ChatGPT

Ich finde einen Beamtenstatus persönlich null reizvoll. Könnte man höchstens als Goodie noch auf das AT Gehalt legen, aber es würde mich nicht davon abhalten zu kündigen. Heutzutage kriegt man die Jobs ja als gut ausgebildeter europaweit hinterher geschmissen und wenn ich mit Ende 20 deutlich mehr verdienen kann wie ein Verbeamteter Lehrer der kurz vor der Rente steht, warum sollte ich dann nicht besser privat vorsorgen. Aber das Problem hat der Staat ja generell mit seinen Tarifgehältern sobald es über das Sachbearbeiterlevel hinaus geht.

Wundert mich jedenfalls nicht, wenn Lehrer keine Lust mehr haben und aussteigen.

Der Schweizer Autor Dumeng Gian Camichel hat auf seinem YouTube-Kanal KnowHowLounge ein Video veröffentlicht, wie man ChatGPT als kreatives Hilfsmittel nutzen kann. Er zeigt darin u. a. Beispiele, wie man Sätze von erzählen auf zeigen umstellt (show, don’t tell).

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Das ist allerdings genau der Ansatz von „show, don’t tell“ den ich weder sinnvoll noch schön finde.
Dann wird aus „er wurde ärgerlich“ ein „er runzelte die Stirn und ballte die Fäuste“, damit bin ich als Leser nicht mehr in der Figur und ihren Gefühlen drin, sondern ich soll wie ein Fernsehzuschauer von außen rätselraten, was der wohl gerade empfindet, ob er jetzt genervt, ärgerlich oder eifersüchtig ist. (Zeigen, was man von außen sieht, das können Filme tausendmal besser. Wozu dann überhaupt ein Buch lesen statt fernsehen?)

Der andere Ansatz von „Show, don’t tell“, der, den ich absolut sinnvoll finde, ist folgender:
Dass die Charaktereigenschaften der Figuren sich in der Handlung zeigen.
Beispielsweise dass die weibliche Hauptperson nicht nur zehnmal als „schüchtern“ bezeichnet wird, sondern dass ich mich als Leser in ihre Gedanken und Beweggründe hineinversetzen kann und ihre Schüchternheit miterlebe. Das wird aber nicht dadurch erreicht, dass „sie war schüchtern“ durch „sie schlug die Augen nieder“ ersetzt wird, sondern dadurch, dass der Leser in ihren inneren Konflikt hineingenommen wird. Das wird keine KI mal eben auf Knopfdruck machen.

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ChatGPT macht daraus:

„Er ballte seine Fäuste und seine Kiefermuskeln spannten sich an, während er lauter sprach und seine Worte schärfer wurden."

Ich finde das ganz interessant. Als Anfänger hat man doch immer wieder Schwierigkeiten mit zu viel tell. Um es besser zu lernen oder sich inspirieren zu lassen, finde ich das hilfreich!
Danke für den Tipp!

Nachtrag:
Kann man mit angespannten Kiefermuskeln noch reden?:grin:
Darauf hingewiesen macht ChatGPT das daraus:

Er ballte seine Fäuste und seine Worte wurden undeutlich, als er mit angespannten Kiefermuskeln und erhobener Stimme sprach, um seine Wut auszudrücken.

Meh, und dann rutscht die werte KI wieder ins Tell und hält den Leser für grenzdebil, weil sie meint, sie müsse das fett Markierte noch hinterherwerfen, weil es sonst keiner kapiert.
Da ist aber ein ganz schön dicker Erklärbär unterwegs. :wink:

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Also, dann werde ich mal meine Erfahrungen hier darlegen. Mein Fazit dazu? ChatGPT ist klasse! - Wenn man weiß, wie man den Bot nutzt.

Mein erster Versuch war, ihn zu bitten, mir bei meiner Autorenvita zu helfen. Das hat nicht funktioniert, weil er nur geschwafelt hat. Ich hatte ihn mit meinem vorbereiteten Text gefüttert und wollte eine Verbesserung. Die war leider für die Tonne. Nix zu machen. Dafür kann man ChatGPT meiner Ansicht nach nicht nutzen. Im ersten Moment liest sich alles toll, aber wenn man genauer hinsieht, erkennt man viel Blabla und aufgeblasene Worthülsen.

