ChatGPT

Außer unter Schülern, die gar nicht das Ziel haben, etwas zu lernen, sondern nur „Papier schmutzig machen“ wollen, um der Aufgabenstellung der Lehrer genüge zu tun …

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Ja. Bessere Arbeitsbedingungen für Lehrer. Vor allem Wertschätzung. Wenn ich eines Tages wirklich eine Urkunde für mein 25-jähriges Dienstjubiläum erhalten sollte, würde ich es gerne zerreißen und die Schnipsel ins Regierungspräsidium zurückschicken.
Wir brauchen kleinere Klassen, sodass eine Interaktion zwischen Lehrer und Schüler möglich wird. Wir brauchen geringere Hürden bei der Lehrerausbildung. Eine Studium zum Grundschullehrer, bei dem man in Mathe so viel wissen muss wie ein Uniprofessor, macht das Studium nicht gerade interessant. Die Bezahlung ist ganz nett, aber mit Geld kann man eben nicht alle Missstände ausgleichen. Das Studium und das Referendariat bereiten auch gar nicht auf den Job als Lehrer vor. Wir brauchen Sozialpädagogen, die mit uns Hand in Hand arbeiten, damit wir Lehrer uns wieder aufs Lehren konzentrieren können. Es bräuchte mehr Aufstiegsoptionen in dem Job, denn wenn man mal gute 20 Jahre dort war, wird es langweilig von den Anforderungen her, aber was die Probleme der Schüler angeht, bei denen man gerne helfen würde, immer noch nicht zu bewältigen.
Vielleicht wäre es auch eine gute Idee, wenn Schulen ihre Zuschüsse von der Stadt nicht aufgrund der Schülerzahlen berechnet würden, weil dadurch jeder Eumel durch den jeweiligen Abschluss geschleust wird und Schulleiter vor Schülern und Eltern kuschen, um sie nur ja zu halten. Stattdessen müssten Schüler gefördert werden, anstatt sie nur durchzuwinken …
Es gäbe einiges, was man ändern könnte, um den Job wieder attraktiver zu machen. Aber zu meinen Lebzeiten wird das wohl nichts werden.
Dass der Matheunterricht nicht die beste Qualität hat, kann man an den Verantwortlichen des Schulsystems sehr gut ablesen: Die können noch nicht mal berechnen, wie viele Lehrer wann in Pension gehen werden und wie viele Schüler (aufgrund der Geburtsraten) in den nächsten 6 Jahren zu erwarten sind.
Ach ja, den Beamtenstatus halte ich bei Lehrern auch für überholt. Das System müsste deutlich durchlässiger werden, um attraktiv zu sein.
Und ganz wichtig: Schafft endlich die Bildungshoheit der Länder ab! Bildung muss in Deutschland in allen Bundesländern einheitlich sein. Vielleicht hat früher kaum jemand die Unterschiede bemerkt, weil wir nicht so mobil und nicht so vernetzt waren, aber heute ist es einfach nicht mehr zeitgemäß, wenn jedes Land sein eigenes Süppchen kocht.

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Ich beneide wirklich niemanden um den Lehrberuf, damals nicht und heute schon gleich gar nicht.

Hat mir vor ~2 Wochen eine Freundin mit 12-jährigem Sohn auf der Realschule erzählt, dass auf dem Elternabend eine Mutter zur Klassenlehrerin gemeint hätte, „Sie sehen meine Tochter täglich wesentlich länger als ich, also sind Sie auch für die Erziehung verantwortlich.“
Da fällt einem doch echt nichts mehr ein!

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Also, ich sehe Schüler meistens nur 90min pro Woche. Da ist mit Erziehung gar nichts mehr zu machen. Und meistens sind die Schüler auch schon zu alt dafür. (Auch wenn manche sich psychisch erst im Kinderartenalter befinden).
Erziehung müsste eigentlich früher geschehen.

