Jeder, der sich mal die Kritiken bei Amazon, Thalia und Co ansieht, weiß, dass die Leser absolut unbarmherzig sind, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Niemand nimmt Rücksicht, ob das Herz des Autors verletzt wird, oder wie viel Arbeit in einem Buch steckt.
Von daher finde ich eine sachliche, fachliche Kritik durchaus wertvoll.
Kritik, die nur dazu dient, sein eigenes Ego aufzuplustern, habe ich hier im Forum erst einmal gesehen und ich denke, man erkennt die auch relativ schnell. So etwas würde ich immer ignorieren.
Ich finde es wichtig positive, als auch negative Aspekte zu benennen…sofern vorhanden
Nopuli: Wer bin ich zu beurteilen, ob jemand schreiben kann oder nicht? Natürlich kann ich sehen, ob derjenige die Sprache, Grammatik, Satzbildung usw. beherrscht und wenn es da hapert, ist es doppelt schwierig, aber nicht unmöglich das schreiben zu lernen.
Zum Erstlingstext: Wer hat denn in seinen ersten Gehversuchen direkt geglänzt?
Wenn ich mir manchmal ansehe, was als Bestseller gefeiert wird, rollen sich mir die Fußnägel auf. Dennoch muss ich akzeptieren: Gut ist, was das Publikum gerne liest, nicht ob es ein hochliterarischer Erguss ist. Hätte ich diese Bücher als Testleser gelesen, hätte ich bei vielen gesagt: ach nö, lass mal… Ich will damit sagen: Kritik ist auch immer Geschmacksache. Nehmen wir ein gutes Beispiel: Fifty shades of grey. Ich persönlich finde es grauenhaft, auch sprachlich. Ich habe drei Seiten gelesen und es weggelegt
Das Ding wurde verfilmt, ist ein hoch gefeierter Bestseller und hat einen Trend losgebrochen… Also was ist dann meine Meinung/ Kritik wert? Wenn Millionen Leser das Buch feiern.
Ich denke jeder der Kritik bekommt, freut sich nicht…Man möchte viel lieber hören, wie toll man ist. Das ist ganz normal. Nur bringt es dich keinen Schritt weiter. Ziel ist es daraus zu lernen, von Leuten, die erfahrener sind oder eben eine andere Sicht auf die Dinge haben. Denn wie schon gesagt: Der Leser, der für dein Buch bezahlt, schert sich nicht um deine Gefühle. Darüber sollte sich jeder im Klaren sein, der ein Buch oder Schriften veröffentlicht. Man muss ein dickes Fell haben, sonst sollte man von einer Veröffentlichung absehen. Du kannst davon ausgehen, dass es immer Menschen gibt, denen nicht gefällt, was du schreibst oder wie du schreibst.
Genau das Beispiel wollte ich auch nennen für ein grauenhaftes Buch. Wortlaut meiner Schwester „Wie kann man DAS denn bitteschön schlecht finden?“ Ich las einmal ein Ähnliches (aber noch schlechter) aus dem Bücherschrank und dachte mir dann, ich lese mal die Rezensionen auf Amazon, das findet bestimmt niemand gut. Ja Pustekuchen, ALLE Leserinnen außer mir waren hellauf begeistert von dem Buch, von dem es inzwischen eine ganze Reihe gibt. Ich musste mich da durchquälen, aber da ich Bücher in 99,9 Prozent der Fälle zu Ende lese …
Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt.
Für Rechtschreibung und Grammatik gibts Regeln, aber bereits die Frage, wann wie viele Inquits und wie die auszusehen haben, klaffen die Meinungen auseinander.
Ich versuche eigentlich immer, zu sagen, was mir gefällt, was nicht und warum, bzw. welche Wirkung diese Textstelle so auf mich hat und, wenn mir was dazu einfällt, wie ich es verbessern würde.
Alles, was dabei über korrekte Rechtschreibung hinausgeht, entspricht meinem persönlichen Geschmack, und die Art, wie ich es ausdrücke, meinem persönlichen Stil.
