Ich denke schon – und kann es zum Teil verstehen. Alle Nachrichtenmagazine egal ob TV oder Internet sind voll von Horrorberichten und Schreckensbildern (oft immer wieder die gleichen) wobei von allen eingestanden, die Zahlenbasis völlig unzureichend und (siehe Heinsberg) zumindest widersprüchlich, wenn nicht falsch ist. Wie könnte man besser eine Massenpanik forcieren?
Gut, bessere Zahlen haben wir nicht und ich persönlich finde auch, Sicherheit geht vor. Aber unproblematisch ist das nicht!
Meine Meinung.
mfG os|<ar
Das ist schon mehr als einmal hier im Forum erwähnt worden, aber ich habe da meine Probleme.
Eines davon ist das Motiv: Ich kann nicht verstehen, daß Menschen so viel kriminelle Energie aufbringen, nur um auf der Insel zu sein? Was ist denn das für eine Verrhältnismäßigkeit? Und was für ein Ego?
Ich hab da regelrecht Bilder im Kopf wie Mami sagt :“So, Kinder, jetzt legt euch mal flach auf den Boden, damit euch die Polizei nicht sieht!” Anschließend die Anweisung von der Omma auf der Rückbank, mit Niemandem zu sprechen, weil ihr Dialekt die Kinder als Nichteinheimische verraten würde? Und dieses vermeintliche Motiv - wenn es nicht noch etwas anderes gibt - glaubt mir kein Schwein und ist nicht brisant genug.
Die Motive Geld, drohende Insovenz, oder Romeo und Julia in Nordfriesland (Tyge und Moiken), übel getrennt durch die Corona-Krise, etc. leuchten mir eher ein, sind aber wohl nicht des Pudels Kern. Abgesehen davon liegt mir diese fackelschwingende Dorfbewohner-Nummer nicht und ich arbeite zur Zeit an zwei anderen Projekten.
Ich wäre also gerne bereit, dieses Projekt, diesen Plot abzutreten, sofern es mir zustünde. Was es nicht tut.
In bestimmten Situationen kommt wohl noch immer der Urmensch mit seinen Urängsten durch. Nach wie vor dreht Yukyuk völlig ab, wenn seine Liebste mit Gorm in der Eisbärhöhle verschwindet. Da hilft auch kein Abi.
@oskar21
Ich schaue mir immer die [RKI-Zahlen für Deutschland[/URL] an und vergleiche sie mit den Zahlen der WHO für die gesamte Welt.
Danach scheinen unsere Zahlen bereits stark rückläufig - ja, die Woche müssen wir noch abwarten - und das finde ich sehr beruhigend.
Hier in Hamburg sind wir schon wieder im zweistelligen Bereich der Neuinfektionen angelangt.](‚https://who.sprinklr.com/‘)
Ich muß oskar21 zustimmen: Nichts ist/wäre besser zu schützen, wie eine Insel. Einfach dicht machen, die Seile kappen und aussitzen. Theoretisch.
Praktisch - siehe oben! Und wir haben auch hier etwa 40 Infizierte, so isses ja nicht. Solange immer noch alle möglichen Leute Sondergenehmigungen haben, hin und her zu pendeln, ist hier gar nichts sicher. Ich gehe auch einmal davon aus, daß der eingeschränkte Zugang zu den Nordfriesischen Inseln bestehen bleibt. Wenn man den Menschen nächste Woche erlaubt, auf den Inseln Urlaub zu machen, ist der Irrsinn vorprogrammiert. Dann kommen sie alle zu Hunderttausenden, wie die Lemminge. Und ich bin im Laden quasi im Auge des Taifuns, da kann ich auch gleich vom Roten Kliff runterspringen.
Nach meiner Meinung kann es gar keine richtigen Zahlen geben. Es ist kaum komplett nachvollziehen, wer wo wann war. An den Zahlen zweifeln ja auch mittlerweile unsere europäischen Nachbarn.
Ich habe der ehemals “investigativen” Berichterstattung schon lange den Rücken gekehrt.
