Gesucht: Der Oberfiesling

Wieso? Er war doch ein Fiesling. Wenn ihm seine Taten als solche offenbar auch nicht bewusst waren.
Fritz Haarmann geht in die gleiche Richtung wie „mein“ [quote=„Suse, post:33, topic:29811“]
Evilenko - Leider nach einer wahren Geschichte.[/quote]
Andrei Romanowitsch Tschikatilo

Beide Massenmörder, beide von herausragenden Schauspielern dargestellt. (Evilenko geht nur im Original, die Synchronisation ist unter aller Kanone). Und beide Personen sowie die filmischen Figuren unmenschliche Verbrecher, die eine Entwicklung durchgemacht haben vom Normalo bis zur Bestie.

Als Blueprint für die Charakterzeichnung besonders böser Menschen lässt sich die Nazi-Elite des 3. Reichs nennen.

Zitat Göring (zu seiner Frau) , kurz bevor er sich die Zyankalikapsel applizierte: „Wenigstens 12 Jahre anständig gelebt“. Das ist heftig.

„Das Böse“ ist immer eine Frage von Ethik und Moral. Göring sah sich selbst ja nicht als Böse an.

@Yoro: Cersei Lannister aus Game of Thrones ist trotz des Bösen, das sie verkörpert, kein eindimensionaler Charakter. Sie hat, wie Göring, ihren Weg durch die Geschichte geplant und verfolgt.

Auf das Böse ist daher immer Verlass!

Ein universaler Schurke ist Darth Vader aus Star Wars. George Lucas hat ihn vermutlich nach Luzifer aus der Bibel gestaltet. Der gefallene Engel, der sich vom Guten ab- und dem Bösen zugewandt hat.

Ich muss zugeben, in der Recherche ist dies eines der schwierigsten Themen.

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Und das kann sich durchaus auch schon mal ändern.

Genau. Der Kriegsheld eines Landes ist die Ausgeburt des Bösen eines anderen Landes. Die moralischen Maßstäbe sind veränderlich.

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Moment! Also, nur so ein weiteres Hirngespinst. Es ist ja gerade die Zeit von AI. Also, was wäre, wenn die KI Humor entwickeln würde. Aber eben Humor, den nur die KI witzig findet. Etwa so wie Andy Kaufman, der oft nur selbst seine Jokes lustig fand. Wenn also die KI z.B. die EZB abdreht und dann einen Finanzcrash fabriziert, findet die das vielleicht grandios lustig. Die Menschen - eher nicht. Oder sie stört die Lieferketten und/oder E-Lieferungen?

Ist die KI dann ein Bösewicht? Schon, oder? MOral und Ethik is ihr dabei wurscht.

Eben. Diese Sichtweisen sind immer individuell.

Ist das jetzt sexistisch, wenn ich bei einer KI von „ihr“ spreche?

Nö. Die künstliche Intelligenz. Eindeutig weiblich.

In dem Film Mission: Impossible - Dead Reckoning - Teil eins ist eine KI der Bösewicht. Böse Computer und Programme in Literatur und Film gibt es ja schon lange. Demächst (?) werden wir die KI in Verbindung mit einem Quantencomputer zur Höchstform auflaufen sehen! Das wird sicher (nicht) lustig.

Superintelligence - Film mit Melissa McCarthy
„Mike“ in Heinleins: The Moon is a Harsh mistress
War games
Isaak Asimov
Alien („Mutter“)
2001 („Ich kann das nicht tun, Dave.“)
Skynet
Jarvis (Iron Man)
und natürlich… Terminator.

Ganz viele ältere Interpretationen dieses Themas in Buch und Film. Aber sicherlich noch viel Raum für Neues!

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Das Computer-System von Logans Run oder auch Flucht ins 23. Jahrhundert.

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Früher, als ich noch keinen Fernseher oder stabilen Internetanschluss besaß, habe ich manchmal fertige DVD Staffeln von eingestellten Serien geschaut.

So auch Space 2063. Ich hoffte auf einen witzigen SciFi, fand mich aber in einem tragisch düsteren Setting wieder, bei der die Menschheit mit hohen Verlusten (und nur mit Hilfe geklonter (und diskriminierter)) Soldaten den Kampf gegen eine überlegende Alienrasse führte. Kein Heldentum, nur Überlebensangst. Eine Serie voller Antihelden. Genre Kriegsdrama.
Dort gab es auch die Silikanten. Androiden, einst der Menschheit dienlich, die per Software Fehler „Geh ein Risiko ein“ total abdrehen, sich verschanzen und witzigerweise so etwas wie Las Vegas betreiben.
Die Idee „Geh ein Risiko ein“ ist wie eine Religion verankert, so spielt ein gefangener Weltraumpilot, mit dem Silikanten Wachmann um sein Leben.

Genau, es geht doch darum, etwas zu machen, was so noch nicht da war. Stellt euch vor, dieser Brainstorm führt dazu, dass jemand ein Buch schreibt, in dem dann tatsächlich so eine KI drin ist?
Ui, während ich schreibe, nimmt etwas Gestalt an.
OT: Kennt ihr das? Mann denkt über etwas nach und will ein Buch daraus schreiben? Siehe Satan weiter oben, KI jetzt. Was, wenn es irgendwann nicht nur eine KI gibt? So wie einer der neuen Götter in American Gods die Technologie ist, stelle ich mir gerade die Frage, warum es eigentlich nur eine geben sollte, die relevant wird. Bereits jetzt gibt es doch Alexa, Siri und äh… das Google-Dings.

