Ein Experiment mit KI: Mein Kurzroman in 12 Stunden

Korrekt. Habe ich etwas anderes behauptet?

warum machst du es dann?

Ich für mein Teil weiß weder woran ich beim Schreiben denke, noch was konkret. Ich zweifle manchmal sogar, ob ich überhaupt irgendwas denke. Und selbst wenn, gehts niemand was an.
Diese unsägliche Frage vieler Deutschlehrer, die wir alle kennen ist wohl der Gipfelpunkt der Impertinenz und pädagogischen Inkompetenz. Viel interessanter ist doch, welche Emotionen und Gedanken der Text in mir als Leser auslöst und warum. Aber auch das teile ich anderen nur mit, wenn ich ihnen vertrauen kann.

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Das war nicht meine Aussage. Ich wollte darauf hinweisen, dass es noch andere lohnende Beschäftigungen gibt. Das Heil der Welt liegt nicht in der Schriftstellerei. Und wenn jemand doch den dermassen starken Wunsch verspürt ein Buch zu schreiben, dann soll er es natürlich machen. Aber dann hat er auch die grundsätzliche Fähigkeit dazu. Ich spreche nicht davon, dass man keine Schreibfehler machen darf oder sich vielleicht unbeholfen oder nicht „hinreichend“ präzise ausdrückt, aber derjenige wird dann in der Lage sein, Geschichten zu erzählen.
Wenn jemand keinen einzigen Ton trifft, dann wird er auch nicht in einem Chor singen gehen, weil das nicht funktioniert, egal ob es ihm Spass macht oder nicht. Es gäbe noch viele Beispiele, aber dieses eine weitere muss genügen.

Beide Argumente hinken. Ob ich etwas als Sport bezeichne oder als zerstörerische Tätigkeit tut insofern nichts zur Sache, als dass es nicht darüber entscheidet, ob etwas ein Sport ist oder nicht. Marathon mag ziemlich extrem sein, nichts desto trotz ist es Sport. Und ob eine übergewichtige Frau einen Mini trägt oder nicht ist natürlich ihr überlassen, genauso wie es jedem überlassen ist, sowas schön oder angebracht zu finden.
Dennoch würde ich beides nicht jedem oder jeder empfehlen, weil das eine gesundheitlich relevant ist und das zweite unvorteilhaft. Erlaubt ist beides, aber ist es auch nützlich oder sinnvoll?

Und wer radikal liberal ist akzeptiert auch diese meine abweichende Meinung. :wink:

Ich hatte grade Streit mit dem Schulleiter meiner nicht mehr ganz so Kurzen. Und das passt darum, weil die Aussage des Aushilfslehrers war: „Wenn euch die Aufgabe zu schwer ist, dann nehmt halt KI zur Hilfe.“ Die Aufgabe war eine Analyse und Interpretation eines selbst gewählten englischen Songs. Also Fremdsprache. Lyrischer Text. In der neunten Klasse der Mittelstufe.
Da sind wir aktuell, dass einem von einem „Lehrer“ empfohlen wird, halt zu bescheissen, wenn man es selber nicht schafft.

Also nochmal: Nein, KI hat in kreativem Schaffen nichts verloren. Kennzeichnung ist das mindeste, damit man weiss, worum man einen Bogen machen kann.

Edit: Nein, ich spreche nicht von Recherche. Jeder der recherchiert verwendet Hilfsmittel. Das ist völlig normal. Ich spreche hier vom Schaffensprozess.

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Das sage ich so ähnlich zu meinen Schülern aber auch. Jedoch nicht, damit sie die ganze Aufgabe mit KI lösen und selbst nichts mehr machen, sondern um:

  1. Den Umgang mit der Ki zu lernen
  2. Herauszufinden, wo die Grenzen der KI liegen
  3. Lernen zu hinterfragen, was die KI so ausspuckt

und dann würde ich vielleicht sogar sagen: „Lasst die KI die Aufgabe lösen und analysiert dann das Ergebnis der KI. Wo stimmt ihr überein, was widerspricht euren eigenen Gedankengängen, worauf wärt ihr auch gekommen und was ist so abwägig, dass ihr da niemals drauf gekommen wärt?“

Aber zurück zur Aussage oben: Ich habe auch Schüler in der Klasse, die Sprachschwierigkeiten haben oder nicht über das gleiche Vorwissen verfügen wie andere (unterschiedlicher Bildungsstand) die dürfen sich dann mal schnell mihilfe einer KI eine Übersetzung holen oder eine Zusammenfassung, worum es eigentlich geht.

Wir nehmen die Ergebnisse dann aber auch sehr reflektierend auseinander, dazu ist die Ergebnissicherung ja auch da.

