Dem Buch eine Stimme geben?

Bingo! :sweat_smile:

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Und wenn es wirklich an der Art des Vorlesens liegt, dass der Leser eben nicht folgen kann, dann ist die Art des Vorlesens nicht geeignet.

Das ist genau das Problem. Die User benutzen Amazon mit vorlesen, daran kann ich nichts ändern. Das einzige, was mir möglich ist, den Text so zu gestalten, dass es erträglich wird. Es gibt unzählige Wörter die einfach holpern. Darunter ganz einfache wie- strömen- und vieles was Englisch ausgesprochen wird.

Nein hast du nicht!
Es ist ein sehr komplexes Thema und ich konnte nicht folgen. Aber deswegen ist dein Buch nicht schlecht.
In Mathe bin ich auch ne Niete, bis zum Dreisatz ist für mich die Welt in Ordnung, dann wird es für mich abenteuerlich. Das liegt auch nicht am Schöpfer der Zahlen.

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Wer kein ausgebildeter Sprecher/in ist, sollte seine Texte möglichst nicht selbst einlesen. Nicht von ungefähr ist damit auch Caro Wahl krachend gescheitert.

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Ganz einfaches Statement: Ich passe mich als Autor nicht an die (Vorlese)Technik an, sondern diese sich gefälligst an mich. :sunglasses:

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Ich habe Ursula Strauss ein kurzes Stück aus meinem Roman lesen hören. Es war, als hätte Gabi selbst gesprochen - 100% perfekt. Wahnsinn, sich sowas von einer künstlichen Stimme kaputt machen zu lassen. Never ever!

Das wird sie nie können, und trotzdem werden deine Texte vorgelesen. Daran kannst du nichts ändern.

Doch, tust du. Es sei denn, du möchtest speziell für TikTok oder für die BLÖD-Zeitung arbeiten. Dieser Trend, alles möglichst kurz zu fassen, um den Menschen mit immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspannen zu gefallen, ist der Tod der deutschen Sprache.

Diese Menschen können aber niemals die Zielgruppe eines Autors sein, denn alles, was mehr als 1.000 Zeichen und weniger als 35 Emojis hat, überfordert sie.

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Die Klientel, die du da beschreibst, würde wohl eher kein. e book kaufen.
Darum geht es auch nicht wirklich. Ich bin wohl doch kein guter Autor. Es gelingt mir anscheinend nicht, mich so auszudrücken, dass ich mich verständlich machen kann.

Mein e book wird gelesen oder gehört, Punkt!
Ich kann mich damit abgeben, das es vorgelesen holprig klingt, weil ich viele Worte verwende, die die Vorlesefunktion nur bedingt beherrscht. Oder ich passe mich an, da ich weiß, das mehr Kunden die Vorlesefunktion nutzen, als diejenigen, die lesen oder gar ein Buch zur Hand nehmen.
Manchmal, wenn ich eure Argumentation lese denke ich an das Schild:
Wir haben alles, was sie brauchen!
Wenn wir es nicht haben, dann brauchen sie es nicht!

Du wirst gelesen/ gehört weil du ein guter Autor bist. Warum du jetzt schlechter (kürzer, einfacher, was auch immer) schreiben willst, entzieht sich meines Verständnisses komplett. Es geht nicht darum, dass wir unser Label nach unten nivellieren, sondern jenes derer, die wir erreichen, ein bissl höher rücken. Bildungsauftrag nannte man das früher.

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Großartiger Genitiv :wink:
Mich wundert über alle Maßen, dass ihr, liebe Kollegen, bei veränderung immer gleich von Verschlechterung oder gar Sakrileg sprecht.
Ein jeder von euch möchte dem Leser gefallen. Also warum das ganze nur auf den gedruckten und zu lesenden Text beziehen und nicht auf ein hörbares Ergebnis hinarbeiten, wenn es speziell um die Vorlesefunktion geht?
Man kann durchaus mit einfachen Worten und kurzen Sätzen Bilder malen, Gefühle erzeugen und das in einer ansprechenden Form.