Mein zweiter Versuch war, dem Bot mal assoziieren zu lassen, was meine Figuren wohl für Charaktere sind, wenn ich ihm nur den vollständigen Namen der Figuren nenne. Da traf er ziemlich genau ins Schwarze. Tolle Sache! Da war ich schon ein bisschen platt:

Zauberfrau
Was für ein Charakter könnte der Zauberer „Maradin Zedernschatten“ haben?
ChatGPT
„Maradin Zedernschatten“ ist ein interessanter und ungewöhnlicher Name, der verschiedene Assoziationen hervorrufen kann. Hier sind einige mögliche Charaktereigenschaften, die mit diesem Namen in Verbindung gebracht werden könnten:
Geheimnisvoll: Der Name „Zedernschatten“ könnte darauf hindeuten, dass der Zauberer sehr zurückgezogen lebt und sich gerne im Schatten aufhält. Vielleicht hat er auch ein Geheimnis oder eine Vergangenheit, die er vor anderen verbergen möchte.
Naturverbunden: Der Name „Zedernschatten“ kann auch darauf hinweisen, dass der Zauberer eine starke Verbindung zur Natur hat. Möglicherweise ist er ein Naturmagier oder hat Fähigkeiten, die mit der Natur in Verbindung stehen.
Mächtig: Der Vorname „Maradin“ könnte als eine Variante des Namens „Merlin“ interpretiert werden, was auf einen mächtigen Zauberer hindeuten könnte. Möglicherweise hat er magische Kräfte, die über das hinausgehen, was andere Zauberer können.
Zurückhaltend: Der Name „Maradin“ könnte auch darauf hindeuten, dass der Zauberer sehr diszipliniert und zurückhaltend ist. Er könnte sehr selektiv sein, wenn es darum geht, wem er seine Fähigkeiten preisgibt oder mit wem er zusammenarbeitet.
Natürlich sind das nur Spekulationen auf der Grundlage des Namens „Maradin Zedernschatten“. Wie genau der Charakter aussehen wird, hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Handlung, der Welt, in der er lebt, und den anderen Charakteren, die in der Geschichte vorkommen.
Zauberfrau
Man munkelt über ihn, dass er ein Schwarzmagier ist.
ChatGPT
Als Schwarzmagier könnte Maradin Zedernschatten ein unheimlicher und geheimnisvoller Charakter sein. Er könnte sehr rätselhaft und manipulativ wirken, mit einer starken Tendenz, seine eigene Agenda voranzutreiben, unabhängig von den Auswirkungen auf andere. Er könnte auch sehr machthungrig sein und bereit, jeden zu manipulieren oder zu bedrohen, um seine Ziele zu erreichen. Insgesamt könnte er als eine bedrohliche und gefährliche Figur angesehen werden, die sich nicht scheut, ihre Macht und ihr Wissen für persönliche Zwecke einzusetzen.

Das war krass. So ähnlich hatte ich ihn mir vom Charakter auch vorgestellt und ihn deshalb auch so benannt. Ich war ein wenig sprachlos, dass das „Rückwärtsfragen“ so gut funktioniert.

Was aber wirklich richtig gut funktioniert: Wenn man ein Plotproblem hat und nicht weiß, wie man es lösen soll. Dann kann man dem Bot sein Problem schildern, worauf er verschiedene Lösungsansätze liefert. Da ist zwar nicht immer etwas Passendes dabei, inspiriert aber, auch einmal einen nicht ganz so ausgetretenen Weg zu begehen und zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.
Man kann mit dem Bot sich auch richtig gut über den Plot unterhalten, ihm Vorschläge machen, ob es eine gute Idee wäre, diesen oder jenen Baustein noch einzupflegen.
Das war gerade sehr ergibig. Die Konversation behalte ich jetzt mal für mich. Aber ihr könnt es ja auch mal probieren.
Der Bot liefert nichts wirklich Kreatives ab, aber er zeigt Möglichkeiten auf, wie man weiterdenken könnte. Und aus dem Dialog Mensch-Maschine können durchaus gute Resultate hervorgehen.

ChatGPT ist ein Werkzeug. Ein tolles Werkzeug! Aber fertige Texte? Meh, bislang bei mir nur Fehlanzeige. Auch beim Übersetzen ist er nicht immer firm. Würde ich mich nicht drauf verlassen.