Man sollte bei den Zahlen immer auch im Kopf behalten, dass unsere Zahlen unser Verhalten von vor zwei Wochen widerspiegeln.
Mit dem selben Verständnis, mit dem es immer noch Reichsbürger gibt, oder pensionierte Lungenärzte, die steif und fest behaupten, dass COVID-19 völlig zu unrecht mit so viel Hysterie betrachtet wird, weil Corona-Viren ja schon ewig bekannt sind und die Infektion überhaupt nur deswegen aufgefallen ist, weil man das Virus mit heutigen Technologien erkennen kann und ohne die Technologien gar nicht bemerken würde, dass es eine Veränderung gab. Es sterben ja viel mehr an Influenza.
Gut, das waren seine Aussagen vor zwei Wochen, aber bereits zu dem Zeitpunkt hat er gekonnt die erhöhte Todesrate in Italien übergangen, weil sie seine Theorie der Medienhysterie zerschossen hätte.
Es wird immer Menschen geben, die meinen es besser zu wissen als Spezialisten - siehe das Impfen gegen Masern.
Mit Verlaub: Herrn Wodrag mit einem Reichsbürger zu vergleichen, geht zu weit.
Das ist ein alter Mann, der anderer Meinung ist, oder besser, der andere Überzeugung ist. Und diese äußert.
Auch wenn ich ausdrücklich seine Position nicht teile, muss es wohl gestattet sein, nach einem Leben Berufserfahrung in diesem Land unbehelligt seine Meinung zu sagen, ohne diffamiert zu werden.
Solange weder die Zahl der Erkrankten noch die Zahl der Infizierten bekannt sind (Dunkelziffer) wird man wohl Angaben zur Letalität von CoVit19 nicht machen können.
Um nicht falsch verstanden zu werden möchte ich betonen, dass ich bis dato alle Maßnahmen der Bundesregierung grundsätzlich für richtig halte.
mfG os|<ar
Ich möchte hiermit betonen, dass ich keinen Vergleich angestrebt habe, sondern lediglich zwei völlig voneinander unabhängige Beispiele angebracht habe, die mir persönlich in den Sinn gekommen sind, als narratöör sich gefragt hat, warum Menschen bestimmte Dinge tun. Ich persönlich verstehe weder einen Reichsbürger, noch einen Lungenarzt, der medial eine aktuelle Situation verharmlost.
Im Prinzip stimme ich Dir zu, verehrter oskar21. Und selbst, wenn die Zahlen vollkommen untertrieben sind, verstehe ich die Taktik: Panik auszulösen ist es ja auch nicht. Hier wird ja schon gewildert und eingebrochen. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn man die echten Zahlen nennt. Wird dann “Saturn” gestürmt und ein paar Deppen holen sich endlich für lau den Flachbildfernseher, den sie immer so sehr wollten?
Der Gedanke, für die Kinder die Schulen wieder zu öffnen ist aber wohl auch dem Umstand geschuldet, daß die Eltern dann ja auch endlich wieder zur Arbeit können. The Show must go on! Ein gutes Jahr kein Bruttosozialprodukt - da wirds ganz schön runtergehen.
Ich habe beschlossen, so positiv zu denken, wie es eben geht.
Nach dem, was man jetzt so sieht - deutlich weniger Umweltverschmutzung, die ansteigende Population gefährdeter Tierarten und die Erkenntnis, daß die Globalisierung der Wirtschaft mit Abhängigkeiten Hand in Hand geht etc. - muß man nach Corona etwas ändern. Menschlich, politisch und wirtschaftlich. Und, und.
Wer traut sich jetzt zu, die Welt “danach” zu beschreiben?
