Hammer Roman! Und man beachte die Entwicklung in Zeiten der Pest. Bei “Liebe in den Zeiten der Cholera” spielt die Seuche nur eine Nebenrolle.
Camus könnte ich eigentlich mal wieder lesen.
Komischer Zufall: Hier auf der Insel gibt es die sog. Sylt-Krimis. Ich finde sie - natürlich - unsäglich. Das Erfolgsprinzip basiert hier auf dem Wiedererkennungsfaktor - “Oh, eine Leiche in Kampen, da waren wir doch gerade!”, etc… Mein Gedanke war letztes Jahr, dass man ja mal den ultimativen Sylt-Thriller schreiben könnte, der jeden weiteren Roman quasi unmöglich macht.
Szenerie:
Nordfriesische Anarchisten sprengen den Hindenburg-Damm, versenken die Fähre und zünden den Flughafen an. Und dann beginnt das große Massaker.
War nicht ernst gemeint, aber so langsam überlege ich.
Shaun Holmes und Sherlock das Schaf „Auf der Spur einer rätselhaften Krankheit“
Werden sie es schaffen, das Rätsel zu lösen?
Und was haben Prof. Higgins und Eliza Doolittle damit zu tun?
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …
Ich würde ja sagen, dass Du das schreibst. Mir liegt Schriller nicht so und Du scheinst alle Infos zu haben. Zur Zeit laufen noch drei Projekte, mehr schaffe ich einfach nicht.
Ich dachte auch mehr an das Metzeln der letzten Touris, die in einer wilden Hetzjagd über die Insel gescheucht werden, weil sie den Virus auf die Insel gebracht haben. Letzte Zuflucht: Die Sansibar! Hier verschanzen sie sich hinter der zweifelhaften Sicherheit von Hummer, Lachscanapees und Quiche Lorraine. Leider werden alle geschnappt und auf der Motorhaube eines Porsche Cayenne S durch Westerland zum alten Thingplatz gekarrt, um ihrem Schicksal entgegen zu gehen. Hier könnte man jetzt eine Gerichtsverhandlung stattfinden lassen, die man höchst elegisch-philosophisch gestalten kann.
Schaun mer mal…
Und das Wichtigste ist die Botschaft. Darauf hat unsere Französisch-LK-Lehrerin am meisten Wert gelegt:
“Il ne faut jamais se résigner!”
(Man darf niemals aufgeben!)
Das macht Hoffnung …
LG
Pamina
Schätze, da brauchst Du was Heftigeres als Corona. Irgendwas, das alle Menschen gleichermaßen bedroht, nicht nur Patienten aus Risikogruppen. Irgendwas, das mit Nasenbluten beginnt und mit heftigen Krämpfen und Atemstillstand endet.
So eine Kreuzung zwischen Ebola und einer Sarin-Vergiftung …
LG
Pamina
Ich bin eigentlich kein Freund von Verschwörungstheorien, aber manchmal kommt man schon ins Grübeln. Kann ja auch mal was stimmen, wie bei “Fletchers Visionen”. Es wird sich etwas ändern in der Welt, ich bin ganz sicher. Was und wie - fragt mich nicht. Aber man kann das nicht so stehen lassen und dann weiter machen, als sei nichts geschehen. Es werden eine Menge Stimmen laut, was hätte anders laufen müssen.
Eine übersichtliche Berichterstattung sieht für mich auf jeden Fall anders aus.
Mei ursprünglicher Gedanke hatte gar nichts mit dem Coronavirus zu tun. Wie denn auch? Letztes Jahr dachte ich lediglich an den Hass der Insulaner, die hier die Mieten nicht mehr bezahlen können und die Insel verlassen müssen, während sich die Touristen benehmen, als gehöre ihnen dieses Eiland.
Gemäß der Tradition von Pidder Lüng, Sylter Volksheld. Wahlspruch: “Lever duad as Slav!” Lieber tot als Sklave.
Ich sag doch - Du solltest es schreiben. Wie gesagt, mir liegen andere Themata mehr. Klingt auch für mich alles mehr nach Film als Buch. Okay, eins nach dem anderen und dann die Platte und das T-Shirt. Im Ernst, ich sehe eher Bilder als Worte. Markig geschnittene Nordfriesengesichter, im Hintergrund die grünblaue Brandung und der Wehrführer vom Löschzug Morsum Nord sagt unerbittlich: “Wir müssen es tun, das sind wir uns schuldig!” Auf Söllring natürlich.
Ich sehe Fackeln (ja, auch im Sturm) und Dorfbevölkerung mit Mistgabeln, schnelle Schnitte abwechselnd mit langen, unbewegten Kameraeinstellungen wie bei Hitchcock. In Worten kann ich so nicht viel erkennen.
