Christliche Autoren

Ich wollte mich eigentlich nur mit „Gleichgesinnten“ vernetzen. Wenn ich damit irgendjemanden beleidige oder ärgern sollte, tut mir das leid. Das war nicht meine Absicht! Ich urteile über niemanden, das steht mir auch gar nicht zu, aber dass du @Endgegnerin mich an dieser Stelle persönlich angreifst und beleidigst, finde ich echt traurig.

Von mir aus können wir diesen Thread jetzt ruhen lassen. Ich habe gute Antworten zu meiner Frage erhalten. Und ich wollte wirklich keine Grundsatzfrage über Religion oder Glauben anzetteln. Wie gesagt, ich wollte mich gerne nur mit anderen gläubigen Autoren vernetzen.

Sorry an alle, die sich dadurch irgendwie angegriffen fühlen…

Ich wünsche dir viel Erfolg und auch Vergnügen mit deinem Projekt.

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Du darfst dich beleidigt fühlen, das steht dir frei. Aber ich halte fest, dass ich dich mit keinem Wort angegriffen oder gar beleidigt habe. Schon gar nicht justiziabel. Ich habe dich zitiert und das dann in Zusammenhang mit dem verlorenen Sohn gebracht. Soweit ich weiß, hat auch er absichtlich nicht gehandelt wie ein Christ und wurde am Ende doch wieder aufgenommen. Bevor du dich beleidigt fühlst, erkundige dich bitte, was das ist.

Also, wo liebe @Dana_Lippert steckt in meinem Text die Beleidigung?

Na klar, verstehe. So was macht man besser unter Gleichgesinnten, da sind die Ausschläge nicht so hoch.

Welche denn? Orthodoxe? Katholische? Evangelische? Apostolische? Oder die Werte irgendeiner anderen christlichen Ausrichtung? Sollen eher Werte der strenggläubigen oder der liberaleren Richtungen einfließen? Imho gibt es die christlichen Werte gar nicht.

Und deine Wertvorstellungen einfließen zu lassen, ist doch völlig in Ordnung. Das macht vermutlich jeder Autor auf die eine oder andere Weise. Man sollte wahrscheinlich nur darauf achten, dass es nicht zu moralisierend oder belehrend klingt. Das mögen die meisten Leser gar nicht.

LG

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Ich bin kein Christ (gar nicht religiös - das hat mir eine katholische Klosterschule gründlich ausgetrieben), finde aber die Frage „ob ich als Christin einen nicht-christlichen Roman schreiben darf?!“ durchaus interessant - vor allem, dass man sie sich überhaupt stellt. Nebenbei glaube ich, dass unzählige „christliche“ Autoren nicht-christliche Romane schreiben, umgekehrt gibt es das womöglich auch.

Es wird vermutlich auch „irgendwie“ von manchen Christen als „unchristlich“ empfunden, in der Kirche Witze zu erzählen. Der Passauer Bischof, ein Wiederholungstäter, hat es gerade getan und ist damit viral gegangen - in solchen Moment wird die Kirche auch mir wieder für einen kurzen Moment sympathisch:

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Danke… genau diese Worte fehlten mir, beschäftigten mich aber noch beim Einschlafen. Diese starren Grenzen beschneiden ja bereits jetzt schon deine Kreativität @Dana_Lippert . Absolution im Voraus wirst du hier nicht finden. Im Nachhinein wohl auch nicht, denn ich habe die Menschen hier als extrem tolerant und offen kennengelernt. Hier wird der Autor nicht hinterfragt, sondern das Werk bekrittelt oder belobt und beholfen.
Vielleicht hilft dir da eher ein christliches Forum weiter. Oder aber ein Gespräch mit deinem Pfarrer oder Pastor. Viel Erfolg bei dem Finden einer Antwort auf deine Zweifel.

@donald313 :joy::joy::joy::joy::joy: Ich hab nichts gegen Witze :stuck_out_tongue_winking_eye:

@ThAchi Ich denke schon länger drüber nach, wie es passen könnte und denke da an den Bibelvers aus Johannes 15,13:
Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde.

