Erfahungsaustausch: Von Hochstimmung bis hin zu Selbstzweifeln

Hallo Zusammen,

Ich bin noch recht neu in diesem Forum.

Seit ich ein Teenager war, schrieb ich (mal mehr, mal weniger) an meinem Roman »Woodwall«.
Sicherlich haben sich seither die Geschichte und die Charakteren maßgeblich verändert. Zum Glück!
Worum es geht? Tja…
Immer wieder versuche ich, eine Inhaltsangabe zu meiner Geschichte zu verfassen, was mir recht schwerfällt, da die Story eine generationsübergreifende Erzählung ist. In jeder Epoche geschieht etwas, dass für die Handlung und Beschreibung des Buches wichtig ist. Vielleicht kennt der ein oder andere dieses Problem.
Hat hier jemand Tipps?
Im November entschloss ich mich mit Papyrus Autor zuarbeiten und ich bin wirklich begeistert von dem Programm.
Mein favorisiertes Tool ist selbstverständlich die Stilanalyse (geht mit hoher Wahrscheinlichkeit jedem so). Zunächst war ich natürlich schockiert über die Verbfaulheit, durchgestrichenen Wörter, die mahnend als Füllwort definiert werden und die Farbtränkung von dunkelrot bis tiefblau :roll_eyes:
Da kann man schon Selbstzweifel entwickeln. Obwohl man sich während des Schreibens mehrmals auf die Schulter geklopft hat, da man der Ansicht war, die verfasste Passage sei genial o_O
Ich hatte zuvor meinen Roman mit Word verfasst. Ungefähr 400 Seiten, die ich dann in das Papyrusprogramm exportiert habe.
Zur Zeit hänge ich bei Seite 616 (Blockade) und ich befinde mich bei der Hälfte der Story. Ich schreibe wie bereits erwähnt an einer klassischen Familiensaga (Ende 19. Jahrhundert bis in die frühen 80er Jahre). Hauptaugenmerk ist aber die Liebesgeschichte zwei meiner Hauptakteure.

Meine Fragen:

  1. Welche klassische Schriftart würdet Ihr für einen Liebesroman (oh Gott »Liebesroman« hört sich so trivial an … na ja:cry:slight_smile: empfehlen? Und die dazu angemessene Schriftgröße?
  2. Spaßeshalber habe ich den Roman als eBook-Version auf meinen Tolino gespielt, was nicht verkehrt ist, denn somit konnte ich einige Fehler besser erkennen.
    ABER: Aus »stolzen« 616 Seiten wurden 380 Seite – Jammer:(
    Kann mir irgendjemand sagen, woran das liegt?
  3. Tipps gegen Schreibblockaden und aufkeimende Selbstzweifel. Manchmal fürchte ich, dass der Roman belanglos, schlechtgeschrieben anmutet.

Über einen Austausch würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße

Hallo Elle,

uff, 616 Seiten - und das ist erst die Hälfte?!
Bei Schreibblockaden bin ich immer ganz pragmatisch - wenn mir zu der aktuellen Sache nichts einfällt, schreibe ich einfach beim nächstmöglichen Punkt weiter. Ich „puzzle“ allerdings auch recht viel. Wenn mir nämlich eine andere Stelle für meine Szene besser gefällt, schiebe ich die einfach mal vor und schreibe dann vielleicht am Schluss weiter. Das ist jedoch nicht jedermanns Arbeitsweise :slight_smile:
Was könnten die Gründe für die Schreibblockade sein? Externe wie z.B. Stress auf der Arbeit, wenig Sinn für Kreatives, etc. oder hängt es tatsächlich mit Deinem Manuskript zusammen? Ist das, was Du schreiben möchtest, essentiell wichtig oder könnte man das vielleicht sogar weglassen?
Häufig hilft gegen eine Schreibblockade auch ein guter Plan, was im Roman passieren soll. Hast Du geplottet oder schreibst Du aus dem Bauch raus?