P.S: Mein persönliches ‚Objekt des Grauens‘ ist neben fifty shades of grey die ganze Outlander-Saga von Diana Gabaldon.
Das habe ich nicht gelesen. Wobei ich die Serie ganz gerne geguckt habe
Dann lass es besser auch, ich denke, es würde dir nicht gefallen.
Da liegt Fifty Shades of Grey für mich ehrlich gesagt noch meilenweit drunter.
Da es ja um das geschriebene Wort geht, komme ich von einem Gedanken nicht ganz weg.
Es geht um die Kritik. Viel wurde gesagt, vieles ist genau meine Auffassung dazu.
Es geht nicht um den Verriss.
Der Begriff passt nicht. Ein Verriss ist nach meinem Verständnis etwas, das nicht Verbesserung anstrebt, sondern etwas „schlecht redet“, selbst wenn es gut sein sollte.
Kritik ist konstruktiv.
Verriss ist ausschließlich destruktiv.
Das stört mich.
Zum „Verriss“ fällt mir ein … hatte ich mit dir @Nopuli nicht vor langer Zeit mal darüber debattiert, ob das hier ein Literaturforum oder ein Autorenforum ist?
In einem Literaturforum könnte ein Verriss Platz haben, hier im Autorenforum ist konstruktive Kritik gefragt.
Hattest du.
Ich finde, ein „Verriss“ hat nirgendwo etwas zu suchen.
Hast du nicht in dem Thread „Was und wie lest ihr gerade“ selbst auch schon Bücher verrissen?
Ja, habe ich. Aber nicht von Leuten, die hier zu Übungszwecken Texte einstellen. Ich muss also konkretisieren: Wer nach Kritik fragt, um zu lernen, dem darf kein Verriss drohen, weil derjenige ja längst nicht fertig ist mit seinem Werk. Wenn es dann in die Öffentlichkeit entlassen ist, darf ich - begründet - durchaus verlauten lassen, wenn der Text so schlecht ist, das er mir persönlich nicht gefällt, ich ihn also verreiße.
Das „nirgendwo“ streiche ich hiermit wieder. Danke für den Hinweis. Zurück zum Thema: Auch das ist Kritik, die ich im Übrigen gerne von dir annehme. Denn ein Autor sollte sich immer präzise ausdrücken können.
Es gibt ja sogar Leute, die für ihre vernichtenden Verrisse hoch bezahlt und gefeiert werden
Siehe Buchblogger…die meisten haben nie versucht selbst zu schreiben. Konnten also auch nie feststellen, wie schwierig es sein kann einen Text zu verfassen, der spannend, emotional, lieblich oder wie auch immer sein soll. Als ich meinen ersten Roman begonnen habe, habe ich erst einmal gemerkt, was wirklich dahintersteckt, so zu schreiben, dass es Leute mitreißend finden…zumindest ein paar Leute
Wenn ich das heute lese, denke ich, oh mein Gott, was hast du da gemacht. Und ich wette, es gibt kaum jemanden, der seine ersten Gehversuche hervorragend findet. Behaupte ich einfach mal…
Wo und wie? Da muss ich unbedingt hin.
Fang an zu Bloggen und baue dir Follower auf Insta und Booktock auf…die werden von Verlagen gut bezahlt
Ach so. Nee. Doof. Schade.
echt jetzt? Ich dachte, da bekommt man lediglich ein Freiexemplar.
Nein…Die Verlage suchen immer professionelle Blogger. Je mehr Follower du hast, desto mehr Macht hast du Ich sehe die Werbung immer auf Instagram
soweit ich weiß, hat auch Reich-Ranicki nichts selbst geschrieben.
Man muss auch kein Sternekoch sein, um zu merken, ob einem ein Essen schmeckt oder nicht.
Ich meine, kritisieren darf jeder, der in der Lage ist, seine Meinung (angemessen) zu vertreten und diese auch zu begründen.
Da hast du auch wieder recht… Fakt ist als Autor brauchst du ein dickes Fell. Jeder, der sich in die Öffentlichkeit traut