Die Leere des fertigen Buches

Wer von euch kennt das Gefühl nicht, nach dem Vollendenden eines Buches?

Gähnende und melancholische Leere im Kopf

Ich habe meine Protagonistin und ihre Entourage achtzehn Monate in ihrem Leben begleitet, habe mich mit ihr gefreut, weint und gezittert. Ich kenne ihr Leben, als wäre es real passiert, passagenweise ist es ihr gelungen, dass ich einen Absatz vorher nicht wusste, was sie auf der nächsten Seite anstellt, sie lebte in mir.

Jetzt ist sie flügge und wird in sechs Wochen das Haus in die Welt verlassen, mich einsam zurücklassen, ihren eigenen Weg in den Gedanken meiner, hoffendlich zahlreichen, Leser gehen. Es ist sogar ein Funken Eifersucht dabei, jemand anderes könnte meine Miriam mögen.

Nach dem ersten Band war es nicht so schlimm, ich wusste, es folgt ein zweiter Teil, den Cliffhanger konnte ich nicht offen lassen.

Das neue Werk bietet zwei Möglichkeiten für einen Spin- Off, die Leere füllt es bisher nicht.

Wie geht ihr damit um, einen Weg zu finden, weiterzuschreiben?

3 „Gefällt mir“

Nun ja, vielleicht nicht wirklich hilfreich, dennoch - nach meinem Erstling (es war nur ein Band geplant) haben mich meine Protas über Wochen hinweg genötigt, die Geschichte fortzuschreiben. Das Ende könne nicht das sein, das ich geschrieben habe. Da müsse noch etwas kommen. Nun denn, ich habe mich der Nötigung gebeugt und einen zweiten Teil geschrieben. Danach waren die Protas zufrieden und haben fürderhin nicht mehr genötigt.

1 „Gefällt mir“

Ideen habe ich genug, nicht immer gleich Stoff für einen ganzen Roman. Ich schreibe dann Kurzgeschichten.

3 „Gefällt mir“

Ich kenne das. Bei mir ist es so, dass ich sie nicht gehen lassen will. Bedeuted, dass ich mit meiner endgültigen Überarbeitung trödele.Statt dessen sammele ich Ideen und plotte den 2. Teil. Und jetzt im Urlaub habe ich den Plot für ein völlig anderes Buch fast fertig ( es regnet leider heftigst).
Aber ich werde mir demnächst mal kräftig selbst in den Hintern treten und überarbeiten. Sonst habe ich hier nur haufenweise halbgare Bücher auf dem Rechner rumdümpeln und das macht ja keinen Sinn.

4 „Gefällt mir“

Die schlummern bei mir auch auf der Festplatte, neben vielen Fingerübungen und Gedankenentknotungen, die ich irgendwann mal getippt hatte.
Ich habe ein eigenes Papyrusprojekt, das diesen Schreibkram speichert.
Wie die eine Schublade, die jeder im Haus hat, wo aller Kleinkram landet, den man nicht wegwerfen mag, aber wohl auch nie wieder braucht.
Und alle paar Seiten eines „echten“ Werkes, fällt mir ein, dass in der Schublade doch ein Satz war, der genau hier passt. Dann geht das Suchen los, in der Datei schlummern ca. 150.000 Wörter und die sind sehr vermehrungsfreudig. Gerade versuche ich meine Leere in mit dieser Datei zu füllen, vergeblich, dafür kommen jeden Tag drei- oder vierhundert Wörter dazu.

Bei mir heißt die digitale Rumpelschublade „Düt un Dat“ :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Bei mir dauert’s leider auch immer, bis EIN Buch fertig ist, weil ich meist an MEHREREN Projekten gleichzeitig arbeite. Leere ist bei mir nie vorhanden.
Ich hab ständig Ideen für neue Geschichten. Das wäre mein Senf dazu!

Gruß

Super Girl

2 „Gefällt mir“

Ich habe ähnlich wie Super Girl bereits ein zweites Projekt, dass … Wenn ein Buch wirklich fertig ist, schon recht fortgeschritten ist. Ich verstehe aber das Gefühl, dass man seine „Leute“ mag und der Gedanke, nie wieder etwas von ihnen zu erfahren, nachdenklich stimmt. Ich tröste mich darüber hinweg, dass ich jederzeit einen weiteren Teil schreiben könnte. Bzw. Wenn es dasselbe Setting ist, ehemalige Hauptcharaktere mal in einem Nebenstrang auftauchen könnten. Jedes meiner Bücher ist bisher ein einzigartiges Setting - aktuell schreibe ich zum ersten Mal einen zweiten Teil, weil ich die Charaktere mag und „gedanklich“ noch tief im Thema. (Das Buch dazu im letzten Jahr veröffentlicht)

1 „Gefällt mir“