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Ich finde es sorglos und erschreckend, wie mit dem Thema Künstliche Intelligenz umgegangen wird. Es ist das typische Phänomen, das uns seit der industriellen Revolution begleitet: Erst schießen, dann fragen.
Man haut so eine Technik raus, ohne die Konsequenzen zu bedenken und die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um diese Technik und ihre Möglichkeiten in die Gesellschaft zu integrieren. Künstliche Intelligenz ist gefährlich. Wobei man im Moment nicht vergessen darf, dass die Technik an sich keine „Intelligenz“ ist, sondern nur rückwirkend auf vorliegendes Material anderer zurückgreift (ein interessantes Thema in Bezug auf Urheberrechte). Irgendwann, wenn keiner mehr schreibt, wird auch nichts mehr da sein, mit dem man die KI füttern kann. Aber dann wird die KI schon längst weiter sein und eine Art von „Denken“ implementiert haben, die das menschliche Zutun vollkommen überflüssig macht. Jeder Science Fiction Autor, der sich mit dem Thema befasst hat, wird hier von der Realität eingeholt. Und zu glauben, dass es dagegen Widerstände geben wird, ist leider lächerlich. Selbst Verlage, die jetzt noch zucken, werden, wenn sie merken, dass man mit billigen Büchern Geld verdienen kann (einer KI muss ich bestenfalls Lizenzgebühren zahlen, aber ich muss eben keine Autoren, Übersetzer, kein Lektorat etc. bezahlen), ihren Widerstand aufgeben und scheffeln, was geht. So, wie es in anderen Kulturbereichen (Musik) auch sein wird. Wir haben uns als Gesellschaft gerade unser eigenes Grab geschaufelt und der Verdummung der Menschheit Tür und Tor geöffnet. Wahrlich eine Büchse der Pandora.

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Das kommt schneller, als man denkt. Manfred Spitzer sagt, bis 2026 wird die KI sämtliche Bücher dieses Planeten gelesen haben. Und dann kommt nichts Neues mehr - zumindest so lange nicht, bis die Menschen etwas Neues produziert haben.
Aber die schreiben ja auch schon häufig nur noch voneinander ab …
Und in dem Tempo, in dem KI neue Bücher verschlingt, können wir Menschen gar nichts Wesentliches nachproduzieren.

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Gerade gelesen…tausend Wissenschaftler und Entwickler (auch KI Entwickler, u. a Emid Mostaque, Chef der KI Firma Stability AI) haben einen alarmierenden Aufruf herausgebracht, in dem sie die Verlangsamung der KI Entwicklung fordern, weil sie es für zu gefährlich und nicht durchdacht halten. Selbst Elon Musk hat unterschrieben( obwohl man sich da fragen muss, was das zu bedeuten hat:-)) Mittlerweile ist ein Punkt erreicht, an dem die Entwickler ihre Programme nicht mehr verstehen.
Zitat: "Leistungsstarke KI Systeme sollten erst dann entwickelt werden, wenn wir sicher sind, dass ihre Auswirkungen positiv und ihre Risiken überschaubar sind.
Es ist verwunderlich, wie groß der Aufschrei mittlerweile wird. Aber es ist gut. Wir Menschen sollten unseren Verstand benutzen und das nicht irgendeinem neuronalen Netzwerk überlassen.

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Die Angst vor der künstlichen Intelligenz ist verständlich und zum Teil auch berechtigt.
Mehr Angst macht mir jedoch das, was die natürliche Intelligenz derzeit hervorbringt. Und zwar auf sehr vielen Gebieten.

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Der Aufruf ist nett, aber nutzlos. Was auch immer gemacht werden kann, wird gemacht werden. Spätestens dann, wenn irgendwer sich davon Macht oder militärischen Nutzen verspricht.

