Klassisches Zitate - Quiz

Ich würde noch Ingeborg Bachmann ins Rennen schicken. Aber welches Gedicht? :thinking::thinking:

Nix da, Herr Doktor:

Aber hier, eins von ihr für dich:

Was wahr ist, streut nicht Sand in deine Augen,
was wahr ist, bitten Schlaf und Tod dir ab
als eingefleischt, von jedem Schmerz beraten,
was wahr ist, rückt den Stein von deinem Grab.

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Oh klar, damit ist Bachmann ja raus. Überlesen.
Wer ist es denn?

Klasse, wie ihr die Hinweise aufgreift. Die Lösung kommt näher. Hier noch zwei versteckte Hinweise, die im obigen Zitat aus meiner Beschreibung enthalten sind.

  1. Hinweis:
    Roman spielt einen tik weit eine zeitliche Rolle

  2. Hinweis:
    Das Gedicht ist zeitlos in zweifacher Hinsicht. Einerseits kann man es inhaltlich an vielen Stellen aus seiner damaligen Zeit lösen und heutige Bezüge herstellen; andererseits nimmt es an prominentester Stelle bereits einen wörtlichen Zeitbezug.

Oh du falscher Fährtenleger! Die (literarische) Romantik ist grade mal zwei Jahrhunderte her und ich suche bei Sappho! Allerdings gab es dann doch diese Sappho der Romantik, wie sie Clemens von Brentano mal bezeichnete und da ich gerade Christa Wolfs „Kein Ort. Nirgends“ in der Hand hatte, fiel mein erster Verdacht auf Karoline von Günderode. Aber das von dir gesuchte Zitat fand ich bei ihr nicht. Also wandte ich mich an deren Freundin (und vielleicht sogar Geliebte) Bettina von Arnim. Wenn, wie du sagst „richtig viel Musik darin liegt“, dann tippe ich hier mal auf Bettinas herzzerreissendes „Abendrot am Strand“, das zwar kein Sonett ist, dessen erste Strophe aber dem Reimmaß a-b-b-a folgt.

Lieber @Gschichtldrucker, mitnichten wollte ich eine falsche Fährte legen. Ich wollte einen Hinweis geben, dass es mehr als ein Jahrhundert her ist und nicht von „gestern“. Deine Vermutung Richtung Bettina von Arnim trifft noch nicht ganz ins Schwarze.
Mit „richtig viel Musik“ meine ich natürlich die m. E. überaus „sinnliche Fülle ihrer Gedichte“, wie Hermann Hesse es einmal formulierte. Höre mal die Fülle z.B. aus der 5. und 6. Strophe des Gedichtes:

Ihr Greise, die gesunken
Wie Kinder in die Gruft,
Im letzten Hauche trunken
Von Lieb’ und Ätherduft,
Ihr habt am Lebensbaume
Die reinste Frucht gepflegt,
In Karger Spannen Raume
Ein Eden euch gehegt.

Nun aber sind die Zeiten,
Die überwerten, da,
Wo offen alle Weiten
Und jede Ferne nah.
Wir wühlen in den Schätzen,
Wir schmettern in den Kampf,
Windsbräuten gleich versetzen
Uns Geistesflug und Dampf.

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Ja, Annette von Droste-Hülshoff war auch eine tolle Dichterin, aber jede einzelne der acht Strophen ihres wunderbaren „40 Jahre“ ist in a-b-a-b-c-d-c-d geschrieben. Von Agneta, Björn, Benni und Annifried nichts zu sehen! Also doch falsche Spur? Oder Irrtum? Oder falsches Gedicht?

Ja, es handelt sich um das wunderschöne Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff „Vor vierzig Jahren“. Herzlichen Glückwunsch!

(…und nein, auch hier ist es m. W. keine falsche Spur mit dem Hinweis auf ABBA als Reimschema. Dieses war bezeichnend für die Epoche der Romantik und zeichnet nicht nur dieses Gedicht von ihr aus. Der „umarmende Reim“ oder „umklammernde Reim“ ABBA in diesem Gedicht sollte ein hilfreicher Hinweis sein. Entschuldige, wenn dies nicht ganz gelungen zu sein scheint.)