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Ich halte das für die typische Aussage eines zutiefst frustrierten Lehrers. Und obwohl ich sie vehement ablehne, verstehe ich diese Aussage auch zutiefst, wenn ich auf die (zum Teil völlig weltfremden) Lehrpläne und die Bedingungen, unter denen ein rein leistungsorientierter Schulbetrieb abläuft, sehe. Lernen funktioniert mE nur, wenn man Interesse am Lehrstoff bei den Schülern entwickeln kann. Die Quadratur zum Kreis bei Pubertierenden sowieso und in Zeiten von Tiktok und Instagram noch einmal. Trotzdem: ab und zu soll es vorkommen, dass der eine oder die andere Lehrende das schafft. Die sind (neben Supermarktkassiererinnen und Pflegekräfte) meine Superhelden.

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Aber … aber … das bringt die Kids ja zum selbständigen Denken und Hinterfragen aktuell geltender Normen! Wer will denn das? Ach, ich, ja klar. Wie gesagt: Schön dass du da bist, Ave!

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Ich ziehe meinen Hut vor so viel Engagement. Mögen sich deine Kollegen ein grosses Stück von deiner Haltung abschneiden!

Leider war der Typ kein „Lehrer“. Er war Student, fachfremd und nicht auf Lehramt. Aushilfe wegen Krankheit. Aber das ist in meinen Augen keine Entschuldigung. Aber andere Geschichte.

Ich finde @Ave 's Ansatz lobenswert und vernünftig. So zu tun, als gäbe es die „KI“ nicht ist sicher der falsche Weg. So zu tun, als wären die LLMs der Heilsbringer aber auch. Wer hingegen die Qualität des kritischen Denkens kultiviert hat meinen Respekt.

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Klar, definitiv

Immer – auch beim Schreiben – geht es um Erfahrung. Er-Fahrung. Fahren muss man immer selber, und zwar mit seinem menschlichen Bewusstsein.
Mit KI schreiben ist, als schicke man jemanden zum Wörterflohmarkt und veröffentlicht dann die erhaltene Schachtel. – unreflektiert, ungefühlt, unmenschlich.
Schriftsteller sind unglaublich menschlich – und sie sind es nur dann.
KI ist die Degeneration eines Homo Stupidus…

Warum? Man kann doch ein Taxi nehmen.
Ich verstehe solche Antworten in diesem Thread nicht.
Der Thread hat ein konkretes Thema. Warum man hier allgemeinen hate gegen KI ablässt ist mir nicht klar. Gibt doch genügend andere Threads dazu.

Hast Du wirklich und ernsthaft, 30 bis 40 Prozent dieses KI-Konvolutes nachbearbeitet? Beim Überfliegen spüre ich nur die seelenlose Aneinanderreihung von Wörtern nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip.

Auch eine KI kann in deinem Roman nur KI entdecken:

Textanalyse des Kapitels

Sprachliche Merkmale

Der Text zeigt mehrere Charakteristika, die auf einen KI-generierten Text hinweisen:
Übermäßig perfekte Grammatik und Struktur
Sehr konsistenter, formaler Schreibstil ohne größere stilistische Variationen
Wiederholende Formulierungen und Phrasen, besonders bei Beschreibungen von Gefühlen

Inhaltliche Aspekte

Der Text weist typische KI-Muster auf:

Standardisierte emotionale Beschreibungen ohne echte Tiefe
Logisch aufgebaute, aber eher vorhersehbare Handlungsabläufe
Wenig überraschende oder ungewöhnliche Wendungen in der Geschichte

Technische Indikatoren

Gleichmäßige Satzlängen und -strukturen
Wenig Verwendung von Dialekt oder umgangssprachlichen Ausdrücken
Kaum Neologismen oder kreative Wortneuschöpfungen

Fazit

Die Analyse deutet stark auf einen KI-generierten Text hin. Obwohl die Geschichte technisch gut konstruiert ist, fehlt ihr die authentische emotionale Tiefe und stilistische Variabilität, die typischerweise menschliche Autoren auszeichnet. Die gleichbleibende Qualität der Sprache und die standardisierten Beschreibungsmuster sind charakteristische Merkmale von KI-generiertem Content.

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Hm, ich habe es nicht ausgerechnet. Tatsächlich stammt kein einziger kompletter Satz von mir, ich habe nur viele einzelne Satzteile ausgetauscht, weil sie mir sinnvoller erschienen, und es mir zu mühsam war, dies mit KI zu machen (Canvas gab es damals noch nicht oder ich habe es übersehen).
Die wenigen Postings hier, die tatsächlich auf den Text eingegangen sind, haben zumindest eine andere Meinung als du.

