Erstes Kapitel meines Westerns

Für Überforderung ist er aber an anderen Stellen zu entspannt, gerade dort, wo er sich Sorgen machen müsste.

Aber Fleisch lässt man nicht mit dem Gekröse abhängen. Dann verdirbt es. Selbst Jäger nehmen ihre Beute so schnell wie möglich aus. Und eine Botox-Vergiftung konnte der sich in der Einöde sicher nicht leisten. Lebensmittelvergiftungen waren recht häufig im 19. Jahrhundert, weil es keine Kühlketten gab, aber wenn er selbst Einfluss auf die Lebensmittel hatte, dürfte er aufgepasst haben.

Aber das weiß man nicht gleich, weil man von dem Haus nicht viel erfährt. Ich dachte zuerst, er sei am Tisch eingeschlafen. Wenn ich Wohnstube lese, denke ich nicht an ein Bett.

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Gerade bei Jack empfinde ich das nicht so. Ansonsten gebe ich dir Recht, liebe @Pamina22. Vielleicht gibt es im Internet irgendwo ein Verzeichnis mit typischen Tiernamen aus der Zeit.

Ich denke nicht, dass er so eine Art von Torfkopp sein und dort alleine lange überleben kann. Wir reden nicht über ein verlegtes Handy in einer westlichen Industrienation, sondern über einen Mann, der alleine eine Farm im mittleren Westen bewirtschaften will. Da kann ihm mal ein Knopf abreißen oder der Hosenträger, aber um seine Hühner und seine Sicherheit sollte er sich kümmern.

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Wahrscheinlich hat man sie nach ihrem Charakter oder einer Besonderheit benannt, Rascal, Crookshanks, Fighter etc.

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Eben. Sollte, macht er aber offenbar nicht gewissenhaft. Es ist eben eine Geschichte und keine wissenschaftliche Abhandlung über die typischen Charaktere der damaligen Zeit. Und selbst wenn. Es gibt keine Ära in keiner Kultur, in de sich JEDER sinnvoll verhält.

Aber das ist ein Romananfang. Der Leser weiß noch nichts über die Umstände. Wenn das nicht so eingeführt wird, dass es plausibel ist und andere Stellen der Schusseligkeit widersprechen, ist das unglaubwürdig. Woran soll sich der Leser so früh im Roman orientieren? Dann müsste seine Schusseligkeit zum Hauptthema gemacht werden.

Da habe ich eine andere Meinung, aber das heißt ja nichts.

Den Text finde ich gut. Aber, nur nebenbei, falls gewünscht, mal zur Rechtschreibung: Der Duden-Korrektor meldet zwei Fehler, zum ersten – zu Recht – bei “Jakob’s [Herz setzt einen Schlag aus]”, zum zweiten bei “erstklassik” – auch zu Recht, aber aus falschem Grund, denn er schlägt dafür Großschreibung vor; klein ist richtig, gemeint aber ist natürlich das Adjektiv erstklassig.

Es war das erste Mal, dass er mit einer Waffe bedroht wurde und beim Gedanken daran, dass Jack einer Kugel nur knapp entkam, wurde ihm übel.
Hier fehlt ein (gern übersehenes) Komma vor dem und, weil der dass-Satz da zu Ende ist.

»Sicher ganz schön hart, eine Farm zu bewirtschaften, noch dazu wenn man ganz allein ist.«
Hier sähe der Duden-Korrektor gern ein Komma vor wenn: Ist möglich, aber nicht unbedingt und sähe auch nicht gut aus.

Wieder einmal bewunderte er die Landschaft ringsumher, die so ganz anders war, als in dem Land, aus dem er stammte.
Hier hingegen mag ich das Komma vor als nicht. Ich persönlich halte es sogar für falsch, aber beim Komma vor (vergleichendem) als und wie kann man sich oft streiten, ist Ansichtssache.

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Hallo Pferdefrau!

Leider gibt es recht viele Schwachstellen in dieser Leseprobe. Sprachlich ebenso wie erzählerisch.
Allein, es fehlt mir an Muße, sie sämtlich herauszupicken. Daher nur kurz:

Nicht nur ist dieser Satz “dass-überladen”, es stimmt auch die Zeitform nicht. (Erzählzeit: Präteritum, Rückblick: Plusquamferfekt!)