Schaue ich heute, gut zwei Monate nach dem Aufflammen in Europa, in die Nachrichten, muss ich sehr genau suchen, um etwas zu Flüchtlingen, Konflikten im Nahen Osten, Orbans Machtübernahme, Brexit, Klimawandel, E-Mobilität oder Ähnlichem zu finden. Themen, die uns bis vor wenigen Wochen bewegten, finden einfach kaum noch statt. Dafür höre ich immer wieder: “die nächsten 14 Tage entscheiden”. Ich höre, wie ganz vorsichtig die Hoffnung der Menschen auf ein Ende der Krise immer weiter nach hinten geschoben wird. Erst wird (alles völlig zu Recht!) der harmlose Osterspaziergang kassiert, dann der Sommerurlaub, das Oktoberfest, Japan denkt bereits über eine erneute Absage der Olympischen Spiele im Sommer 2021 nach. Rechnet man mal kurz durch (55 Mio für Herdenimmunität in DE bei 3000 Infizierten täglich), kommt man auf die wenig erbauliche Zahl von 50 Jahren, falls keine Impfung gefunden wird. Das ist natürlich Blödsinn. Aber was, wenn die Impfung gefunden wird? Wer glaubt ernsthaft heute noch an das kleine Pflänzchen namens Solidarität, das vor der Krise existierte, das seither von allen Seiten im Staub zermalmt und von Egoismus und Nationalismus überrannt wurde? Egal welcher Konzern auf der Welt das Serum finden wird, sie werden sich jede einzelne Ampulle vergolden lassen. Und welcher Staat tatsächlich dann noch in der Lage sein wird, dafür voll umfänglich zu bezahlen, sei mal dahin gestellt.
Manchmal hab ich echt Schwierigkeiten mit dem “don’t panic”, und da gehts nicht mehr um die Ansteckung oder Letalitätsraten.
Alles Gute für die Betroffenen, take care an uns alle, bleibt zu Hause, auch, wenn ihr nicht mehr verpflichtet seid.
Ich sicherlich nicht.
Derzeit scheint Corona auf Sylt der Dünger für ganz andere Pflänzchen zu sein, Urängste kommen hoch und damit auch das Denuziantentum. Ein Freund von der Polizei berichtete mir, daß im Moment ca. 3000 Anrufe pro Tag eingehen, die vermelden, wenn mal ein paar Leute gegen die Auflagen verstoßen. Da stehen fünf Männer zusammen - Jungs von der Feuerwehr, tatsächlich geschehen - zack! kommt die Trachtengruppe und kassiert pro Person 250 €. Es werden vermehrt Autos beschädigt - Lack zerkratzt, Reifen zerstochen - die ein anderes Nummernschild als NF an der Karre haben. Der Sushizulieferer, ein Vietnamese, traut sich kaum noch auf die Insel, er reist jetzt mit der Bahn an. Es finden auf unseren Straßen regelrechte Verfolgungsjagden statt. Dabei haben Menschen mit zweitem Wohnsitz das Recht, während dieser Zeit hier zu sein. Es hilft manchmal, wenn man dies auf einem Zettel hinter der Windschutzscheibe deutlich kundtut.
Ich bin vor Jahren einmal in den zweifelhaften Genuß gekommen, Originalanrufe aus der alten DDR anhören zu dürfen. Da wird in feinstem sächsisch ein Container beanstandet, auf dem irgendwas in englischer Schrift steht, da söllte doch ma ener guggen…
Natürlich hat sich die Wahrnehmung verrändert, man sieht, werr alles nicht mit Maske unterwegs ist. Ich würde aber nie auf die Idee kommen, dafür die Exekutive anzurufen. Bin ich jetzt ein böser, verantwortungsloser Bürger?
Nein, trotzdem, ich bin ein unverbesserlicher Optimist. Es muss sich einfach etwas ändern. Ich kaufe sowieso schon immer nach Möglichkeit die regionalen Produkte, ich komme auch im Winter ohne Bananen, Litschi oder Pampelmusen aus. Mein Lachs muss nicht original aus Kanada sein und meine Elektronik stammt nicht aus Asien. Ist sowieso immer ein Problem bei Beanstandungen. Und so weiter. Vielleicht braucht es einen Virus, um endlich zu raffen, daß die sog. “systemrelevanten” Berufe wie Krankenpfleger und Schwestern, Altenpfleger/innen, etc. völlig unterbezahlt sind. Hab ich eh nie verstanden, warum ein BASF-Vorstand mehr verdient als Jemand, der Leben rettet.