  1. Meine Bücher habe ich jeweils mit der EB Garamond 12 in der Schriftgröße 11,5 gesetzt und einem festen Zeilenabstand von 0,5 cm. Meine Taschenbücher sind aber auch nur knapp 200 - 300 Seiten lang. Kennst Du die Bücher von Diana Gabaldon? Sie schreibt ja die Outlander-Saga und dort sieht man an den Büchern von Blanvalet bzw. Knaur, dass die mit der Schriftgröße und auch den Rändern ein wenig spielen müssen, weil sie sonst die Geschichte gar nicht ordentlich unterbekommen.
    Möchtest Du die Saga als ein Buch schreiben oder könntest Du Dir evtl. auch ein Aufteilen nach Epochen o.ä. vorstellen? Wie möchtest Du denn Dein Buch mal veröffentlichen? Per Selfpublishing könnte es nämlich schwierig werden, ein solch dickes Buch entsprechend günstig für den Kunden herstellen zu lassen.

  2. Dass bei einem ePub nur noch die Hälfte der Seiten angezeigt werden ist sicherlich ein ganz schöner Schock. :slight_smile: Wie schreibst Du denn in Papyrus? Benutzt Du Normseiten oder hast Du eine spezielle andere Formatierung? Weil: Was genau sind Seiten? Wenn Du DinA5 hast, dann sind z.B. 2 Seiten in DinA4 gerechnet auch nur noch 1. Und das E-Book wird ja auch nochmal anders umgerechnet. Ich würde mir da jetzt nicht allzuviel Kopf machen. Außerdem tippst Du auf die Seiten im E-Book ja manchmal drei- oder viermal drauf und es ist z.B. immer noch Seite 380.

  3. Wen interessiert denn bei der Erstfassung, ob es schlecht geschrieben ist oder nicht? Wenn Du den Roman fertig geschrieben hast, fängst Du ohnehin von vorne an und schraubst daran herum, um aus ihm das beste Buch zu machen, zu dem Du instande bist. Was ich da schon herausgestrichen, umgestellt und umformuliert habe! Wen ich schon alles getötet habe!
    Die Stilanalyse in Papyrus ist ohne Zweifel toll, aber nicht unbedingt für die Rohfassung eines Romans gedacht. Denn dann passiert nämlich genau das, was Du gerade hast: Schreibblockade. Du zensierst Dich schon selbst, während Du eigentlich noch dabei bist, die Geschichte zum ersten Mal aufzuschreiben.

Das wird schon :slight_smile: Und die Selbstzweifel gehören auch dazu, das ist nämlich der eine Teufel auf der Schulter. Einfach bestmöglich ignorieren. Wenn er nämlich gewinnt, dann fühlt man sich noch schlechter, weil man ewig nicht zu Potte kommt bzw. sieht, was andere erreichen, während man immer noch glaubt, man kann nix. Und das stimmt ganz bestimmt nicht!

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Ja, beim Schreiben der ersten Fassung sollte die Stilanalyse und die Lesbarkeitsanzeige aus sein. Es ist gerade der Witz an diesen Tools, dass sie den Text beim Überarbeiten anders aussehen lassen sollen als man es bis dahin gewohnt war: Dadurch fallen einem dann Dinge auf, die man verbessern kann. Wenn der Text die ganze Zeit schon so aussieht, wirkt dieser Effekt natürlich nicht mehr …

Mal ganz davon abgesehen, dass der Innere Lektor ja Pause haben soll, während kreativ gearbeitet wird. Ihn mit irgendwelchen Lektoriertools wachzukitzeln kann sich nur störend auswirken.

Liebe Bridget,

Zunächst erst einmal herzlichen Dank für Deine netten und hilfreichen Antworten:thumbsup:
Interessant sich mal mit jemanden auszutauschen, der bereits Taschenbücher geschrieben hat.

Ja, 616 Seiten, aber ich muss dazu sagen, dass ich momentan mit der Schriftart Garamond und Größe 14 schreibe. Also relativiert sich das Ganze:laughing: Aber ich wähle während des Schreibens lieber eine größere Schriftart (schlechte Augen – Brille futsch:smirk:slight_smile:
Bei Größe 12 komme ich bislang auf 457 Seiten.
Mir geht es natürlich nicht darum, einen dicken Wälzer à la »Krieg und Frieden« zu verfassen.

Bis gestern habe ich noch über die Standard Normseite geschrieben. Heute habe ich dies allerdings geändert, da mir Blocksätze besser gefallen. Ich habe mir das Buch »Honigtot« von Hanni Münzer als Layout-Vorbild genommen. Ebenfalls wollte ich die Silbentrennung. Macht für mich bei Blocksätzen Sinn.

Dein »Puzzle-Prinzip« gefällt mir:thumbsup:
Ab und an handhabe ich das ähnlich z.B., wenn ich unterwegs bin und mir Ideen für den Schluss bzw. letzten Teil durch den Kopf schießen.

