Die Sprache der Dämonen - Exzerpt

So, liebe Leute. Wie im anderen Thread angekündigt hier ein Exzerpt:

Bitte beachten: es geht hier nur darum, wie in dem anderen Thread (HIER!) angerissen, ob hier der zweite Absatz prinzipiell funktioniert. Es geht hier nicht um eine skalpellige Analyse, sondern tatsächlich nur darum, ob diese drei Blöcke (Gegenwart, Worldbuilding, Ich-Erzähler) funktionieren. Es ist nur ein Exzerpt und das Kapitel ist wesentlich länger….

Exzerpt_DSdD.pap (15,4 KB)

Falls Du mit Papyrus schreibst, sollte es Dir in den ersten beiden Sätzen -ihre, ihre, ihr- als Wortdopplung angezeigt haben.
Das -genau- und -tief …- hätte ich gestrichten.
Ist „die Frau“ ihre Freundin oder eine Fremde? Klingt seltsam.
„mitgebrachte“ hätte ich gestrichen.
Ab „Ich bin …“ habe ich nur noch quergelesen, denn ich möchte Handlung und keinen beschreibenden Infodump.

Hallo FlorianSo,

was genau würdest Du denn gerne wissen?
Wenn es immer noch um das Thema Deines vorherigen Topics geht: Den Aufbau kann ich nachvollziehen und finde ihn als Leser auch nicht verwirrend. Die erste Szene schildert, dass Mae ihre Geschichte erzählt, die zweite, was sie erzählt.

Deine Sorge bezüglich zu viel Infodump kann ich nach Szene 2 nachvollziehen: Du breitest bis zur Babysockenfarbe sehr detailliert aus, in welchem Zustand und mit welchen Beigaben Mae in der Säuglingsstation abgegeben wurde. Wäre mir (für meinen Geschmack) zu viel. Was davon ist für den Leser im weiteren Verlauf wichtig?

Den ersten Absatz („Es gibt nur wenige (…) Teil des modernen Lebens.“) könntest Du m.E. komplett streichen. Die Information, dass sich in Deiner Welt etwas gravierend verändert, ist auch im zweiten Absatz enthalten und kommt dort dramatischer rüber. Welt in Flammen, Dämonen - da wird auch ohne die Vorerklärung klar, dass die „normale“ Welt gerade aus den Fugen gerät.

Gruß,
misc

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ok, dann kommt hier meine Ladung Senf. So, wie es jetzt ist, bin ich noch absolut nicht überzeugt und (unter anderem) ebenfalls über den Infodump gestolpert. Genaue Erklärungen im Anhang.
mae.pap (15,0 KB)

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Ich finde es spannend, was für eine Welt das ist, die du da anreißt. Da würde ich glatt mehr Details wissen, deshalb finde ich es ein wenig schade, dass der erste Absatz in Kapitel 3 nicht länger ausgefallen ist.
Hier noch ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:
Für ein ganzes Kapitel ist Kapitel 2 sehr kurz, vielleicht nennst du es einfach nur „Zwischenspiel“, nicht Kapitel. Aber mach, wie du denkst.
Dann finde ich es am Anfang von Kapitel 2 etwas schwer herauszufinden, wer was sagt. Ich musste es zwei Mal lesen, weil Irina die letzte Person ist, die vor dem „Was ist?“ erwähnt wird, und auch die erste, die danach erwähnt wird, obwohl Mae es sagt.
Am Ende von Kapitel 2 wechselst du (wohl versehentlich) in die Ich-Perspektive.
In Kapitel 3:

Wer ist da „er?“
Die Passage mit der sehr genauen Beschreibung ihres Zustands find ich etwas sehr ausschweifend. Wenn das nicht später irgendwo gebraucht wird (nach dem Motto, daran hätte man schon früher sehen können, dass sie irgendwelche besonderen Fähigkeiten hat oder so), würde ich das kürzer fassen.
Ansonsten ein bisschen Kommata und sowas überprüfen und dann ist es erst einmal sehr schick. :smile:

Es ist wie verhext. Jetzt müsste ich eben doch weiter ausholen. Erstmal danke dir. Die exakte Beschreibung ihrer Sachen (Wiege etc.) und dass sie an dem Tag ihren Geburtstag hat und all das, hat tatsächlich einen Sinn. Das braucht man um die Puzzleteile zusammenzusetzen.

Der erste Absatz ist deswegen da um zu zeigen, das
s die Magie wieder da ist. Die Dämonen sind nochmals was ganz anderes.