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Ich kenne deine Schüler nicht, aber das klingt mir doch etwas zu pauschal (eigentlich der ganze Post). Mein Sohn macht gerade Abitur und er ist mit seinen Kumpels sehr wissbegierig und fleißig, weiß, dass man dem Goggel nicht alles glauben darf, und hinterfragt. Er nutzt das WLAN der Schule und hat als Heftersatz sein Surface, was er sehr gewissenhaft nutzt.
Und ChatGPT fasst er nicht mal mit der Beißzange an, nachdem er sich mal damit interessehalber beschäftigt hat.
Ich finde, dass er das prima macht (und seine Freunde auch). Ich hatte lange nicht so gute Noten.

Daher mag ich es eigentlich nicht, wenn man über DIE Schüler schimpft. Klar, es gibt bestimmt Pappnasen, die sich einen *** um die Schule und das vermittelte Wissen scheren. Aber es sind nicht alle so. Es gibt auch einen großen Teil, der alles richtig macht. Jedenfalls glaube ich nicht, dass mein Sohn und seine Freunde die große Ausnahme sind.

Tut mir leid, aber das musste mal sein. Ich mag dieses Jugend-Bashing nicht.

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Tut mir auch leid. Aber ich kann nur beurteilen, was ich jeden Tag erlebe. Und mindestens 60 - 70 % einer Klasse hat wenig bis kein Interesse an meinem Fach.
Das liegt aber auch an der Schulart. Wer sich für Naturwissenschaften interessiert, meldet sich normalerweise nicht an einer Schule mit dem Schwerpunkt Wirtschaft an. Der geht an eine Schule mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt (Technisches Gymnasium, Agrarwissenschaftliches Gymnasium, Biotechnisches Gymnasium etc.)
Einer unserer Kollegen hat schon mehrere Jahre Parallelklassen, von denen eine jeweils Tablets nutzt, die andere nicht. Die mit den Tablets, sagt er, sind grundsätzlich eine Note schlechter.
Das deckt sich auch mit dem, was Manfred Spitzer dazu sagt und was in wissenschaftlichen Studien ermittelt wurde. Guten Schülern nützen digitale Medien wenig, sie schaden ihnen aber auch wenig. Schlechten Schülern schaden sie sehr.
Und an unserer Schule nehmen viele Schüler in Kauf, dass sie die vier Biokurse vor dem Abi unterpunkten. 8 Kurse dürfen sie ja. Da wären sie mit Bio nur bei der Hälfte.
Wenn dein Sohn an ein allgemeinbildendes Gymnasium geht, mag es da durchaus anders aussehen. Aber an unseren beruflichen Schulen sieht es in den Naturwissenschaften eher mau aus. Leider melden auch die BWL-Lehrer, dass die Noten immer schlechter werden. Und BWL ist unser Profilfach.
Ich habe mich heute ca. eine halbe Stunde mit dem Klassenlehrer einer Berufsfachschulklasse bei uns unterhalten. (Die machen bei uns Mittlere Reife mit kaufmännischem Schwerpunkt.) Die Schüler sind nicht nur leistungsschwach, sondern auch motzig und unwillig. Ich wollte wissen, ob ich das alleine so sehe. Aber das sieht er ganz genauso. Und er kommt auch nicht an sie heran, obwohl er Klassenlehrer ist und viel mehr Stunden bei ihnen hat als ich. Und dazu auch noch Hauptfächer. Er sagt, viele Schüler wollten gar nicht an unserer Schule sein. (Eine Ausbildung wollen sie aber auch nicht unbedingt machen.) Eine Schülerin habe schon eine Ausbildung abgebrochen, bevor sie zu uns kam. Jetzt wird sie am Ende des Schuljahres die Schule abbrechen (obwohl sie noch 1 Jahr hätte bis zur Prüfung) und wieder eine Ausbildung beginnen. Ich hoffe, dass sie diesmal das Richtige findet.
Ich bin auch nicht so sicher, ob eine Schulpflicht bis 18 Jahre das Richtige ist. Wenn die Schüler schon von vornherein keinen Bock auf die Schule haben, wird man sie nicht zum Lernen motivieren können.
Vielleicht sind dein Sohn und seine Freunde nicht die große Ausnahme. Aus meiner Sicht sind sie aber schon eine Ausnahme.
Aber unsere Schule ist auch mit einem normalen Gymnasium nicht zu vergleichen. Es ist eher ein Abi zweiter Klasse …
Eine Kollegin wird nach den Sommerferien ans allgemeinbildende Gymnasium wechseln. Sie ist schon mit vier Stunden dorthin abgeordnet. Sie sagt, in Bezug auf das Niveau liegen Welten zwischen unseren beiden Schulen. Selbst wenn ein Schüler am allgemeinbildenden Gymnasium in Ethik inhaltlich 2 Punkte schreibt, ist die Rechtschreibung immer noch gut. An unserer Schule, sagt sie, habe sie meistens gar keinen Platz mehr auf der Seite, um all die Rechtschreibfehler in Deutsch oder Ethik anzustreichen.
Sorry, aber ich kann nur aus meiner Erfahrung schreiben. Wenn deine anders ist, umso besser.