Die komplette Story ist geplant und ich weiß eigentlich immer, was als Nächstes passieren soll. Manchmal allerdings fällt es mir schwer, von einem Geschehnis zum nächsten zu gelangen. Vor allem, da ich auch hin und wieder ein paar Jahre überspringe (bei einem Zeitraum von über 80 Jahren sollte ich das auch:laughing: ).
Ich schreibe also nicht aus dem Bauch heraus. Auch wenn sich manche Handlungsstränge im Schreibprozess anders entwickeln, als ursprünglich geplant – so oft.
Sicherlich tragen äußere Umstände ebenfalls dazu bei, eine Blockade zu entwickeln.

Eigentlich hatte ich nicht vor mehrere Bücher zu verfassen. Ich gehe davon aus, dass sich der gesamte Roman bei höchsten 900 Seiten einpendeln wird.
Klar habe ich mir meine Gedanken gemacht, wie ich den Roman veröffentlichen soll.
Bin mir allerdings ziemlich unsicher.
Der klassische Weg direkt über einen Verlag zugehen, ist mir natürlich der Liebste. Aber wissen wir ja alle, wie das mit unbekannten Autoren läuft. Große Chancen muss man sich hierbei nicht ausrechnen. Dennoch versuche ich, über diese Schiene zu gehen. Vernünftiges Lektorat etc.

Hast Du deine Bücher über Selfpublishing herausgegeben? Das würde mich brennend interessieren:heart_eyes: .

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich mit diesem Vertriebsweg noch nicht richtig befasst habe. Ich hatte mich mal über KDP registriert. Da mein Buch aber noch nicht fertig ist, habe ich mich bislang noch nicht ausgiebig informiert.

Richtig, beim e-Book tippt man ewig auf das Display und ist keine Seite weiter… habe herzlich gelacht:D.

»Wen ich schon alles getötet habe« Sehr schön!!!
Und dann einige Seiten später hat man es sich dann doch wieder anders überlegt. So kenne ich davon mir. Wie oft ich Namen schon umgeändert habe.
Mit der Stilanalyse hast Du vollkommen recht. Ich muss ehrlich gestehen, dass mich diese Prüfung auch bremst. Ich habe diese jetzt ausgeschaltet und aktiviere die Analyse erst dann wieder, wenn ich einige Seiten niedergeschrieben habe. Das macht keinen Sinn und verunsichert obendrein.
Allerdings bin ich ganz froh, dass die meisten Seiten »hellgrün« sind. Nur manche Dialoge erstrahlen im schönsten dunkelblau (räusper:confused:slight_smile:
Aber ich denke, bei wörtlicher Rede darf das ab und an passieren.

Den bösen »Schulterteufel« zeige ich jetzt die kalte Schulter. Nochmals lieben Dank für Deine aufbauenden Worte.

Viele Grüße

Hallo Elle.

Etwas stutzig wurde ich bei Deiner Erwähnung „Liebesroman“. Das kann ich persönlich schwer in Einklang mit einer Familiengeschichte über mehrere Generationen bringen. Wie hattest Du es gemeint?
Ansonsten würde ich mich an Deiner Stelle ganz und gar dem Schreibprozeß "ausliefern", ohne störende Überlegungen zur Publikation. Das kommt ja noch. Aber das intime, beinah eifersüchtige Geschehen des Schreibens braucht jetzt Deine Hingabe.

Später ist später, folgt ja später… :slight_smile:

Einen Plan würde ich bei Dir nicht als geeignetes Mittel gegen eine Blockade ansehen. Dir würde ich eher empfehlen: Träume aufschreiben; Sachbücher lesen, z.B. mit Naturbeschreibungen oder geschichtliche Abhandlungen; und das - zum Teil skizzenhafte, zum Teil ausführliche - Arbeiten an den Schlußkapiteln. Auch geeignete Filme können hilfreich sein, innere Saiten ansprechen. Außerdem können am Schreibtisch eine bestimmte Musik- oder Geräuschkulisse helfen. Ich benutze dazu u.a. häufig „Gewitter“.

