Euer Anspruch an euch selbst

Das stimmt. Zum Beispiel Dürrenmatt und Frisch, Molière, E.T.A. Hoffmann und große Teile der klassischen englischen Literatur kamen damals deutlich besser an, als andere Werke, die sehr häufig in der Schule als Pflichtlektüre gelesen werden. Bis heute, wie ich von jüngeren Verwandten weiß.

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Ich glaube Klassiker werden hier etwas überbewertet. Von den ganzen Klassikern habe ich nur wenig gelernt. Hätte ich nicht bereits an der 9 Meter langen Fantasybücherwand meines Vaters als Kind gelesen, wäre mir das schöne Hobby nach der Pflichtlektüre wie Effi Briest, Mephisto, und Faust sicher vergangen.

Der einzige Klassiker, der mir nachträglich gefiel, war Les Miserables von Viktor Hugo, auch wenn der oftmals Abschweifungen von mehreren hundert Seiten hatte.

Wenn jemand Fantasy schreiben möchte, dann empfehle ich, sich mit Autoren aus diesem Genre auseinanderzusetzen. Den Unterschied von High Fantasy (Belgariath, Herr der Ringe, Lied von Eis und Feuer), oder sehr personennahe Fantasy (Schwerttänzer, Töchter des Drachen, Die Heldenmutter) zu lesen und irgendwo dazwischen seine Wahrheit zu finden.

Pauschal den Schriftstellern vorzuwerfen, dass sie ohne „klassisch-demütige-Bildung“ keine guten Bücher schreiben, finde ich gewagt. Therapiebücher mag es geben (angeblich war Harry Potter Band 1 eines), da Schriftsteller dazu neigen, persönliche Erfahrungen und Empfindungen in ihren Texten unterzubringen. Das wird sich nie ganz vermeiden lassen und macht einen Text auch individuell. Solange es den Leser unterhält?
Und da kommen wir zur Frage: Was ist das Ziel?

Möchte man ein monumentales Werk schreiben, dass die Leute beeindruckt, zum Nachdenken anregt, den Literaturnobelpreis gewinnt und dann (überspitzt :wink: ) in Vergessenheit gerät, oder möchte man einfach nur unterhalten? Mein Anspruch ist, die Geschichte so interessant und spannend zu gestalten, sodass man sie gerne liest und sich schon auf ein anderes Buch freut. Ich möchte unterhalten, so wie mich bestimmte Autoren (Wolfgang Hohlbein, Markus Heitz, Bernhard Hennen u.a) unterhalten haben.

Wichtig ist eigentlich nur eine glaubwürdige Recherche. Das ist auch bei Fantasy und Science Fiction wichtig. Es sollte sich darüber gedanken gemacht werden, woher Energie und Rohstoffe kommen. Wer einen Schwertkampf beschreibt, sollte sich damit beschäftigt haben.

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Es ist ja schon ein Gewinn, wenn die Adoleszenten-Fraktion die unzähligen Chat-Boxen bemüht, um eine Inhaltsangabe zu erhalten – eine verdichtete Zusammenfassung und Analyse des Stoffes – oder Fragen an die PDF-Datei stellen.

Das wäre bis vor Kurzem gar nicht möglich gewesen. Sie wissen heute durchaus mehr, wenn sie wollen. Und wenn sie nicht wollen, dann haben sie wenigstens gelernt, wann, wo und wie sie suchen müssen – sehr hilfreich später im Studium oder auch im Handwerk.

Ich sehe das entspannter. Der Weg mag in der Moderne holpriger sein aber nicht zwangsläufig schlechter. Auch in 1960 wurden nicht alle Dichter und Denker. Es ist viel schlimmer, sie wurden Politiker. :clown_face:

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Soweit stimme ich zu. Aber wie schauts aus, wenn es an so Sachen wie den Überlichtantrieb geht, ohne den beinahe die gesamte Sci Fi nicht funktionieren würde?

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Ja genau, das meinte ich. Philosophie und Irrsinn. Ein herrliches Werk.

