Erstes Kapitel meines Westerns

Mir gefällt es, wie die Typen herumlungern und versuchen, die Zeit totzuschlagen. Da wird auch eine Fliege interessant.

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Die Fliege macht einen völlig bekloppt.

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Ich glaube, ich muss mir Spiel mir das Lied vom Tod mal wieder ansehen. Der liegt hier irgendwo auf Halde (mal günstig erstanden). An eine Fliege kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern;) Vielleicht hat die ja auch eine Aussage auf der Metaebene?:D:kissing:

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Ich habe noch eine Empfehlung für die Filmfans unter euch:
Die Mini-Serie „Comanche Moon“ über zwei Texas Ranger.

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Da sich die Fliegensequenz in OUATITW tatsächlich in sehr vielen Kritiker-Top 10-Listen/Opening Credits wiederfindet, würde ich dem Ganzen filmgeschichtlich schon eine gewisse Relevanz unterstellen wollen. :wink: Ich kann mich noch an ein Filmseminar (um 1995 rum) an meiner damaligen Uni in Virginia erinnern, wo wir eine komplette Vorlesung zu dieser einzigen Szene hatten. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es da sogar entsprechende Literatur dazu. Also ja, Fliege muss sein … :thumbsup:

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Fliegen sind auch anderweitig inspirierend. Habe die Geschichte mal in einem Buch gelesen, das hieß geliebter John. Die Aufnahmen müssen nervenaufreibend gewesen sein. Und viele Fliegen sind wohl dabei draufgegangen.

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Manchmal ist ja auch gut das alte We:laughing: rk ne Weile liegenzulassen, um später zu erkennen, dass das Problemchen eigentlich leicht aus der Welt zu schaffen ist. Also widme Dich getrost dem Western:thumbsup:

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Vielleicht wurde es schon genannt, aber für den Fall, wenn nicht: Die Sisters Brothers ist ein gutes Buch! Der Film wurde oben schon einmal erwähnt und den habe ich noch nicht gesehen.

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Ja, irgendwie fällt mir auf, dass der Western für mich ein typisches Filmgenre ist, ich aber noch nie ein solches Buch gelesen habe. o_O

Nevada Pass von McLean fällt mir ein.

So, hier bin ich wieder und stelle mich noch einmal der Kritik.

Western_Kapitel1.pap (12.2 KB)

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Ich mach’s mal in Häppchen.

*Lautes Flügelschlagen weckte nicht nur den Hund, auch Jakob hob den Kopf. Schemenhaft nahm der die Möbel in der Wohnstube wahr; es würde also nicht mehr lange dauern, bis die Sonne aufging. Jakob drückte ein Ohr gegen die Bretterwand und lauschte nach nebenan. Auf einmal vernahm er aufgeregtes Gegacker, dem ein bedrohliches Knurren folgte. – Auf einmal *würde ich streichen. Ansonsten gut.

*Drei Kojoten kamen aus dem Hühnerstall gerannt; einer von ihnen hielt eine Henne im Maul. Jakob legte an. In dem Moment, in dem er abdrückte, fiel ihm ein, dass er keine Munition mehr hatte. Er warf das Gewehr zur Seite, hob ein paar Steine auf und schleuderte sie den Tieren hinterher. – einer von ihnen hielt eine Henne im Maul – hielt *finde ich hier unpassend, momentan fällt mir jedoch auch kein besseres Wort ein. Ich weiß, man sollte nicht kritisieren, wenn man es selbst nicht besser weiß, aber vielleicht hat einer unserer Mitstreiter ja eine gute Idee. Ansonsten gefällt mir die Passage.

»Verschwindet, ihr verdammten Biester!« Einen Treffer landete er jedoch nicht, die Kojoten waren schon zu weit entfernt. Jakob wandte sich zum Stall um. »Wie sind die bloß da rein gekommen?« Doch dann sah er wieso: Er hatte vergessen, den Riegel vorzuschieben. Seufzend ging er hinein. Ein Huhn lag halb tot im Sand, die anderen kauerten verängstigt in einer Ecke. Jakob drehte dem fast toten Huhn den Hals um, band ihm ein Seil um die Beine und hängte es an die Decke. Jack leckte sich erwartungsvoll über die Schnauze. – *Wie sind die bloß da rein gekommen?« Doch dann sah er wieso: Er hatte vergessen, den Riegel vorzuschieben. – *Das geht für mich wieder etwas in Richtung Langeweile. Vorschlag: streichen und ersetzen durch: Jakob wandte sich zum Stall um. »So ein verdammter Mist!« Er hatte vergessen, den Riegel vorzuschieben. Seufzend ging er hinein.
Ansonsten gut.


Meiner Meinung nach bist du auf dem richtigen Weg!

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Was ich auf Anhieb dazu sagen kann: “reingekommen” ist immer noch ein Wort. (Hatte ich letztes Mal schon angemerkt.)
Und hier fehlt ein Komma: Doch dann sah er, wieso.

Der Kojote könnte eine Henne im Maul tragen. Oder die Henne könnte schlaff aus dem Maul des Kojoten heraushängen.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich ein Mann 1866 im Utah-Territorium leisten konnte, seine Waffe nicht ständig auf Ladezustand und Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Sein Leben hing davon ab. Noch dazu, wenn er allein auf einer Farm lebte. Ähnliches gilt für den vergessenen Riegel am Hühnerstall. Einen Fauxpas könnte man vielleicht noch entschuldigen - aber zwei? Und beide drehen sich um Essen und Sicherheit, also ums Überleben … Ich finde, das macht den Protagonisten schwach, wenn er so schusselig ist.