Herzlich
Abifiz

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Liebe Elle,

herzlich willkommen hier im Papyrus-Forum :slight_smile:

Zu deiner Lesbarkeitsanalyse-Frage. Die hatte ich auch mal und da gab es ein paar sehr gute Antworten :wink: Guck mal rein:
https://www.papyrus.de/forum/threads/lesbarkeitseinschätzung.4444/

Und wenn du das gelesen hast, dann machst du dir über Dunkelblau keine Gedanken mehr, sondern bist auch noch stolz drauf :wink:
Das ist nämlich keine Intelligenz-Analyse, sondern eine Lesbarkeits-Analyse. Wenn es gut lesbar ist, was ist daran schlimm? Muss es denn extra kompliziert werden? Mittlerweile rege ich mich auf, wenn was hellgrün wird :rofl::D:ROFL::D:ROFL: Also: Alles gut :smiley:

Oh ja, die Schreibblockaden! Kenn ich auch ganz gut. Mittlerweile habe ich da meinen Rhythmus gefunden. Denn entweder, ich bin mir nicht gaaaanz sicher, wie es weitergehen soll, dann ist da eine Lücke, die ich ohne Recherche nicht überspringen kann. Oder ich bin mal wieder der Ansicht, dass ich nur Mist zusammenfabriziere. Letzteres löse ich, indem ich mir sage, okay, dann ist das jetzt eben Mist. Ich korks es dann irgendwie hin, mach mir einen Merker dran („hier nochmal bei!“) und weiter. Denn ich weiß genau: Es ist einfach nur nicht die Zeit für die Szene. Ich hoppel dann in groben Sätzen den Sinn des Abschnitts hin und mach weiter. Und siehe da - ein paar Tage später schreibe ich das wie aus einem Guss. Schreibblockaden, ja, da muss man sich manchmal in den Allerwertesten treten.

Wenn du kurz Zeit hast: Eine kleine Anekdote von mir im Advent 2017 (also noch nicht lange her). Ich wollte mindestens 50 Seiten schreiben! Hab keine einzige hinbekommen! Warum? Weil mir das Set nicht klar war. Okay, ich wusste von den Hauptfiguren und was passieren soll. Aber die Örtlichkeit, da war gähnende Leere in der Birne. Es sollte ein Bauernhof sein. Gut. Aber wie sieht der aus? Was für Mägde/Knechte gibt es da? Ich kann ja nicht nur meine Protagonisten da rumlaufen lassen! Mir fehlten die Statisten und das ganze Drumrum. Ich habe das Internet nach Bauernhöfen abgegrast (Vorgabe von mir: Römerzeit oder Mittelalter). Stundenlang, tagelang. Jede Menge Recherche-Seiten tropften in die Recherche-Datenbank. Geschrieben? Nix. Kurz nach Weihnachten machte es von jetzt auf gleich PLOPP und der ganze Hof stand fix und fertig mit Knechten, Mägden, Bauer und Bäuerin vor mir. Als hätte ich nie nach ihnen suchen müssen. Jetzt läuft es wieder wiiiiee geschmiert. Es hatte mir einfach ein ganz kleiner Teil gefehlt: das Set.

Mein Tipp bei einer Schreibblockade:

Fühl mal in dich und frag dich, woran es liegt.

Fehlt was? —> Recherchiere!
Jammerzeit? —> Tret dir in den - du weißt schon wo! Kommen auch wieder bessere Tage.

Ich strebe mit meinem Fantasy-Epos auch etwa 1000 Seiten an. Bin mit A5 und Vollkorn-Schrift auf Größe 11 bei 412 Seiten. Vollkorn finde ich persönlich eine sehr schöne und erdige Schrift. Ich hatte es erst mit einem Garamond-Abkömmling versucht. Aber der fiel bei meinen Testlesern durch.
Wahrscheinlich werde ich mich zu der Selfpublishing-Gemeinde dazustellen. Dafür werde ich meine Geschichte wohl in Bände splitten (weil sonst zu groß). Habe es mal bei Verlagen versucht, aber die machen einem nur Auflagen (ein Verlag wollte meine Geschichte komplett auf Links drehen) und ich habe gelesen, dass da für unbekannte Autoren auch nicht viel auf der Kante bleibt. Verlage sind für mich unattraktiv geworden, seitdem ich mich auf der Buchmesse in der Selfpublishing-Area rumtreibe. Mit der richtigen Marketing-Strategie kommt man, glaube ich, auch ganz gut alleine voran. Man muss sich halt dann selbst kümmern. Ich denke, dass ich mir das zutraue.
Und was hier auch schon mal diskutiert wurde und was ich sehr interessant fand: www.neobooks.com
Das ist was, bei dem ich vielleicht mal vorbeischaue, wenn es soweit ist (und das dauert noch, bin ja noch bei der Textproduktion).