Dennoch halte ich die Apokalypseszenarien wg. KI für übertrieben. Das gleiche gab es bei Kernwaffen, Gentechnik, satanistischer Rockmusik, Ego-Shooter, Corona, Klima. Irgendwie sind gefühlt alle geil auf Endzeit. Vielleicht ist es ganz gut, dass die Wirklichkeit und die Ängste und Fantasien von Autoren sich unterscheiden. :wink:

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Hallo Ralf G., bei allem Respekt vor ihrer Meinung halte ich eine solche Aussage dennoch für problematisch. Natürlich haben all diese Dinge, die sie aufgezählt haben, Einfluß auf die Entwicklung unserer Gesellschaft. Und das im überwiegenden Fall nicht gerade positiv. Bisher waren wir in unserer vermeintlichen „Wohlstandsgesellschaft“ relativ sicher. Die Probleme waren eben woanders. Und was kümmert es den gut genährten Europäer, ob in Afrika Kinder verhungern, oder Menschen in Syrien oder sonst wo auf offener Straße gehängt werden. Man spendet ein bißchen und gut ist. Doch die Zeiten sind vorbei. Die Einschläge rücken näher und auch wir merken mittlerweile, wie sehr sich die Gesellschaft, und das Verhältnis der Menschen untereinander, verändert hat. Und das nicht zum Guten. Alle technischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte haben nur bedingt zur positiven Weiterentwicklung unserer Spezies beigetragen. Und wenn, mussten Umwelt und Natur darunter leiden. Und dieser Preis ist zu hoch. Und, bei allem Respekt, nein! Die „Apokalypseszenarien“ sind nicht übertrieben. Wer immer noch die Zerstörung unserer Umwelt leugnet, oder gar verharmlost, hat den Schuss nicht gehört. Wer die Entmündigung der menschlichen Schaffenskraft durch eine KI leugnet, hat den Schuss ebenfalls nicht gehört. Die wenigen Bereiche ( Kunst und Kultur), in denen der menschliche Verstand noch halbwegs unabhängig, kritisch, einfallsreich und antiautoritär funktioniert, werden durch eine KI aufgeweicht und zeitnah ersetzt. Und das ist Grund zur Sorge. Und das hat nichts mit „Endzeitgeilheit“ zu tun, sondern ist die reale Wirklichkeit, wenn man die Augen offen hat. By the Way… da sind eben doch die Realität und die Fiktionen vieler Autoren sehr dicht beieinander. Dafür könnte ich jetzt Dutzende Beispiele aufführen. Trotzdem würde ich mir nichts mehr wünschen, als das sie in Bezug auf die KI Recht haben und meine Sorge übertrieben ist. Aber ich befürchte, dem wird nicht so sein. Ich wünsche einen schönen Tag. Bleiben sie gesund.

Sehr geehrte Zauberfrau,
Ein kleiner Vorschlag: Nehmen sie sich eine Tasse Tee, Kaffee oder sonst irgend etwas, setzen sie sich an die frische Luft, und überlegen selbst, wie es mit ihrem Charakter weitergehen könnte. Wäre es nicht ein angenehmes Gefühl, eine Geschichte zu schreiben, die aus ihrem ureigensten Inneren heraus entstanden ist, anstatt sich von einer „künstlichen Intelligenz“ helfen zu lassen? Ihnen einen schönen Tag.

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Es war lediglich ein Test, über den ich mich hier ausgelassen habe. Keine Angst, die Ideen gehen mir nicht aus. Dazu bin ich als Synästhetin zu bunt unterwegs.

KI war ein Prüfungsfach in meinem Diplom. Als Mathematikerin habe ich keine Angst vor mathematischen Modellen. Mehr ist das nicht. Es ist und bleibt ein Werkzeug. Das habe ich geschrieben. Ersetzen wird diese neue Art der Maschinenintelligenz den menschlichen Geist nicht.