Vielleicht sollte man Vorlesefunktion und Hörbuch unterscheiden. Beides dient unterschiedlichen Bedürfnissen. Ich nutze Hörbücher z.B. um zur Ruhe zu kommen und schliesse dabei die Augen. Professionelle Sprecher können einen da ganz aus dem Alltag führen. Das kann eine Vorlesefunktion gar nicht leisten. Trotzdem sehe ich sie als Zugewinn, nicht als Ersatz.Letzten Sommer war mein Gesundheitszustand nicht gut, Aufmerksamkeit und Konzentration liessen schnell nach. Kopf und Augen waren schnell überanstrengt. Alles Schlaganfallfolgen.Was habe ich getan? Ich hatte zu diesem Zeitpunkt ein Abo bei skoobe und habe zeitgleich das Buch und das passende Hörbuch ausgeliehen. Und ich las, so weit ich kam. Dann wechselte ich zur Hörversion. Und wieder zurück. Eine Vorlesefunktion hätte ich damals genutzt. Es hätte mir geholfen. Manche Menschen haben Probleme mit den Augen, manche mit der Konzentration. Mit diesem Wechsel könnte man aber in der Geschichte bleiben ohne ständig das Buch wieder wegzulegen. Muss man dafür die Sprache vereinfachen? Anpassen? Ich denke nicht. Ich denke auch nicht, dass jemand die Vorlesefunktion wählt, wenn er eigentlich ein Hörbuch möchte.

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Weil die meisten von uns sich vermutlich als Künstler verstehen, was das Schreiben angeht. Natürlich gehört auch das Beherrschen des Handwerks dazu. Aber das Handwerk so in den Fokus zu stellen, um dem Leser zu gefallen, ist zumindest aus meiner Sicht eine Anpassung, die mich in meiner Kreativität, also meiner Kunst, einschränkt.

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Nur mal zur Veranschaulichung.

Das Apricot des Lichtes exsudierte in fadenförmigen Filiationen, die die Tektonik des Gesteins umspielten und in ihrer Beharrlichkeit die Trägheit einer zähen Essenz impliziert. In der minutiösen Auseinandersetzung enthüllte sich die fundamentale Zufälligkeit der Verästelungsmuster. Indes, aus der Betrachtung der Ferne, tendierte das gesamte Ausströmen zur Linearität eines Zielgefüges.

Oder aber:

Ein oranges Leuchten floss wie Wasser in feinen Äderchen an den Felswänden entlang. Bei genauem Betrachten sehr chaotisch, aber aus der Ferne wies es in eine Richtung.

Das ist natürlich völlig übertrieben aber das eine lässt sich mit einem Ohr verfolgen. Und erzeugt ein Bild aus einfachen Worten.

Das ist leider kein gutes Beispiel. Der erste Text ist unsinniges Geschwurbel - so würde niemand schreiben.

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Ja sicher , der Sinn wäre der gleiche trotz extremem Geschwurbel und absolut übertrieben.
Auf wesentliche gebrochen aber verständlich.
Ich lass es einfach, zu diskutieren. Es bringt mich ja nicht wirklich weiter.

@Ho.Ro
Ich denke, ich verstehe langsam, worauf du hinaus willst. Worte, die die KI englisch aussprechen möchte, weil sie nicht erkennt, dass es deutsche Worte sind. Worte mit vielen Silben, sehr verschachtelte Sätze…
So etwas? Dann wäre eine Vereinfachung oder eine sorgfältig abgestimmte Wortwahl ( im Hinblick auf die KI Stimme) vermutlich sinnvoll. Dass man eben beim Schreiben eine mögliche Vertonung durch KI im Hinterkopf hat. Wäre ja okay, dadurch muss man ja nicht den Ganzen Stil verändern. Wenn man zum Beispiel für Kinder schreibt, achtet man ja auch darauf, keine exotischen Fremdwörter zu verwenden.

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Halleluja

Jaaaa, manchmal habe ich diese lichten Momente. :innocent:

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Öhhhmmm, so abwägig finde ich solche experimentellen Formulierungen gar nicht. Ich spiele mitunter auch damit rum :innocent: Ich weiß allerdings nicht, ob es beim folgenden Beispiel von 2011 Probleme mit der Vorlesefunktion gibt.

Stereotypen
Es ist die glatte Hülle der unerträglichen Perfektion unserer gefilterten Wahrnehmung, die durch den abgegebenen Schuss eines Fremden zerreißt, weil wir es nicht schaffen, der Unerträglichkeit stand zu halten. Gierig besetzt die Scheinheilung auf Zeit die Synapsen des Spritzenprotagonisten und betätigt die Klaviatur des Bewusstseins nach der Vorgabe der spontan entstehenden Partitur ohne Noten. Seine, weil er seine Wahrnehmung umlenkt; unsere, weil unsere Wahrnehmung fokussiert wird. Böse Welt.