Tatsächlich ist die Physik und die neuen Erkenntnisse für Jedermann ein Problem für ScieFi heutzutage :slight_smile: Ich schreibe ja auch SciFi und wenn du ein K.H Scheer aus 1957 liest, der hat sich halt keine Sorgen gemacht. Nuklearangetriebener Düsenjäger der Mach 9 fliegt? Kein Thema. 20 Kilometer großes Raumschiff? Immer gern. (frei nach Z.B.V - Zur besonderen Verwendung)

Heute würde man fragen, aus welchem Material er wohl besteht, damit er nicht in der Athmosspähre verglüht, oder beim Beschleunigen auseinanderbricht.

Bei Überlichtgeschwindigkeit, oder anderen Dingen wie Teleport, die nicht erfunden sind, reicht es eine Lösung anzudeuten. Ob man nun den Raum um das Raumschiff „verformt“ (Warp Antrieb), direkt durch Portale fliegt (Mass Effect, X), oder das Zeitvergehen manipuliert, Leute kryokonserviert, gibt es hier einige Lösungen. Zur Not erfindet man neue Teilchen (Tapio-Teilchenwolke macht den Raumrumpf hypertemporalfluid :wink: )

Spannend ist eher, wenn man Bewohner unter extremen Bedingungen trifft, ist die Siedlung glaubwürdig? Woher kommt Wasser, Essen, Treibstoff. Das muss nicht detailiert ausgeschmückt werden wie beimHard Science Fiction, sondern es reicht, wenn man es andeutet.

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Kein vernünftiger Pädagoge macht so etwas. Im Katalog des Lehrplans stehen auch einige Stoffe zur Auswahl, die die Kids auswählen können. Enger wirds nur Richtung Oberstufe zum Abitur. Wer dort den Schuss nicht gehört hat, also wirklich, dem ist nicht zu helfen.

Ich glaube, Klassiker wurden von unseren Lehrern überbewertet. bzw. die Literatur, die uns interessierte, komplett ignoriert. Was habe ich unter Nestroy, Grillparzer und Preradovic gelitten (alles österreichische „Klassiker“), während Turrini, Bachmann oder Canetti nicht mal annähernd im Bewusstsein des Leerkörpers (sic) waren. Wäre da nicht der Bibliothekar in unserem Kaff gewesen (ja, den gab es wirklich liebe Betaleserinnen), dann wäre ich niemals auf Böll, Orwell, Hemingway, Wolff oder Kaleko gestoßen und würde heute gerade die Betriebsanleitung einer Knoblauchpresse sinnerfassend verstehen.

Hier hat sich in den Schulen schon wahnsinnig viel verbessert. „Tschick“ ist mittlerweile Pflichtlektüre, klassisches Theater (von Äschilos bis Tennesse Williams) wird in den Schulen zerlegt (Subtext, wo bist du?) und nicht mehr „Die Glocke“, sondern „An die Nachgeborenen“ wird gelernt und analysiert.

Das Schulsystem ist zwar Teil des Bildungssystem, das de facto nur ein „Ausbildungssystem“ ist, in dem es reicht, wenn du eine Dienstanweisung lesen kannst (du musst nicht unbedingt Ionescu oder Bordieux zitieren können), Schule selbst aber ist immer so gut, wie es die Lehrer verstehen dieses System zu unterlaufen und in den Lernenden Neugier zu erwecken. Die Montagues und Capulets, heißen heute Begtük und Schöller-Wegenhaupt . Die Story ist noch immer die gleiche und die Kids wollen wissen, wie ein alternatives Ende funktioniert hätte. Das funkt, Leute. und wie!

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Aber zurück zum Thema des Threads.

Mein Anspruch an mich selbst ist es, Geschichten zu erzählen, in denen sich Menschen wiedererkennen. Daher sind meine Genres auch realitätsbezogen, von Fact-Fiction bis zur Soziobiographie. Gerne mit einem kräftigen Schuss Suspence dazu, aber immer in der Lebenswelt meiner Zielgruppe.
Horror, SF, Fantasy, (Psycho-)Thriller ist nicht so meines, weil das meist eh schon alles in der Realität angekommen, bzw. diese meiner Erfahrung nach oft schlimmer ist, als jede pathologische Fantasie. Was aber nicht heisst, dass ich diesen Genres die Existenzberechtigung abspreche!

