Die Sache mit der Kritik. Mal wieder

Finde ich auch. Aber der Herr Reich-Ranicki hat sich aufgeführt, als hätte er die Literatur erfunden. Ich fand den Mann unmöglich.

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Müssen die Leute das denn begreifen? Und wer sagt denn, dass es bei dem ein oder anderen nicht vielleicht schon in drei oder fünf Jahren eine immense Verbesserung geben kann?
Was hätte denn irgendwer davon, wenn man z.B. mir endlich begreiflich machen würde, wie schlecht ich wirklich schreibe?
Was hätte der harte Kritiker davon? Nichts. Außer vielleicht einem befriedigenden Gefühl, wenn ihn sowas glücklich macht.
Was hätte ich davon? Auch nichts. Allenfalls macht es mir das Hobby kaputt, besser macht mich das bloße Wissen, dass mein Geschreibsel nichts taugt, auch nicht. Wenn es nicht auch gut begründet wurde, versteht sich.
Was hat die Allgemeinheit davon? Vielleicht keine Texte mehr von mir. Aber da kann ja jeder selbst entscheiden, was und wie viel er von welchem Text lesen möchte.

Ich finde daher, reiner Verriss bringt nichts, wenn jemand ein Feedback und Verbesserungsvorschläge sucht. Gerade der blutige Anfänger, der vielleicht wirklich noch zehn Jahre üben muss, bis er seinen ersten brauchbaren Roman schreiben kann, profitiert absolut nicht davon.

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Sehe ich auch so… wenn Suse mich nicht so verrissen hätte-das ist ein Spaß- hätte ich meine Fehler nicht bemerkt, das- ist die Wahrheit

Ja eben. Und wie lange derjenige braucht, um einen Text zu schreiben, der jemandem gefällt - selbst wenn es nur ein einziger ist - ist doch vollkommen egal.

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Du bist ein Spezialfall. Was soll ich machen, wenn ich gezwungen werde, Fantasy zu lesen? :sweat_smile:

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:joy: :joy: :joy:

Ich möchte noch hinzufügen, dass meine Kurzgeschichte hier auch heftig kritisiert wurde (und nicht zerrissen). Die Kritik war hart, ehrlich und verdammt hilfreich. Inklusive Kommentaren wie „ich hätte nicht weitergelesen, denn…“ Nun. Danke, dass Ihr dennoch weitergelesen habt. Das zeigt doch: „Hey, ich respektiere Dich als Mensch, auch wenn Dein Text mir nicht gefällt, und ich möchte Dir helfen, besser zu werden, dafür opfere ich für Dich sogar meine Zeit.“
Das, finde ich, sagt sehr viel über den Umgangston in diesem Forum aus. Den finde ich hier übrigens wirklich sehr gut, höflich und konstruktiv.

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Da hast du natürlich grundsätzlich Recht. Auch wenn ich mich durchaus über Kritik freuen kann - manchmal.

Ich wollte lediglich betonen, dass das Schreiben für viele (mich) sehr persönlich ist. Und persönliche Kritik schmerzt eben oft mehr.
Aber jeder, der hier seinen Text einstellt und nach Feedback fragt, muss natürlich auch mit ‚negativen‘ Feedback umgehen… das sollte ja auch Grund zum Fragen sein. Ich denke, manche Leute können das gut, während andere vielleicht insgeheim doch nur nach Lob suchen. Das geht dann eben oft schief

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Ja. Deshalb habe ich ja gesagt: Ein dickes Fell ist wichtig. Vor allem, wenn du etwas veröffentlichen willst
Ich glaube, schreiben ist für jeden von uns etwas Persönliches. Es sei denn, man schreibt nur, um Geld zu verdienen. Soll es ja auch geben

Dieses Phänomen trifft man bei weitem nicht nur hier im Forum an. Ich hatte auch schon woanders mal einen zutiefst beleidigten Autor an der Backe kleben, mit dem ich dann ewig rumdiskutieren durfte, warum ich welche Punkte an seinem Werk einfach nicht gut fand. Spätestens da habe ich endgültig gelernt, jeden Kritikpunkt lieber zweimal zu viel als einmal zu wenig zu begründen.

