im online zur Verfügung stehenden t3n-Magazin, Ausgabe 72, habe ich eben gelesen, dass von 100 auf Amazon gelisteten Bestsellern (Genre Liebesroman) 81 von ChatGPT verfasst wurden.
Nachdem das rausgekommen war, nahm Amazon diese von der Bestsellerliste, verkauft sie aber weiterhin. Ist ja immerhin Geld.
Das führt das ganze Selfpublishing auf Amazon ad Absurdum.
Wie sehr ihr das?
Herzlichen Gruß
PS: An die Admins: Darf man hier Links schicken? Dann kann ich euch den Artikel weitergeben.
Das ging schneller als erwartet oder befürchtet! Gerade wurde noch eifrig darüber diskutiert, ob eine KI überhaupt einen ganzen Roman schreiben kann.
Ich kann die Folgen noch nicht abschätzen. Auf jeden Fall werde ich, wenn mein Buch veröffentlicht wird, darauf hinweisen, dass es von einem Menschen geschrieben wurde.
Vielleicht wird man in Zukunft neue Kategorien finden: KI-generierte Literatur und von menschlichen Autoren erstellte. Die Leser können entscheiden, was sie lesen wollen.
Ich fürchte, die KI-generierten Bücher werden so billig sein, dass es sich auch im Self Publishing kaum noch lohnt, etwas zu veröffentlichen.
Was bedeutet das für Verlage? Für Wettbewerbe? Für die Schriftsteller?
Ich glaube, den meisten Lesern wird es egal sein, ob sie ein „richtiges“ Buch oder ein generiertes lesen - Hauptsache, es gefällt ihnen.
Schon heute sind die meisten nicht bereit, einen anständigen Preis für ein Buch zu bezahlen. Die KI generiert Bücher ohne Kosten in sehr hohem Tempo. Wir werden wahrscheinlich überflutet mit solchen Werken.
Ohne hier irgendwem auf die Zehen treten zu wollen, weil mir das wirklich fern liegt: Gerade Liebesromane werden von Vielleserinnen in großem Umfang verschlungen, denen es vor allem auf eines ankommt: X trifft Y, ein bisschen Verwirrung, X und Y bleiben für immer glücklich zusammen. Eine anreichernde Nebenhandlung muss nur angekratzt werden, schon damit sie nicht zu sehr ablenkt. Das macht es für KI vergleichsweise einfach zu kopieren.
Schon weil es um einen Vielleser-Markt geht, landen Liebesromane naturgemäß schnell auf Bestsellerlisten. Kommt dazu, dass KI besonders zügig Nachschub liefern kann und dadurch der „Autorenname“ im Gedächtnis der Kundschaft hängen bleibt. Eigentlich ist es positiv zu bewerten, wenn die Bücher aus den Bestsellerlisten genommen werden, weil dadurch auch menschliche Autoren weiterhin eine Chance auf Sichtbarkeit haben. Fragt sich halt, wie lange das so bleibt.
Mag sein, das künftige Generationen der KI auch komplexere Plots handeln können. Dann wird es auch für Autoren anderer Genres spannend.
Das ist eine gute Idee - ich greife sie (deine Zustimmung jetzt einfach vorausgesetzt) für alle weiteren Romane auf. Ebenso wie für evtl. mal erforderliche Überarbeitungen meiner bisherigen Bücher
„von“ oder „mit“?
Dass ein menschlicher Autor ChatGPT verwendet hat, also mit ChatGPT geschrieben, kann ich mir gut vorstellen. Dass ChatGPT alleine - ohne menschliche Überarbeitung und Fehlerbereinigung des Textes - einen buchlangen Bestseller schreibt, glaube ich nicht.
Sorry, aber das ist Schwachsinn. ChatGPT kann keine Bücher schreiben, wenn wir Bücher als etwas zum Lesen wertvolles definieren.
Das klingt wie eine Urban Legend, die man per Kettenmail verbreitet.
Aber ich habe den Artikel selber gefunden. Und die Quelle dahinter. Sollte man unbedingt lesen, bevor sich Panik verbreitet. Die Bücher sind natürlich aufgefallen, weil (Hervorhebungen von mir):
Authors and customers were shocked Monday morning to find that out of 100 books on Amazon’s “Teen & Young Adult Contemporary Romance eBooks” Best Sellers list, only 19 were “legitimate” books written by actual human authors. AI produced the other 81 books.
