[Erfahrungsbericht] Selfpublishing

Tut mir leid, aber deine bisherigen Beiträge lasen sich anders. Da klang es für mich danach, keines in Anspruch nehmen zu wollen, weil man es nicht nötig hat. Und da bin ich einfach anderer Meinung als du, was ja zum Glück kein Beinbruch ist. :wink:

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Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich kann es mir nicht leisten. Und dadurch habe ich mich so steigern müssen und verbessert, dass ich mittlerweile auch nicht mehr glaube, dass mir eins hülfe.

Na ja. Nicht für sich. Ich habe auf einer Lesung mehrere Bücher an dieselbe Person verkauft, weil diese es als Geburtstagsgeschenk für die Verwandtschaft haben wollte. Es stimmt natürlich, dass die Verwandtschaft es dann nicht nochmal kauft, vielleicht aber doch, weil diese es wiederum an andere verschenkt …

Auch ein Umformatieren des Textes verändert den Blick darauf. Ich schreibe in einer Formatierung, die angenehm “buchähnlich” aussieht, und wenn ich den Text dann in Normseiten wandle … tadaa, schon sehe ich Dinge, die so nicht bleiben können.

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Das nicht, aber Leser, die von einem Buch begeistert sind, empfehlen es weiter – übrigens die einzige Art Buchwerbung, die wirklich funktioniert.

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Im epubli-Newsletter, den ich heute bekommen habe, werden die folgenden Themen erläutert:

Steuern

  • Wie muss ich meine Tätigkeit als Autor versteuern?
  • Muss ich ein Gewerbe anmelden?
  • Welches Amt ist für mich zuständig?
  • Wie rechne ich Einnahmen und Ausgaben zusammen?

Buchcover

  • Worauf muss man genau achten?
  • Wie man typische Fehler umgeht
  • Was man für das Impressum beachten muss
  • Wo man hochwertige Bilder findet, die man nutzen darf.

www.epubli.de

Ich denke, das sind alles spannende Themen, die hier im Forum an den unterschiedlichsten Stellen immer mal wieder aufploppen.

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Hab seit Ende 2017 über 30 Romane im SP unter zwei Pseudonymen veröffentlicht. Also einen Verlag braucht man nicht unbedingt. Kenne auch einige SPler, auf die Verlage nach entsprechendem Erfolg zugekommen sind. Wäre auch ein gangbarer Weg. Vermutlich sogar erfolgversprechender als monatelang mit Agenturen und Verlagen Zeit zu vertrödeln.

Im Moment schreib ich einen Roman für den Rowohlt-Krimi-Wettbewerb, aber nur, weil ich weiß, dass der auch sicher von der Jury gelesen wird und weil ich ihn im Falle einer Ablehnung selbst veröffentlichen kann. Und da ich so und so im Genre Krimi / Thriller Fuß fassen will, passt das gerade ins Konzept.

Lektorat hab ich noch nie in Anspruch genommen, (Erweitertes-)Korrektorat schon. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden.