Überhaupt - systemrelevant, was ist denn das für ein Quatsch? Sind das nicht eh alle praktischen Berufe, Handwerker, Bauern etc. systemrelevant?
Ganz sicher ist für mich, daß bei zu frühem Lockdown auf der Insel - und auch anderswo - die Hölle ausbricht.
Dann sind wir verloren.
Ich muß korrigieren: Ich weiß es gar nicht. Wahrscheinlich ist alles elektronische aus Asien kaum zu umgehen, aber ich kaufe nichts in China.
Ich habe keinen Bock, bei defekten Teilen nach China zu schreiben, klappt sowieso nie. Seit einigen Jahren vertreiben ein paar Firmen dieses Zeug, verweisen aber bei Problemen an den Hersteller in Wasweißich.
Neue Entwicklung auf der Insel:
Ab Anfang Mai dürfen im Grunde genommen alle wieder auf die Insel. Es gibt Einschränkungen, aber die sind so lächerlich und kaum nachprüfbar.
Geschiedene, Blutsverwandte, Zweitwohnungsbesitzer, Freund/Freundin, Handelsvertreter (die kommen schon uneingeschränkt die ganze Zeit) usw., die dürfen kommen. Es wäre in der Aufzählung einfacher gewesen, die Nichberechtigten zu erwähnen.
Wie muß ich mir das vorstellen: Wird dann am Bahnhof mal eben gruppenweise in ein Röhrchen gepinkelt, um eine Blutsverwandtschaft festzustellen? Wieviel Polizei braucht man, wenn in einem normalen Jahr mal eben 1,1 Mio. Touristen auf dieses Eiland strömen? Hat man dann auch genug Röhrchen? Aus meiner Sicht praktisch nicht machbar. Und ich schwöre Euch in die Hand, daß sich nur Bruchteile der Gäste an Irgendwas halten. Hier hält sich ja nicht mal einer an die STVO.
In einem offiziellen Interview mit Bürgermeister Heckel wird ganz klar ausgesagt, daß es eine Infektionswelle geben wird und man müsse mal schauen, wie man damit zurechtkäme. Ich könnte kotzen! Sie wissen also - ist ja auch ganz logisch -, daß es Opfer geben wird, Erkrankte, Tote.
Und die Zeit nach einer überstandenen Infektion muß auch nicht lustig sein, es gibt Folgeschäden, von denen man weiß und noch mehr, von denen man nichts weiß.
Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff.
Ich hatte bereits erwähnt - es gibt fünf Beatmungsgeräte auf der Insel. Die Zwitwohnungsbesitzer machen allein schon etwa 15000 Menschen aus. Es wird also die Einwohnerzahl beinahe verdoppelt.
Wir sind verloren.
Stimmt, warum auch? Bei - normalerweise - 1,1 Mio auf 100 Quadratkilometer, von denen man noch mal die Strände, die Sandbänke und diverse Naturschutzgebiete abziehen muß, ist das noch etwas irrer als sonst. Hier wird gerne mal auf Verkehrsinseln geparkt, usw.
Ich bestehe nicht drauf, daß es hier am Schlimmsten ist. Aber Du mußt Dir das im Sommer echt mal ansehen.
Mal so nebenbei:
Was macht eigentlich die Kirche in diesem Chaos? Sie näht Schutzmasken und bietet Trost. Und sie begräbt die Toten.
Sollte nicht eine Religion, die sich das Erhalten von Leben auf die Fahne geschrieben hat, einmal Laut geben? Alle wissen hier, daß es Opfer geben wird, das ist offenbar kalkuliert. Sonst kommt aus der Ecke doch immer irgendwas, wie z. B. damals die Befürwortung des Paragraphen 218.
(Für die Jüngeren unter uns: Grob erklärt beinhaltet dieses Gesetz das Verbot von Abtreibung.)
Ich will keinem eventuell Gläubigen Menschen unter uns zu Nahe treten, aber für mich stellt sich die Frage einfach.
Aus meiner Sicht praktisch nicht machbar. Und ich schwöre Euch in die Hand, daß sich nur Bruchteile der Gäste an Irgendwas halten. Hier hält sich ja nicht mal einer an die STVO.