Danke dir, aber es geht mir hier um etwas gaaaanz anderes :wink:

Hm. Klar, dass das nicht verständlich ist. Da fehlt ja auch der Anfang, wo die beiden Frauen eingeführt werden. „Er“ ist natürlich der Magier, der Dreh-und-Angelpunkt der Geschichte.

Wie im anderen Thread geschrieben wollte ich wissen: ist dieser kurze Absatz am Anfang des Kapitel (ja der wird gebraucht) „Tell“ ? Wenn ihr die Fragezeichen, (die sich natürlich ergeben sollen, weil: WTF ist da für eine Sch** passiert?), ausblendet und die drei Absätze in der Abfolge betrachtet. Geht das?

Naja, das geht schon. Erinnert mich ein wenig an den Herrn der Ringe (Film): Galadriel erzählt zu Beginn aus dem Off ein paar Grundlagen zur Geschichte des Rings, ehe die eigentliche Handlung einsetzt.

Ob es hier angebracht und notwendig ist (im Sinne von: braucht der Leser das?), ist bei einem kurzen Auszug aus einem größeren Werk schwer zu beurteilen.
Jedenfalls ist es offensichtlich „tell“, und es ist (für mich) nicht ganz stimmig.
Mae erzählt ihre Geschichte. Wem? Nicht dem Leser, sondern Irina und anderen. Die in ihrer Welt leben und, nehme ich an, über ein ähnliches Allgemeinwissen verfügen wie sie. Also sind sie über all das, was du in diesem Einschub über den Magier unterbringst, informiert. Warum also klärt Mae sie darüber auf?
Da der Magier offenbar ein Kernelement der Story ist, könntest Du ihn doch zu den Dämonen packen und den Einschub streichen.
Irgendwas wie:
      Ich wuchs in Hartfort auf, Connecticut. Damals, als die halbe Welt
      in Flammen stand und die Dämonen unsere Metropolen überrannten.
     Damals, als die Kräfte des Magiers erwachten und unser aller Leben
     für immer verändert wurde.

Dann dienen die Informationen Maes Zuhörern als Zeitmarker für den Einstieg in die Story, dem Leser als Einstieg ins Setting.

Gruß,
misc

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Für mich eher nein. Wenn dieser Aufbau einmal vorkommen würde, wäre es nicht weiter tragisch, aber wie du in deinem anderen Thread erklärst, willst du diesen Aufbau ja musterhaft in allen Kapiteln so halten. Ich möchte in die Geschichte eintauchen. Wenn ich das dank deines Erzählblocks des Vorkapitels geschafft habe und dann aus meinem Kopfkino durch einen Zeitsprung (!) in die Gegenwart unterbrochen werde, um dann Belanglosigkeiten zweier zickender Teenies (so wirkt der Gegenwartsblock auf mich: „Du aber!“ „Nö!“ „Wohl!“ flüchtet hinter Baum) zu lesen, dann werde ich aus der Geschichte gerissen und irgendwann grantig.

Den Worldbuilding-Part fand ich jetzt nicht tragisch. Ein Absatz in dem in etwas epischer Formulierung etwas zum großen Ganzen gesagt wird, ist m. E. nicht verwerflich.

Wie auch die anderen fand ich den detailversessenen Infodump im Erzählblock too much. Wenn du so früh schon Brotkrumen streuen willst, musst du das anders machen. Bis der Leser schnallt, dass da Brotkrumen drunter sind, hat er solche Passagen wahrscheinlich eher als uninteressanten Setting-Overkill eingeordnet und liest sie nur noch quer.

Just my 2 Cents.

Weil sie es den Personen erzählt, die vor ihr im Grab liegen. Ich setze oben mal das Intro meiner Geschichte rein. Dann wird es klarer.

Herzlichen Dank! DAS ist wichtige Info! Also, das „rausgerissen“. Natürlich auch die Teenie-Sprache. Das muss ich viel besser machen :roll_eyes:

Wegen dem „detailversessenen Infodump“: jetzt habt ihr mich ins Grübeln gebracht. Ja, evtl. doch hier raus und später rein, weil man es ja doch vergisst…

Also, ich will hier keinesfalls ein Muster. Das ist ja auch langweilig, oder?

Wegen dem „Worldbuilding Part“: das ist ja genau, was ich rausfinden möchte. Ich bin ein unbekannter Autor, will es aber nicht bleiben und brauche Feedback. Und zwar über genau das!

Noch ein Beispiel darüber, was ich machen möchte? Also, wenn es im Jahre 2047 kein funktionierendes Internet mehr gibt, muss ich das ja wohl irgendwo mal erklären, nicht wahr? Und zwar vor dem Kapitel oder auch Abschnitt, wo man sich zum ersten Mal fragen könnte: Hä? Warum googlet der das nicht einfach?