Hallo!
In der kommenden Woche ist Buchmesse in Frankfurt - und mein „Bronzerücken“ ist auf zwei Ständen vertreten (mein Selfpublishing-Verlag und Papyrus). Als Autor werde ich aber erst im nächsten Jahr (Frühjahr 2023) in Leipzig vertreten sein.
Hier einige Eckdaten zu meinem Projekt:
Nach einem Jahr in der Krise (Krise = Dünger) von Dezember 2019 bis Dezember 2020 geschrieben.
Ursprünglich als Biografie für unsere Kinder gedacht, wurde es eine biografisch-philosophische Reise (mit gesellschaftlichem Blickwinkel).
Da Erstlingswerk, habe ich mir im Freundes- und Bekanntenkreis Gegenleser gesucht. Diese wollten das Buch auf dem Markt sehen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich zu hören bekam, so interessant sei mein Leben nicht. Davon habe ich jedoch meine Entscheidung (Verantwortung für mein (!!!) Leben) nicht abhängig gemacht.
Hardcover oder Taschenbuch? Eine Freundin meinte, mein erstes Buch im Schrank dürfe ruhig Hardcover sein. (Darf ich an dieser Stelle Tolstoi aus „Krieg und Frieden“ zitieren? „Nichts ist einem jungen Mann so nötig, als der Umgang mit klugen Frauen.“) Habe mich für Hardcover entschieden…
Sicherheit: Teile des Manuskripts habe ich von einem Medienanwalt prüfen lassen. Dessen Fazit war (neben der genauen Aufschlüsselung meiner angefragten Textstellen), wer in der Öffentlichkeit steht, muss aushalten, zitiert zu werden.
Marketing: Über den Verlag habe ich mit der Veröffentlichung des Hardcover-Buches die Verlinkung zu Bloggern und Blocktubern gekauft. Mit der Veröffentlichung des E-Books entschied ich mich für eine Pressemitteilung. Wirklich! In meiner derzeitigen beruflichen Hierarchie (Logistik) habe ich niemanden unter mir, also niemanden, auf den ich Ärger abwälzen könnte. Trotzdem wollte ich die Pressemitteilung.
Inzwischen gibt es in Japan einen Händler, der das Buch zumindest im Angebot hat.
Fazit:
Haltet Äpfel und Birnen ruhig auseinander. Aber macht Euch nicht zu klein, was Euren eigenen Selbstwert angeht. (Durch die Schule musste ich selber erst gehen. Nur deshalb schreibe ich es (inzwischen) mit einer gefühlten Leichtigkeit. Aber es war nicht einfach. Behaltet die Erdung im Auge! Platon unterscheidet die wahren Philosophen von den Sophisten. Sophisten tun nur so, als hätten sie den Durchblick.)
Jetzt habt Ihr einen Eindruck von mir.
Ihr dürft mich alles fragen. Ob ich immer antworten kann, weiß ich jedoch nicht…
Herzlich,
Udo

Seriöse und professionell arbeitende Lektor*innen findest du auf der Seite vom VFLL. Das ist der Berufsverband der freien Lektorinnen und Lektoren. Diese werden immer ein Probelektorat anbieten, da sie erst dann ein Angebot erstellen können.

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Danke. Ich suche gar kein Lektorat. Seriös oder nicht. So etwas kann ich mir nicht (mehr) leisten.

Ich wollte nur einen Tipp hierlassen, wie man es vermeidet, an schlechte Lektor:innen zu geraten. Es ist zudem gar nicht nötig, das Lektorat eines kompletten Manuskriptes zu beauftragen, viele bieten auch Schreibbegleitung, Plotgespräch, Manuskriptgutachten oder Lektorat einzelner Kapitel an. Und auch dabei kann man schon was mitnehmen für sein Schreiben. Wenn man möchte, finden sich Ansprechpartner:innen. Das darf aber natürlich jede:r selbst entscheiden.

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Lektorat Ja/ Nein? Selfpublishing

Abgesehen davon, dass das jeder selbst entscheidet, gibt es doch recht unterschiedliche Blickwinkel zu dem Thema.
Wir arbeiten seit Jahren mit einem kleinen Verlag zusammen, der sich nur um die Produktion des Buches kümmert, ansonsten machen wir alles selbst und das funktioniert ausgezeichnet.

Mein/unser 1. Buch (hatte ich mit meiner Frau gemeinsam geschrieben) hatten zwei nette Deutschlehrer korrigiert, nachdem unsere Erfahrungen mit unserem 1. Lektor schlicht katastrophal waren, da er meinte, Emotionsszenen in Sachszenen umwandeln zu müssen.
Einige Jahre später, als ich das 2. Buch geschrieben hatte und eine erfahrene Lektorin fand, bot sie an, auch das erste Buch zu lektorieren.

Abgesehen von den vielen Fehlern, die noch korrigiert werden mussten, bekam das Buch durch das Lektorat eine ganz andere Qualität. Ich war schon ziemlich überrascht, wie viel noch zu ändern war und vor allem, was alles noch verbessert werden konnte.