Das passt ganz gut zu dem Thema meines Romans. Mich hat die Aussage von martin Luther King inspiriert: „Wenn es gar nichts gibt, wofür es sich zu sterben lohnt, dann gibt es wahrscheinlich auch nichts, für das es sich zu leben lohnt.“ Das soll das Thema meines Romans werden, also die Protagonisten bewegen sich dahin, etwas zu finden, für dass es sich lohnt, alles aufs Spiel zu setzen.

@Silla Die Zeit um 390 v. Chr. habe ich mir ausgesucht, weil ich die Kelten sehr spannend finde, es aber auch nicht sehr viele historische Quellen gibt und ich deshalb einiges an Spielraum habe (an die Römer zb würde ich mich gar nicht rantrauen - aus Angst vor Kritik von Historikern). Die Kelten selbst haben keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen. Das, was wir wissen, wissen wir durch Legenden oder Aussagen, die von Griechen oder Römern überliefert wurden und aus Funden in Gräbern.

Ich liebe historische Romane, in diesem Genre fühle ich mich wohl, deshalb würde ich auch gern mit einem historischen Roman beginnen.

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Dann mach es!
Beweg Dich doch einfach in den Bereichen, wo Du Dich wohl fühlst. Davon hält Dich nichts ab. Wo Deine inhaltliche Schmerzgrenze ist, kannst nur Du Dir beantworten. Tausende Autoren vor Dir haben das für sich definieren müssen und gekonnt.

Ich hab mich heute mit einer Pastorin (und Seelsorgerin) unterhalten, wobei Formulierungen, wie „die Organisation der Gemeinde ist ja kein Hexenwerk“ und „Ostern ist ja normaler Weise in der Kirche die Hölle los“ gefallen sind. Die persönliche Grenze ist also variabel. Bei o.g. Gespräch hab ich echt geschmunzelt…

Andere Grenzen… Persönlich könnte ich keine Geschichte in der griechischen Antike schreiben, wo der Held kleine Jungs missbraucht, obwohl dies damals üblich und nicht als verwerflich gesehen wurde. Werte sind historisch variabel. Daher wäre ich für einen solchen historischen Roman nicht geeignet. Aber ich dürfte es…

Auf der anderen Seite lasse ich durchaus auch mal ein Kind von einem Monster gefressen werden… das sehe ich nicht so eng, weil es zwar Kinder, aber keine Monster gibt. Mit Augenzwinkern gesagt: Fiktion ist ein wenig wie Swinger-Club - alles kann, nix muss…

Wie gesagt: bleib doch einfach in Deinem Wohlfühlbereich und alles ist chic…

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Geniale Aussage, you just made my day! :rofl: :smile: :joy:

Ich verstehe deine Bedenken mit den Historikern sehr, sehr gut. Ich lebe an der Lippe, nur wenige Kilometer von einem alten Römerlager entfernt. Ich habe unglaublich viel Recherchematerial angesammelt, Bücher gewälzt und Museen besucht. Aber aus genau diesem Grund habe ich das Projekt aufgegeben. Die Kelten sind wirklich spannend. Mache nicht meine Fehler, Recherche ist toll, zu viel Recherche bremst irgendwann extrem aus . Ich habe da einfach kein Ende gefunden .

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Ist ja lustig. Rein zufällig wohne ich praktisch direkt neben dem größten frühkeltischen Grabhügel in Mitteleuropa.

Und seit fast 50 Jahren skandalfrei mit einer Pastorentochter verheiratet.

Was du als Autorin schreibst, kann sich doch grundsätzlich von dem unterscheiden, was du in Wirklichkeit lebst. Genieße doch einfach die Freiheit der Kunst.

LG

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Ein Paradebeispiel für ein bemerkenswertes Phänomen in der Rockmusik, das mich seit langem irritiert und ratlos macht: Warum machen gute Menschen so böse Shows? Und was macht das mit denen und ihren Rezipienten?