„Computersysteme auf der ganzen Welt wurden offenbar willkürlich von einem Virenprogramm beispielloser Stärke angegriffen. Durch die Auswirkungen des Virus stürzten Systeme ab, ihre Daten wurden gelöscht und sogar ihre Hardware brannte aus. Als sich das Killerprogramm ausbreitete, stürzten Regierungen und die Weltwirtschaft stand kurz vor dem Zusammenbruch. Der Virus zerstörte das Gitter, das das Datennetz der Welt zusammenhielt. Nicht einmal die brillantesten, wenn auch unberechenbarsten Datenverarbeitungs-Außenseiter aus der Industrie und den Universitäten konnten es aufhalten.“

Nein, meiner Meinung nach muss man das nicht vorher erklären. In dem Moment der Handlung, in dem der Protagonist auffällig Nicht-googelt, kann er kurz denken „Schade, dass es kein Internet mehr gibt“, und weiter gehts mit der Handlung.

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Echt? Also ich habe von wirklich allen Testlesern und vom Lektorat die Rückmeldung, dass gerade hier eine Info rein muss. Sonst ist das nicht logisch. Du würdest mit dieser trivialen Erklärung weiterlesen?

Ich würde weiterlesen, wenn mich die Handlung interessiert. Lange Erklärungen, die die Handlung unterbrechen, würden mich stören.

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Herzlichen Dank! Das passt, für mich. Die Latten habe ich mir selbst sehr hoch gehängt - klar. Aber da muss ich jetzt durch :wink:

Es gibt viele Möglichkeiten, Informationen im Text zu verpacken. Da diese Einschübe aber ein Dir sehr wichtiger Teil der Romanstruktur zu sein scheinen: Schau Dir noch mal Dune an, den Roman hast Du in Deinem anderen Topic angesprochen.

Frank Herbert stellt den Kapiteln ständig solche Einschübe voran - in Form von Auszügen aus Büchern der Prinzessin Irulan. Du könntest statt dessen alte Nachrichtenmeldungen nehmen (gleich mit Zeitangabe - dann wäre auch das Problem der unterschiedlichen Zeitebenen gelöst), oder Dir was anderes in der Richtung überlegen.

Gruß,
misc

Meine Meinung dazu: Diese Informationen könnte man super in einem Zeitungsartikel voranstellen, aber nur wenn diese Informationen für die Handlung wirklich, wirklich wichtig sind.
Angenommen, ich würde in einem Buch am Kapitelanfang so eine Informationsmenge als Einleitung lesen, und dann kommt davon im weiteren Kapitel überhaupt nichts vor, außer dass der Protagonist nicht googelt, dann würde ich den nächsten Zeitungsartikel vor dem nächsten Kapitel definitiv überschlagen: ist ja eh unwichtig.

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Ich würde auch sagen, wenns für die Handlung wichtig ist, erkläre es. Wenn nicht, reichts völlig aus, es in einem Satz zu erwähnen.

So zum Beispiel, da ist die Erklärung perfekt in die Handlung eingebaut, stört nicht, reißt niemanden aus dem Lesefluss - und jeder ist informiert.

Wenn wie hier in deinem Fall die Zivilisation eh den Bach runtergegangen ist, wird sich kein einziger Leser darüber wundern oder gar in Frage stellen, dass es kein Internet mehr gibt.

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Dune ist tatsächlich schon lange her, da muss ich wohl wirklich nochmal reinblättern :wink:

Es ist für die Handlung wichtig, weil der erste Teil eine Suche ist. Die Heldin muss mit ihren Kumpels ein Artefakt finden. Die Infos dazu gibt es halt nicht mehr einfach so zu googlen. Aber ich bekomme langsam eine Ahnung, wie ich das angehen könnte mit der Worldbuilding-Info: nicht zu Beginn :wink: Wobei hier mit „Beginn“ auch schon Seite 18 im Fließtext ist.

Danke an alle. Das ist wirklich hilfreich :slight_smile:

Dann ist also wichtig, Informationen zu bekommen, wo sich das Artefakt befindet. Google gibts nicht mehr, diese Möglichkeit fällt also flach. Soweit so gut, das kann man wirklich mit einem Satz abhandeln. An dieser Stelle will nämlich kein Mensch wissen, warum es kein Google bzw. kein Net mehr gibt, sondern was sich die Truppe alternativ einfallen lässt, um dieses Problem zu lösen.

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