How could people tell? The differences were evident: The text made no sense, the manuscripts were messily formatted, and the covers had been slapped together, usually with a single background graphic and an unstylized title. The listings were also suspicious, with zero information (like synopses, review quotes, highlights, or graphics) to help readers decide whether to dig in or pass. At most, they featured two or three random sentences in the description section of the listing.
Und so weiter. Dass das passieren wird, ist nicht überraschend.
Also bitte macht euch nicht verrückt.
Für die des Englischen unmächtigen, ergibt sich der Inhalt gleich:
Es handelt sich um ein spezielles Nischengenre. Es ist schon länger bekannt, dass man mit der Bedienung einer Nische schneller in die Top 100 kommt.
Amazons Algorhithmen arbeiten in etwa so (wie ich es verstanden habe): ein neu eingestelltes Buch ist den ersten Monat lang besonders sichtbar, bevor es in die Versenkung verschwindet, um anderen Platz zu machen.
Manipulation der Algorithmen könnte eine Rolle spielen, aber das ist hier nicht beweisbar.
Leserinnen von Roamnce sind dafür bekannt, ziemlich viele Bücher zu verschlingen. Nun hat jemand (vielleicht sogar nur eine Person) all diese „Bücher“ mit Müll, denn so steht es oben: unleserlich, Text machte keinen Sinn usw., mehr oder weniger zeitgleich dort hochgeladen, ggf. in Werbung investiert. Unwissentlich sprangen die Leserinnen darauf an und kauften.
Noch mal die Kombi: erster Monat, neuer Lesestoff trifft auf (derzeit noch) argloses Zuschlagen von hochkonsumierenden Leserinnen.
Das ist einfach die übliche Masche der Ausnutzung von Algorithmen, die es seit Beginn gibt, nur jetzt mit neuen Mitteln. Also keine Panik.
Amazon wird sich Gedanken machen müssen, das zu unterbinden, denn es liegt ja auf der Hand, dass sie ihre Kunden mit diesem Schrott verlieren würden. Denn das will keiner lesen. Und wenn man nichts Richtiges mehr finden kann vor lauter Pseudobüchern, springen alle nach und nach ab.
Schon aus finanziellem Interesse wird Amazon sich etwas einfallen lassen.
Also bleibt ruhig, vertraut auf euer Können und schreibt einfach weiter.
Nein.
Ergänzung:
Auf einem Foto sieht man die Buchtitel. Ist euch auch schon mal aufgefallen, dass in den Bestsellerlisten der Genres bei Amazon (SP) immer Bücher auftauchen, die keine Bewertungen haben? Das sind die neu eingestellten. Diese so genannten KI-Bücher haben noch keine einzige Bewertung. Sie sind maximal arglos gekauft worden und keine „Bestseller“.
@Gwendy: Stand dort auch, wie oft sich der „Bestseller“ verkauft hat?
Ich habe keine klare Definition von „Bestseller“, aber für mich fängt das vielleicht bei einer Auflage von 100.000 Stück an…
Nein und das kann keiner sagen, weil niemand genau weiß, wie die Amazon-Algorithmen funktionieren. Definitiv haben sich nicht so viele verkauft, nicht mal ein Prozent davon.
Soweit meine Recherche bisher ergeben hat, läuft es - wie schon gesagt - so, dass die Bücher im ersten Monat gefördert werden, insbesondere, wenn man Werbung schaltet. Sie werden also den bei Amazon entsprechend gespeicherten Leserinnen als Neuerscheinung vorgeschlagen (… kauften auch …)
Weiter oben auf dem Bild (bei mir abgeschnitten) steht auch Platz 1 von einem menschlichen Autoren mit über 2000 Bewertungen.
Ich mutmaße, die Algorithmen MÜSSEN ja auch Neues reinbringen. Nehmen wir an, alle echten Bestseller würden in der Liste bleiben, dann würde keiner mehr eine Neuerscheinung finden. Viele suchen über die Bestseller einer Kategorie, also kombiniert Amazon diese. Irgendwann ist halt der beliebte Liebesroman von XY nicht mehr darin.