(Spüre ich nur die seelenlose Aneinanderreihung von Wörtern nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip.)

Warum du aber diesen Text überprüfst, ob er mit KI geschrieben ist, erschließt sich mir nicht.
Andererseits finde ich dein Posting genau deshalb interessant, um darüber jetzt weiter diskutieren zu können, bräuchte ich aber deinen Prompt, mit dem du meinen Text geprüft hast, und natürlich auch die Info, welche KI du dafür genutzt hast.

Man bedenke bitte auch, dass dieser 67 Normseiten umfassende Roman in 12 Stunden geschrieben wurde.
Er wurde von niemandem testgelesen, bevor ich ihn hier eingestellt habe.

Ich habe jetzt das erste Kapitel gelesen und die Debatte hier. Ich gehöre zu der Fraktion, die KI empfiehlt, wenn sie helfen könnte - und ich habe in der Jugend „Terminator“ gesehen und hege ein Urmisstrauen gegen Dinge, die sich schneller entwickeln als der Mensch es wirklich nachvollziehen kann. Ich nutze KI auch im Arbeitsalltag für viele kleine Aufgaben, die mir vorher große Mühe bereitet haben. Ich nutze sie nicht zum Schreiben von Manuskripten, aber teilweise zur Recherche (bspw. Zusammenfassung wissenschaftlicher Veröffentlichungen). Warum ich sie nicht zum Schreiben nutze? Weil es genau das ist, was mir so große Freude bereitet.

Ich kann alle Vorbehalte nachvollziehen. Trotzdem gebe ich zu, dass es mich ebenfalls fasziniert, was KI so leisten kann. Das erste Kapitel fand ich nicht schlecht - und es ist genau das, was ich schon an anderer Stelle mal geschrieben habe: auch wenn es hier und da hakelt, sind KI-Texte für mich (!) angenehm glatt. Für mich waren hier und da Absätze ungünstig gesetzt, so dass ich teilweise kurz die Orientierung verloren habe (Labor? > Feierabend > Tür zu > Wohnung). Aber in die Geschichte konnte ich einsteigen und bin mal wieder genervt von Männern, die glauben, Frauen müssten ihr Leben nach ihnen ausrichten. Gut, dass David sich davongeschmollt hat und Lara nicht noch eine zusätzliche Belastung ertragen muss. ^^

Ich (!) würde KI-Geschichten lesen, wenn sie als solche gekennzeichnet sind. Manchmal geht es mir um Sprache, manchmal um Humor, manchmal um die Person, die das Buch geschrieben hat - und manchmal möchte ich einfach möglichst widerstandsfrei in eine simple Geschichte einsteigen und genau darin ist KI halt einfach relativ gut. Nach der Debatte hier frage ich mich eher, ob die Passagen, über die ich gestolpert bin, nicht vielleicht dein Werk waren, s3chaos. :smiley:

Der Zeitfaktor von zwölf Stunden ist relativ. Bei meiner letzten Eskalation sind 350 NS in zehn Tagen entstanden, von denen fünf Arbeitstage waren. Danach war ich allerdings fertig, körperlich. ^^

Den gesamten Kurzroman lese ich noch!

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Ich habe das ganze Werk gelesen. In Anbetracht der Debatte hier ist sie irgendwie noch einmal anders, überdimensional spannend. Vielleicht gefällt mir das am sogar am Besten an der Geschichte (die ich nicht spoilern will).

Ich bleibe bei dem, was ich bereits geschrieben habe. :slight_smile:

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Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, den ganzen Roman zu lesen (Lesezeit ~1 Stunde)! Ich glaube, du bist tatsächlich der Erste, der das getan hat.
Ich finde es spannend, dass du die Diskussion hier in deine Sicht auf die Geschichte einbeziehst. Das zeigt mir, dass die Debatte, auch wenn sie kleiner ausgefallen ist, doch irgendwie eine zusätzliche Perspektive geschaffen hat. Am Anfang hatte ich mir ehrlich gesagt mehr Austausch erhofft, aber vielleicht kommt das ja noch.

Zu den Stolperstellen
Die Übergänge zwischen den Szenen sind definitiv eine Schwachstelle. Die Szenen selbst habe ich mit der KI erstellt, und die Verknüpfungen dazwischen ebenfalls, aber da hat es mal mehr und mal weniger gut geklappt. ich hätte da noch mehr nachbessern müssen. Du hast vollkommen recht , an solchen Stellen merkt man einfach, dass das Experiment ein bisschen gehetzt war.