Okay, gleich nach Projekt 1, 2 und 3. Keine Ahnung, wie alt ich werden soll.
So, mein Neffe ist nun in Quarantäne. Eine Vertretungslehrerin ist derzeit unter Corona-Verdacht. Die beiden Schulklassen, die sie unterrichtet hatte, sind nun vorsorglich in häuslicher Quarantäne. Erstmal für eine Woche.
Vorbildlich: Die Einhaltung wird, zumindest stichprobenartig, vom Gesundheitsamt (oder Ordnungsamt - beide Worte fielen) überprüft.
Gerade erfahren:
Eine Kollegin im Namen der Literatur ist schwer an Covid19 erkrankt. Ihr Mann liegt auf der Intensivstation und wird beatmet, ihr Sohn hockt im Ausland und hat Probleme, zurückzukommen. Meine Frau und ich sind in Gedanken sehr bei ihr.
Bleibt gesund und achtet auf Euch!
Bleibt ihr bitte auch gesund.
Ich mag kaum noch einkaufen gehen. Man steht ewig in der Schlange und muss das Gemecker der Leute anhören, die es immer noch nicht kapiert haben. Aber die pöbeln wohl auch im normalen Leben …
Ich habe vor Kurzem mal wieder Erich Kästner gelesen und folgende Zeilen beschreiben die momentane Situation ganz gut, wie ich finde:
“Der Tod setzte den Helm auf. Der Krieg griff zur Fackel. Die apokalyptischen Reiter holten ihre Pferde aus dem Stall.”
Die Kollegin im Namen der Literatur ist wohl über den Berg. Ehemann und 86jährige Schwiegermutter haben das Schlimmste überstanden und sind auf dem Weg der Besserung. Ich atme auf.
Ich bin - leider -relativ bibelfest und die Apokalyptischen Reiter empfinde ich alles andere als beruhigend.
Es ist sicherlich Zeit für eine andere Ordnung auf diesem Planeten, ich frage mich schon lange (knapp 45 Jahre), was die Chiefs da so treiben.
Die Reiter bedeuten jedoch Tod und Zerstörung und Verderben. Da ist angepöbelt werden nach meinem Geschmack vielleicht nicht sinnvoller, aber doch einfacher zu handeln, - um es mal salopper auszudrücken, als es der Situation eigentlich angemessen wäre - als die Reiter. Die Klopapierbande empfinde ich zwar auch als lästig, aber ertragbar. Da habe ich mehr Action im Laden mit den Kunden. Ich verstehe den Vergleich nicht, verehrte Pferdefrau…?
Na ja, wir stehen eben noch am Anfang der ganzen Misere. Entweder haben wir in ein paar Wochen alles einigermaßen überstanden (woran ich noch glaube) oder aber der Tod setzt den Helm auf …
@narratöör Na ja, der Vergleich hinkt wohl. Es ist ja kein Krieg. Aber abgesehen von Corona brennt es auf der Welt an allen Ecken und Enden. Und Kim testet mal wieder Raketen.
Ich bin momentan alles andere als optimistisch.
Aber wie heißt es so schön:
Das Schlimmste annehmen, das Beste hoffen. Oder so ähnlich …
Hier zeigen sich die Vorteile des Landlebens: Bei uns sind die Supermärkte nicht überfüllt und es gibt auch keine Schlangen. Man muss einen Einkaufswagen nehmen und wenn alle besetzt sind, muss man draußen warten, bis wieder einer frei wird, aber bisher waren mehr Einkaufswagen vorhanden als Leute, die einkaufen wollten. Und beim Netto gab es sogar nachmittags noch Klopapier!
Ich lebe in einer so ländlichen Gegend, dass ich bei einem Hundespaziergang auch ohne Corona-Krise ein rotes Kreuz im Kalender mache, wenn mir mal ein Fußgänger begegnet …
LG
Pamina
Es ist nicht schön. Aber es wird weitergehen. Daran glaube ich fest.
Vielleicht nehmen wir alle wieder etwas mehr Verantwortung statt nur Eigennutz, Miteinander statt nur allein aus dieser Zeit mit.
Ich baue auf das Gute im Menschen - na gut, in den meisten Menschen.
Ich lese keine Dystopien, Horrorgeschichten, Psychothriller, Weltuntergangsgeschichten.
Und ich schreibe helle, freundliche, lichte, optimistische, heitere, humorige, nett-skurrile Texte.
Jetzt erst recht.
Liebe Alex, du sprichst mir aus der Seele. Das sind ganz genau meine Gedanken!
Herzliche Grüße,
Vroni
Ich dachte immer, Humor wäre der Knopf, der unseren Kragen am Platzen hindert.