Ich bin mir nicht sicher, ob das (Flatter- oder Blocksatz) eine Entscheidung der Autorin oder des Verlages war. In meinem Regal stehen acht Bücher von Tamara Bach aus dem Carlsen-Verlag und zwei aus dem Ötinger-Verlag. Carlsen flattert, Ötinger ist bündig. Stören tut mich beides nicht, was aber am tollen Erzählstil der Autorin liegt. Und die verzichtet in der Tat bei einigen Stories auf jegliche (konservative) Art wörtliche Rede als solche zu kennzeichnen, ja sogar Inquits werden teilweise komplett ignoriert oder konsequent wiederholt.
Bach setzt dies ganz bewusst als Stilmittel ein, um die psychische Zerrissenheit ihrer jugendlichen Protas (meist Mädchen in der Pubertät) zu unterstreichen und das fetzt (bei mir zumindest) voll rein.
Aber klar, ich muss als Schreibende:r schon wissen, was und wie und warum in meinen eigenen Büchern geschrieben wurde, sonst wirds peinlich, wie in der o. a. Buchpräsentation
Block … Flatter … ist beides möglich. Block sieht halt ordentlicher aus
Zu den Absätzen: Ja, okay, bei Szenenwechsel und Ortswechsel. Logo.
Aber: Ich nutze Absätze auch dramaturgisch. Sie geben die Möglichkeit mal zu atmen, einen Schluck zu trinken, was immer. Bin ich damit auf dem Holzweg? Ich weiß es ehrlich nicht.
Dürft gerne etwas dazu sagen.
Lieben Gruß von Kick
Ich finde: ja, bist du.
Ein Absatz bedeutet für mich Abschluss, geht es danach aber lückenlos weiter, hinterfrage ich erst nur den Buchsatz, dann das Werk und am Ende den Autor selbst.
Ich mag solche Unterbrechungen zu „dramaturgischen Zwecken“ persönlich nicht. Für mich ist das schlechtes Handwerk.
Wenn du glaubst, der Leser brauche eine echte Pause an der Stelle, dann liefere sie mit einem Szenenwechsel. Sonst gehört sie da nicht hin. Finde ich persönlich.
Ich sehe das nicht ganz so streng, würde mich jedoch wundern und zurücklesen, ob ich irgendwas verpasst habe. Dadurch entsteht eine Pause, die ich gar nicht haben möchte, weil sie mich aus der Geschichte rausreißt.
Gerade lese ich ein Buch, bei dem ich aus anderen Gründen öfter zurückblättern muss. Das nervt mich.
Mein letztes Buch, was das geschafft hat war ein Lehrbuch: BWL Rentabilitäts- und Kostenrechnung für die Verkehrsleiterprüfung.
Und das Telefonbuch hat es immer geschafft. Die Berliner Telefonbücher waren A4 groß und 5cm dick undd das Papier so dünn wie Blattgold. Da haste dir nen Wolf gesucht, zumal die etwas eigentümliche Sortierung hatten.
A, B, und so weiter oder nicht?
Wenn jemand Marianne von Seibold heißt, ist die richtige Einsortierung unter S, also
Seibold, Marianne von
Die Umlaute zum Beispiel.
Ü werde zu UE aber immer nach Z einsortiert.
Ein é oder è wurde gefühlt nach Lust des Setzer sortiert, mal wie ein e, mal nach Z.
So neumodischen Zeichen gehen nun mal gar nicht im Beamtenapparat.
Echt? Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Vielleicht habe ich auch einfach nie nach Namen mit Ü gesucht.
Das Telefonbuch von Melbourne war übrigens auch saudick und hatte mehrere Teile.
Daran erinnere ich mich auch. Waia. Verzweiflung. Gibt’s doch nicht. Muss doch irgendwo stehn …
Hallo Annabell,
… ganz schön streng … Hm.
Ich komme aus der Musik. Mich langweilen vier viertel Takte etc.
Wenige trauen sich so zu komponieren, wie man spricht.
Ein sehr gutes Beispiel ist: Les Misérables (Da habe ich die Cosette gesungen). Das Stück läuft in London seit ewigen Zeiten extrem erfolgreich.
In Deutschland ist es so gut wie gefloppt. Unvorstellbar für mich, denn es ist eines meiner Lieblingsmusicals, welches bei jeder Aufführung tiefste Ergriffenheit in mir verursacht.
Als ich es in London sah, habe ich bei der ersten Toten (Fantine) alle meine Tränen verweint - hatte keine mehr übrig für alle, die noch sterben. Es sterben beinahe alle
Ach ja, zum Rhythmus … Die Taktarten wechseln in unregelmäßigen Abständen. Daher klingt der Text flüssig/natürlich, wie gesprochen. Auch die deutsche Übersetzung haut mich um. Das war sicher nicht einfach.
Das in Anlehnung an Absätze … „Gesunde Pausen.“
Falls du recht hast und es offiziell als schlechtes Handwerk gewertet wird, gehe ich nochmal in mich. Falls es Geschmacksache ist, mache ich es so, wie ich es angenehm finde - zum Lesen.