Dafür neues Zeug, das gekauft werden soll. Also katapultieren sich die aktuell neuen Bücher, die einige Male gekauft wurden, in die Liste. Und das verändert sich dann immer dynamisch mit.
Laut angegebenem Artikel wirklich „von“. Es hat niemand den Text korrekturgelesen. Daher ist er auch somit zu identifizieren, aber er wird dennoch fleißig verkauft. Und wer das Geld für ein solches Buch ausgibt, gibt es leider nicht für „richtige“ Bücher aus.
Ja, genau dort sehe ich die Gefahr für (noch unbekannte) echte Autoren. Nicht, dass sie durch KI ersetzt würden, sondern dass sie in dem ganzen Müll, der mit KI herausgeschwemmt wird, kaum noch gefunden werden. Und irgendwann kein Leser und kein Verlag mehr Lust hat, in der Masse von Müll noch nach verborgenen Perlen zu suchen.
Ist doch kein Problem, ich kann das total verstehen, dass das Panik verursacht. Über die Algorithmen las ich erst neulich, deswegen habe ich das so kombiniert. Mir ist nämlich auch schon oft aufgefallen, dass Bücher ohne Bewertungen in den „Bestsellerlisten“ sind.
Zudem schreiben Magazine ja gern reißerische Überschriften.
Und wenn die Fakten zu stimmen scheinen, und das tun sie ja. Man sieht ja auch einem Foto, dass die Bücher einiger (mutmaßlich thailändischer?) Autoren in der Liste auftauchen.
Das ist auch eine Glaubensfrage und da ich nicht an das Ersetzen von menschlichen Autoren durch KI glaube, suche ich nach den Gründen für den scheinbaren Erfolg.
KI ist nicht intelligent, sie generiert nur und kombiniert, macht Vorhersagen, was als nächstes kommen könnte z.B. in einem Text. Ich habe schon verbesserte Beispiele gelesen, die bejubelt wurde - in einem nicht näher von mir benannten Forum - egal wie blumig und umfangreich und detailliert der Text war, es fehlt immer die persönliche menschliche Stimme, das Gefühl darin. Und das ist keine Frage der Verbesserung einer KI. Eine KI wird nach meinem Glauben das Generische nicht überwinden, egal, wie viel besser sie schreibt. Das liegt nicht in ihren Möglichkeiten. Es fehlt die SEELE. So, Amen
Ich bin bei dem Thema nur so hinterher, weil mir Schreiben als persönlicher Ausdruck so wichtig ist und ich weiß, dass es wohl allen hier so geht. Deswegen finde ich es immer schlimm, sollte sich jemand von solchen Dingen demotivieren lassen. Das sollten wir nicht!
Sowohl deine Überschrift, als auch dein Text geben keinen Hinweis darauf. Damit schüren sie Ängste hier. Deswegen wollte ich das klarstellen. Hast du von dem Magazin übernommen, die halt gern so formulieren. Zudem reicht ein Schocker in der Überschrift! Wenn du dir die Antworten ansiehst, merkst du ja, dass es uns hier vor allem emotional anspricht.
Deswegen fand ich eine sachliche Klarstellung wichtig.
„KI schreibt Bestseller“ … ist eine Schockbotschaft.
Es geht mir sogar umgekehrt gerade bei Blogposts zunehmend auf den Wecker, wenn sie (in meinen Augen) pseudo-tiefgründig schwadronieren, wo ein durchschnittlicher menschlicher Verfasser sich kürzer halten würde. Abgesehen davon, dass in Texten von Menschen naturgemäß ihre Persönlichkeit durchscheint, was für mich den Reiz ausmacht. Sich von KI helfen zu lassen verführt meiner Beobachtung nach dazu, „perfekte“ Texte liefern zu wollen, die auf Dauer aber langweilig sind.
Ich wollte dich nicht persönlich damit angreifen, sondern lieber auf die Ursachen hinweisen.
„KI schreibt Bestseller“ reicht oft schon, um bei uns die nächste Panik auszulösen. Das funktioniert wie Schockanruf.
Also nix für ungut.
Die Frage, was Amazon genau tun kann, beschäftigt mich gerade auch. Im Moment fällt mir nur ein, dass sie selbst eine Software, vielleicht mit KI, nutzen könnten, um vor der Freigabe zu filtern.