Dass mein 3. Buch, ein in der Endfassung ca. 600 Seiten starker Roman, nicht ohne Lektorat entstehen konnte, stand damit fest. Als der erste Entwurf ca. 1000 Seiten hatte, empfahl sie, den Text zu kürzen, zusammenzufassen und straffer zu gestalten. Das hat dem Buch sehr gutgetan, denn es sind weniger Nebenschauplätze übriggeblieben, was die Spannung noch weiter steigerte.
Das Wichtigste war wohl, dass sie mich auf die falsche Zeitform für meinen inzwischen auf ca. 800 Seiten geschrumpften Roman aufmerksam machte. Dadurch musste ich zwar alles umschreiben, aber es war ok. Bei der erneuten Überarbeitung konnte ich noch mehr zusammenfassen, da ich die Tipps der Lektorin mit umsetzte. Leider bekam das so gut begonnene Projekt noch ein dicker Wermutstropfen, da es zum Schluss arge Probleme mit der Organisation und Fertigstellung gab.
Nach insgesamt fünf Jahre war es dann endlich soweit….

Übrigens hat heute Abend mein Lektor angerufen und mir mitgeteilt, dass das Lektorat für meinen Thriller (das 4. Buch) jetzt fertig ist und ich nur noch die Korrekturen einarbeiten brauche. Jaaaa!!

Damit geht eine lange Geschichte zu Ende. Jetzt braucht nur noch das Cover fertig gestaltet zu werden und dann kann es in den Satz/ Druck gehen.
Dann kann ich mich ausschließlich meinem bereits begonnenen 5.Buch widmen.

Zu den hier oft angesprochenen Kosten

Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Buch, vor allem aber die viele Arbeit, die man hineingesteckt hat, es verdient hat, auch in eine entsprechend saubere Form gebracht zu werden. Obwohl es mir außerordentlich schwergefallen ist, die Menge Geld für das Lektorat aufzubringen, steht für mich fest, dass ich kein unlektoriertes Buch veröffentlichen würde.

Ich finde, ein Buchprojekt ist wie eine Modelleisenbahn. Man steckt endlos viel Zeit und Geld hinein, weil es einfach Freude macht und für einen selbst wichtig ist.

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Ja. Damit hast du den für mich wichtigsten Punkt genannt.

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Ein Lektorat ist durchaus wichtig, aber überbewerten würde ich es nicht. Ein guter Misch an lesenden Freunden ersetzt bei mir das Lektorat. Jeder einzelne bekommt eine „neuere“ Version, als die Person davor - am Ende, nach 6 Leuten, ist es ein brauchbares Werk. Meist überarbeite ich „ein Jahr später“ das Buch ein weiteres Mal, als neue Auflage, und arbeite die letzten Schnitzer raus.

Als Schriftsteller hast du bereits unbezahlbare Zeit in dein Werk gesteckt, dass man jetzt von dir erwartet, dass du mit deinem Privatgeld ein Lektor bezahlst und am besten noch die Druckkosten im Kleinverlag - da verdient doch jemand, an der Hoffnung des Schriftstellers. Das lehne ich grundsätzlich ab.
Warum glauben so viele, dass der Schriftsteller gratis arbeitet / aber das Lektorat Gold wert ist? Natürlich habe ich großen Respekt, wenn jemand mit frischen Blick auf das Buch schaut. Aber die Bezahlung kann nicht vom Schriftsteller stammen - wäre ja wie eine Co-Abhängigkeit.

Ich wage zu bezweifeln, dass der Praktikant im Verlag erkennt, ob dein „unbekanntes“ Werk professionell bearbeitet wurde, oder nicht. Im Verlagswesen zählt nur dein Ruf und deine Kontakte. Wenn du Glück hast, findest du deinen Verlagsagenten, der ja nur Prozente der Gewinn-Einnahmen kostet. Dazu muss man erst mal Gewinn generieren und dieses Vertrauen muss er in dich setzen können.

Kurz: Der Verlag sollte den Lektor bezahlen, oder dieser bekommt auch einen Deal für „Prozente der Gewinneinahmen“. Die Harry Potter Lektoren wären damit sicher glücklich geworden. :wink:

Das einzige, wo ich einsehe, dass es tatsächlich Vorkasse kostet, wäre den Roman in Hörbuchformat zu bringen. Einen tollen Sprecher + seine Studiomiete zu bezahlen.

