danke!

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Vierzeiler

Vier Zeilen zum Verweilen
Zu Kurz zum Denken
Noch zwei zum Freude schenken
Noch eine kleine und schon vorbei - war ganz schnell wie 1-2-3.
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Lidschluss.

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Meine Augen sind verschlossen und ich schaue von innen gegen meine Stirn. Orangenes Licht leuchtet in meinem Kopf. Die Nasenspitze spürt und riecht die Wärme. Der Puls beruhigt sich und mahnt. Atme. Atme ein und wieder aus. Ein und wieder aus. Mein Mund ist wie immer verschlossen. Ich halte mir beide Ohren zu und bin weg. Nicht mehr da. Ihr könnt mich mal.

Neu: Affen

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Wie die Affen
die nicht raffen
das die Reise endlich ist
und man Freude wie Bananen braucht
und die am besten gemeinsam isst.
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Gelb.

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Dein Mund ist rot wie eine Kirsche
Deine Haut wie eine Orange
Die Zähne strahlend gelb
Die Augen leuchtend grün
Am Abend bist du blau
Färbst deine Haare indigo
und deine Fingernägel violett
Du bist mein Regenbogen

Next: Scheidung

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Er geht den Weg zum Altar entlang. Seine Frau wartet schon auf ihn. Sie sehen sich an während der Priester liest. Eine wunderschöne Hochzeit. Sie, in einem weißen kleid, er, in einem schwarzen Anzug.
„Ich will“, sagt sie, ganz fröhlich.
Noch bevor er es erwiedern kann, schreckt er schweißgebadet auf. Mann, schon wieder so ein Albtraum? Die Scheidung ist wohl doch eine gute Idee.

Nächstens: Ölpfütze

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Der Tenor schaut auf das Glas Kölsch: " Ich wollte eine Pfütze Öl für meine Stimmbänder". Er nimmt das Glas, trinkt und sagt, sich bereits der Bühne für den Auftritt zuwendend:" Nach der Vorstellung hätte ich dann gerne ein richtiges Bier."
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wutentbrannt

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Ich verstehe nicht wie man aus Wut brennen kann. Mir steigen dabeii eher Tränen in die Augen und meine Stimme stockt. Wutverweint wäre also meiner Meinung nach passender. Dennoch stand da ein Feuer und meine Tränen konnten es nicht löschen.
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ABC Pulver.

Was ist eigentlich in einer Tütensuppe drin, die Buchstabensuppe heißt?

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ-Pulver, kurz: ABC-Pulver.

Und nun? Buchpreisbindung.

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Es fällt auf, dass das Wort Buchpreisbindung in anderen Ländern dem emotionalen Teil des Wortes beraubt erscheint:
England: fixed book prices
Frankreich: prix fixes du livres
Italien: prezzi fissi dei libri
Spanien: precios fijos de los libros

Ist nicht die …bindung das Entscheidende? Das Nicht-Vorbei-Gehen-Können an einer Buchhandlung? Das Sich-Verlieren in Bibliotheken? Das Sich-Verlieben in ein Buch?
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Bergfest

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Auf dem Bergfest gestern Nacht, wurde Ottilie um den Schlaf gebracht.
Sie feierte bis früh um vier und trank zehn Bier.
Pfütze

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Nachdem sie wieder kurz bei Sinnen,
Sehnt es sie nach roter Grütze,
Doch, schon in einem Laden drinnen,
sucht das Geld, doch fand nur die Mütze,
plötzlich drang es sie von Innen,
rannte raus, zehn Bier - nun eine Pfütze.

Ohnmacht

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Ohnmächtig war es uns
verdächtig wie die Welt ins wanken geriet
und sich bereits angedeutet der Untergang verriet.
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Hilfeschrei

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