„Ist das die Insel mit zwei Bergen?“, fragte Rapunzel arglos in die Runde, während sie in die Hände klatschte und die zwei Schweine beim Tanzen anfeuerte.
Im Hintergrund hörte man das Pfeifen einer Lokomotive.
Zumindest dachten alle es sei eine Lokomotive, bis die 32 Kanonenkugel einen der Berge pulverisierten.
„Aiiinäää Insell mit nem Berge …“, sang Rapunzel unerschrocken und schlug dabei die Handflächen auf die Schenkel. Und du meine Güte, sah sie schön dabei aus.
Da Schönheit und Sängerkunst nicht immer eine Einheit bilden, schüttelte es viel der Anwesenden, ob dieses akustischen Terroraktes.
Plötzlich hielt Rapunzel inne und beobachtete die Piraten, die über der Reling hingen, weil ihre Ohren bluteten, als sich wie ein müder Zündfunke in einem Kickstarter Mopped, ein kleiner Geistesblitz bildete: „Eine Insel mit einem Hügel, wir sind im Land Dromedar!“
„Kamma kamma kamma Kameliooon …“, sang Rapunzel augenblicklich; und wenn sie dabei nicht unbeschreiblich schön aussähe, würde ihr Kecksi höchstpersönlich die Gurgel umdrehen.
Doch auch Schönheit kann schmerzen, mit einem zuckendem Auge und blutigem Ohr, schleppte er sich, mit ausgestreckten Händen, atemlos auf Rapunzel zu.
Rapunzel nahm sich vor, ihn dafür zu verladen, äh, verjagen, ähm, verklagen. Genau - verklagen, ähm, hä?
Natürlich ärgerte sich Gwendolyn, wenn sie ständig mit einem ihrer Brüder Quentin, Kevin und Valentin verwechselt wurde, aber sie konnte Rapunzel nicht böse sein, dazu war sie viel zu verliebt in sie.
Und aus der Musikbox leitete: ATEMLOS DURCH DIE NACHT
Und Kecksi fragte sich wieder, was Rapunzel überhaupt hier machte. Was war mit dem Schatz? Dem zerbröselten Berg? Den wilden Piraten? Und weshalb reagierte keiner auf das Klopfen vom Dieter in der Kiste?
Rapunzel war der Schatz, um den zerbröselten Berg kümmerten sich die siechen Zwerge, die wilden Piraten liesen sich vom Lese-Opa ein Gschichtl drucken und Antinome sperrte Hyäne Fischer zu Dieter in die Kiste. So, das Wochenende konnte beginnen.
Wobei… Sie war eher eine Waffe, als ein Schmuckstück (das natürlich irgendwie auch, aber gut). Sobald sie einen Wunsch aussprach, tat jeder alles um ihn zuerfüllen. Deswegen war es eine Katastrophe, als Rapunzel nörgelte: „Ich will ein Haustier.“
„Hol dir doch den Dieter aus der Kiste, das ist dann so ähnlich wie ein Haustier“, schlug der Lese-Opa pragmatisch vor, „musst nur aufpassen, dass Hyäne Fischer nicht mit raus kommt.“
(Das Spiel geht doch so, oder?)
„Nein. Ich will ein echtes Haustier! Mit Zähnen so spitz wie Stricknadeln, einem großen Maul und Klauenfüßen.“ Kaum ausgesprochen manifestierte sich ein T Rex hinter hier… und dann
… schleckte er ihr mit heißer Zunge über den Kopf und beäugte sie angefüllt mit Liebe bis obenhin.
Sie erstarrte, und die Welt mit ihr, da formte sich ein Gedanke in ihrem Kopf, so aberwitzig, als stamme er aus einer anderen Dimension.
Egal ,was ich auch Frage, die Antwort ist immer 42!
Irgendwie ist das doch…