Mein zweiter Anspruch, der direkt aus dem ersten (notgedrungen leider allzuoft) entspringt, ist, dass Menschen (junge vor allem) lesen. Nur aus Lust an der Freude. Und das lass ich mir mitunter auch was kosten. Nicht nur Zeit, die aber vor allem.

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Mit „Klassikern“ meinte ich nicht zwangsläufig jene Literatur, die wir allgemein als „verstaubte Schinken“ verstehen – wobei der Schinken in Österreich tatsächlich besser ist als der in Deutschland (mit Ausnahme der des Schwarzwalds und Bayerns).
Gemeint war: „sprachlich zeitgenössische, hochwertige Literatur in der Muttersprache“. Diese Autor:innen zu lesen, ist sicherlich keine schlechte Idee. Selbst wenn man nur Unterhaltungsliteratur schreiben möchte – nicht jeder hat die Ambition, ein Böll, Grass oder eine Jelinek zu werden.

Ich denke nur: Wenn schon, dann bitte „so gut, wie es die Muttersprache hergibt“. Schon allein, um sich aus dem unübersichtlichen Meer gedruckten Irrsinns hervorzuheben.

Meine Lektorin sagte einmal im Rausche einer Flasche Wein:
„Why the fuck should I read fiction when I don’t even have enough lifetime to read the classics?“
(Anmerkung: Sie hat trotzdem weiter Krimis lektoriert …)

„Manche Klassiker sind nur deshalb Klassiker, weil niemand sie lesen will, aber alle behaupten, sie gelesen zu haben.“

  • ziemlich frei nach Mark Twain
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Die Frage nach dem eigenen Anspruch kann ich nur salomonisch Beantworten: mein Anspruch steht in direkter Symbiose mit der Anspruchs- oder Erwartungshaltung des Lesenden.

Schreibe ich für mich versuche ich so zu schreiben, mich auszuprobieren, dass ich zufrieden bin.
Schreibe ich Fiktion für andere, möchte ich, dass sie sich vorwiegend unterhalten fühlen.
Schreibe ich einen Brief, eine Karte, eine Mail möchte ich mitunter ausschließlich eine Nachricht vermitteln.
Schreibe ich ein Gedicht, spiele ich mitunter ausschließlich mit Sprache.
Eine Einkausliste sollte übersichtlich und funktionell sein.
Ein Liebesgedicht persönlich, ehrlich und herzergreifend.
Ein Unterhaltungsroman (achtung) unterhaltend.

Inwieweit man sich selber in der Betrachtung literaturwissenschaftlicher Ansprüche einordnenen oder wiederfinden möchte, ist schwierig.
Mir reicht es, wenn mir jemand zu einer Geschichte ehrlich sagt: „Wow, hab mich gut unterhalten gefühlt. Danke für den Trip!“

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Ich weiß nicht so recht. Diese Überlichtgeschwindigkeit ist völlig sekundär. Wobei sich ja nicht wirklich schneller als das Licht bewegt wird (was nach physikalischen Gesetzen sowieso nicht geht, da die Masse gen unendlich strebt), sondern es werden artifiziell Raumkrümungen hervorgerufen. Schlichtweg eine Abkürzung.

Hier eine antikorpuskulare Sci-Fi-Liste – also Beispiele, die ohne Überlichtantrieb auskommen und trotzdem funktionieren (oder gerade deswegen):

Poul Anderson: Tau Zero
Ein Bussard-Ramjet beschleunigt auf 99,9 % Lichtgeschwindigkeit.
Konsequenz: Die Crew erlebt das Ende des Universums in Echtzeit.

Arthur C. Clarke: 2001: Odyssee im Weltraum
Der Discovery-One-Antrieb ist nuklear-ionic, keine Überlichtgeschwindigkeit.
Cliffhanger: Die „Tür“ am Jupiter ist ein nicht-euklidisches Portal (4D, kein Antrieb).