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sowas finde ich dann auch schade. Ich meine, du hast dir auch enorme Arbeit mit dem Durchlesen des Textes gemacht. Ich bin allen Testlesern sehr dankbar, sich durch einmal korrigierten Rohtext arbeiten. Der Autor sollte nicht diskutieren müssen, um seinen Text zu erklären. Offenbar hat er etwas nicht erreicht, wesswegen es angekreidet wurde. Ich finde es in Ordnung als Autor nachzuforschen, wenn die Kritik schwammig ist, im Sinne »Diese ganze Passage ist langweilig.« Da wüsste ich schon gern, ab wann die Langeweile eintrat. (Habe ich mich in einer Beschreibung verloren?)

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Ich denke Kritik ist erlaubt, sollte erlaubt sein, hier, bei Amazon, überall. Jedoch begründete Kritik und nicht das, was sich gerade überall ausbreitet, das beleidigende anonyme beschimpfen von Autoren, Restaurants, Bäckern… etc. Ich glaube selbst ein publizierter Autor hat es verdient, dass die Kritik respektvoll ist.
Ich habe hier bislang vor allem konstruktive Kritik erlebt und muss sagen, dass mich z.B. die Kritik von @Suse beim Seitenwind total weitergebracht hat, weil ich dadurch festgestellt habe, dass ein Großteil meines Beitrags in meinem Kopf abgelaufen ist und für den Lesenden völlig unverständlich war. Klar gibt es überall Texte bei denen man denkt „warum schreibst Du überhaupt“ - aber bevor man zu hart im Urteil anderer ist sollte man immer so „humble“ (sorry deutsches Wort fehlt mir gerade) sein sich einzugestehen, dass es genauso gut sein kann, dass der nächste das über einen denkt. Und da hätte man ja auch lieber Hilfe/ Tipps statt einen Verriss. Denn mal ehrlich, ein großer Teil des Schreibens hat ja damit zu tun, dass es uns selbst Spass macht. Wenn wir zu sehr auf die Fresse kriegen macht es uns ja vielleicht selbst im Stillen keinen Spass mehr. Und das wäre schon schade.

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Ich persönlich habe nicht viele Kritiken geschrieben.
Aber die ich verzapft habe, würde ich jetzt so nicht mehr schreiben.
Der Grund ist Reife.
Zu Anfang habe ich vieles in meine eigene Sprache übersetzten wollen.
Mich gefragt, wie würde ich das machen?
Was sind die gängigen Regeln?
Das ist nicht der richtige Weg.
Wenn ich jetzt einen Text bewerte, Versuche ich, den Autor zu verstehen und den Text. Logikfehler, Rechtschreibung merke ich an. Aber Stil und eigene Sprache, auch wenn sie mir nicht zusagt ist etwas, das dem Autor eigen ist. Das respektiere ich uneingeschränkt.

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Angesichts der spannenden Diskussionen zu diesem delikaten Thema habe ich mal in den FAQ der Community nachgeschaut. Das Ziel ist demnach der respektvolle Umgang miteinander. Man solle doch ggf. „Ideen“ kritisieren und nicht „Leute“. Diesen Anspruch halte ich für genau richtig.

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Den konkreten Fall, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Generell würde ich folgendes sagen.

Feedback-Hohler: Wer Feedback anfordert, muss damit rechnen es zu bekommen. Wenn man die Kritik verstanden hat, dann muss man entscheiden ob man die Kritik umsetzt. Logikfehler sind klarer zu verordnen als Stil und Sprache. Ich würde auch letzteres akzeptieren. Ich muss die Kritik nicht umsetzten, aber ich mache es dann bewusster.
Beispiel: Bei der Kritik zu einer Szene aus meinem Roman wurde der Szenentrenner kritisiert. Ich werde ihn beibehalten, weil ich ihn schöner finde als drei Sterne. Aber ich weiß jetzt das da ein Problem ist und werde spätestens, wenn das Buch von einen Profi lektoriert wird, nachfragen.