Er war zum ersten Mal mit einer Waffe bedroht worden und beim Gedanken, dass Jack einer Kugel nur knapp entkommen war, wurde ihm übel.

Passagen wie diese wirken - im wahrsten Wortsinn - herzig:

Diese geradezu komödiantisch:

Ich weiß nicht, warum du ausgerechnet Western schreiben willst. Als Romane sind sie am deutschen Buchmarkt ein Nischenprodukt, dieses Genre verkauft sich vorwiegend in Heftform. Aber, um dort zu reüssieren, müsstest du deutlich an erzählerischer Kraft und sprachlichem Ausdruck zulegen.

Netten Gruß!

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Vielleicht macht es ihr einfach Spaß?

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Das hatte ich alles drin. Frag mich nicht warum ich es rausgenommen habe … :scream:
Das muss auf jeden Fall wieder rein.
Danke, lieber Milar!

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“Jakob’s Herz setzte einen **Schlag **aus, um dann dann doppelt so schnell weiter zu schlagen.”
Es gibt hier keinen Grund, Jakobs Herz mit Apostroph zu schreiben.
Außerdem wird “weiterzuschlagen” zusammengeschrieben. Weiter wird hier im Sinne von “fortgesetzt” gebraucht, nicht im Sinne einer Entfernung.
Du kannst ruhig weiterspringen, ich werde dich nicht stören.
Aber: Ich kann weiter springen als du!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Herz weiter schlägt als ein anderes - höchstens schneller oder länger.

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Ich denke auch, dass man seine Projekte zunächst danach aussuchen sollte, was einem Spaß macht und wofür man brennt, sonst hält man die Arbeit an einem kompletten Romanprojekt gar nicht durch.
Aber ich würde auch @Manuela K. zustimmen, dass der Text sprachlich und handwerklich noch ausbaufähig ist.

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Puh …
Da will man wissen, wie die Geschichte ankommt und dann wird über Hundenamen diskutiert … :scream::roll_eyes:
Wenn ich den Hund vor mir sehe, sehe ich einen Jack und keinen Berry, Bouncer, oder gar einen Fighter …

Eigentlich dachte ich, man könnte sich so ein Szenario gut vorstellen, aber wie es aussieht, fehlen mehr Details über das Setting und die Lebensumstände der damaligen Zeit.

@Waldfried Danke!

Da habe ich mich gewundert, warum mir Großschreibung vorgeschlagen wurde, aber es heißt natürlich *erstklassig *(flache-Hand-vor-die-Stirn-klatsch)

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Absolut. Im Grunde ist ein Western doch auch nur ein historischer Roman - der u.U. einiges an Recherchearbeit notwendig macht.

Was den Namen des Hundes angeht: Sei lieb zu Deinen Lesern und vermeide alles, was irritierend sein oder zu Verwechselungen führen kann. In einem zeitgenössischen Roman könnte ich mir einen Hund gut als Jack vorstellen. Aber dann sollte der Besitzer vielleicht lieber nicht Jakob heißen.

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Ihr macht es mir nicht leicht, aber das wollte ich ja so :slight_smile:
Eigentlich wollte ich keine Komödie und keinen historischen Roman schreiben.
Wie und ob ich weitermachen soll weiß ich nicht … :thinking:

Weitermachen! :wink:

Was soll ein Western denn anderes sein als historisch? Im Jahr 1866?
Mein Rat dürfte allen hier schon zum Hals raushängen: planen.
Plane, denke und schreibe in Szenen und achte darauf, dass deine Figuren Ziele haben, die einander entgegenstehen.

Also Wikipedia sagt, Western gehören nicht zu den historischen Romanen:
„Nicht zu den historischen Romanen zählt man die Fantasy-Romane, die mit Versatzstücken aus dem Mittelalter spielen und oft auch übernatürliche Elemente einführen. Auch die Neubearbeitungen von Sagen und Legenden gehören nicht dazu, ebenso wenig stark schematisierte Genres wie Wild-West- oder Rittergeschichten.“

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So ist das Ziel!

Die Farm ist im Verlauf der Geschichte nicht wichtig. Trotzdem werde ich sie etwas näher beschreiben.
In Gebieten, in denen es wenig regnet und wo keine künstliche Beregnung möglich ist, ist Trockenfeldbau üblich. Das ist auch hier der Fall. Vielleicht sollte ich das reinbringen. Doch wie, ohne zu sehr ins Tell zu kommen?

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