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Puh! Abi zweiter Klasse… Allein der Wortlaut ist nicht nett. Abi ist meines Erachtens Abi. Es gibt Prüfungen, die bestanden werden müssen. Und die sind nicht leicht, sondern haben ein allgemeines Niveau.

Wenn du es so willst, hat mein Sohn dann wohl auch ein Abi zweiter Klasse. Er hat auf der Realschule die Mittlere Reife erreicht (mit hervorragenden Lehrern, die sich wirklich ihren Schülern zugewendet und guten Unterricht gemach haben), ist dann ins Technische Gymnasium an der BBS (Berufsbildenden Schule) gewechselt und hat 3 Jahre für ein allgemeines Abitur gelernt mit Spanisch als zweite Fremdsprache (Englisch als erste). Sein Hauptfach ist Medientechik, in der er am Freitag geprüft wird. Morgen ist das Mathe-Abi dran. Und obwohl ich auf einem Standard-Gymnasium (sogar altsprachlich) war, unterscheiden sich seine Mathe-Anforderungen in keinster Weise von meinen damaligen (ich hatte auch Mathe Leistung). Das ist richtig hohes Niveau. Geschichte war letzte Woche, Thema Kaiserreich. Auch zum Ranklotzen.

Eigentlich wollte ich das alles gar nicht schreiben, weil es niemanden etwas angeht, was mein Sohn wo als Ausbildung macht. Aber deine Meinung über die Schüler und allgemein über die Jugend trifft mich schon, muss ich gestehen. Wie können Schüler denn bei dir eine Chance haben, wenn du von Vorneherein so eine Meinung vertrittst? Ich finde das traurig. Aber gut. Ich habe jetzt gesagt, was ich noch sagen wollte, und werde mich dazu nicht mehr äußern. Es tut mir halt weh, wenn man jungen Menschen ein gewisses Verhalten pauschal unterstellt.

Von vornherein nicht. Sondern nach über 20jähriger Berufserfahrung.
Der Vergleich zwischen dem Abi am allgemeinbildenden und am beruflichen Gymnasium stammt gar nicht von mir, sondern von Kollegen, die allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Mathe schon an beiden Schularten unterrichtet haben.
Dass an einem Technischen Gymnasium der Anspruch an Mathe hoch ist, will ich gerne glauben, denn dort ist das ja Profilfach oder zumindest Hauptfach.

Zur Info zwei aktuelle Artikel:

ChatGPT solle gerade Kreativen dabei „helfen“, Songs zu komponieren, Drehbücher zu schreiben oder Stile von Schriftstellern zu imitieren, erklärte Open-AI-Chef Sam Altman. Und es könne all die Arbeiten billiger machen und sie so ersetzen

Bitte hebt alle mal die Hände, wenn ihr gern ersetzt werden oder euren Stil kopieren lassen wollt. :partying_face:

„Es ist billiger“ - Man lasse bitte nie jemanden über den Wert von Kunst oder menschlicher Arbeit urteilen, dessen Ziele sich nur ums Geld drehen.

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Ich habs ja schon tausendmal geschrieben. Es wird hundertprozentig so kommen. Wir alle werden es nutzen und uns gleichzeitig darüber ärgern – je, nachdem, auf welcher Seite wir in der entsprechenden Sparte stehen.

Deswegen nutzen wir ja Spotify und Kindle Unlimited und kaufen Stockfotos bei Adobe oder Shutterstock.