Feedback-Bringer: Wie ich oben schon schrieb, wohl niemand macht bewusst Fehler. Deshalb ist eine Begründung der Kritik wichtig.
Ein triviales Beispiel: Man kann zwar sagen, an dieser oder jener Stelle fehlt ein Komma. Besser ist kurz mitzuteilen, warum ein Komma fehlt.

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Ich finde btw den hier öfter angeführten Vergleich mit Kritiken bei Amazon udgl faszinierend - bzw dass er immer wieder und wieder kommt, denn er hinkt gewaltig.

Die Kritik eines Lesers, der für ein Buch sagen wir mal 28 Euro gezahlt hat, um gut unterhalten zu werden, ist überhaupt nicht vergleichbar mit der Kritik in einem Forum, wo es in erster Linie darum geht, jemanden zu helfen.

Das mag jetzt mit dem Ursprungsthema gar nicht mehr viel zu tun haben, doch der Leser auf Amazon oder sonst wo hat ja gar nicht die Intention jemandem durch seine Kritik zu helfen - wie auch? Das Ding ist ja schon geschrieben und raus. Und ich behaupte auch mal, dass 98 % der Bewerter gar keine Ahnung vom Schreiben haben - brauchen sie auch nicht. Ich bin auch kein Regisseur, kann aber beurteilen, ob ich einen Film Mist finde.

Insofern ist die „Kritik“ in dem Fall in erster Linie eine Meinung, und das passt auch. Wenn ich - egal in welchem Bereich - nur mehr differenzierte Kundenkritik verlange statt Kundenmeinung, bekomme ich schnell gar keine mehr.
Hier im Forum geht es aber ums „Helfen“, und helfen kann ich nur, wenn ich sage „Wie“.

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Ich denke, es ging darum, dass es Leute gibt, die sehr sensibel sind bezüglich Kritik. Es ging nicht um einen Vergleich der Kritiken, sondern darum damit umzugehen, wenn du verrissen wirst

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Darum geht es doch. Wären wir ehrlich, wären wir wirklich ehrlich, müssten wir bei einigen wenigen Leuten dazu raten, das Schreiben sein zu lassen. Aber das würde kaum jemand zugeben. Gleich auch wieder: Du weißt doch nicht, ob sich der- oder diejenige sich nicht noch verbessert. Doch. Das weiß ich. Natürlich kann man sich verbessern, aber je nachdem von welchem Niveau ich anfange, kann es (zu) lange dauern, um wirklich noch befriedigend zu sein. Es gibt Leute, die haben kein Talent. Da nützen dann auch ausgefeilte Stilanalysen nichts, Exakt ausgearbeitete Plots können trotzdem zu langweiligen oder peinlichen Geschichten mutieren. Man denkt immer, schreiben kann ja jeder, aber das Schreiben macht nur einen kleinen Teil unserer Leidenschaft aus. Wir sollten statt zu schreiben lieber erzählen, wir sollten fesseln und mitnehmen, wir müssen unsere Leser erschlagen und verzaubern, wir müssen sie begeistern – und was machen die meisten? Sie schreiben einfach nur und glauben am Ende noch, durch eine KI könnten sie besser schreiben.
Das mag stimmen. Doch wer durch eine KI besser schreibt, bei dem frage ich mich, wie langweilig man sein muss, dass es durch ein LLM besser wird? Das ist ein Holzweg. Nicht alle Geschichten sind bereits geschrieben. Aber wenn du die KI nutzt, dann kann nur etwas Wiedergekäutes dabei herauskommen. Etwas Einzigartiges kann nur ein Mensch schaffen. Und ich behaupte, der muss auch noch begnadet sein, begabt und gesegnet. Schreiben kann jeder, mitreißen die wenigsten.

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Mag ja sein. Aber dürfen, darf es ja trotzdem jeder?

Mich lässt so eine überhebliche Aussage etwas sprachlos zurück. Das allein wär jetzt Grund genug für mich, hier keine Texte mehr hereinzustellen.

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Ehrlich gesagt weiß ich jetzt nicht auf welche Aussage du das beziehst…Habe ich das gesagt?