Du bist an der Reihe mit dem nächsten historischen Quiz!

Verzeih die Unterstellung und Danke für dieses schöne Gedicht. Wir wühlen in den Schätzen / Wir schmettern in den Kampf / Windsbräuten gleich versetzen / Uns Geistesflug und Dampf - Hach, wer bringt denn heute sowas noch zusammen…

Vielleicht der hier, den ich suche. Doch obwohl er über tausend Gedichte schuf (oder sollte ich besser Lyrics schreiben?), wurden diese erst als Buch veröffentlicht, als ihn schon alle kannten. Als sein Sohn starb, schrieb er eines über die Fortbewegung zu Wasser. Die dritte und vierte Strophe davon ließ ich auf die Parte zum Begräbnis meiner Mutter drucken. Wie heißt dieses Werk und sein Schöpfer, der locker den Literaturnobelpreis verdient hätte, wie sein amerikanischer Kollege?

Zunächst kam mir Ernst Jandl in den Sinn, mit dessen experimenteller Lyrik unser Deutschlehrer uns quälte. Eher vorstellen kann ich mir jedoch, dass Friedrich Rückerts Gedicht vom „Büblein“ gemeint sein könnte. Vage Vermutung.

Leider nein. Geographisch 1000 km und historisch 150 Jahre daneben.

Hier hätte ich was Schönes vom Heine Heinrich:

Lebensfahrt
Ein Lachen und Singen! Es blitzen und gaukeln
Die Sonnenlichter. Die Wellen schaukeln
Den lustigen Kahn. Ich saß darin
Mit lieben Freunden und leichtem Sinn.

Der Kahn zerbrach in eitel Trümmer,
Die Freunde waren schlechte Schwimmer,
Sie gingen unter, im Vaterland;
Mich warf der Sturm an den Seinestrand.

Ich hab ein neues Schiff bestiegen,
Mit neuen Genossen; es wogen und wiegen
Die fremden Fluten mich hin und her –
Wie fern die Heimat! mein Herz wie schwer!

Und das ist wieder ein Singen und Lachen –
Es pfeift der Wind, die Planken krachen –
Am Himmel erlischt der letzte Stern –
Wie schwer mein Herz! die Heimat wie fern!

Warm?

Leider nicht mal lau, weil falsches Jahrhundert. Gleichwohl sich die zwei ausgezeichnet auf französisch unterhalten hätten können. (Beide waren aber Deutsche, bzw. ist es der eine noch immer.)

Ah, dann hab ich die 150 Jahre falsch zugeordnet.
Dann tippe ich mal spontan auf Frederic aka Reinhard Mey?
Lass nun ruhig los das Ruder :cry:

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Yessss!
Du bist dran, @meergrund

Und hier für alle das gesuchte Werk (Taschentücher bereit halten, bitte!)

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Oh Mann, der Gedanke an Jandl hat mich wohl im die Wolken geführt, meine Freiheit hatte Grenzen, äh, oder so. Ich habe Reinhard Mey früher rauf und runter gehört. Asche, wo bist du, komm auf mein Haupt :hear_no_evil:

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Ja, gut dass es auch Deutsche wie Reinhard gibt.

A propos die vorherige Frage / Antwort…
Ein Klassiker, in dem ein cwrwgl eine Rolle spielt.
Ich machs euch leicht: Kapitel 24.

Kann es sein, dass Du auf Jandls Lautmalerei in seinen Gedichten anspielst? Das Gedicht schtzngrmm?
Oder weniger lautmalerisch ** Schützengraben**?

Nein, leider wieder kein Jandl.

Das Wort kommt aus einer Region, wo die Umgangssprache einfach so jandlmäßig ist.
Ein Ortsname:

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Wenn Du meinen wenig geschätzten Jandl nicht willst, dann probiere ich es mit „Die Schatzinsel“ von Stevenson. Dort: Die Irrfahrt des Korakels (Kap 24).

Wenn es stimmen sollte, dann habe ich Prof. Dr. Google zu danken. Die Schatzinsel habe ich gefühlt vor 100 Jahren „geschätzt“. Dieser Schatz war mir entfallen.