:slight_smile:

Die beste KI ist immer noch die biologische Intelligenz. In Milliarden Jahren durch Self-Learning trainiert, durch den Überlebensdruck des Genoms an eine unwirtliche, sich ständig ändernde Umgebung zur höchsten Anpassungsfähigkeit trainiert.

Google hat vor einigen Jahren mit der KI AlphaZero das Go-Spiel entmystifiziert und kurz darauf die Schachwelt beeindruckt. Ich übersetze mal (mit Hilfe von DeepL) die Einleitung zu diesem YouTube-Video: https:// www.youtubedotcom/watch?v=0g9SlVdv1PY

Googles KI AlphaZero hat die Schachwelt schockiert. Gestützt auf tiefe neuronale Netze und einen allgemeinen Algorithmus für verstärkendes Lernen lernte DeepMinds KI AlphaZero, Schach weit über das Niveau eines Meisters hinaus zu spielen, und besiegte die Top-Schachengine Stockfish 8 aus dem Jahr 2016 in einem Match mit 100 Partien. Alpha Zero hatte 28 Siege, 72 Unentschieden und 0 Niederlagen. Beeindruckend, oder? Und er brauchte nur 4 Stunden Spielzeit (in denen sich Alpha Zero das Schachspiel selbst beibrachte – meine Anmerkung) , um eine solche Leistung zu erreichen.“

Sehr gruselig ist die folgende Aussage von Demis Hassabis dem Gründer und CEO von DeepMind: “It doesn’t play like a human, and it doesn’t play like a program,” Hassabis said at the Neural Information Processing Systems (NIPS) conference in Long Beach. “It plays in a third, almost alien, way.” (Quelle: https:// www.technologyreviewdotcom/2017/12/08/147199/alpha-zeros-alien-chess-shows-the-power-and-the-peculiarity-of-ai/)

Translate…

Es spielt nicht wie ein Mensch und es spielt nicht wie ein Programm", sagte Hassabis auf der Neural Information Processing Systems (NIPS) - Konferenz in Long Beach. "Es spielt auf eine dritte, fast außerirdische Weise.“

Genau damit müssen wir bei der KI rechnen – das wir sie nicht verstehen können und sie, die KI, uns irgendwann nicht mehr braucht.

Davor graut es mir irgendwie auch: Dass die KI ein ‚Gefühl‘ dafür entwickelt, was sie braucht - und was nicht.

Das ist ein interessantes Thema! Viele der wirklich guten Bösen wurden schon genannt.

Mir fallen da noch die Die Großen Alten von Lovecraft ein. Ein Illustrator meinte einmal, sie leben davon, dass man sie niemals ganz sieht, etwas bleibt immer im Verborgenen. So finde ich auch die Aussage passend, zu viel Info, zu viel Wissen um den Antagonisten, kann ihn entzaubern oder gar langweilig machen.

Wurde Walter White schon erwähnt? Eigentlich hat er ja die Rolle des Antihelden, in manchen Szenen würde er mir aber auch als Antagonist sehr gefallen. Und da man so viel über seine Figur weiß, Sympathie hat (zunächst), beginnt irgendwann in einem selbst ein Streit, ob man ihn jetzt verurteilen soll oder kann man doch noch irgendwo eine Erklärung finden. Spannend.

Für mich sollte ein Antagonist immer ein Motiv haben. Böse sein, weil ist einfach so, ist mir zu wenig. Auch mag ich es, wenn man ihn bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen kann. Ebenso gehören für mich auch dann wirklich fiese, verurteilbare Taten dazu, die gezeigt werden. Und nicht einfach gesagt.

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Aber die Großen Alten sind genau das…

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Ist an dem ganzen Cthulhu-Mythos echt nicht mehr dran? Kenne P.H.T. Farcevol nicht wirkklich…

H.P. Lovecraft, Algernon Blackwood, Ambrose Bierce, M.R. James, Clark Ashton Smith, Henry James, allesamt fester Bestandteil meiner Bibliothek. Ohne Lovecraft sähe das Horror-Genre heute deutlich anders aus. Er inspirierte viele Autoren nachfolgender Generationen, wie etwa Stephen King. Eine TV-Serie wie Stranger Things - ohne Lovecraft - kaum vorstellbar. Was Cthulu betrifft: Lovecraft ging es nie so sehr um das konrete, das messbare Grauen, er wollte vielmehr ein Gefühl für den Terror, das Grauen erzeugen. Vermutlich aufgrund dieser vermeintlichen inhaltlichen Schwäche wurde Lovecraft viele Jahre lang der Trivialliteratur zugeordnet. Wird nicht lange dauern, bis Lovecraft gecancelt wird, schließlich war er Rassist. Was wiederum die Problematik der Trennung von Künstler und Werk aufwirft.

Hmmm… so ein Fiesling muss hinterlistig sein, evtl hoch intelligent, vielleicht sogar verrückt, in einem Wahn sein, geisteskrank oder besessen. Langsame Quälereien an seinen Opfern mit psychisch-physischen Methoden machen ihn aus. So in etwa… Wenn ich an James Bond denke: Der Morgen stirbt nie.