Ich sehe das nicht so, zumindest, was das automatisierte Anfertigen kompletter Bücher angeht, die in irgendeiner Weise lesbar wären. Vielleicht sollten wir den Unterschied mal benennen.
Dass es alle nutzen werden, bezweifel ich stark …
Bin auch gar nicht grundsätzlich für mich dagegen, KI-unterstützte Tools zu verwenden. Aber dagegen, dass Bücher ungefragt in KI eingespeist werden und Personen wie Sam Altman sich die Welt machen, wie sie ihnen gefällt.

Bis auf einmal zwei Monate Unlimited nutze ich davon nichts - und da bin ich sicher nicht die Einzige, also nicht so pauschal, bitte. Du kannst nicht von dir auf andere schließen.
Davon abgesehen gibt es einen Unterschied: Der Autor bekommt sein Geld so oder so, ob ich das E-Book kaufe oder die Seiten lese. Je nach Buchlänge und Preis meist sogar mehr durch KU. Und insgesamt i.d.R. mehr als bei einem Verlag.

Bei KI geht es darum, dass die Sachen ohne Ausgleich verwendet werden.
Wenn du Stockphotos kaufst, bezahlst du auch den Ersteller/Fotografen.

Spotify lassen wir lieber mal beiseite, da habe ich nur gehört, dass es ziemlich mies bezahlt wird, mich aber nicht intensiver damit beschäftigt.

Was sagst du eigentlich zum Datenleck?

Sie werden lesbar sein. Wir hätten uns vor Jahren auch nicht vorstellen können, dass uns ein Tool den schnellsten Weg irgendwohin zeigt. Und heute berücksichtigt es dabei sogar schon Baustellen und macht dich auf Blitzer aufmerksam und warnt dich, wenn du irgendwo zu schnell fährst.

Und ich bin nicht dafür. Ich bin völlig ratlos, was ich davon halten soll. Alles und jeder werden ersetzbar werden. Und das klingt für mich keineswegs nach einer guten Nachricht.

Ich musste googeln, wer das ist. Die werden genauso mitgespült. Genauso als ob jemand ne neue Bombe erfindet, kann er Opfer seiner eigenen Arbeit werden.

Ich mach dir das nicht zum Vorwurf.

Wenn du es nicht nutzt, tust du es nicht aus moralischen Gründen, sondern, weil es deine Bedürfnisse nicht trifft. Wahrscheinlich liest du einfach entweder zu wenig oder Zeug, das davon nicht abgedeckt ist.

Früher mag ein Autor irgendeine greifbare Vergütung erhalten haben, weil jemand für ihn das Risiko trug. Heute macht ein Amazon mit deinem Buch aufgrund der Menge Gewinn, während du möglicherweise kaum etwas erhält.

Die Sachen werden ja nicht verwendet. Sie werden höchstens verwendet, um daraus zu lernen.

Als ich mit meiner Fantasygeschichte begonnen habe, habe ich eine Aufstellung gemacht, über alle Geschichten, die mir gut gefallen. Ich habe darin herausgearbeitet, was denn jede Story für besonders attraktive Details hat. Nehmen wir mal Sauron bei Herr der Ringe, bei Star Wars die Laserschwerter und bei Babylon 5 Mr. Mordan.

Heute lese ich Bücher auch daraufhin, was mir an einem Autoren gefällt und was ich mich abschauen will. Oder was mich eher abstößt. Ich tue also nichts anderes, als die KI auch. Ich lerne und analysiere.

Dann frag mal Fotografen dazu. Als damals Fotolia kam (wurden irgendwann von Adobe Stock aufgekauft) ging für die tatsächlich die Welt unter. Denn plötzlich konnte sich jeder für nen Euro Bilder runterladen, die er vorher entweder hätte anfertigen lassen oder aus dem Portfolio eines Fotografen für teures Geld hätten kaufen müssen.

Müssen wir nicht beiseite lassen. Spotify bezahlt genauso Scheiße wie alles, wo man sich kreativ einbringen kann. Es sei denn, du erreichst einen bestimmten Grad an Berühmtheit.

Wunderst du dich noch über Datenlecks?