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Das ist natürlich deine Recht, das so zu sehen.
Sachlich richtig ist es aber nicht! (Abgesehen davon, dass man an einen großen Verlag mit professionellen Lektoren so gut wie nicht herankommt.)

Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob jemand nicht nur ein Schulahnung von der deutschen Sprache, sondern ein fundiertes Fachwissen über Grammatik, Stil, Satzbau, Textgestaltung, Spannung und und und hat.
Freunde haben dieses Wissen in der Regel nicht, und schon gar keine Erfahrung in diesem Spezialbereich. Das erlernbare Schuldeutsch ist gelinde gesagt sehr rudimentär und für diese Anforderungen nicht ausreichend.
Auch das beste PC-Programm erkennt (noch) keine Logikfehler, Brüche, Löcher in der Handlung, Langwierigkeiten, überflüssige Texte, falscher Inhaltskonstruktionen usw…
Obwohl ich auch Deutsch studiert habe, würde ich, wie schon geschrieben, kein unlektoriertes Buch mehr veröffentlichen.

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Gut, dass du „in der Regel“ geschrieben hast.

Der Mix aus einem Adäquat deiner Person (Deutsch studiert), einer guten Software und Freunden, die über fundiertes Fachwissen verfügen, ist selten, aber keineswegs so selten wie der Gewinn eines Lottojackpots.

Hätte ich nie ein unlektoriertes Buch veröffentlicht, hätte ich nie (auch negative) Kritiken bekommen, hätte ich nie (auch dadurch) einen Lerneffekt gehabt und weitaus weniger Geburtstagsgeschenke mit persönlicher Widmung überreichen können.

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So unterschiedlich :wink: :blush:ist es halt.

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Ja. Ansonsten wäre es langweilig. Und das wollen wir doch auf gar keinen Fall.

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Es kommt wohl auch auf den eigenen Anspruch an und das Zielpublikum. Wenn ich ein Fotobuch gestalte, werde ich mir das Lektorat sparen. Vielleicht auch wenn ich mal plane einen Gedichtband mit 30 Exemplaren zu veröffentlichen, die ich an meine besten Freunde verteile. Auch wenn ich im Selfpublishing gerade mal etwas veröffentliche, und ich eigentlich keinen grossen Wert darauf lege, dass es jemand liest/kauft. Wenn ich allerdings mein Ziel gesetzt habe einige hundert Exemplare zu publizieren mag sich der eine oder andere schon für ein richtiges Lektorat entscheiden.
Ein Germanist kann einem hier weiterhelfen, aber nur hinsichtlich sprachlicher Mängel. Ein guter Lektor kann darüber hinaus auch inhaltliche Fehler erkennen. Wobei auch gesagt werden muss, dass nicht jeder Lektor auch sprachlich fehlerfrei ist. Zuletzt muss man miteinander auch arbeiten können. Der beste Lektor hilft nicht weiter, wenn der Autor mit dieser Art der Rückmeldung nichts anfangen kann. Wenn ich schon Tobsuchtsanfälle bekomme, nur weil ich eine Mail von meinem Lektor bekommen habe.

Liebe Grüsse
LonesomeWriter

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Natürlich hilft ein Lektorat ungemein. Aber man sollte keine Angst haben, Bücher zu schreiben, wenn man kein Geld ausgeben möchte, um jemanden zu bezahlen, der einfach auch nur mitdenkt. Ab einen bestimmten Erfahrungsschatz kann der Autor einen Großteil der Probleme selbst finden und lösen. Das Feedback hilft dann, herauszufinden, ob Ideen falsch beim Publikum ankommen oder sie sich irgendwo langweilen, ihnen etwas fehlt. Ein Lektor ist auch nur eine Stimme, die zwar dafür bezahlt wird, den Text immer wieder durchzukauen, (bei freunden kann ich das nur einmalig erbitten) aber auch diese Stimme hat einen Stil, die nicht immer zu einem passt.
Viel wertvoller, als ein Lektor, finde ich Korrekturleser. Also jemanden, der ohne Emotion, die Fehler im Text findet. Und darin wird die Software immer besser.

Ich leide darunter extrem. Ich kann Fehler bei anderen zu 95% finden, bei mir selbst nur zu 75%.

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