Für mich ist dieses „Perfekt“ genau das, was diese Bilder auch langweilig macht. Langweilig, weil ich diese Bilder schnell „gesehen“ habe und die anfängliche Faszination schnell verklingt. Mein Auge und der Geist bleiben nicht hängen, finden wenig „Futter“, wenig Anregung, die Neugier verfliegt bei mir schnell. Puh, ich bin mir nicht sicher, ob ich mich verständlich machen konnte.
Auch, weil sie in Massen perfekt sind. Man erkennt keinen Künstler mehr und es gibt x Variationen von einem erfolgreichen Bild. Und sie werden als Basis genommen, um wiederum x weitere Versionen davon zu machen. Das wird dann in der Tat irgendwann sehr langweilig. Schön, aber langweilig.
Ich weiß genau, was du meinst Anachronica. Das gilt aber nicht nur so bei den Künstlern. Bald werden Grafikdesigner überflüssig sein, weil die KI das in ein paar Minuten machen kann, was man selbst in 2 Tagen macht. Und jetzt sägt sie schon am Stuhl von Informatikern, die eh schon immer einen schlechten Ruf hatten, weil viele nicht verstehen, was sie genau machen. Es werden viele Berufszweige wegfallen, aber genauso werden neue entstehen.
So war es schon immer und wird auch immer sein.
Man sollte das tun, was einen erfüllt. Wenigstens als Hobby, denn das kann dir keine KI wegnehmen. Wir haben schon lange nichts mehr in den Händen. In den letzten zwei Jahren ist die Technik so voran geschritten, dass es jetzt schon schwer fällt hinterher zu kommen. Jedenfalls für viele.
Man sollte immer das beste für sich aus allem ziehen. Solange es noch geht.
Weiteres Problem ist, dass KI lernen kann auf Wunsch das „Perfekte“, unperfekt zu machen. Auch das würde gehen.
So oder so, KI wird vieles verändern. Und du hast vollkommen recht Pauli, es geht viel weiter in diverse Branchen.
Gestern erzählten mir Freunde, dass die für deren Kids, persönliche Märchen von KI schreiben lassen. Und die Kids sind begeistert. Jeden Tag eine neue Story, neue Abenteuer mit deren Lieblingen.
Klingt im ersten Moment schrecklich, hat aber auch sein Gutes. Die KI schreibt ja nicht von selbst, die Eltern bestimmen das Thema und was vorkommen soll. Also beschäftigen sie sich mit dem Input, den ihre Kinder bekommen. So übernimmt die KI doch eigentlich nur die „zeitraubende“ Schreibarbeit. Und sogar schöne Bilder können sie sie malen lassen. Und dann fasst man das alles zusammen in ein Buch, das die Kinder dann anfassen können. Soweit wäre das schon nett, finde ich.
Meine Hoffnung gilt natürlich den Kreativen, dass sie sich nicht zu sehr frusten und entmutigen lassen. Ist halt mein Stamm, hier bin ich zuhause.
Warum erzählen sie dann ihren Kindern keine schönen Geschichten, wenn der Input schon da ist? Meine Oma hat das immer gemacht und wir fanden es toll.
„Massenware“ haben wir doch bereits lange, auch ohne KI. Erfolgsrezepte werden kopiert, ganze Reihen haben ein festes Aufbauschema, von dem nicht abgewichen werden darf. Gute Beispiele sind Fernsehserien einfachster Art oder Bastei Romane. Feste Vorgaben, inhaltlich eigentlich irrelevant - aber unterhaltsam in einem festen Erwartungshorizont.
Diese Konzepte sind ja erfolgreich: von Disney, bis Star Trek funktionierten sie über Jahrzehnte. Erst später wurden sie ja „anspruchsvoller“ - gerade die Erzählungen der Fernsehserien, die sich erst Ender der 80er trauten Handlungsstränge nicht in einer Episode, sondern über ganze Staffeln zu entwickeln. Was war das für ein Schock, als dann Protagonisten auch mal starben…
Zur Zeit kann KI die Massenware schon ganz gut, denke ich. Das ist nicht die Entwicklung, die ich mir wünsche, aber es wird wohl kein Weg daran vorbei führen. Die Kunst wird sein, das Besondere zu schaffen - vielleicht irgendwann mit dem Aufdruck „Von echten Autoren“.
Adorno würde es sinngemäß definieren, dass in einer Welt des Automatisierten das Nicht-Automatisierte an Wert gewinnt. Ähnlich hat es Anachronica ja hier in Worte gefasst.
Es bleibt spannend, aber ich bin da trotzdem ganz optimistisch. Nichts ist so beständig, wie die Veränderung…
Das steht doch jetzt schon bei digitalen Nachrichten unter den Artikeln. „Text von einer KI, geprüft durch einen echten Redakteur“ oder so ähnlich. Gestern noch gesehen.
Deviant Art z.B. hat mittlerweile so reagiert:
„In response to community feedback after DreamUp’s launch, all deviations are now set to “Tell AI Datasets They Can’t Use Your Content” by default.“
um wenigstens zu verhindern, dass die AI-Nutzer sich auch noch ungewollt an „echten“ Bildern vergreifen.