Wenn du glaubst, dass ich diese Entwicklung gut finde, verstehst du mich falsch. Zum ersten Mal bin ich bei einer Entwicklung unsicher, wo das wirklich hinführen wird. Wenn ich könnte, würde ich möglicherweise einen Schritt zurück machen. Hilft aber nichts. Es wird kommen und wir werden es alle nutzen. Das krasse finde ich, dass wir gar nicht mehr benötigt würden, um irgendwas zu nutzen. Und wozu wird es sich noch zu leben lohnen, wenn mir KI und bald auch KI-betriebene Roboter alles abnehmen können.

Das Leben besteht in meinen Augen auch aus Herausforderungen. Wozu soll ich mich überhaupt noch zu irgendwas aufraffen, wenn KI alles besser können wird als ich. Das sind die Fragen, die ich mir stelle. Wozu soll ich noch Zeichnen lernen, wenn Ki mir in Sekunden etwas zeichnet? Warum soll ich ein Instrument lernen, wenn KI mir nen Song auf Basis meiner Lieblingsmusik erstellt?

So gesehen eint uns ein ungutes Gefühl.

Ich auch.

Wir nutzen das? Ich nicht. Ich nutze kein Spotify, ich nutze kein Kindle Unlimited, ich kaufe keine Fotos und lade auch keinen kostenlosen Fotos herunter. Bin ich altmodisch? Nein. Ich nutze diese Dinge nur einfach nicht.

Das ist der Punkt, den ich anders sehe. „Lesbar“ und „lesenswert“ sind zwei Paar Schuhe. KI ist überhaupt nicht in der Lage, fiktionale Texte zu schreiben, schon auf Seite 2 vergisst es, was geschrieben wurde. Sie ist ja auch nicht intelligent, sondern macht Vorhersagen darüber, wie der Satz rein algorithmisch weitergehen könnte. Sie hat aber kein Verständnis über die Wirkung, über emotionale Wirkung, über die Nuancen etc. Tatsächlich sind Romane extrem komplex und Bilder und Musikstücke extrem einfach für KI.
(Und vergiss nicht, dass die offiziell angebotene KI immer zensiert ist, also bitte keinen Elfen den Hintern verklopfen, denn das mag KI nicht und nicht fluchen oder gemeine Witze reißen. Die inoffiziellen Programme hingegen werden ja nicht von den großen Playern gestaltet, also fragwürdig, was deren Können angeht.)

Das ist richtig, trotzdem wollte ich damit nur sagen, dass es nicht jeder nutzt.

Die Auswahl triffst aber du mit deiner Persönlichkeit und deinem Geschmack und deiner Leidenschaft - und überträgst das in deinen Roman. Etwas, das KI nicht besitzt.
Du tust das als eine Einzelperson. Wir alle lassen uns irgendwo inspirieren und ich mache das auch so wie du, dass ich untersuche, was so toll an bestimmten Romanen ist.
Für mich ist das aber eben NICHT das Gleiche, wie wenn ein Unternehmen eine Software EINMALIG mit den Daten - sagen wir mal Bildern von Künstlern füttert - und daraus etwas Neues generiert, dafür das Geld einheimst und an die zahlenden Kunden weiterreicht, die damit auch verdienen. Es bereichern sich also andere an der Masse. Und die ganze Kunst kommt nicht von der KI, sondern ausschließlich und ursprünglich von den Künstlern.
Jetzt frag mich bitte nicht, was soll man tun etc.? Ich habe keinen Plan, ich warte ab.

Nicht wirklich, aber ich finde es schon ziemlich übel, dass sich darum nicht vorab bemüht wurde. Weil es ihnen einfach egal ist, sie wollten, dass viele die Software nutzen, testen und hypen, um an den Markt zu drängen.

Also ich würde mir da nicht den Kopf zerbrechen. Da gibt es doch den schönen Spruch … äh … ungefähr so: Sich Sorgen zu machen, verhindert nicht, dass etwas passiert, und wenn es nicht passiert, sind die Sorgen auch sinnlos gewesen.