Natürlich weiß ich, dass ich ein bisschen seltsam ticke … Ich nehme definitiv jede Kritik ernst.
Lieben Gruß von Kick
Oh! Toll. Ich habe Les Misérable in Duisburg gesehen. Dort ist es in Summe gefloppt, aber die Leute an dem Abend, an dem ich da war, waren ebenso begeistert wie mein Mann und ich. Einfach schön. Und es gab eine damalig in der ganzen Welt einzigartige Dreh- und Schwenkbühne. Das war neben den Sängern, der tollen Geschichte, den super Kostümen und der wunderschönen Aufführung im Allgemeinen ein echtes Highlight.
Hey wow!!! Freut mich. Vor allem, dass es dir gefiel. Mich hat kaum ein Musical mehr gepackt als dieses. Eigentlich keines. Ich liebe immer noch jedes Stück, jede Figur, die ganze Geschichte, den Autor, die Kompositionen, die Texte.
Unsere Kinder - die musical kids - konnten jedes einzelne Lied auswendig singen.
Cosette hat ja lange Pause, weil sie erst von einem Kind gespielt wird. Boah, boooring. Und bloß nicht heulen - wegen der Schminke … Voll geschminkt und gekleidet eeeewig warten. Okay, die Hochtzeitsszene am Schluss war es wert
Bei Fantine konnte ich mich irgendwann beherrschen, aber wenn Éponine starb, habe ich mir jeden Abend heimlich ein paar Tränen weggewischt.
Ach ja, bevor ich es in London sah, wurde ich gewarnt: „Nimm viele Taschentücher mit …“
Darüber habe ich mich kaputt gelacht.
Aber dann … Uiuiuiiii.
Also, ich als (Schnell- und Viel-)Leser mache weder eine Lesepause bei einer Leerzeile zwischen zwei Absätzen noch bei einem neuen Kapitel, beides signalisiert für mich nur, dass in irgendeiner Form etwas Neues beginnt. Das kann beispielsweise ein Themawechsel sein, ein kleiner Zeitsprung oder ein Ortswechsel.
Fängt dann nichts Neues an, bin ich irritiert. Als würde ein Straßenschild vor einer Kurve warnen, aber die Straße führt übersichtlich geradeaus weiter.
Öha … hm, okay …
An dieser Stelle gebe ich wiedermal zu, dass ich leider sehr langsam lese. Der Seitenwind war für mich eine echte Herausforderung, in dem Punkt.
Im Urlaub war am Strand eine Familie neben mir. Eine 11jährige hat den ganzen Tag (jeden Tag) laut gelesen, in einer Affengeschwindigkeit. Die Familie hat’s ertragen; ich hab gegrinst.
Falls sie für einen Wettbewerb geübt hat, hat sie ihn wahrscheinlich gewonnen
@Corinna, hast du hier mal etwas von mir gelesen? Falls ja, würde mich interessieren, ob das okay, oder gut oder mies war - im Bezug auf die Päuschen.
Was das Thema angeht, werde ich in Zukunft sehr aufmerksam sein und schauen, was ich daraus mache.
Einen schönen Sonntag von Kick
Nein, ich glaube, bisher nicht. Gibt es hier irgendwas von dir ohne Trigger und mit Happy End?
Aber ja doch. Ich bin eh vorsichtig mit Triggerkram und mag gerne lustige, schräge Geschichten. Schau mal, ob das etwas für dich ist: Arabella Nutella … Witzige Geschichte von Kecksi
Sei schlau und nimm die zweite Version vom 23. Juni
Viel Vergnügen!
@Kick Wow, wilde Geschichte, Nutella-Whirlpool, echt kreative Ideen hast du.
… und ja, definitiv zu oft Leerzeilen zwischen Absätzen. In der Menge wird das als Stilmittel schnell bedeutungslos.
… Argl …
Hättest du das echt lieber als laaaangen Textblock? Hm …
Ich muss es wirken lassen und in mich gehen.
Aber hey, schön, wenn dir die Geschichte an sich zusagt
@_Corinna Jau, ich schaue nochmal genauer drauf. Danke dir
Mit Blocksatz und Einrückung wirken Absätze nicht mehr wie „ein Textblock“.
Okay, ich ticke wohl echt seltsam … Ich mag Einrückungen überhaupt nicht. Jedes Mal mit den Augen woanders hinspringen, statt an den Zeilenanfang … ARGL … Autschn …
Blocksatz: Okay. Mache ich meistens.
Vielleicht sollte ich den Buchsatz abgeben und es danach nie mehr lesen
Normale Absätze hast du ja zwischendurch auch, die erkennt man nur hier im Forum schlechter, wegen des Flattersatzes und der fehlenden Einrückungen.
Mit Blocksatz und Einrückung wirken Absätze nicht mehr wie „ein Textblock“.
Du hast in der Geschichte durchaus echte Zeitsprünge und Szenenwechsel, an den Stellen ist eine Leerzeile zwischen zwei Absätzen sinnvoll. Aber wenn alle paar Zeilen, anscheinend willkürlich, diese Leerzeilen verteilt sind, verlieren die nach einer Weile überall ihre Signalwirkung.