(„Love it to Death“ von 1971 war eines der ersten Musikalben von AC, die ich mir seinerzeit überhaupt zugelegt habe – wegen der Musik, nicht wegen des Inhalts.)

Jedenfalls wird auch hier die notorische Regel augenfällig: Man kann und muss wohl trennen zwischen Autor und Werk …

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So’n Höllenfürst kann er nicht sein, wenn er direkt im Anschluss an Tony Marshall gespielt wird. Glaubt ihr nicht? Gebt mir 30 Sekunden:

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Auch zwischen Konsument und Werk sollte man trennen. Schließlich wird keiner zum Mörder, nur weil er gerne jeden Sonntag Tatort schaut. Und die meisten Metal-Fans, die ich kenne, sind im normalen Alltag ganz liebe Menschen. Warum sollte man als gläubiger Christ dann nicht über keltische Rituale schreiben dürfen?

LG

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… und von Ilja Richter angekündigt!

Tony Marshall und Alice Cooper … die beiden waren Zwillinge, wurden bei der Geburt getrennt!! :nerd_face:

Religion will primär einen roten Faden der Moral spannen. Dagegen zu verstoßen gehört aber zum Menschsein. Nicht nur jeder Mensch verstößt ständig gegen Gebote, Regeln und Gesetze, auch „Berufs-Christen“ haben und verstoßen gegen ihre christlichen Gebote (Kreuzzüge, pädophile Priester, etc.).

Und eine Autorin (oder ein Autor) lebt doch gerade von den Konflikten, die aus dem unchristlichen, unmoralischen Denken und Handeln entstehen. Genauso wie eine Autorin auch das christlich „wertvolle“ Verhalten dem unmoralischen entgegenstellen kann. Letztlich hängt es doch davon ab, auf welche Art du (deine Figuren) diesen Konflikt löst.

Neben dem Verhalten, das uns die Bibeltexte und unser Religionsspender des christlichen Glaubens anbieten, gibt es auch noch ein inneres menschliches Empfinden von Gut und Böse. Bereits vor Christus haben wir Menschen das in uns selbst aus dem Zusammenleben mit anderen Menschen und in einer Sozietät entwickelt.

Diese Gefühle können durchaus mit einigen christlichen Werten übereinstimmen.

In nicht-christlichen Sozietäten können die religiösen, rechtlichen und sozialen Traditionen und Normen einer „Ehe-Gemeinschaft“ (z.B. Einehe oder mehreheliche Beziehungen) absolut nicht gegen unsere moralische Auffassung verstoßen.

Es hängt also von dir selbst als Autorin ab, ob du eine Christen ähnliche Lösung für deine Figuren finden möchtest oder eine vormals „unchristliche“.

Als Autorin dürfen (und müssen) deine Romanfiguren alles sein. Aber in deinem realen Leben bist du selbstverständlich festen Beschränkungen unterworfen.
Viel Erfolg beim Schreiben! Ww

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Ich versuche mal, die Eingangsfrage etwas analytischer anzugehen:

Dafür sollte man vielleicht erstmal definieren, was ein christlicher Roman ist. Ich denke, die einzig sinnvolle Definition wäre hier ein Roman, der sich explizit mit der genannten Religion beschäftigt oder sich zumindest konkret mit ihren Werten auseinandersetzt.

Ehebruch an sich macht einen Roman weder christlich noch unchristlich. Der Akt an sich ist nicht religiös. Lediglich der Umgang und die Aufarbeitung können dies sein. Ich denke, man kann entsprechend folgern, dass ein christlicher Roman über die vorchristliche Zeit an einer gewissen Dichotomie kranken könnte.