Da stimme ich dir zu. Jeder von uns hat schöne Geschichten mitbekommen, die man mit den Kleinen teilen kann. Ich finde es nicht sehr persönlich. Aber das ist ein Teil des Problems und der heutigen Gesellschaft. Das die Leute für nichts Zeit haben außer am Smartphone zu hängen. Schade, denn man könnte die Geschichten zusammen mit den Kindern aufschreiben. Daran würden sie sich sicher gern erinnern.
Finde ich auch. Dabei würden sie spielerisch auch noch Rechtschreibung und Grammatik lernen. Sie fragen ja meistens viel, wie irgendwas richtig heißt usw.
Stimmt. Außerdem würde dadurch auch die Bindung gestärkt. Denn heutzutage fühlen sich viele vernachlässigt. Vor allem die jungen Eltern nehmen sich die Zeit für Instagram und Co. aber wollen nicht so mit den Kindern was gescheites unternehmen. Das ist echt traurig, wenn man das alles so sieht.
Es gibt solche und solche. Von Helikopter bis Vernachlässigung gibt es unzählige Nuancen.
Wie müssen alle irgendwie zurecht kommen und auf unsere kleinen Welten achten. Vielleicht bekommt die Menschheit ja doch noch die Kurve. Und wenn nicht, naja, dann haben wir es wenigstens versucht. Dann kann die KI irgendwann mit sich selber spielen.
Oh Gott! Das ist ja noch erschreckender.
Was man so alles über bspw. die verschiedenen Twitterbot-Armeen liest, stellt sich die Frage, ob das nicht heute schon der Fall ist.
Zum allgemeinen Thema: ich habe kürzlich ein populärwissenschaftliches medizinisches Fachbuch in die Hand gedrückt bekommen - mit der Bitte um meine fachliche Meinung zur Korrektheit der Inhalte.
Nicht nur dass das Buch professionell layoutet und mit modernen Illustrationen versehen war: der Schreibstil war zwar etwas einfach, mit vielen Redundanzen (was nicht unbedingt schlecht sein muss bei einem Sachbuch), sondern die meisten Aussagen waren korrekt - und nur wenige Behauptungen, die sich aus unseriösen, aber in Fülle vorhandenen Internetseiten zu bestimmten Themen speisten, waren direkt angreifbar.
Der Gestalter des Buches war ein für das Thema interessierter und vorgebildeter Laie, der sich ca. eine Woche Zeit genommen hatte, ChatGPT (und eine weitere KI für die Gestaltung) mit Fragen und Strukturvorgaben zu füttern.
Unterm Strich war das für mich augenöffnend. Wenn bereits heute ein engagierter Laie mittels KI einen Ratgeber schreiben und gestalten kann, der auf dem professionellen Buchmarkt nicht negativ auffallen würde, gibt mir das zu Denken.
BTW: ich habe beruflich bedingt des öfteren Manuskripte in der Hand gehabt, die von Profis geschrieben waren, sprich v.a. von ausgebildeten Journalisten. Darunter etliche, die stilistisch (leider auch grammatikalisch und orthografisch) deutlich schlechter waren, als das ChatGPT-Werk.
Wie gesagt: wir befinden uns, was KI betrifft, gerade am Anfang einer vermutlich weiten Reise - keiner weiß so recht, wo das hinführt.
Für mich ist es nicht auszuschließen, dass in zehn Jahren Fernseh-Geräte selbstständig Filme produzieren, die der Besitzer per Siri in Auftrag gibt: Ich will heute bitte einen Weihnachtsfilm sehen, spannend wie Indiana Jones, lustig wie Ghostbusters, und von der Handlung her bitte irgendwas mit Tempelrittern, die Hauptdarsteller sollen aussehen wie Humphrey Bogart und Helene Fischer und Lassie soll bitte auch mitspielen … wer weiß???
Das wäre etwas, das mir gefallen würde. Ein Film mit Harrison Ford und Clint Eastwood und Brad Pitt. Dazu Johnny Depp als Gegenspieler und die hübsche Prinzessin aus Drei Nüsse für Aschenbrödel. Das ganze in einem Science-Fiction Setting mit Westernelementen und ein wenig Robin Hood dazu.
Ich gehe davon aus, dass derartiges möglich wird. Eventuell mit „Logenplatz“ per VR Brille. Haben unserem Team am Freitag ein VR Event als Weihnachtsfeier geschenkt. Nicht KI, aber beeindruckend, was so geht… aber nicht meins. Meine Synapsen sind da überfordert…
Schon seit Jahren behaupte ich, dass irgendwann der 2. Teil von Casablanca kommen wird - und zwar mit Humphrey und Ingrid Bergmann…
Allein jetzt kann KI ja schon Stile immitieren. Ich hab mal aus Spaß die Anfrage „Beschreibung einer Küche“ im Stil von Stephen King, Oscar Wilde und Henry Miller durchprobiert. Yep. Einiges wird nicht mehr so lange dauern…
Ich mag es nicht, wenn offene Enden endlos verlängert werden. Dann doch lieber meine Allvariante mit schönen Männern und Frauen. Wenn jemand anders herum gestrickt ist oder einseitig, kann der- oder diejenige die Mitwirkenden ja beliebig austauschen.