Insgesamt finde ich den Anfang immer noch zu sehr erzählt. Mir fehlt noch das Flair in diesem Text.
Die Tatsache, dass beide Namen mit “Ja” beginnen (Jakob und Jack) und beide ein k bzw ck enthalten und dass der Hund einen Namen trägt, den man wohl eher bei einem Menschen vermuten würde, irritiert mich immer noch. Ich muss mich ständig zusammenreißen, damit ich die beiden Namen nicht verwechsele. Das hemmt den Lesefluss. Ich denke auch, dass Tiere damals nicht so einen hohen Stellenwert als Haustiere hatten. Sie waren vor allem Nutztiere. Hunde sollten bei der Jagd helfen und den Hof bewachen, Pferde waren Transportmittel, Hühner Eier- und Fleischlieferanten. Außerdem dürfte man ihre Federn für Kissen und Decken genutzt haben. Ob die damals einem Hund einen so menschlichen Namen gegeben haben? Zumal der Name Jack im englischsprachigen Raum sehr weit verbreitet war und man immer damit rechnen musste, auf einen anderen Jack zu treffen.
Was das Huhn angeht - sollte er es nicht lieber gleich ausnehmen und rupfen, bevor er es irgendwo hinhängt? Die Gase, die sich in den Gedärmen bilden, könnten das ganze Fleisch verderben. Und er will ja in die Stadt reiten. Wahrscheinlich ist er vor dem nächsten Tag gar nicht zu Hause. Er müsste immer damit rechnen, dass etwas dazwischenkommt. 1866 konnte man sich auf Terminplanung noch nicht so verlassen wie heute. Irgendwas sollte er unternehmen, um das Fleisch haltbar zu machen.

Jakob lauschte nach nebenan.
Habe ich es richtig verstanden, dass der Hühnerstall an das Haus angrenzt? Und was für ein Haus ist es? Mehr eine Blockhütte, oder? Sonst würde er nicht in der Wohnstube schlafen. Aber wenn es nur einen Raum gibt, braucht man es auch nicht Wohnstube zu nennen.
Ist er am Abend vorher in der Wohnstube eingeschlafen, weil er so kaputt war? Warum wacht er nicht im Bett auf?

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Meine Katzen heißen Frieda und Camilla. Die Vorgängerkatze hieß Luzie, genau wie eine Reiterkollegin von mir. Mein Bruder hatte einen Wellensittich, der Eberhard hieß. Eine Arbeitskollegin von meinem Mann hat einen Hund, der Paula heißt. Was verwirrt dich daran?

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Man liest immer mal wieder, dass erfahrene Tierpfleger im Zoo beim Säubern der Raubtiergehege das Schließen eines Gatters vergessen. Das endet dann ebenfalls aus reiner Schusselligkeit meistens tödlich.

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Auch zu der Zeit gab es Torfköppe. Das ist eben sein Manko. Er kann im Laufe der Geschichte trotzdem - oder gerade deswegen - Heldenhaftigkeit beweisen.

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Vielen Dank @Suse und @Pamina22
Jakob ist mit der Arbeit überfordert. Das wollte ich mit seiner Schusseligkeit zeigen. Jakob/Jack: Ich konnte mich nicht durchringen, den Namen zu ändern. Man erfährt ja, warum er so heißt.
Huhn: Damit will ich mich nicht länger aufhalten. Fleisch ist ja oftmals abgehangen. Außerdem geht er davon aus, dass er bald wieder zurück ist.
Haus: Vielleicht sollte ich Blockhütte schreiben, anstatt Haus. Dann kann man sich das leichter vorstellen.

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Tut er doch.

Jakob drückte ein Ohr gegen die Bretterwand und lauschte nach nebenan.
Ich stelle mir hier eine aus Brettern gezimmertes Haus mit einem Raum vor. Bei einer Blockhütte mit Wänden aus Baumstämmen könnte er das Flügelschlagen vielleicht gar nicht hören. Vermutlich ist sein Land auch nicht mit Wald bedeckt, sodass er genügend Baumstämme hätte.
Auf einmal vernahm er aufgeregtes Gegacker, dem ein bedrohliches Knurren folgte.
Wer knurrt hier? Knurren Kojoten beim Jagen?
Drei Kojoten kamen aus dem Hühnerstall gerannt
Jagt der Hund nicht den Kojoten nach?
In dem Moment, in dem er abdrückte, fiel ihm ein, dass er keine Munition mehr hatte.
Alternative: In dem Moment, in dem er abdrückte, merkte er, dass es nicht geladen war.
Selbst Jack hatte sie nicht kommen sehen.
Hier ist mir die Landschaft unklar. Wenn er Mais anbaut, wird das Land eben sein. Er lebt nicht in einem Wald. Lebt er zwischen den Felsformationen? Ist das Land hügelig? Wie ist der Boden? Felsig, sandig. Hätte der Hund sie nicht hören können?
als er sich auf den Kutschbock setzte.
Steht die Kutsche immer mit angespanntem Pferd vor dem Haus? Wenn er ein Pferd hat, gibts noch einen Stall und eine Scheune, in dem er die Kutsche und Ackerbaugeräte einstellen kann. Am Morgen wird er auch das Pferd versorgen müssen. Er wird es aus dem Stall holen und vor die Kutsche spannen. Davon lese ich nichts.

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Das ist alles heute. Heute haben Menschen ein ganz anderes Verhältnis zu Tieren als Kuschelpartner, Partner- und Kinderersatz. Das kann man nicht mit 1866 vergleichen. Sogar heute in der 3. Welt sieht man unseren Umgang mit Haustieren als merkwürdig an. Das können sich nur Menschen in einer Wohlstandsgesellschaft leisten. Für mich ist Jacks Name ein Anachronismus. Er spiegelt wider, wie wir heute denken, anstatt sich an den Gegebenheiten von früher zu orientieren.

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