Liu Cixin: Die drei Sonnen (Trisolaris-Reihe)
Trisolaris empfängt Erdsignale über 4 Lichtjahre.
Dialoge dauern Jahrhunderte.
Geniestreich: Die Alien-Invasion wird durch die Unmöglichkeit schneller Kommunikation erst zum psychologischen Albtraum.

Alastair Reynolds: Revelation Space
Schiffe bleiben unter Lichtgeschwindigkeit.
Besatzungen altern kaum, während außen Jahrtausende vergehen.
Effekt: Gesellschaften entwickeln sich ohne die Reisenden weiter.
Konflikt: politische/technologische Fremdheit.

Dann ganz aktuell der Film Interstellar:
Der Wurmloch-Shortcut:
Ein stabilisiertes Wurmloch bei Saturn verbindet unser Sonnensystem mit einem fernen Galaxienbereich.

Der größte Antagonist in dieser Story ist die Zeitdilatation auf Miller’s Planet:

Nahe dem Schwarzen Loch Gargantua vergeht die Zeit extrem langsam (1 Stunde = 7 Erdjahre). Daraus ergeben sich unlösbare, innere Konflikte.

Ich fand die Idee gut, die Besetzung verfehlt, die dramaturgische Umsetzung eher mäßig, die Special Effects bis auf wenige Ausnahmen gelungen. Es hätte auf dem Niveau von 2001 sein können. Leider war der Regisseur kein Visionär wie Kubrick seinerzeit. Schade.

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Hey, das war ein Beispiel für die Dinge, die man nicht selbst erlebt haben und praktisch auch nicht recherchieren kann.

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Warst du noch nie in einem Erlebnisbad mit diesen Röhren, in denen man wie ein Bekloppter am Ende ins Becken gespuckt wird?
(Ich rate – wenn erlaubt – ein Stroboskoplicht mitzunehmen. Ein sehr intensives Erlebnis.)

Bist du noch nie in Japan mit dem Shinkansen mit über 300 km/h am Fuji vorbeigefahren? (Er schafft bis zu 600 km/h.)

Hast du keinen Freund mit einem Lamborghini?
Hast du nicht zufällig einen Onkel bei der deutschen Luftwaffe für einen Jettrip?

Nun, all das kann – um es mit den Worten der HFF München zu sagen – „per Beschaffungsintelligenz“ organisiert werden. :vulcan_salute:

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:thinking: Nicht böse gemeint, aber das ist eine eher schwache Antwort im Verlauf der bisherigen Diskussion, weil sie

a) inhaltlich nicht den kritisierten Punkt trifft, sondern Ersatzargumente schafft und
b) deiner bisherigen ernsthaften Argumentation und Bewertungsgrundlagen durch die Art entgegen wirkt.

Ein einfaches „Da hast du Recht, das habe ich nicht bedacht“ wäre bodenständiger gewesen, denn @Yoro hat natürlich völlig Recht.

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Es ist vollkommen richtig, wie ich es meinte: Es geht um die höchstmögliche Annäherung ans Sujet. Das gehörte seinerzeit zum Training für Authentizität.

Das Banale wäre: Bevor ich einen Roman über einen Taxifahrer schreibe, mindestens ein Jahr als Taxifahrer zu arbeiten, vom Verdienst zu leben, Kollegen aufs Maul zu schauen, mich mit Fahrgästen herumzuärgern – und so Eindrücke für neue Perspektiven zu sammeln. Ähnlich wie Brad Pitt, der sich für Twelve Monkeys wochenlang in einer Nervenklinik aufhielt. Oder Jack Nicholson für Einer flog über das Kuckucksnest respektive River Phoenix und Keanu Reeves, die für My Own Private Idaho monatelang auf der Straße lebten.

Peter Steinbach erwarb die Rechte, zog mit wenig Geld und einem Kollegen nach Niederbayern, um eine Adaption von Anna Wimschneiders Herbstmilch zu schreiben. Er lernte die Mundart und verfasste das Drehbuch in niederbayerischem Dialekt. Joseph Vilsmaier verfilmte es später. Er sagte mir später, ohne den Aufenthalt vor Ort, hätte er die Adaption nie schreiben können.