Und Thema Herz-Schmerz? Na und? Wenn ich was Realistisches will, kann ich auch in die Zeitung gucken, da brauch ich keinen Roman.
Nee, gerade im Roman will man doch mal abtauchen! Und was spricht dagegen, sich auch mal ganz kitschig einfach nur mal zu verlieben und das zu genießen? Es muss doch auch Autoren geben, die einem diese Türen ins Paradies öffnen? Ich kenne genug, die das toll finden (hab sogar mal einen amerikanischen GI kennengelernt, der total auf solche Liebesromanzen stand).

Liebe Grüße,
Vroni

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Lieber Abifiz,

das ist ein seeehr guter Satz!

Herzliche Grüße,
Vroni

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Hallo Ellen Flynn,

ich habe jetzt nicht alle Beiträge hier in dieser Unterhaltung gelesen, daher könnte es sein, dass ich einiges von dem schon Gesagten wiederhole.
Zur Schrifttype: Ich schreibe das Manuskript mit Courier 10 auf DIN A5 Seiten. Ich habe DIN A5 mit entsprechenden Seitenrand voreingestellt, um die ganze Seite nebst Navigator und einen Teil des Klemmbretts sehen zu können. Aber auch, um schon beim Schreiben einen Eindruck, wie das Ganze am Ende aussehen könnte, zu bekommen.
Später werde ich die Schrift Palatino nehmen, vorausgesetzt, ich veröffentliche bei BoD für den Fall, dass ich keinen Verlag bzw. keine Agentur finde, die mich vermittelt.

Das Buch bei BoD zu veröffentlichen, ist keine schlechte Sache, es geht sehr problemlos und schnell und ist zudem preiswert.

Zu Schreibblockaden: Beim Schreiben meines ersten Buches gab es längere Pausen, die Inhalte, wie es weitergehen könnte und dann auch weiterging, sind mir nicht selten bei Waldläufen in den Sinn gekommen.

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O ja, Waldlauf ist echt super, um den Kopf freizuspülen, und (zumindest geht es mir so) der Gang zum Klo. :smiley: Oder die Badewanne … mit Diktiergerät auf der Ablage. Ich denke, dies alles wird Einzug in meine Danksagung halten.

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Heute las ich im schweizerischen „Das Magazin“ einen längeren Artikel über den von mir sehr geschätzten französischen Mathematiker (und Dandy…) Cédric Villani, der häufig mathematische Denkarbeit mit literarischer Kreation, und deren ganz-„körperlichen“ Einsatz mit dem Kräftemessen zwischen einem kreativen Autor und auftretenden Schreibblockaden vergleicht.

Ich zitiere eine für diesen Strang interessante Passage:

„Große Mathematiker sprechen oft von einem körperintensiven, langsamen Weben von Ideen.
Villani bevorzugt für schwierige Recherchephasen dunkle Zimmer oder lange Nachtspaziergänge, dabei murmelnd gehend, raunend, gestikulierend wie ein Bühnenschauspieler bei der Vorbereitung seines Auftritts.“

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Das hört sich ja sehr abstrahiert an. Denn im dunklen Zimmer oder in der Nacht sieht man ja nicht wirklich viel. Aber wahrscheinlich ist das bei mathematischen Dingen ja eher notwendig als bei Roman, bei denen es ja vorzüglich um Bilder geht, die vermittelt werden wollen.
Daher sind es nicht nur Waldläufe, sondern auch, und das wollte ich nur ergänzen, schöne Fahrradtouren, bei denen ich die Natur auf mich einwirken lasse und mir aus der Natur Anregungen hole, wie bestimmte Szenen aussehen könnten.
M.a.W. schöne Landschaftszüge oder auch kleine Details wie z.B. verfallene Häuser oder auch verwildertes Buschwerk können zur phantastischen Erzeugung neuer innerer Bilder beitragen.