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Jede Entwicklung hat Einfluss auf die Gesellschaft, positiv wie negativ. Hier nun einen überwiegend negativen Einfluss zu behaupten, scheint mir Ausdruck einer eher pessimistischen Weltsicht und einer gewissen Fortschrittsfeindlichkeit zu sein. Die starren Regeln und moralische Rigidität der 50er Jahre sind dahin, auch wenn ich mir bei den moralischen Jakobiner der Gegenwart manchmal Sorgen mache, ob diese nicht wiederkommen.
Natürlich bieten all die genannten Themenfelder das Risiko, katastrophal zu enden, aber es ist eben nur eines von vielen möglichen Szenarien. Davon kann man das eine oder das andere persönlich für am wahrscheinlichsten halten, aber anstatt bei Diskussionen zu sagen: „Oh, interessante Meinung, ich sehe das allerdings anders“, wird die eigene Meinung überhöht und als alleinig richtig dargestellt, Andersdenkende zu Idioten oder Schlimmerem erklärt. Ich kenne diese Art von „Diskurs“ und schwarzer Rhetorik. Wer meine einzig wahre Wahrheit nicht glaubt, „hat den Schuss nicht gehört“ - das insinuiert wenigstens noch keine Bösartigkeit, sondern einfach nur, dass der mit der anderen Meinung noch nicht die „Wahrheit“ erkannt hat, noch nicht „erwacht“, oder kurz woke ist mit eingebauter Deutungshoheit.
Und die panikartigen „Macht das und jenes, oder wir sind alle verdammt!!1elf!!“-Appelle haben in letzter Zeit zugenommen. Bei einem kritischen Menschen erwarte ich dann auch, dass solche „alternativlosen“ Aufforderungen auch kritisch hinterfragt werden. Wo eine Krise ist, sind auch Krisengewinnler nicht weit. Die einen wollen etwas verkaufen, die anderen an die Tröge der Macht, die dritten tun es für ihr Ego. Die möglichen Motive sind endlos und selten rein altruistisch. Wer jemand anderen etwas aufdrängen will, was nicht hinterfragt werden darf, und kritische Rückfragen als Häresie betrachtet und andere herabsetzt (Rechts, Schwurbler, Lumpenpazifist, Nazi, Chauvinist, etc.), den sehe ich persönlich erst recht kritisch.
Aber wenigstens stimmen wir in einem Punkt überein: Auch ich wünsche mir einen schönen Tag und dass ich gesund bleibe. :grin:

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Ich nicht. Ich bin weder panisch, noch hektisch oder in Endzeitstimmung. Allerdings befürchte ich ungeahnte Möglichkeiten in den falschen Händen. Dabei meine ich keinen ChatBot im eigentlichen Sinne (nämlich CHAT) sondern technische Möglichkeiten, Menschen gezielt zu manipulieren. Einfach schnell und sauber und vor allem unauffällig. Das ist es, was mir Sorgen bereitet. Psychopharmaka zur medizinischen „Einstellung“ von Patienten könnte zur Psychopharmka Regierungsbeauftragter für Wähler/Bürger/etc. werden, um eine bestimmte Meinungsrichtung „herzustellen“. So abwegig und abgehoben finde ich das gar nicht.

Auf der anderen Seite bin ich zutiefst begeistert von den (denkbaren) Möglichkeiten bereits jetzt sowie in Zukunft.

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Besteht aber nicht bei jeder neuen Technik die Möglichkeit, dass sie in den falschen Händen missbraucht werden kann? Und natürlich wird es jemand versuchen, die Frage ist, ob es erfolgreich ist, und da heißt es eben für uns alle aufmerksam und kritisch zu sein. Caveat emptor, auch bei Informationen. Abgesehen davon hat man das mit der Manipulation in den letzten 2000 Jahren auch ganz gut ohne technische Unterstützung hinbekommen.

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Ja, eben. Nun ist es bzw. wird es deutlich einfacher. Das ist ja das Erschreckende.

Ja. Stimmt.

Heißt das, dass der Käufer das Kaufrisiko trägt?
Wenn ich mir etwas zulege und es mir nachher über den Kopf wächst, dann darf ich mich nicht wundern oder ich habe es falsch eingeschätzt.
Wenn ich es mir jedoch nicht zulege sondern aufgezwungen bekomme, was dann?
Zumindest sollte man darüber nachdenken, aber das hast du ja auch schon gesagt.

