Aber dann legte die Moderatorin im Blubberradio (irgend so ein wokes Neon-Fischchen, das im 18. Semester Gender Studies belegt hatte) einen neuen Song auf. Billy Hailey hiess der/ die/ das Sänger und der Text lautete: „Der Haifisch hatte früher Zähne / heute trägt er ein Gebiss / Diese Unterwasserszene/ ist ein einziger Beschiss“
Hainrich Haisenberg biss seine nicht mehr ganz 300 nicht mehr ganz rasiermesserscharfen Beisserchen zusammen und ein heisser Schmerz schoss ihm durch seinen Trigeminus in den somatosensorischen Cortex. Das sollte ihm dieser Sender büssen!
So war die erste Sendung der Moderatorin Paracheirodon Innesi (von ihren Freunden und Bekannten kurz „Ines“ genannt) auch zugleich ihre letzte, da sie mitsamt des Senders und des kompletten Fisch-Fm Teams von Hainrich Heisenberg in einem Happs verschluckt wurde. Geschah ihren recht - Verleumdung von Haien war schließlich eine der 57 Todsünden.
Das wiederum rief die Thunfischcops auf den Plan. Hainrich schnappte sich Ede den Oktopus und zwang ihn dazu seine Tinte zu verspritzen. Er musste fliehen, ehe die Bullen sich an seine Ferse heften konnten.
Er stieß den deppaden Ede von sich und machte einen riesigen Satz.
(Einen Satz - nur einen - einen einzigen Satz nur - also eigentlich ja nur einen Satz …)
- unser Geschichtenbandwurm ist ganz schön gefräßig -
Auch wenn’s Spaß macht - wir füttern ihn fett.
Eines Tages passt er in kein Erdloch mehr.
Ja, zugegeben, der Satz war lang. Ziemlich lang. Und verschachtelt auch. Aber Ede verspritzte nun mal soviel Tinte, das musste Hainrich nutzen. Ausserdem: die beiden Cops waren lesfische - die konnten nicht anders, als alles zu lesen, was ihnen vor die Barteln kam. Und das brachte einen riesigen Zeitvorsprung.
Unterdessen zwei Kilometer entfernt: Marion, die Makrele, betrachtete sich im Spiegel. Zeit, die Lockenwickler herauszunehmen. Es war eine Weile her, dass sie von Bruno gehört hatte. Doch heute Abend hatten sie endlich ein Date. Und das im angesagtesten Restaurant von Los Lobster-dem Seespargel. Es war unmöglich einen Tisch zu ergattern, doch irgendwie hatte Bruno es geschafft.
Ja,und da stand er nun in seinem neuen Smoking von Calvin Kleinfisch, von oben bis unten eingdieselt mit dem Duft des gleichnamigen Designers.Das Parfüm mochte Marion schon damals am liebsten…oh,Marion seine große HEIMLICHE Liebe…vor Aufregung zitterte seine Schwanzflosse wild hin und her.
Schmonzette, dachte sich der Kellnerfisch als er zwei Gläser gefüllt mit Luft verkeht herum auf den Tisch stellte.
„Ist die von Moet?“ Marion war begeistert. Luft und Liebe! Vor Aufregung wurde ihr so heiß, dass die Reste der nahegelegenen Polarkappen schmolzen.
Was Billy Hailey and The Fishermans Friends sofort zum Anlass nahmen, erst Ring of Fire zu spielen und dann mit Fever noch eins draufzulegen. Mit Lisa Fisher als Sängerin rockte das bis zu den Osterinseln rüber.
Bruno schien weniger begeistert. Seine rechte Flosse zitterte bedenklich. Irgendwie musste er ins Bad gelangen, ohne dass Marion Verdacht schöpfte. Ich meine, welcher männliche Fisch sucht schon das WC auf? Aber es musste sein. Er brauchte seine Dosis Seegras, sonst könnte er für nichts garantieren.
Mit knallroten Guckerchen schwamm er schlingernd zurück, beinahe zum falschen Tauchtisch, und brachte nur einen Satz heraus - aber einen verdammt wichtigen.
„Marion,du Megamakrele meiner Träume willst du meine Fischin sein und mit mir gemeinsam alt und grauschuppig werden?“
Marion wich entsetzt zurück. Bist du etwa betrunken, Bruno? Lass mich deinen Atem riechen. Und deine Augen sind ganz glubschig.
„Hahhahahhhahah - Du hast glubschig gesagt. Gluuuuubschig. Glaub-chic? Puhhh was ein Wort.“
Alle Damen bitte sofort zur Medikamentenausgabe bittäääh!
„Ich brauch keine Medikamente, es ist alles real. REAL! Die Fische -überall Fische. Kannst Du sie nicht sehen? Es sind meine Freunde - überall Fische.“
Alle Gäste schauten sich neugierig das amüsante Schauspiel an.Marion raufte sich ihre frisch frisierten Locken.Das war einfach zuviel für sie,heulend brach sie an Krosse Krabbes Schulter zusammen.
Käpt’n Iglu, übernehmen Sie!