Ich muss zugeben, der Zeitrahmen war eine selbst gesetzte Hürde, die im Nachhinein nicht wirklich nötig war. Aber ich wollte ausprobieren, wie viel ich in kurzer Zeit mit der KI hinbekomme.
Nochmals danke für dein Feedback und auch dafür, dass du der Geschichte eine Chance gegeben hast. Es ist motivierend zu hören, dass sie trotz der Stolperstellen funktioniert hat und dich irgendwie in ihren Bann ziehen konnte. Wenn du noch mehr Gedanken dazu hast, lass es mich gerne wissen.

Liebe Grüße

Einen von einer KI-geschriebenen Roman lasse ich natürlich von einer KI lesen und zusammenfassen. Ist doch irgendwie logisch, oder ^^

Sag doch bitte, mit welcher KI dieser Roman geschrieben wurde. Das würde mich interessieren. Ich habe jetzt mal den kompletten Roman bei Chatgpt 40 geladen und analysieren lassen, und das ist das Fazit:

1. Stilistische Merkmale

  • Präzise und strukturierte Beschreibungen: Der Text zeigt eine sehr klare und methodische Darstellung von Szenen, Handlungen und Dialogen. Die Beschreibungen sind oft detailliert, aber wirken manchmal mechanisch oder emotionslos, was auf eine algorithmische Verarbeitung hinweisen könnte.
  • Wiederholungsmuster: Es gibt wiederkehrende Themen und Formulierungen, wie etwa die Betonung auf „perfekte Strukturen“, „logische Konsequenzen“ oder „präzise Daten“. Dies könnte ein Hinweis auf eine KI sein, die Muster aus anderen Texten gelernt hat.
  • Neutralität der Sprache: Obwohl die Charaktere emotionale Konflikte erleben, bleibt die Erzählweise distanziert und sachlich. Die Sprache wirkt eher funktional als kreativ oder künstlerisch.

2. Inhaltliche Merkmale

  • Technologische Fokussierung: Der Roman dreht sich stark um technische Details, wie Signalverarbeitung, Algorithmen und Simulationen. Diese Themen stehen im Vordergrund und werden mit einer Genauigkeit beschrieben, die typisch für KI-generierte Texte ist.
  • Philosophische Reflexionen über KI: Der Text thematisiert immer wieder die Beziehung zwischen Mensch und Technologie sowie die potenziellen Gefahren von Künstlicher Intelligenz. Diese selbstreferenzielle Auseinandersetzung könnte darauf hindeuten, dass eine KI sich mit ihrer eigenen Rolle beschäftigt.
  • Logikbasierte Konfliktlösungen: Die Handlung wird häufig durch rationale Entscheidungen und logische Konsequenzen vorangetrieben. Emotionale oder intuitive Wendungen sind seltener.

3. Struktur des Romans

  • Kapitelaufbau: Der Roman folgt einem sehr klaren und symmetrischen Aufbau mit wiederkehrenden Spannungsbögen. Dies könnte darauf hindeuten, dass eine KI narrative Muster analysiert und repliziert hat.
  • Vielschichtige Themen: Die Kombination aus persönlichem Drama (Laras Beziehung zu David) und globalen/philosophischen Fragen (Gaia und das Signal) zeigt eine komplexe Themenverknüpfung, die auf ein algorithmisches Verständnis von Geschichten hinweisen könnte.

4. Potenzielle Schwächen

  • Fehlende Tiefe in Charakterentwicklung: Während die Handlung detailliert ist, bleiben die Charaktere teilweise stereotypisch oder eindimensional. Dies ist typisch für KI-generierte Texte, da sie Schwierigkeiten haben können, tiefgreifende menschliche Emotionen authentisch darzustellen.
  • Überbetonung von Konzepten: Begriffe wie „Signal“, „Simulation“ oder „Balance“ werden wiederholt stark hervorgehoben, was darauf hindeuten könnte, dass die KI diese Konzepte als zentrale Themen identifiziert hat.

Fazit:

Der Roman weist mehrere Merkmale auf, die auf eine KI-Autorenschaft hindeuten könnten: eine präzise, aber distanzierte Sprache; technologische und philosophische Schwerpunkte; sowie eine strukturierte Handlung mit logikbasierten Konflikten. Gleichzeitig fehlen oft subtile emotionale Nuancen und kreative Sprachbilder, die typisch für menschliche Autoren sind.

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Hast du meine PN gesehen, in der ich noch kurz etwas eskaliert bin? :grin: Das war heute wirklich ein tolles Erlebnis - ich habe sogar hier im Haus davon erzählt. Danke für diese seltsame Erfahrung!