Das ist defintiv ein Problem. Aber einmal ist das Erlernen an sich ja eine Freude und hat mit der existierenden oder zu generierenden Musik nichts zu tun. Der Gewinn besteht in der Freude des Tuns, am Lernen und am Erschaffen. Die KI kann all das nur, weil sie es von uns bekommen hat.

Ich habe vorhin noch einen Artikel gelesen bei „The verge“: " The Great Fiction of AI" (sorry hab Link wieder entfernt - schon wieder vergessen gehabt, dass ich keine ausländischen Webseiten einfügen darf! :face_with_peeking_eye:)

Darin beklagt die Autorin, die mithilfe der KI schreibt, dass ihre Testleser keine Stellen gefunden haben, die nicht nach ihr klingen und auch noch Sätze hervorhoben, die sie besonders gut fanden (und die waren ausgerechnet von der KI). Sie bemerkte auch, dass sie nicht mehr in der Geschichte drin war, nicht mehr von den Charakteren träumte und auch oft nachlesen musste am nächsten Tag, weil sie sich gar nicht erinnerte, was gesagt worden war.

Solche Tools wie Sudowrite würde ich nur mit großer Vorsicht verwenden! Denn genau das kann dann passieren. Ich würde es als eine Art Entfremdung von der eigenen Kreativität beschreiben. Dem Druck, jeden Monat einen neuen Roman zu veröffentlichen, weil man dieses Feld bedienen will und davon leben, dem haben diese Leute selbst nachgegeben - der Grund, warum die KI überhaupt genutzt wird - schneller sein, weniger ausgebrannt.
Andererseits konnte früher nicht jeder schreiben und veröffentlichen, das muss man auch bedenken.

Was ist denn die Kunst am „lesenswert“? Wir orientieren uns beim Schreiben doch heute schon an fertigen Strukturen.

Wir reden von zwei verschiedenen Dingen. Du redest von dem, was ein bekanntes KI-Modell heute kann. Dabei nimmst du ChatGPT, das auf generelle Dinge trainiert wurde und von Autoren halt für ihre Zwecke genutzt wird. Ich rede von dem, was kommen wird. Die KIs werden mehr können und sie werden speziell auf Autoren-Know-how hin trainiert werden. Dann werden sie wahrscheinlich sehr schnell komplette Geschichten schreiben können.

Das machen sie aber außerordentlich gut. Und wenn wir verstehen würden, wie dein Gehirn funktioniert, würde es evtl. ganz ähnlich vorgehen.

Ich habe jetzt ein paarmal ChatGPT eingebunden. Und ich muss sagen, es hat ein sehr ausgeprägtes Wissen über Nuancen. Ich habe letzte Woche über eine Stunde Texte für eine Website diskutiert. Kein einziger Text ist so geblieben, wie ich ihn ursprünglich getextet hatte. Das bedeutet nicht, dass ich alles so übernommen habe. Wir haben eben zusammengearbeitet. Kam mir vor, als ob ich mit einem textlich, aber auch fachlich sehr erfahrenen Kollegen diskutiert habe.

Vergessen wir das doch mal ganz. Wir alle wissen doch, dass diese Grenzen in allerkürzester Zeit fallen werden. Dann wird das Ding auch knallharten Schnuddelkram schreiben dürfen. ChatGPT ist ja absichtlich abgeregelt, wie ein Smart, der eben nur 135 fahren darf, obwohl er schneller könnte.

Ist GPT4All nicht schon ein Modell, das man auf seinem Rechner installieren kann. Es soll schon sehr gut sein.

Und ich wollte dir sagen, dass dir Moral völlig gleich wäre, wenn es dir etwas bringen würde.

Die KI muss es nicht besitzen. Sie kopiert das eben. Oder sie simuliert es.

Ich hab mich über dieses Datenleck genausowenig informiert, wie über das bei Facebook oder bei Kreditkarten. Es ist sehr ärgerlich. Aber offenbar gehören diese Datenlecks zur heutigen Zeit.

Ich habe jedenfalls keine intimen Details mit ChatGPT diskutiert. Und ich frage mich, ob diese Diskussion hier nicht sofort überflüssig werden würde, wenn du einfach alles davon einsehen könntest.