Aber die Frage, die sich mir aufdrängt, ist tatsächlich die schlichte Gegenfrage: Wieso nicht?
Denn „das Christentum“ (Ein Sammelbegriff der ja in sich schon einem Oxymoron gleichkommt) hat kein Monopol auf moralisches Handeln. Deine Charaktere können sich auch ohne jeden expliziten christlichen Bezug moralisch verhalten und Werte haben, die denen entsprechen, die du propagieren willst. Ich denke sogar, dass du so mehr Menschen mit deiner implizit christlichen Botschaft erreichst, und wäre das nicht sogar im Sinne deiner Religion?

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Wenn sich Diskussionen beginnen, zu verzetteln und Teilnehmer sich sogar mal in Angriffspositionen oder in die Defensive gedrängt fühlen, ist es sinnvoll, zur Ausgangsfrage zurückzukehren.
Mein Eindruck ist, dass hier zwei inhaltlich gänzlich unterschiedliche Fragen in einen gemeinsamen Kontext gezwängt wurden, um ein breiter gestreutes Ergebnis zu erzielen.

@Dana_Lippert … ich bin neu in der Community und habe mich gefragt, ob auch gläubige Autoren hier sind? Ich würde mich freuen, wenn wir uns nicht nur über unser Autorenleben, sondern auch über den Glauben austauschen könnten.

Das ist die eigentliche Kernanfrage. Die Suche nach Austauschpartnern über Glaubensfragen wird kaschiert – denn dies ist ein Autoren-Forum – mit der Verknüpfung zum Schreiben.
Die darauf folgende Erklärung mit der Grundsatzfragestellung kann unmöglich ernst gemeint sein. Schon deshalb nicht, weil ich nicht verstehe, wie man ein in der Keltenzeit angelegtes Sujet überhaupt „christlich“ schreiben wollte!

@Dana_Lippert Ich stehe noch ganz am Anfang meines Romanprojektes und hadere noch mit der Grundsatzfrage, ob ich als Christin einen nicht-christlichen Roman schreiben darf?!

Grundsätzlich „darf“ doch geschrieben werden, was immer die Autorin oder der Autor sich vorstellt (im gesetzlich zulässigen Rahmen, versteht sich). Möchtest du unterhalten? Oder unterhaltsam Wissen vermitteln? Die Leser entscheiden. Willst du missionieren? Auch dafür gibt es sicher ein Publikum.

@Dana_Lippert Wie handhabt ihr das? Wie legt ihr eure Werte in eure Texte (oder macht ihr das gar nicht?)

Ich bin Agnostikerin (meine Hand muss also leider unten bleiben) und kann dennoch meine Protagonisten glauben lassen, was für meine fiktive Geschichte relevant ist. Meine persönlichen Wertvorstellungen fließen immer mit ein. Mal bewusst, oft auch unbewusst. Einen Mord würde ich beispielsweise ohne Skrupel geschehen lassen können, würde aber Gewalt weder verherrlichen, noch ungesühnt lassen oder, hier ist meine Grenze, niemals en detail in äußerster Brutalität darstellen.

Kurz: Wen oder was suchst du wirklich? Für reine Glaubensdiskussionen halte ich dieses Forum für ungeeignet oder nur innerhalb von PN. Suchst du Schreibbuddys, solltest du Nichtchristen nicht ausgrenzen :wink:. Generell wünsche ich dir mehr Freude und Lust am Schreiben und deutlich weniger eigene Grenzen. Die muss man gelegentlich zum Wohl der Story überschreiten.

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ich bin ein wenig spät dran, mit einer Antwort, ich war zu verwirrt von dem Gedanken. Habe mich gefragt, ob ich einen Wikiingerroman schreiben darf, wenn ich kein „Heide“ bin. Das wäre schlecht, denn ich habe ihn jetzt 3x überarbeitet. Einen Krimi, wenn ich kein Polizist bin? Wäre nicht schlimm, habe keinen geschrieben. Einen Thriller aus Sicht einer Frau, obwohl ich ein Mann bin und dabei bleiben möchte? Wäre schön, wenn es erlaubt ist, habe ich als Novelle verfasst. Ach, ich werde den Gedanken für mich löschen und schreiben über was und wen ich will.

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