Dem Buch eine Stimme geben?

Ich nutze derzeit elektronische Weichware.

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Für den Leser schreiben? Dagegen spricht ja nichts. Ich schreibe auch auf Spannung optimierte „Unterhaltsromane“. (zumindest ist das mein Ziel :stuck_out_tongue: ) weil das die Bücher sind, die gerne selber lese a la W.Hohlbein, Richard Schwartz und wie sie alle heißen.

Ich habe mal als Geschenk eine Kurzgeschichte geschrieben und eingelesen. Das ist viel Arbeit, ein bisschen wie ein eigenes Hobby. Nicht umsonst kosten echte Vorleser so viel Geld :stuck_out_tongue:

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Ich habe zum Beispiel eine fürchterliche Stimme. Mein Mann hingegen nicht. Doch fehlt uns die entsprechende Technik, damit es vernünftig klingt.

Ja, mache ich tatsächlich. Allerdings reicht die Qualität nicht für den Verkauf, weil ich zu schnell lese. Ich mach das für eine Freundin, die nicht mehr lesen kann, aber meine Bücher unbedingt mitbekommen wollte. Also hab ich eingesprochen.

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Zunächst spricht überhaupt nichts dagegen. Das ist toll. Jetzt kommt das große Aber:

Wenn ich nach 20 Jahren endlich meinen eigenen Stil gefunden habe und der nun plötzlich „out“ ist, werde ich nicht deswegen meinen Stil verändern. Oder klarer formuliert: Ich werde ihn nicht nach unten korrigieren. Wenn ich von Anfang an einen Stil gefunden habe, der dem Mainstream-Geschmack entspricht, würde ich ebenso wenig auf Biegen und Brechen meinen Sprachstil nach oben schrauben.
Noch anders ausgedrückt: Jeder sollte sich treu bleiben beim Schreiben, solange er nicht davon leben muss. Dann sieht es wieder ganz anders aus.

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Das ist aber superlieb von dir! So viel Arbeit, um der Freundin eine Freude zu machen. Einfach toll!

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ist das so? Es glauben ja viele Menschen von sich, sie hätten eine fürchterliche Stimme, ich habe von Schauspielern gehört, die ihre Filme nicht sehen, weil sie sich nicht sprechen hören wollen.
Mir geht’s nebenbei genauso. Ich musste (früher) beruflich sehr oft kurze Interviews geben, für Radiosender, da hatte ich einen professionellen Couch an der Seite (übrigens eine Hörbuch-Regisseurin), die mir einmal erzählt hat, dass das sehr häufig vorkäme, die hat das überhaupt nicht gewundert.
Ich hab mich trotzdem nie, wirklich nie, abgehört.

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Ich gehöre ja eher zur selbst Lesenden Fraktion und muss sagen bei vorgelesenen Texten kommt nicht das selbe Gefühl auf. Da ist es egal es ein Menschlicher oder ein Automatischer Vorleser ist. Aber anderen geht es da anders und das ist gut so, jeder hat ein Recht auf seine Ansicht.
Als Fan von Weren und Wandlern kenne ich das Problem das Dominante Were bzw Wandler und die Anführer Alpha genannt werden und das im selben Roman. Das kann schon mal verwirrend sein. In meinen eigenen Werken wähle ich da unterschiedliche Begriffe und die können schon mal schwer zu lesen sein. Dies würde ich nicht ändern, nicht für die Automatische Vorlesefunktion. Aber ich bin auch überzeugt das sich die Automatische Vorlesefunktion noch verbessern wird.

So sehe ich das auch. Das ist auch mein Problem mit „Genre Erwartungen“ → ich mag es nämlich Erwartungen zu brechen und glaube immer, dass eine gute Story, die sich schön wegließt, dass trotzdem aushält.

Abschließend kann ich das natürlich nicht beurteilen. Aber es gibt Leute, die behaupten, jeder Mensch könne singen. Ich bin das wandelnde Beispiel, dass das nicht stimmt.
Ich treffe keinen Ton und kann eine Melodie noch nicht einmal rudimentär wiedergeben. Auch nicht summen.
Und so bekomme ich unabhängig von meiner Stimme, die hoch und piepsig ist und vermutlich nach kurzer Zeit nervt, die Betonungen nicht so hin, wie ich es gern möchte.
Die eigene Stimme unter Kontrolle zu haben, ist in meinen Augen, eine hohe Kunst.