Es gibt auch den, dass bei aufkommendem Sturm die einen Mauern und die anderen Windmühlen bauen. Ich gehörte bisher zur Windmühlen-Fraktion. Mauern bauen halte ich für falsch, aber tatsächlich erwische ich mich dabei, mir Sorgen zu machen.

Was aber, wenn eine kommende Generation damit aufwächst, dass es sich nicht mehr lohnt, etwas zu können? Dass es sich überhaupt nicht mehr lohnt, Zeit in den Aufbau von Fertigkeiten zu investieren? Was für ein Leben ist das, bei dem du eigentlich von der Welt dazu erzogen wirst, keine Ziele mehr zu haben?

Damit sind wir beim Spruch „Computer sind dumm.“ Trotzdem hat kaum etwas so viele Arbeitsplätze gekostet wie Computer.

Siehst du. Auch ich habe – oh, Wunder – eine Schwäche beim Schreiben. Und siehe da, ChatGPT gibt mir hier Anregungen, auf die ich – oh, Wunder – niemals selbst gekommen wäre. Ich übernehme keine Texte davon, aber dessen Ideen sind manchmal so umfassend, dass ich sprachlos bin. Es hilft mir jedenfalls sehr beim Denken.

Also wenn man so viel KI übernimmt, dass man aus seiner eigene Geschichte fliegt, ist man vielleicht auch selbst schuld. Ich habe weiterhin den Anspruch an mich, selbst zu denken und selbst zu schreiben. Wenn es jemandem nicht schnell genug gehen kann und man Abschnittweise Zeug übernimmt, verliert man den Bezug zu seinem Text und irgendwie auch zu sich selbst. Das halte ich nicht für erstrebenswert.

Kenne ich nicht.

Genauso würde ich es auch nennen. So etwas macht nur Sinn für Leute, die einfach schnell fertig werden wollen (evtl. um Geld damit zu verdienen).

Dieser Druck ist generell nicht gut. Aber wer dem nachgibt, wird vielleicht auch eher zur Schreibmaschine. Also im Sinn einer Textmaschine. Mit Spaß hat das dann wohl nichts mehr zu tun.

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Nö. Ich nicht. Oder doch? Ich weiß gar nicht, welche fertigen Strukturen du meinst.

Das halte ich für gefährlich, denn irgendwann geht dabei die Menschlichkeit verloren.

Mir nicht.

Schlecht.

Oha.

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Wenn du es nicht weißt, weiß ich es auch nicht. :slight_smile:

Die haben wir doch schon über Onlineforen verloren.

Du bist eine Idealistin.

Ja, schlecht.

Überrascht dich das?

Das hat mit politischer Korrektheit zu tun. Keine Beleidigungen, keine Gewalt, keine anstößigen Dinge, keine Minderheiten verletzen.
Sind wir einfach mal unerwartet dankbar dafür, dass die PK uns zu Nutzen ist :grin:

Das glaube ich eben nicht, Aber es bleibt halt ne Glaubensfrage. Im Moment halluziniert KI vor allem herum.

Ja, warum machst du es dann?

Finde es nicht schlimm, so etwas gelegentlich zu nutzen. Dir sollte aber klar sein, dass du damit deine eigenen Fähigkeiten NICHT mehr trainierst oder weniger - je nachdem, wie oft du das tust. Und dass du vielleicht darauf angewiesen bist und nicht mehr ohne kannst. Und dann geht das los mit dem Frust und Zweifel.

Bisher komme ich ohne KI zurecht, und ich bin lernwillig. Mir gefällt auch das Gefühl, mich selbst zu verbessert zu haben, mir etwas selbst ausgedacht zu haben. Deswegen macht Schreiben ja Spaß und erfüllt. Und so hat das auch nichts mit Moral zu tun.
Es gibt Techniken, die eigene Kreativität zu fördern, ja das kostet Zeit, aber Prompts ausdenken und mit Bots diskutieren kostet auch Zeit.

Ja.

Aha. Eine wahre und weise Aussage (wie beim Maharradscha von Kimpura, siehe Fantomas)

Gwendy, das verstehe ich nicht. Ich bekomme zwar Vorschüsse. Aber danach kommt es wohl auf die Verkäufe an. Was meintest du?