Es geht wirklich darum, einer Sache so nahe wie möglich zu kommen. Egal wie. Man muss schon ziemlich verrückt sein für diesen Beruf.

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Ich stimme dir in vielen Dingen zu, @Ludovic , auch weil ich es selbst so erlebt habe. Für eine Passage in meinem Roman, in der es zu einem Bogenschießen kommt, habe ich an einen zweistündigen Workshop zu dem Thema teilgenommen und die Lernkurve war bei weitem höher, als hätte ich ein halbes Dutzend Bücher darüber gelesen. Die darauf folgende Flucht mit einem Motorrad konnte ich auch nur realistisch rüberbringen weil ich (allerdings vor 45 Jahren) mit einer aufgebohrten Zündapp durch die Gegend bretterte. Und die Wirkung von Marihuana … ach ja, lassen wir das.

Aber, bei allem Respekt: Das Forum hier ist keine Konferenz von Pulitzer- und Oskarpreisträgern. Nur die wenigsten von uns sind Vollprofis und wir dürfen, nein müssen Fehler machen. Wie sonst sollten wir so gut werden, wie du (und andere) es gerne hätten. Geduld und Nachsicht, bitte!

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Ein interessantes Thema,

mein Anspruch an mich selbst ist vor allem, ein gutes Buch zu schreiben,

und zwar so gut wie möglich, bin gerade an meinem Erstling dran, ein Kinderbuch, für mich eine Herzenssache, weil ich Kinder liebe, ich möchte sie kichern hören, wenn sie mein Buch lesen, ich möchte, dass sie sich mit den Protas identifizieren, dass sie es genauso lieben werden, wie ich damals meine Kinderbücher…

ich weiß, ein schöner Traum, aber eben ein schöner…dafür lohnt es sich, die vielen Stunden Arbeit, das Überarbeiten…überarbeiten und nochmals überarbeiten :grinning:, niemals hätte ich gedacht, dass ein Kinderbuch schreiben, so anspruchsvoll ist, aber das ist es…definitiv :smiley: :smiley:,

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Ich möchte einen Roman schreiben. Auf irgendeiner der vielen Webseiten zu dem Thema stand der Satz (nicht wörtlich, aber so in dem Sinn): Befreie dich von dem Anspruch, einen Bestseller zu schreiben. Es ist schon schwer genug, überhaupt einen Roman fertig zu schreiben.

Das fand ich sehr hilfreich, weil ich meist viel zu hohe Ansprüche an mich selbst stelle. Beim Schreiben habe ich immer noch den Anspruch, die Leser:innen unterhalten zu wollen, Spannung zu erzeugen, Emotionen zu transportieren. Und vor allem: Alles Unwesentliche wegzulassen, weil das langweilen könnte. Und das ist wirklich schon schwer genug.

Bei vielen Dingen gehe ich Kompromisse ein. Ich mache es das erste Mal und kämpfe eigentlich die ganze Zeit damit, mir eine mir eigene Arbeitsweise anzueignen. Ob mein Plot am Ende funktioniert, werden mir hoffentlich die Testleser:innen zurückmelden. Dank Lektorat zu Beginn des Projekts habe ich meine Stärken und Schwächen kennengelernt. Besser zu werden erfordert viel mehr Zeit.

Perfekt wird’s also nicht werden. Mein Anspruch ist, dass am Ende Leser:innen das Buch zu Ende lesen wollen. Nicht, weil sie mich kennen, sondern weil sie die Geschichte nicht mehr loslässt. Und ja, es wäre schon toll, wenn sich am Ende eine Agentur dafür interessieren würde. Ansonsten lasse ich ein Exemplar drucken und schenke es meinem Sohn zum 18.Geburtstag.

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Sicher, ich haue die Sachen einfach so raus. Für dieses Selbstbewusstsein musste ich ziemlich viel bezahlen. Ich wahr nicht immer so. Das kriegt man nicht mehr aus mir raus. Damit muss meine Umwelt zurechtkommen. Manchmal kann ein wenig Rütteln nicht schaden. Muss mich ja keiner ernst nehmen.