Schreiben ist eine ganz andere Geschichte als erzählen.
Viele von uns sind keine begnadeten Redner, auch das ist ein Handwerk, welches viel Übung und Talent benötigt.
Mir ging es aber nicht schonwieder darum, ein hörbuch mit KI zu machen, das halte ich für eine schlechte Alternative.
Mir ging es in erster Linie um Kundenverhalten.
Ich weiß von meinen Kunden, das ein großer Teil das Buch vorlesen lässt. Und um dort ein einigermaßen zufriedenstellwndes Erlebnis zu erzeugen, denke ich darüber nach, den Text dahingehend zu modifizieren.

Zu Zeiten als ich noch stundenlang auf der Autobahn unterwegs war, habe ich mal versucht ein Hörbuch zu „konsumieren“. Machen ja viele während des Autofahrens. Kann ich nicht, egal welche Stimme vorliest, sie zieht mich in ihren Bann und ich bin unaufmerksam geworden.

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Diese Einschätzung finde ich völlig irreführend.
Ich verschlechterte mich nicht, wenn ich klarer, präzieser und einfacher schreibe. Im Gegenteil. Es kann eine sprachliche Erleichterung sein, die mir hilft es mit weniger Worten auf den Punkt zu bringen. Beschreibungen zum Beispiel habe ich oft nur in geringen Dosen verwendet. Der geneigte Leser sollte Spielraum für seine Fantasie haben. Wenn ich ihn jetzt durch meine Welt führe, beschreibe ich mehr. Er soll mit meinen Augen sehen.

Dann hatte ich eine falsche Vorstellung davon, was du mit einfacher meinst.
Allerdings bleibe ich bei meiner Aussage, mich nicht zu verbiegen, damit es eine Maschine leichter hat, meine Geschichte rüberzubringen.
Ich denke, Fantasyautoren hätten es da ganz besonders schwer, weil diese Geschichten, ebenfalls wie Science Fiction, ja unter anderem auch von Wortneuschöpfungen leben.

Es geht nicht darum, der Maschine gefällig zu sein.
Die Maschine liest vor, das macht sie völlig unabhängig davon, was.
Es geht darum den Konsumenten das hören zu erleichtern, damit er sagt: „Jupp, tolle Geschichte! Die nächste möchte ich auch hören."
Das funktioniert, wenn A) die Geschichte gut ist
Und B) sie auch nicht allzu holprig daherkommt.

Und bei b) sehe ich Verbesserungspotential.

Wenn ich überlege, dass der Nobelpreis für Literatur 2025 an László Krasznahorkai ging und dieser Autor Sätze formuliert, die über mehrere Seiten gehen, widerspricht das Deinem Gedanken zu b doch sehr :wink:

Und da bin ich eben nicht bei dir. Jedenfalls nicht ganz. Ich muss nichts unnötig verkomplizieren, andererseits traue ich meinen Lesern auch zu, folgen zu können. Und wenn es wirklich an der Art des Vorlesens liegt, dass der Leser eben nicht folgen kann, dann ist die Art des Vorlesens nicht geeignet. Deshalb schreibe ich doch nicht meine Geschichte anders. Sondern ich lasse sie gar nicht vorlesen und versuche jemanden zu finden, der meine Geschichte rüberbringen kann, mal unabhängig von Mensch / Maschine. Nur so ganz allgemein. Solange eine Maschine nicht dazu in der Lage ist, ändere ich nichts, sondern warte, bis sie dazu in der Lage ist.

Kurzfassung:
Vorlesen lassen um jeden Preis: nein.
Anpassen um jeden Preis: nein.

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Ich habe einmal ein Kapitel gelesen als Ersatz für eine Lesung, und ein „Möhrchen“ (für meine Website)
Aurora pontelis
von mir eingesprochen. Beides grenzwertig. Einen schiefen Ton sofort zu erkennen, bedeutet lange nicht, Arien singen zu können.

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Ich muss gleich leider weg und habe daher keine Zeit, alles anzuhören. Ich bin nur bis Minute 1:13 gekommen. Auf mich wirkt deine Vorleserei nicht irgendwie blöd oder peinlich oder etwas in dieser Richtung. Es ist in dieser etwas über 1 Minute eher einschläfernd. Monoton.

Das tut mir wirklich leid, denn dann habe ich mein Ziel verfehlt.