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Also, ich kann ihrem Kommentar, ehrlich gesagt, nur schwer folgen. Ist das jetzt eine Kritik an meiner Aussage? Ein „ich hau mal drauf“ Kommentar oder was genau? Ich halte Rechtfertigungen prinzipiell für unnötig, möchte aber anmerken, dass ich meinen Respekt für ihre Meinung deutlich zum Ausdruck gebracht habe. Rein sachlich.
Jetzt zum inhaltlichen. Wie gesagt, ich verstehe das nicht ganz. Ihre Ausführungen über den Diskurs treffen doch eher auf mich zu. Ich bin doch derjenige, der die Entwicklung kritisiert. Also bin ich jetzt Nazi, Chauvinist, Schwurbler oder was? Gehöre ich zu den moralischen Jakobinern, der in seiner Rigidität die Verdammnis über alle Technikgläubigen ausruft? Versteh ich ehrlich gesagt nicht. Sie waren da ja eher auf dem versöhnlichen Weg, können also nicht gemeint sein.
Zu dem Rest:
Interessante Meinung, ich sehe das allerdings anders☺️. Technische Entwicklungen grundsätzlich zu verdammen, ist Unsinn und läge selbst mir in weiter Ferne. Die Genese aus fortschreitender Verblödung und Eigennutz auf der anderen Seite ist aber sehr wohl zu kritisieren. Und um eine Analyse auf einem bestimmten Punkt abzuschließen, der dann die Meinung darstellt, bedarf es nur des genauen Hinschauens. Wohin hat uns das alles gebracht? 700 Millionen Menschen leben in extremer Armut. Betrachtet man Armut mehrdimensional, sind es sogar 1,3 Milliarden (laut BMZ). Über Umweltzerstörung und zur Neige gehende Ressourcen wollen wir erst gar nicht reden. Gleichzeitig haben wir einen Anstieg von unglaublichem Reichtum in der Hand einiger weniger. Und da reden sie (ich nehme an, dass meine These gemeint ist) von „einem möglichen Ausgang“ des Szenarios? Ich wiederhole mich da gerne. Wer so etwas denkt, hat den Schuss nicht gehört, was im Übrigen keine Beleidigung ist, sondern lediglich bedeutet, dass man wohl die neuesten Entwicklungen nicht mitbekommen hat und das ist keine Insinuation. Um es auf den Punkt zu bringen. Die Möglichkeiten der derzeit vorhandenen KI sind für mich ein weiterer Baustein in einem schleichenden Prozess der Entmenschlichung. Und auch das hat nichts, aber absolut überhaupt nichts, mit „Fortschrittsfeindlichkeit“ zu tun. Fortschritt ist immer gut und wichtig. Solange er allen Menschen dient und nicht dazu missbraucht wird, andere Menschen zu kontrollieren und zu beherrschen.
Und jetzt zu ihnen. Eigentlich ist ihr Kommentar ja eher eine Abrechnung mit meiner Kritik an ihrer Meinung. Nicht eine Abrechnung mit meiner Ansicht zur Künstlichen Intelligenz. Davon ist leider nicht viel zu lesen. Ob ich nun Pessimist bin (und glauben sie mir, das bin ich ganz bestimmt nicht), oder Schwurbler, ist doch völlig egal. Vielleicht kann ihnen ja Chat GPT dabei helfen, ihre Antwort so zu gestalten, dass ich sprachlos über soviel Fachwissen die Segel streiche und ihnen die Zukunft überlasse. Einen Versuch wäre es wert.
Dann gehen sie auch bitte sorgsam mit ihrer Gesundheit um😉

Sehen sie. Das ist der Punkt. Sie sind Mathematikerin ( Glückwunsch dafür!) und ich unterstelle ihnen einfach mal einen sorgsamen und fachgerechten Umgang mit künstlicher Intelligenz. Das trifft aber nicht auf die Mehrheit der Konsumenten zu. Vor ein paar Tagen hab ich von einem befreundeten Autor einen Chatverlauf aus seinen sozialen Medien (ich hab sowas nicht) per Screenshot zugesendet bekommen, in dem ein junger Mann mit der Veröffentlichung seines Buches auf Amazon, dass er in wenigen Stunden mit Chat GPT erstellt hat, geprahlt hat. Nach eigener Aussage hat der Kerl absolut keine Ahnung vom Schreiben und lacht sich über die jetzt vorhandenen Möglichkeiten kaputt (Originalzitat: Jetzt kann der blöde Fitzek einpacken!).
Deshalb liegt es gerade an Leuten wie Ihnen, über den Umgang mit einer KI aufzuklären und auf Möglichkeiten und Gefahren hinzuweisen. Und bitte nicht böse sein, aber ihr erster Kommentar klang da eher wie das Statement eines absoluten Fangirls. Ich würde mir einfach wünschen, dass, gerade Leute wie wir (Autoren, Musiker, Künstler, Wissenschaftler), einen etwas sorgsameren und kritischeren Umgang mit diesem Thema pflegen. Daran vorbei kommen wir sowieso nicht mehr. Es gilt zu retten, was noch geht.
Und trotzdem gibt es nichts Schöneres, als sich an einem ruhigen Plätzchen, mit einer Tasse Tee oder Kaffee in der Hand, Gedanken um seine Geschichte zu machen.:wink: