ChatGPT

Die Frage ist, ob man das in der heutigen Zeit noch braucht. Die Wenigsten von uns wären noch in der Lage, in der Wildnis zu überleben. Ist das nun ein Vorteil oder ein Nachteil? Wir brauchen diesen Skill heute in unserer Gesellschaft nicht mehr. Stattdessen müssen wir Lesen und Schreiben lernen.

Ich finde es nicht gut, dass uns Selbstständigkeit verloren geht. Das ist bei mir auch so. Jede noch so kleine Zahl addiere ich sicherheitshalber am Rechner. :slight_smile: Diesen Skill brauche ich auch nicht mehr im Berufsleben. Aber die Welt hat sich weitergedreht. Ich brauche nun neue Skills.

Da kann es dir dann passieren, dass Jüngere über dich lachen. Du kannst zwar noch vieles im Kopf ausrechnen und kannst dir Formeln ableiten, für die die googeln müssen. Dafür fehlt dir möglicherweise technisches Verständnis oder kulturelle Kenntnisse, wie man mit dieser im Arbeitsleben wichtigen Zielgruppe so umgeht, dass sie im Unternehmen bleibt. Das ist gerade nicht unbedingt einfach.

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Die einzige Konstante im Leben ist der Wandel.

Darauf müssen wir uns einstellen und weiterentwickeln. Es gibt jeden Tag Entwicklungen, die uns dazu veranlassen könnten, etwas neues zu lernen. Einen Großteil davon ignorieren wir gerne; aus Bequemlichkeit oder gar, weil wir die Chance (oder Notwendigkeit)* nicht erkennen.


*) Ich mag Klammern. Es wird üblicherweise etwas zu der Kernaussage beigestellt, das nicht unbedingt notwendig ist, jedoch zum Verständnis oder Stimmung beiträgt.

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Oder einfaches Addieren. Ich hatte letztens zwei Bier und einen Kaffee getrunken und die Kellnerin brachte zum Bezahlen einen Taschenrechner mit, um drei Zahlen zu addieren.

Das zeigt aber auch die Unfähigkeit oder Faulheit der Lehrer. Ich spreche leider aus Erfahrung aus zweiter Hand.

oh oh oh. Jetzt lehnst du dich aber seeeeehr weit aus dem Fenster.

Klingt vielleicht altbacken, aber es ist nicht so sehr die Aufgabe eines AG, sich auf diese Zielgruppe einzustellen. Diese Zielgruppe hat die Aufgabe, sich auf die Situation in der Arbeitswelt einzustellen. Und dabei helfen „Grundlagenfertigkeiten“ wie Kopfrechnen, Allgemeinwissen etc. Meine Grosse möchte Schreiner lernen und wurde während einer der Schnupperlehren nach Kantonen der Schweiz und der Zusammenstellung des Bundesrats gefragt. Kann man sich nun drüber streiten, ob das für einen Holzarbeiter wichtig ist, zeigt aber, worum es der Firma (und mir) geht.

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Ja, das ist mir klar. Aber ich kann und will in diesem Punkt keine Samthandschuhe anziehen. Meine Erfahrung mit Lehrern, die von Chat-GPT generierte Texte bewerten zeigt genau das. Natürlich kann ich nicht über ALLE Mitglieder dieses Berufsstandes urteilen, aber über die, mit denen ich bisher in diesem Themenfeld zu tun hatte. Und das sind inzwischen so viele, dass es schon fast statistische Relevanz hat. :frowning:

Du wohnst entweder im Paradis oder nicht in meiner Nähe.

Als ich jung war, musstest du dich anpassen. Denn wenn du nicht wolltest, hatte der Arbeitgeber 20 andere Bewerber. Heute ist es umgekehrt. Wenn der Arbeitgeber nicht sexy genug ist, findet er keine Leute mehr. Denn die haben nun 20 andere Möglichkeiten.

Der Firma geht es bald gar nicht mehr, denn ohne Mitarbeiter keine Firma. Man kann ja danach fragen, aber wer heute glaubt, jemandem mit einer falschen Antwort auf so eine Frage für eine Schreinerlehre ablehnen zu können - dem muss es außerordentlich gut gehen.

Ich mag Klammern auch :wink:

Und ich bin auch kein Verweigerer von Technik (arbeite in der IT seit über 30 Jahren), nutze mein Dumbphone regelmässig (hauptsächlich um Hörbücher zu hören und um zu telefonieren :wink: ) und schätze die Möglichkeiten neuer Technologien sehr. Aber ich sehe auch deren mögliche Gefahren, vor denen ich mich nicht verschliessen kann und will.

Der Computer in all seinen Spielarten muss ein Werkzeug sein. Punkt. Sobald er mehr zu werden droht ist für mich Schluss.

Beispiel aus meiner Vergangenheit: Ich absolvierte eine Schnupperlehre als Polygraph (damals neu geschaffene Kombi aus Typograph und Photolithograph). Ich betrat den Arbeitsraum und sah auf vielen der Schreibtische diese tollen, grossen Macs stehen und steuerte darauf zu. Der Lehrmeister meinte: „Nix da, hiermit fängst du an: Papier, Schere, Bleistift, Lineal, Kleber. Und dann noch ein paar Textbeispiele. Aufgabe: Entwerfe 5 Werbeplakate für die Strassenbahn.“
Ich dachte zuerst: Boah, was ein Sch…, tat aber wie geheissen. Das Resultat waren 5 Plakate, die selbst meine anfängliche Vorstellung übertragen.
Kein Eigenlob, es soll nur zeigen, wer die Grundlegenden Fähigkeiten beherrscht oder zumindest eine Ahnung davon hat, DER kann mit weiteren und ausgefeilten Hilfsmitteln auf diesen Fähigkeiten aufbauen und so weit mehr bewerkstelligen. Der, bei dem die Grundlagen fehlen, kommt auch mit den fancy sexy Tools auf keinen grünen Zweig.

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Und wer hätte mehr gelernt?
Ich danke jedenfalls für das geschenkte p.

ich finde das es sehr interessante ansetze geworden sind, spannende Diskussion. :smiley: eine kurze frage in die runde da wir im Deutsch Kurs gerade auch als Hausaufgabe das pro und kontra schreiben sollen wollte ich fragen ob ich ein paar ansetze aus dem Forum mit einfließen lassen darf?

Meine darfst du gerne nehmen.

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danke :smiling_face:

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Ich weiss genau was du meinst. Ein Freund von mir ist Finanzberater und bildete bis vor einigen Jahren noch KV-Lehrlinge aus. Macht er nicht mehr. Seine Anforderungen waren unter anderem die Beherrschung der vier Grundrechenarten und einen nahezu fehlerfreien Aufsatz von einer A5 Seite. Wie gesagt, er bildet keine Lehrlinge mehr aus. Er fand kaum jemanden.

Und das mit den 20 möglichen Lehrstellen ist hier eher Wunschdenken. Natürlich kann man „irgendwas“ lernen, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Sie soll lernen, was ihr Freude macht und worin (Beruf) sie sich vorstellen kann, die nächsten 10 oder 20 Jahre zu arbeiten. Dann wird es bald eng. Also: Anpassen wo nötig.

Klar, warum nicht?

Das Problem ist nicht, dass man die Ausbildung als irgendwie sozial einstuft und darauf nun verzichtet. Das Problem ist, dass nicht mehr ausreichend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Das bedeutet: Wenn du dein Unternehmen nicht schließen willst, musst du ausbilden oder sonstwie einstellen. Der Bankenbereich ist davon bspw. massiv betroffen. Eine Bank aus unserem Verbund gewährt Serviceberatern inzwischen 40 Tage Urlaub, weil kaum noch Leute dafür aufzutreiben sind.

Erscheint mir heftig. Ich glaube dir, sehe aber nicht, dass es bei uns auch (schon) so schlimm ist.

Einr Bekannte von mir betreibt eine Bäckerei. Für den Verkauf hat sie Bewerber bekommen, die einen Vertrag unterschrieben haben und an Tag 1 nicht erschienen sind. Ein anderer Azubi kam am 2. Tag mit einem Pflaster am Finger und ist seit dem 3. Tag „spurlos“ verschwunden. Man könnte den Eindruck bekommen, dass es e Einigen heute zu anstrengend ist, täglich zu arbeiten und zu lernen. Zumal man Geschichten wie von meiner Bekannten aus den unterschiedlichsten Branchen hört.

Ich fürchte, das ist es sehr wohl und hoffe, dass ich mich irre.

Das ist der Punkt, den ich einfach nicht verstehe: Wir werden doch überall und kontinuierlich mehr Menschen, nicht weniger, womit verdienen die alle ihren Lebensunterhalt?

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