Die Autorennamen auf dem Foto lassen bei mir den Verdacht aufkommen, dass es sich um eine Person handeln könnte, da diese Namen irgendwie sehr ähnlich klingen.
Solche Muster sind erkennbar mit einer entsprechenden Software. Soweit mir bekannt ist, gibt es ja bestimmte automatische Prozesse bereits. Wenn du bestimmte Begriffe aus dem erotischen Bereich in der Buchbeschreibung hast, wirst du automatisch von der allgemeinen Sichtbarkeit ausgeblendet und nur durch direktes Suchen oder Suchen in gewissen Kategorien gefunden.
Also bräuchten sie weitere Filter dafür.
Das Problem sehe ich darin, dass es zu einem Wettlauf werden wird, weil die Ausnutzer immer neue Tricks finden werden.
Allerdings habe ich ja schon angesprochen, dass das auch die Leser vergraueln würde auf lange Sicht. Wenn es also ums Geld geht, wird sich Amazon schon etwas einfallen lassen.
Ergänzung:
Ich hab noch was!
Die Leser werden solche Bücher auch melden und dann sind die ratzfatz raus.
Amazon arbeitet bereits an einer KI, die komplette Bücher schreiben können wird. Das ist zumindest meine Ansicht. Sobald die Technik steht (und dahinter wird etwas Spezialisierteres stehen als ChatGPT) wird Amazon nicht mehr viel Wert auf Selfpublishing legen – es sei denn, es bringt Umsatz.
Die Frage ist nicht ob, sondern höchstens wann sowas kommen wird. Und wenn ich offen bin, wundere ich mich, dass es noch nicht da ist.
Ein Hindernis ist wahrscheinlich die rechtliche Seite. Von einigen Unternehmen weiß ich, dass sie KI-erstellte Software ausschließen, weil überhaupt nicht geklärt ist, wer darauf die Urheberrechte hat. Beziehungsweise, ob überhaupt noch nachvollziehbar ist, welche Teile ausschließlich von menschlichen Mitarbeitern erstellt wurden. Das ist mit Sicherheit problematisch bei der Sicherung von Patentrechten.
Ähnlich schwierig wird es bei veröffentlichten Texten. Wenn sie auf Quellen Bezug nehmen, die gar nicht mehr nachvollziehbar sind und es dadurch gar keine natürliche Person mehr gibt, die die Urheberrechte innehaben kann, wären die Werke im Grunde gemeinfrei.
(Zur allgemeinen Beruhigung: Ich darf solche Überlegungen öffentlich anstellen, bin Juristin.)
Nein, einfach nur die Erfahrung, dass alles, was geht, auch gemacht wird. Und ein bisschen von mir auf andere schließen
Glaube ich nicht. Wenn es Geld bringt, haben die dicken Player Amazon, Google und Facebook bisher alles irgendwie durchgeboxt.
In einem solchen Fall keine mehr. Ist dann doch ähnlich wie bei einem Bild, das von Midjourney erstellt wurde. Solange da keine geschützte Figur oder Marke vorkommt, gibt es meiner Ansicht nach keine
Probleme.
Ob KI gleich wissenschaftlich arbeiten muss, stelle ich infrage.
Aber es könnte mit irgendwelchen einfachen Liebesschnulzen anfangen und sich dann langsam hocharbeiten.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich mir dann nach eigenen Wünschen eine Geschichte schreiben lassen könnte. Das Geschäftsmodell besteht dann nicht im Verkauf von fertiger Literatur, sondern vom Zugriff auf den KI-Autor.
Ich hab mir gerade eine Testleserin angelacht, die in einer Fantasygruppe schrieb, sie hätte alles wesentliche gelesen. Und sie würde sich nach jeder Serie fühlen, als ob sie Freunde verlieren würde.
Wäre es nicht toll, wenn du dir von deiner Lieblingsgeschichte unbegrenzt Fortsetzungen wünschen kannst?
Darauf darf sich niemand verlassen, weil du nicht verifiziert bist.
Nein! Schon als Jugendlicher war mir klar, dass das eine ziemlich langweilige Angelegenheit sein würde. Das ist so ähnlich wie unbegrenzt Geld haben. Wozu soll es gut sein. Unbegrenzt ist uninteressant.