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„An dieser Stelle danke ich noch meinem Darm und meiner Badewanne für ihre treuen Dienste.“ :D:ROFL:

Meine Strategie: Lesen. Ich schnappe mir einfach das Buch in dem ich gerade lese und schalte so ab - und nebenbei regt das die kreative Ecke in mir an. Quasi Inspiration von denen, die es schon geschafft haben. Das funktioniert übrigens am besten
a) mit Büchern, die dir wirklich absolut super toll gefallen und die ursprünglich mal zu der Idee, was eigenes Schreiben zu wollen, beigetragen haben
b) mit Büchern, die so mies sind, dass du nach jedem zweiten Absatz denkst „Also, das hätte ich besser hinbekommen.“ Ja, ich finde man darf sowas denken. Nein, ich finde das nicht arrogant. Das stärkt das Selbstvertrauen!

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Das geht mir teilweise ebenso. Allerdings stelle ich in der letzten Zeit fest, dass meine Lust auf Unterhaltungsliteratur gesunken ist, da ich, wenn ich dann ein Buch lese, denke, jetzt solltest oder könntest Du eigentlich selbst weiterschreiben.
Immer, wenn ich lese, entsteht bei mir der Spagat im Kopf, weiterlesen oder selbst schreiben.
Und der Vergleich, wie man welche Stelle anders bzw. besser schreiben könnte, kommt fortwährend automatisch.
Bei der Verfassung meines ersten Fantasyromans kamen die Harry Potter Bücher raus, die mich auch animiert haben, es selbst zu versuchen. Aber dann habe ich sie nicht weitergelesen, einfach um nicht ständig von den Ideen bzgl. Magie etc. beeinflusst zu werden, sondern vielmehr eigene Ideen zu entwickeln. Damit am Ende niemand sagen kann, das kennen wir von Harry Potter.:scream::wink:

Ich mach das auch. Das darf man ohne weiteres, solange man dabei nicht überheblich wird.

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Hab ich anfangs auch gemacht (ich hatte ein eigenes Fach im Regal für meine entsprechende Sammlung) und empfehle es auch oft, wenn ich nach Tipps gefragt werde. Gegen Arroganzgefahr helfen Bücher, vor deren Schreibe man in die Knie sinkt; von denen gibt es ja auch 'ne Menge.

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Ja, leider :frowning: Oft sinke ich dann so tief in die Knie, dass ich manchmal echt 2 - 3 Tage wachsen muss, um überhaupt wieder an die Tastatur zu kommen. Manchmal auch noch länger. Deshalb meide ich auch oft die dicken Wälzer und lese nur so Schmalkost. Meine Testleser sagen zwar immer, dass ich mich nicht verstecken brauche. Aber mein innerer Lektor ist ein ganz strenger. Das war er auch schon in anderen Bereichen immer so (z.B. Schule…). In der Schule gibt es wenigstens ein Maß. Aber das, was man schreibt, gibt es ja so noch nicht. Und woran sollte man es dann messen? Wer sagt einem, ob die Idee, die man hat, tatsächlich gut ist? Man brauch ab und an wirklich verdammt viel Selbstbewußtsein, um überhaupt weiterzumachen… Zumindest hab ich da so den Eindruck…

Liebe Grüße,
eine Vroni, die gerade (auf Seite 430) mal wieder mit sich hadert…

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Welche sind das deinem Geschmack nach? Ich denke mal, jeder sinkt vor anderen Göttern in die Knie.

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Das fände ich auch interessant. Wäre schon fast einen eigenen Thread wert.

@Elle: Ist nicht wichtig, aber falls du mal nichts anderes zu tun hast: Kannst du bitte das fehlende ‚r‘ in den Titel setzen?
Erfah(r)ungsaustausch. Danke!

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Ja, und Götter sollten Privatsache sein, deswegen hülle ich mich diesbezüglich lieber in Schweigen.

Generell neigen meiner Beobachtung nach die wenigsten Autoren zu Arroganz und Selbstgefälligkeit; die meisten haben eher ein Problem mit brüchigem Selbstbewusstsein. Deswegen ist Tipp (b) von @kerstin meines Erachtens der wichtigere.

Ganz herzlichen Dank an ALLE für die wunderbaren Tipps & Tricks. Zur Zeit läuft es ganz gut. Ich glaube, mir fehlten tägliche Rituale.
Meistens höre ich während des Schreibens klassische Filmmusik. In meinem letzten Kapital befand sich mein Hauptprotagonist auf Capri im Jahre 1968. Im Hintergrund lief »Tu Vuo`Fa LÀmericano« in Dauerschleife. :smirk:
:rofl:
Ich vermute, ich bin auf einem guten Weg …

Und Danke für den Hinweis zum fehlenden „R“ in der Überschrift:thumbsup: Ich bin ein Schnellschreiber:D